Beeinflußt von den Schriften des Philosophen Alain Badiou hat sich in Frankreich eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff des „Ereignisses“ entwickelt. Zugleich hat sich im Zuge der Arbeiten von Quentin Skinner vor allem im angelsächsischen Denken die Vorstellung durchgesetzt, dass sich politische Theorie in situationsbezogen Machtkämpfen vollziehe. Martin Jay untersucht in seinem Vortrag, welche Herausforderungen die innerhalb der französischen Linken geführte Diskussion um das „Ereignis“ für eine von der Cambridge School geprägten Ideengeschichte eröffnet.
Martin Jay, Sidney Hellman Ehrman Professor of History an der University of California, Berkeley. Zahlreiche Arbeiten zur Intellectual History/Ideengeschichtsschreibung. Jay hat maßgeblich dazu beigetragen, die Kritische Theorie der Frankfurter Schule auch in den USA bekannt zu machen („The Dialectical Imagination. A Historyof the Frankfurt School and the Institute of Social Research, 1923-50“, 1973). Weitere Forschungsgebiete sind neuere Spielarten marxistischen Denkens, Historiographie, Poststrukturalismus, Visuelle Kultur und das „Lügen in der Politik“ ( The Virtues of Mendacity: On Lying and Politics, 2010).
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Martin Jay arbeitet zur Zeit als Fellow an der American Academy in Berlin.
Die Veranstaltung findet im Seminarraum des Forschungszentrums Gotha („Pagenhaus“) auf Schloss Friedenstein. Gotha, statt. Montag, 6. Dezember, 18.15 Uhr
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