Im Rahmen einer Lesung stellt Manfred May drei individuelle, sehr unterschiedliche Schicksale von DDR-Heimerziehung am Donnerstag, den 8. September 2022 um 18:00 Uhr im Puppentheater Gera vor. Berichtet wird von Drangsal und Schmerz, denen Kinder, in Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen und Durchgangsheimen der DDR-Jugendhilfe ausgesetzt waren sowie von deren hartnäckigen Behauptungsbemühungen. Sie selbst kommen zu Wort aus überlieferten Akten und Protokollen ihrer Erzieher. Die vorgestellten drei Schicksale sind ein Auszug aus den inzwischen acht erschienen Bänden der „edition H“, die Manfred May herausgegeben hat.
Manfred May wurde für seine Verdienste bei der Aufarbeitung des DDR-Unrechts und insbesondere bei dem sensiblen Thema der DDR-Heimerziehung 2022 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt
Manfred May arbeitet seit 1978 als freischaffender Künstler und engagiert sich seit 32 Jahren sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für die Aufarbeitung des Schicksals politisch Verfolgter. Seit 2003 ist er Ansprechpartner für ehemalige DDR-Heimkinder und baute die entsprechende Thüringer Anlaufstelle auf, die er bis 2013 auch leitete. Durch seine Beharrlichkeit wurde das Thema der DDR-Heimerziehung aktuell und präsent gehalten und die Gesellschaft für das Geschehene sensibilisiert. Weit über seine eigentliche Aufgabe in der Anlaufstelle hinaus wurde er Zeuge individueller Auseinandersetzung. Aus den Selbstzeugnissen von Betroffenen entstand die edition H. Sie trägt die besondere Handschrift des Künstlers und legt Zeitzeugnisse und Einblicke in das Leben von Menschen vor, die deutlich machen, was geschieht, wenn die Würde eines Menschen, ganz besonders die eines Kindes, verletzt wird. Manfred May wurde für seine Verdienste bei der Aufarbeitung des DDR-Unrechts und insbesondere bei dem sensiblen Thema der DDR-Heimerziehung 2022 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Amthordurchgang und des Thüringer Archivs für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ in Jena.