Die Gerüchte, dass Facebook eine eigene Kryptowährung plant, gibt es schon seit Anfang des Jahres. Nun hat Facebook den „Libra Coin“ bestätigt und zudem auch eine Liste mit Partnern präsentiert. In weiterer Folge durfte sich der gesamte Kryptomarkt, allen voran der Bitcoin, über starke Kurssteigerungen dürfen – der „Libra Coin“ scheint also für einen ordentlichen Rückenwind zu sorgen.
Was man bis jetzt über den Facebook-Coin weiß
Folgt man dem Whitepaper, so trägt der Stable Coin den Namen „Libra“ und wird auf der firmeneigenen wie auch skalierbaren Libra-Blockchain laufen. Eine Reserve von Vermögenswerten soll den Stable Coin zudem ausreichend Halt geben; mit der Reserve will man dem Libra Coin nämlich einen inneren Wert geben, sodass es zu geringeren Volatilitätsschwankungen kommt. Die Vermögenswerte sollen sich aus einem Korb von kurzfristigen Staatspapieren sowie Bankeinlagen zusammensetzen.
Die Kryptowährung wird von „Libra Association“, einem gemeinnützigen Schweizer Konsortium, geleitet. Zu den Gründungsmitgliedern des Konsortiums gehören Visa, Mastercard, PayPal, Uber, Andreessen Horowitz, Stripe, Coinbase und auch eBay. Die Verwaltung der „Libra Association“ findet durch die „Libra Association Council“ statt. Die Gründungsmitglieder sind zudem auch die Ratsmitglieder – jedes Mitglied betreibt des Weiteren auch einen Validierungsknoten im Netzwerk. Die Mindestinvestition der Gründungsmitglieder lag bei 8,9 Millionen Euro und sichert dem Unternehmen eine Stimme.
Die Hintergründe
Einerseits geht es darum, dass Menschen, die in Volkswirtschaften mit einer sehr geringen Verbreitung von klassischen Banknoten leben, eine neue Möglichkeit zur Verfügung gestellt wird, um am Bezahl- wie auch Geldaufbewahrungs-Prozess teilnehmen zu können. Schlussendlich besitzen vier von fünf auf den Philippinen lebenden Menschen kein Bankkonto, jedoch hat jeder zweite Philippine einen Facebook- und/oder auch WhatsApp-Account. Ein Drittel der rund 2,4 Milliarden Facebook-Nutzer ist zudem in Lateinamerika wie Afrika beheimatet; auch hier dürfe das Potential nicht unterschätzt werden.
Andererseits scheint das Geschäft mit den grenzüberschreitenden Zahlungen, vor allem zwischen den entwickelten wie weniger entwickelten Ländern, ein durchaus großer wie auch sehr lukrativer Markt zu werden. So hat die Weltbank festgestellt, dass im Jahr 2018 rund 500 Milliarden Euro aus den entwickelten in die weniger entwickelten Länder transferiert wurden – somit hat die Summe der Überweisungen sogar die Summe der Direktinvestitionen übertroffen.
Bitcoin liegt nun wieder über der 10.000 US Dollar-Marke
Schon die Gerüchte haben für Rückenwind gesorgt – die ersten Informationen haben dann für den wahren Schub gesorgt. So hat der Bitcoin den höchsten Stand seit mehr als 13 Monaten erreicht und die 11.000 US Dollar-Marke durchbrochen. Auch wenn dieses Niveau nicht lange gehalten werden konnte, so konnte man sich doch deutlich über der 10.000 US Dollar-Marke positionieren und ist wieder fünfstellig. Zu Beginn des Jahres lag der Bitcoin noch bei 3.500 US Dollar.
Der Libra Coin könnte tatsächlich als Meilenstein fungieren und auch eine Art Türöffner werden, wenn es um die Mainstream-Akzeptanz geht. Steigt die Akzeptanz, könnte das die Preise der digitalen Währungen ebenfalls nach oben klettern lassen. Wer jetzt in den Kryptomarkt investieren will, der sollte im Vorfeld Informationen über die einzelnen Anbieter einholen. Immer wieder gibt es im Internet Diskussionen über diverse Plattformen, wie zum Beispiel Bitcoin Profit, sodass man relativ schnell in Erfahrung bringen kann, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt oder nicht.
Verluste sind nicht ausgeschlossen
Doch auch wenn es durchaus vielversprechende Prognosen gibt, so darf man nicht das Risiko außer Acht lassen. Der wohl mit Abstand größte Nachteil? Die Datensicherheit. Am Ende stellt sich nämlich durchaus die Frage, wie glaubhaft die Pläne des Konzerns sind, wenn man an die letzten Datenschutzpannen denkt. Denn die Angst der Anleger, dass Daten publik werden, die sich um das Thema Geld drehen, darf niemals unterschätzt werden – und beim Thema Sicherheit hat Facebook in letzter Zeit nicht überzeugen können.
Zudem darf man nicht vergessen, dass der Libra Coin, trotz des Umstands, dass es sich um einen Stable Coin handelt, noch immer eine Kryptowährung ist. Das heißt, Kursschwankungen werden zur Tagesordnung gehören; wer also in den Libra Coin investieren will, der muss damit rechnen, dass es auch Verluste geben kann.
Bilder:
https://pixabay.com/de/illustrations/soziales-netzwerk-facebook-netzwerk-76532/
https://pixabay.com/de/photos/bitcoin-kryptow%C3%A4hrung-w%C3%A4hrung-2643160/