Am 4. September eröffnet die Kunsthalle Jena eine Ausstellung mit 114 Arbeiten von Louise Bourgeois. Die Schau ist die erste nach dem Tod der französisch-amerikanischen Künstlerin am 31. Mai in New York. Höhepunkt der Werke, die aus internationalen Sammlungen nach Jena kommen, sind „Personnages“. Die abstrakten Totem-Figuren stellen symbolhaft Individuen und ihre Beziehungen untereinander dar.
Die Bildhauerin schaffte den internationalen Durchbruch erst im Alter von 70 Jahren. Museumsleiter Erik Stephan sagte, als Bourgeois die Gipfel internationalen Ruhms erklomm, war sie als Bildhauerin fast alleine in einer Männerwelt. Heute zähle sie aber zu den bedeutendsten Künstlerinnen aus der Wendezeit vom 20. zum 21. Jahrhundert. Bourgeois schuf bis ins hohe Alter figürliche Plastiken und raumgreifende Installationen.
In der Ausstellung sind auch Zeichnungen der Künstlerin zu sehen. Sie zeigen die Gedanken und Einfälle, die Bourgeois mit Feder, Stift und Pinsel zu Papier gebracht und oft später in ihren Skulpturen aufgegriffen hat.
Louise Bourgeois wurde 1911 in Paris geboren. Ihre Eltern waren Stoff-Restauratoren. Ihr offenbar traumatisches Verhältnis zu ihrem Vater verarbeitete Bourgeois in Installationen, wie zum Beispiel „The Destruction of the Father“ – „Die Vernichtung des Vaters“. Zu ihrer Mutter hatte sie eine bessere Beziehung. Sie bezeichnete die Weberin oft als beste Freundin. Zudem symbolisierte sie sie häufig als Spinne – die bis zu neun Meter hohen Bronze-Skulpturen nannte sie „Maman“. Sie stehen weltweit in namhaften Museen.
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