„Die Krise der liberalen Demokratie und die Ausbreitung des Populismus folgen dem Muster einer Selbstabschaffung des Menschen. Der Diskurs über Künstliche Intelligenz und die hemmungslose Digitalisierung verstärken diese fatale Entwicklung noch. Doch trotz aller gegenwärtigen Rückschläge: Die Menschheit ist zu moralischem Fortschritt fähig. In seinem engagierten Buch zeigt Markus Gabriel, Deutschlands weltweit bekanntester Gegenwartsphilosoph, warum es nicht verhandelbare, universale Grundwerte gibt, die für alle Menschen gelten. Gegen die irrige Vorstellung, es gebe nationale Identitäten (wie das Deutsch-Sein), die als eine Begründung zur Abschottung gegen Andersdenkende dienen können, entwickelt Gabriel eine zeitgemäße universale Auffassung des Menschen. Er zeigt: Wir bedürfen dringend eines innovativen Konzepts der Kooperation von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, um ein Gesellschaftssystem zu entwerfen, das auf moralischen Fortschritt zielt. Um erfolgreich für Klimaschutz, Generationengerechtigkeit und geschlechtliche Gleichstellung zu kämpfen, müssen wir philosophisch begründete Argumente für die Gegenseite anzubieten haben. „
Markus Gabriel: Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten
Über Markus Gabriel
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Prof. Dr. Markus Gabriel ist Inhaber des Lehrstuhls für Erkenntnistheorie, Philosophie der Neuzeit und der Gegenwart an der Universität Bonn. Er leitet dort das Internationale Zentrum für Philosophie NRW und das Center for Science and Thought. Bekannt wurde er als Begründer des Neuen Realismus mit Büchern wie „Warum es die Welt nicht gibt“, „Ich ist nicht Gehirn“ und „Der Sinn des Denkens“. Gerade schreibt er sein neues Buch mit dem Titel „Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten" und ist im Homeoffice darüber beunruhigt, dass er mit seinem Buchtitel recht zu haben scheint.