Das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht im Bundestag ist ein Erfolg. Doch auch bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht muss die Politik nun endlich zur Vernunft kommen. Ich finde es unwürdig, wie ausgerechnet Beschäftigte in der Pflege gegängelt und mit Berufsverbot bedroht werden, wenn sie sich aus unterschiedlichsten, persönlichen Gründen nicht impfen lassen wollen.
Gerade diese Menschen, die nicht nur während der Pandemie hohe Risiken und Belastungen in Kauf genommen haben, sollten ein Osterfest haben in der Gewissheit, nicht aus dem Beruf geworfen zu werden – einen Beruf, den sie mit viel Herz und teilweise seit Jahrzehnten im Dienste der Gesellschaft ausüben. Mittlerweile ist doch klar: Die Impfung schützt nicht davor, sich oder andere zu infizieren. Also gehört auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht vom Tisch! Viele der „Experten“ in Berlin haben offenbar keine Ahnung davon, wie hoch die Arbeitsbelastung in Krankenhäusern und Heimen wirklich ist.
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird diese Arbeitsbelastung nur weiter verschärfen: Mehr als 109.000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind aktuell nicht gegen Corona geimpft. Wollen wir auf diese Fachkräfte wirklich verzichten – obwohl die Gefahren durch Omikron mittlerweile mit denen einer Influenza vergleichbar sind?
War es nicht erklärtes Ziel von Lauterbach und Co, etwas gegen die Überlastung im Gesundheitswesen zu unternehmen? Statt mit einer unsinnigen Impfpflicht den Pflegenotstand zu verschärfen, braucht es endlich bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne in der Pflege!
Quelle: Facebook