Linke-Politikerin: „Die Impfung schützt nicht davor, sich oder andere zu infizieren“

Statt mit einer unsinnigen Impfpflicht den Pflegenotstand zu verschärfen, braucht es endlich bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne in der Pflege!

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Das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht im Bundestag ist ein Erfolg. Doch auch bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht muss die Politik nun endlich zur Vernunft kommen. Ich finde es unwürdig, wie ausgerechnet Beschäftigte in der Pflege gegängelt und mit Berufsverbot bedroht werden, wenn sie sich aus unterschiedlichsten, persönlichen Gründen nicht impfen lassen wollen.

Gerade diese Menschen, die nicht nur während der Pandemie hohe Risiken und Belastungen in Kauf genommen haben, sollten ein Osterfest haben in der Gewissheit, nicht aus dem Beruf geworfen zu werden – einen Beruf, den sie mit viel Herz und teilweise seit Jahrzehnten im Dienste der Gesellschaft ausüben. Mittlerweile ist doch klar: Die Impfung schützt nicht davor, sich oder andere zu infizieren. Also gehört auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht vom Tisch! Viele der „Experten“ in Berlin haben offenbar keine Ahnung davon, wie hoch die Arbeitsbelastung in Krankenhäusern und Heimen wirklich ist.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird diese Arbeitsbelastung nur weiter verschärfen: Mehr als 109.000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind aktuell nicht gegen Corona geimpft. Wollen wir auf diese Fachkräfte wirklich verzichten – obwohl die Gefahren durch Omikron mittlerweile mit denen einer Influenza vergleichbar sind?

War es nicht erklärtes Ziel von Lauterbach und Co, etwas gegen die Überlastung im Gesundheitswesen zu unternehmen? Statt mit einer unsinnigen Impfpflicht den Pflegenotstand zu verschärfen, braucht es endlich bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne in der Pflege!

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Sahra Wagenknecht, geboren in Jena, ist eine deutsche Volkswirtin, Publizistin und Politikerin (PDS, Die Linke). Ab 2011 war sie dort stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. Von 2015 bis 2019 war sie zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende und als solche zugleich bis 2017 Oppositionsführerin. Seit der Parteigründung im Januar 2024 ist sie zusammen mit Amira Mohamed Ali Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.