Karten, die die Welt veränderten. Die bedeutenden Werke der Kartografie von den Anfängen bis heute

Lausbergs Buchtipp

Bild von Ylanite Koppens auf Pixabay

Philip Parker: Karten, die die Welt veränderten. Die bedeutenden Werke der Kartografie von den Anfängen bis heute, Haupt Verlag, Bern 2023, ISBN: 978-3-258-08333-9, 38 EURO (D)

Wie haben Karten den Lauf der Geschichte geprägt? Wann wurden die ersten Karten geschaffen und zu welchem Zweck? Welche Vorstellungen von der Welt bilden Karten ab?

In diesem reich bebilderten Buch nimmt uns Philip Parker mit auf die spannende Reise durch die Geschichte der Kartografie. Anhand der wichtigsten kartografischen Werke und ihrer Entstehungsgeschichte zeigt er auf, wie sich die Kunst der Kartenerstellung über die Jahrhunderte entwickelt und die Welt, wie wir sie kennen, Gestalt angenommen hat – von den ersten Versuchen antiker Zivilisationen, die Welt zu verstehen, über die ersten Seekarten und Atlanten im späten Mittelalter bis hin zu den digitalen Kartierungssystemen von heute.

Nach einer Einleitung entwickelt das Buch eine chronologische Ordnung. Zuerst wird die Frühgeschichte des Atlas beschrieben. Danach werden die ersten Atlanten zwischen 1200 und 1492 behandelt, bevor dann mit der Erweiterung der bekannten Welt zwischen 1500 und 1550 neue Modelle entstanden. Das goldene Zeitalter des Atlas zwischen 1550 und 1600 und die Weiterentwicklungen bis 1700 folgen anschließend. Weiter geht es mit den Versuchen der Kartierung der Natur zwischen 1700 und 1800.

Die Blütezeit der imperialen Kartografie im 19. Jahrhundert wird dann in den Blick genommen. Entsprechend der Zeit der beiden Weltkriege werden weiterhin die kartografischen Entwicklungen vorgestellt. Der gesellschaftliche Schwerpunkt zwischen 1950 und 2000 schließt sich an. Zum Abschluss geht es um die Postmoderne und die Anfänge der Digitalisierung bis heute.

Im Anhang finden sich noch der Quellennachweis, weitere Quellen, ein Register, der Bildnachweis und Informationen zum Autor.

 

Zusätzlich zu den Inhalten der Karten erfährt der Leser auch Wissenswertes über deren Herstellung bzw. den beginnenden Buchdruck, der nicht unwesentlich zur Verbreitung neuer Karten beitrug. Die Autoren der Karten werden mit vorgestellt.

 

Weltkarten zeigen wie wenige andere Objekte die stetige Veränderung in der wissenschaftlichen Entwicklung auf. Anfangs noch umfassend illustriert, zeigten die älteren Karten nicht nur Entfernungen und Beziehungen zwischen Orten, sondern sind vor allem Kunstwerke ästhetischer Art.

Die im Buch präsentierten Karten zeigen, wie sich das geographische Wissen  stetig weiterentwickelte.

 

Das Buch vermittelt umfangreiches Wissen zur Entwicklung der Kartographie, das nicht nur für Geografen, sondern auch Historiker, Politologen und Kulturhistoriker annspricht.

Über Michael Lausberg 572 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.