Leipzigs schönste Häuser

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In diesem Bildband werden 50 ausgewählte Häuser in Leipzig vorgestellt, die zwischen 1900 und 1933 „in einer äußerst kreativen Phase des Bauens“ entstanden sind, „bei der sich kontinuierlich ein Wandel der Vorstellung über gebaute Schönheit vollzog“. (S. 8) Die Auswahl erfolgte in den Kategorien Häuser zum Wohnen, Häuser für Handel und Gewerbe sowie Häuser für die Öffentlichkeit: „Hierbei standen der äußere Eindruck und die Wirkung der Innenbereiche gleichermaßen im Blick. Es wurden vorrangig Gebäude ausgewählt und in der Reihenfolge ihrer Entstehungszeit eingeordnet, die in ihrer Art unverwechselbar sind und an denen die Architekturentwicklung zwischen 1900 und 1933 ablesbar ist.“ (S. 10)

Es sind Baudenkmäler, die in den letzten Jahren saniert wurden. Neben der Geschichte der Häuser wird zugleich die der Bauherren, Architekten und der verschiedenen Nutzungen erzählt.

Bernd Sikora engagierte sich als Architekt für den Erhalt von Baudenkmälern sowie historischer Orten und Landschaften in Leipzig und liefert für dieses Buch den Hintergrundtext. Der Fotograf Peter Franke ist für die Bilder verantwortlich.

Nach einer kurzen Einleitung über die Schönheit von Häusern und dem Aufbau des Bildbandes werden in zwei großen Abschnitten die Häuser einzeln vorgestellt. Zunächst wird die Architektur der Reformzeit um 1900 mit anderen Mehrfamilienhäusern, verschiedenen Villen, der Hauptbahnhof, das Hotel Continental, Specks Hof, die St. Alexi-Gedächniskirche, die Mädlerpassage oder die Deutsche Nationalbibliothek präsentiert. Zu Beginn gibt es einige einleitende Seiten über Stil und Architekturvorstellungen zur damaligen Zeit.

Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Bauen in der Weimarer Republik und wird ebenfalls von einem kurzen Essay über Stile und Vorstellungen von Architektur eingeleitet. Dort kann man verschiedene Villen, Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen, den Zoologischen Garten, die St. Bonifatiuskirche oder das Grassimuseum architektonisch kennenlernen.

Für jedes Haus werden kurze Geschichten und Anekdoten zu Bauherren, Architekten, Baustil, Nutzung von der Entstehungszeit bis zur Gegenwart erzählt. In vielen Fällen wird dabei auch das Innere des Hauses gezeigt. Es gibt mehrere Farbabbildungen des Hauses von außen, der Innenseite oder bestimmter Fassadenteile entweder auf einer ganzen Seite oder einem kleineren Format. Manchmal gibt es noch Grundrisse, Entwürfe, historische Abbildungen oder Postkarten dazu. Zu jedem Haus wird die aktuelle Adresse, Stadtplannummer, Bauherr, Architekt und Entstehungszeit genannt. Informationen darüber, ob das Haus besichtigt werden kann, gibt es nicht.

Danach werden noch speziell architektonische Kunstwerke in Hauseingängen, Treppenhäusern und vom Farbglasfenstern und deren Stilwandel von 1900 bis 1933 in Wort und Bild eingegangen.

Im Anhang findet man noch einen Stadtplan mit den eigezeichneten Bauten und der dazugehörigen Seitenzahl sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis.

Dieser Bildband versinnbildlicht die verschiedenen Facetten des reichen architektonischen Fundus an Häusern oder Villen in der Messestadt. Leider wurde durch den Krieg viel an alter Substanz zerstört oder als Folgeschäden abgerissen. Die meisten Häuser befinden sich im unmittelbaren Zentrum, Gohlis, Rosenthal und im Waldstraßenviertel, aber auch jenseits des Zentrums in Marienbrunn, Leutzsch oder Plagwitz.

Die Aufnahmen sind hochwertig und zeigen die Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln. Auf die verschiedenen architektonischen Stile der Zeit zwischen 1900 und 1933 wird am Anfang in einem Vorspann eigegangen. Für detailliertere Informationen weisen die Literaturhinweise im Anhang hin. Typische Vertreter der Architektur in Leipzig wie Fritz Drechsler, Raymund Brachmann, Josef Mágr, Paul Möbius, Alfons Berger und Paul Lange und ihre Bauten hätten eine eigene Vorstellung verdient gehabt.

Bernd Sikora/Peter Franke: Leipzigs schönste Häuser. Vom Jugendstil bis zur Moderne, Passage Verlag, Leipzig 2019, ISBN: 978-3-954-15081-6, 29,90 EURO (D)

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Über Michael Lausberg 571 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.