Für sein einprägsames und richtungweisendes Œuvre wird dem österreichischen Publizisten, Schriftsteller und Übersetzer Dr. Martin Pollack von einer international besetzten Jury der mit 15.000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für das Jahr 2011 zuerkannt. Die Preisverleihung findet anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 16. März 2011 im Gewandhaus zu Leipzig statt.
In der Begründung der Jury heißt es, dass Pollack in seinen historischen Reportagen stets „ein erhellendes Licht auch auf unsere Gegenwart wirft“. Er fokussiere diese literarische Kunstform auf dem heiklen Grat zwischen Essayistik und Dokumentation mit seiner Empathie immer darauf, den namenlosen Opfern der Geschichte Namen und Würde zuzuschreiben.
In seinem jüngsten, in diesem Jahr im Paul Zsolnay Verlag erschienenen Buch «Kaiser von Amerika» macht er die große Massenflucht der Juden, Polen und Ukrainer aus Galizien zu Beginn des vorigen Jahrhunderts kenntlich als Prototyp heutiger Migrationsströme mit ihrem Schlepper-Unwesen und Menschenhandel.
Dr. Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, studierte in Wien und an verschiedenen jugoslawischen Universitäten Slawistik und osteuropäische Geschichte. Er war Korrespondent des Spiegel in Wien und Warschau. Als Übersetzer aus dem Polnischen übertrug er unter anderem die Werke von Ryszard Kapuściński, der 1994 als erster den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung erhielt, ins Deutsche. Martin Pollack lebt als freier Schriftsteller in Wien und im Burgenland.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, seit 1994 jährlich vergeben, zählt zu den wichtigen Literaturauszeichnungen in Deutschland. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und die Leipziger Messe GmbH.
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