Leon Mucke ist Musiker aus Wuppertal. Mit seinen abwechslungsreichen Songs zwischen Funk, Pop, NDW-Einflüssen erzählt er vor Allem Geschichten. Sein Debütalbum erschien vor Kurzem – nun gibt es eine Deluxeversion davon mit Acousticversionen und mehr. Seine erste Single „Reisen, Blicke, Märchenbücher“ hat er allerdings schon 2018 veröffentlicht. Da war noch v betwas mehr Rockanteil in seinen Songs, erinnert teilweise an Bands wie Madsen. Nun wurde das ganze etwas indie-lastiger, was dem Ganzen jedoch keinen Abbruch tut.
Leon Muckes Debutalbum „Kein Moment, der mir noch bleibt“ ist dieses Gefühl der Gefühle, dieser Moment der Momente, konzentriert in acht Songs, die ehrlicher nicht sein könnten. Der junge Ausnahmekünstler, dessen Alter sein Werk nicht mal erahnen lässt, hat die ultimative Zeitmaschine für die Sinne erschaffen. Er spielt mit der lieblichen Agonie, mit der perfekten Symbiose von Wort und Klang so gekonnt, dass jeder Ton aus seiner Schmiede durchs Mark geht. Seine Texte sind imstande, jeden Zyniker wieder daran zu erinnern, dass das bittersüße Schöne überall ist.
„Kein Moment, der mir noch bleibt“ ist ein Album wie ein Technicolorfilm. Fast aristotelisch erzählt Leon Mucke eine Geschichte. Von „Weg von hier“, einem Song, in dem er, wie in einem Gebet an sich selbst, die Freiheit vor den eigenen, selbsterschaffenen Fesseln beschwört, über „Wir sehen uns da“, wenn die Erkenntnis reift, dass wir selbst Diejenigen sind, die diese Fesseln mühelos zersprengen könnten… bis hin zu „Dumbledore“ – eine melodische Momentaufnahme, ein besungenes Gedicht, welches genau da trifft, wo es nicht soll: in unseren hinter sieben Siegeln wohl beschützten Herzen, die wir alle eigentlich so sichtbar in unseren Gesichtern tragen. „Kein Moment, der mir noch bleibt“ ist eine Reise in uns selbst – unprätentiös, voller Schmerz, Liebe, Verlangen und unbändiger Freude. Schmeiß ́ an, den alten VW. Auch, wenn Du nicht wegfährst. Auch, wenn er nicht wegfahren kann. Schmeiß ́ ihn an. Im Geiste… mit Leon auf dem Beifahrersitz… und dem einen Freund, den Du selten anrufst, aber von dem Du weißt, dass er stets da ist: die Zeit.
Zur Single „Wir sehen uns da!
Termine… Kalender… kleine Mittelungen – schnell verschickt, schnell geantwortet. Anrufe… Planungen – minutiös abgesprochen. Erreichbarkeit – immer und überall. Glattgebügelte, gutgeölte Maschinen. Kein Raum für Fehler… und Burnouts – wie kleine Erkältungen in unseren Alltag gewebt. Ein Tempo, das uns unseres Menschseins beraubt. Was wäre, wenn wir den Moment tatsächlich fühlten?
„Wir sehen uns da“ – ist eine Verbeugung vor der Vergänglichkeit, eine Ode an unsere innere Zeitschaltuhr, die alles zu bestimmen scheint. Mühelos spielt der junge Ausnahmekünstler mit Rhythmen – gekonnt eingesetzte Synkopen verschmelzen in einer Umarmung mit den Synths… die fast fröhlich anmutende Melodie tanzt sich auf leichten Füßen in unser Innerstes… und darüber Leons unvergleichliche samtige Stimme, die uns hörbar mit einem bittersüßen Lächeln die Absolution erteilt…und uns sagt, dass wir Menschen sind, die auch mal sich selbst einladen müssten… auf ein Glas Wein… auf ein Gespräch… auf die Erkenntnis des flüchtigen Moments. Leon Muckes Singleauskopplung aus seinem Debutalbum „Kein Moment, der mir noch bleibt“ entledigt uns einfach so unseres schlechten Gewissens und zwingt uns, innezuhalten. Stillzustehen. Zu sehen. Zu fühlen… und jeden Moment wahrhaftig zu erkennen.
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