Elbflorenz
Elbflorenz bürgerte sich ab Anfang des 19.Jahrhunderts als Beiname für die Stadt Dresden ein. Die Initiative zur Einbürgerung des Begriffs Elbflorenz wird Johann Gottfried Herder zugeschrieben, der 1802 in der Adrastea „Kunstsammlungen in Dresden“ äußerte: „Vor allem aber sind es die Kunst- und Alterthumssammlungen, die er mit ansehnlichen Kosten stiftete, Trophäen seiner Regierung. Was ein Friedrich August im Anfange des Jahrhunderts anfing, hat ein anderer Friedrich August am Ende desselben vollendet. Durch sie ist Dresden in Ansehung der Kunstschätze ein Deutsches Florenz geworden.“[1]
Die Betitelung ist vom Ursprung her als Würdigung der Kunstsammlungen Dresdens und seiner Architektur gemeint, wird heute aber auch in Verbindung mit anderen Gemeinsamkeiten und Berührungspunkten zwischen sächsischer und toskanischer Hauptstadt verwendet. Neben Umfang und Qualität der Dresdner Kunstsammlungen ist erwähnenswert, dass die italienischen Meister einer ihrer Sammlungsschwerpunkte sind.
Mehrere das Stadtbild prägende Bauwerke, insbesondere solche des Dresdner Barock, dem Dresden seine architektonische Berühmtheit verdankt und der in einem geflügelten Wort, entstanden unter nennenswertem italienischem und insbesondere florentinischem Einfluss. Auch in Dresdens Architektur des frühen 19. Jahrhunderts fand eine Orientierung an diesen Vorbildern statt.[2]
Der bedeutendste Dresdner Bildhauer in der Barockzeit, Balthasar Permoser, war unmittelbar vor seiner Dresdner Zeit, bis 1689, in Florenz tätig gewesen, wo er die Werke von Michelangelo und Pietro Bernini und dessen Schülern studierte.[3] Als Erbauer der Katholischen Hofkirche wurden 1737 Gaetano Chiaveri und weitere Italiener auf dem Gelände des heutigen Theaterplatzes angesiedelt. Als besonders augenfällige Parallele wird die in beiden Städten die Silhouette prägende steinerne Kirchenkuppel wahrgenommen.
Die Frauenkirche war zunächst das einzige Gebäude nördlich der Alpen, das eine große an die Kathedrale von Florenz erinnernde Steinkuppel besaß.[4] 1838 errichtete Gustav Hörnig das Dresdner Logenhaus in den Formen eines Florentiner Palazzos. Beginnend mit diesem Bauwerk sowie den ein Jahr später erfolgten Neubauten der Villa Rosa durch den Architekten Gottfried Semper und der Villa von Seebach durch den Architekten Hermann Nicolai wird während der nächsten Jahrzehnte die gesamte Formensprache der italienischen Renaissance bei Neubauten in Dresden angewandt.[5] Da in dieser Zeit gleichzeitig ein erhebliches Wachstum der Stadt erfolgte, prägen diese Formen ein gesamtes Stadtbild.
Stilistische Übernahmen aus Florenz lassen sich mehrfach nachweisen: Beim Neubau des Palais Kaskel-Oppenheim legte 1845–1848 Gottfried Semper den Florentiner Palazzo Pandolfini zugrunde. Logenhaus, Villa Rosa, Villa von Seebach und Oppenheimpalais wurden während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 zerstört und deren Ruinen nach 1945 nicht wieder aufgebaut. Das Mitte des 19.Jahrhunderts am Dresdner Theaterplatz errichtete, den Zwinger nach Norden hin abschließende Galeriegebäude („Sempergalerie“) entwarf Semper nach dem Vorbild der Florentiner Uffizien.[6]
Zur Assoziation eines „Florenz an der Elbe“ trugen auch landschaftliche Analogien bei, so die Lage am Mittellauf eines großen Flusses und in einem von sanften Hügeln umgebenen Talkessel. Dresden zog – ähnlich wie Florenz – seit jeher Künstler an, die sich durch seine harmonische Atmosphäre inspirieren ließen, seine reizvolle Lage und seine Stadtsilhouette als Gesamtkunstwerk begriffen. Heinrich von Kleist bemerkte: „Dresden hat eine große, feierliche Lage, in der Mitte der umkränzenden Elbhöhen, die in einiger Entfernung, als ob sie aus Ehrfurcht nicht näher zu treten wagten, es umlagern. Der Strom verlässt plötzlich sein rechtes Ufer und wendet sich schnell nach Dresden, seinen Liebling zu küssen. Von der Höhe des Zwingers kann man seinen Lauf fast bis nach Meißen verfolgen. Er wendet sich bald zu dem rechten, bald zu dem linken Ufer, als würde die Wahl ihm schwer, und wankt, wie vor Entzücken, und schlängelt sich spielend in tausend Umwegen durch das freundliche Tal, als wollte er nicht in das Meer.“[7]
Erich Kästner schrieb in seinem Werk „Als ich ein kleiner Junge war“ im Jahre 1957: „Dresden war eine wunderbare Stadt, voller Kunst und Geschichte und trotzdem kein von sechshundertfünfzigtausend Einwohnern zufällig bewohntes Museum. Die Vergangenheit und die Gegenwart lebten miteinander im Einklang. Eigentlich müsste es heißen: im Zweiklang. Und mit der Landschaft zusammen, mit der Elbe, den Brücken, den Hügelhängen, den Wäldern und mit den Gebirgen am Horizont, ergab sich sogar ein Dreiklang. Geschichte, Kunst und Natur schwebten über Stadt und Tal, vom Meißner Dom bis zum Großsedlitzer Schloßpark, wie ein von seiner eignen Harmonie bezauberter Akkord.“[8]
Seit 1978 verbindet Dresden eine seiner Städtepartnerschaften mit Florenz.[9] Während bis zur Wende nur behördlich reglementierte Veranstaltungen möglich waren, begannen seither Kontakte auf breiterer Basis. Darunter befinden sich auch regelmäßige Austauschprojekte wie die der Freien Waldorfschule, des Gymnasiums Blasewitz und des Gymnasiums Cotta mit ihren Partnerschulen.
Durch ihre flussnahe Lage sind Florenz und Dresden gleichermaßen nicht nur besonders begünstigt, sondern auch besonders gefährdet. Dies zeigte sich, als Florenz 1966 und Dresden 2002 von Hochwassern katastrophalen Ausmaßes heimgesucht wurden. An der Gedenkveranstaltung zum 40.Jahrestages des verheerenden Hochwassers von Florenz nahm deshalb auch ein Vertreter der Stadtspitze der Landeshauptstadt Dresden teil. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die gemeinsame Verabschiedung des „Appells für den Schutz des Planeten und des kulturellen und natürlichen Erbes vor Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels“ durch die Städte Dresden, Florenz, Venedig, Budapest und New Orleans.[10]
Friedrich August I.
Die glänzendste Periode der Stadt Dresden begann mit der Regierung Friedrich August I., der nach dem Erwerb der polnischen Königskrone 1697 auch als August II. König von Polen war und die Personalunion Sachsen-Polen begründete.[11] Das 1685 abgebrannte Altendresden wurde nach einem großangelegten Plan wieder aufgebaut und von da an Dresden-Neustadt genannt. In dieser Zeit entstanden auch viele bedeutende Bauwerke wie das Blockhaus, die Ritterakademie, die Kaserne, das Japanische Palais, die Zwingergebäude (eigentlich der Vorhof zu einem nie gebauten neuen Schloss), die Dreikönigskirche, die jetzige Frauenkirche und andere hervorragende Bauwerke (Dresdner Barock). Auch die Kunstsammlungen sowie die Bibliothek erhielten wertvolle Bereicherungen. Friedrich August II. (als August III. König von Polen 1733–1763) vollendete mehrere von seinem Vater angefangene Gebäude und ließ zwischen 1739 bis 1754 die prächtige katholische Hofkirche erbauen. Im Zuge dieses Aufschwungs und durch die großen Bedürfnisse des Hoflebens verdreifachte sich die Einwohnerzahl zwischen 1700 und 1755 auf 63.000 Menschen.[12] Auch entstand erstmals seit der Vertreibung von 1430 wieder eine größere jüdische Gemeinde.
Die Konversion Augusts des Starken zur katholischen Kirche im Rahmen seiner Bemühungen um die polnische Krone führte im lutherischen Dresden zu konfessionellen Spannungen, die sich im Mai 1726, nach der Ermordung des Kreuzkirchenpredigers Hermann Joachim Hahn durch den Katholiken Franz Laubler, gewalttätig entluden.[13]
Nachdem die Preußen im Österreichischen Erbfolgekrieg, nach der Schlacht bei Kesselsdorf (15. Dezember 1745), Dresden erobert hatten, kam hier der Friede zwischen Österreich, Preußen und Sachsen 25. Dezember 1745 zustande (Frieden von Dresden).
Der Siebenjährige Krieg brach Dresdens Blüte auf längere Zeit. Friedrich II. rückte am 9. September 1756 in Dresden ein und nahm die bei Pirna eingeschlossene sächsische Armee „gefangen“.[14] Als sich Anfang November 1758 die Reichsarmee und die österreichische Hauptarmee unter Daun der Stadt näherten, ließ der preußische Gouverneur, Generalleutnant Karl Christoph Graf von Schmettau, die Pirnaische und später (1759) auch die Wilsdruffer Vorstadt abbrennen. Nach der Schlacht bei Kunersdorf erschienen die feindlichen Truppen am 26. August 1759 vor Dresden, verdrängten die Preußen zunächst aus der Neustadt und nahmen nach einer von diesen am 4. September geschlossenen Kapitulation Besitz von der ganzen Stadt. Die härtesten Leiden aber trafen die Stadt bei der erfolglosen Belagerung und dem Bombardement durch die Preußen unter Friedrich dem Großen selbst im Juli 1760.
Kurfürst Friedrich August III. (1763–1827) folgte als dritter Sohn von Friedrich August III. Kurfürst Friedrich Christian, der nur 74 Tage regierte, auf den Thron nach.[15] Aufgrund seiner Minderjährigkeit stand deshalb Sachsen zunächst bis 1768 unter der vormundschaftlichen Regierung des Prinzen Xaver. In der Vormundschaftszeit wurde die Stadt zunächst wiederhergestellt, und auch erweitert und 1764 die Akademie der Künste gegründet. Dennoch erholte sich die Stadt wirtschaftlich nur sehr langsam, es dauerte 60 Jahre, ehe die Bevölkerungszahl wieder auf dem Stand vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges war.
Friedrich August brachte nach seiner Volljährigkeit dann zur Vollendung, was sein Vormund begonnen hatte.[16] Die Französische Revolution führte viele Emigranten nach Dresden, noch mehr aber die letzte Teilung Polens. Nachdem die Sächsische Armee am 14. Oktober 1806 in der Schlacht bei Jena an der Seite Preußens geschlagen worden war, besetzte der französische General Thiard am 25. Oktober Dresden.[17] Doch am 20. Dezember, nachdem der Kurfürst dem Rheinbund beigetreten war und die Königswürde angenommen hatte (nunmehr als Friedrich August I. König von Sachsen), wurde Dresden sächsische Königsstadt. Während des Kriegs mit Österreich 1809 war Dresden mehrmals für kurze Zeit von den Österreichern unter Karl Friedrich am Ende besetzt. Im Jahr 1810 begann man mit Abtragung der Festungswerke, doch diese Arbeit wurde beim Ausbruch des Russisch-Französischen Kriegs unterbrochen.[18]
August ließ seine Residenzen in Dresden und Warschau– allerdings zulasten anderer sächsischer Städte und Regionen– zu den prächtigsten Europas ausbauen.[19] Das Konzept seiner Baumaßnahmen lag aber nach ersten fehlgeschlagenen Planungen nicht in einem zweiten Versailles oder Schönbrunn, sondern in einer Kette von kleineren Schlössern und Palais mit ihrem jeweiligen Zweck.[20]
In Dresden nutzte man den Zwinger und den Großen Garten für rauschende Hoffeste– residiert wurde hingegen weiterhin im barock umgestalteten Residenzschloss.[21] Das Japanische Palais war als Porzellanschlösschen vorgesehen, Moritzburg diente der Jagd, Pillnitz den Wasserfesten auf der Elbe, dem sog. „Canal Grande“, und der Barockgarten Großsedlitz den Festlichkeiten zur Verleihung des polnischen Adlerordens.[22] In die Hoflößnitz lud August seine Jagdgesellschaften ein, um dort Tanzfeste mit Weinausschank zu veranstalten. Eigens für den Zweck der Parforcejagd, an der August großen Gefallen gefunden hatte, wurde der wildreiche Wermsdorfer Wald nach französischem Vorbild durch ein Wegenetz umgestaltet und der Bau des Neuen Jagdschlosses Hubertusburg veranlasst. In Warschau verzeichnet man den Umbau des Königsschlosses, den Bau des Sächsischen Palais (1944 zerstört) und ebenfalls eine städtebauliche Neuordnung (sog. „Sächsische Achse“).[23] Der König pachtete in Polen auch Schlösser, da das Bauen durch die Verhältnisse in dem Land erschwert wurde, so dass sein Werk hier nicht übermäßig über das großer Magnaten hinausragte.
Der Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann
Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) war ein deutscher Baumeister des Barock und Rokoko. Er stand in Diensten von Kurfürst August dem Starken von Sachsen und prägte den Dresdner Barock. Sein berühmtestes Werk ist der Dresdner Zwinger.
Im Jahr 1680 trat Pöppelmann im Alter von 18 Jahren in das sächsische Bauamt ein. Im Gegensatz zu anderen Fürstenhöfen, wo man ein oder zwei Hofarchitekten beschäftigte, war das Oberbauamt in Dresden schon damals eine außerordentlich umfangreiche Behörde. Pöppelmann wurde als unbezahlte Hilfskraft eingestellt, was er auch sechs Jahre blieb. Trotzdem muss er bereits über einige Erfahrungen im Bauwesen verfügt haben, bevor er nach Dresden kam.[24]
Als erster bedeutender Baumeister der frühen Neuzeit war er nicht Künstler oder Militäringenieur, sondern diente sich in einer Behörde hoch. Im Jahr 1686 wurde er zum Baukondukteur befördert. Seinen Lebensunterhalt verdiente er zu dieser Zeit mit dem Bau von Bürgerhäusern. Dafür musste er jedoch zuerst Schulden machen und die Häuser auf eigene Rechnung bauen, bevor er sie nach der Fertigstellung gewinnbringend verkaufen konnte.
Daneben beantragte er 1687 eine Lizenz zum Alkoholausschank. Beeinflusst wurde er in dieser Zeit vor allem von den Oberlandbaumeistern Wolf Caspar von Klengel, der als Begründer des Sächsischen Barock gilt, und seinem Nachfolger Johann Georg Starcke. Spärliche Informationen zeigen, dass Pöppelmann oft zu sehr profanen Tätigkeiten wie Abbrucharbeiten eingesetzt wurde und auch Probleme mit seinen Vorgesetzten hatte.
Seine Karriere begann 1705, als er zum Landbaumeister befördert wurde und die Planung eines neuen Residenzschlosses übertragen bekam.[25] Im Jahr 1710 schickte August der Starke Pöppelmann auf eine Bildungsreise nach Wien, Rom und Neapel und 1715 auf eine zweite nach Paris, Belgien und Holland. Matthäus Daniel Pöppelmann wurde 1718 als Nachfolger von Johann Friedrich Karcher Oberlandbaumeister.
In dieser Stellung entfaltete er eine umfangreiche Bau- und Verwaltungstätigkeit, welcher Dresden die glänzendsten und fantasievollsten Schöpfungen des Rokokostils verdankt. Etwa ab 1730 zog August der Starke aber für repräsentative Projekte jüngere Architekten wie Zacharias Longuelune vor und Pöppelmann widmete sich vor allem der Leitung des Oberbauamtes.[26] Im Oktober 1734 schied Matthäus Daniel Pöppelmann aus dem Oberbauamt aus. Sein Nachfolger wurde Johann Christoph Knöffel. Pöppelmann wurde einige Monate später schwer krank und starb am 17. Januar 1736. Er wurde in der Gruft der Matthäuskirche in Dresden beigesetzt.
Als sein Hauptwerk gilt der Zwinger in Dresden (1711–1728), den er zusammen mit dem Bildhauer Balthasar Permoser schuf.[27] In diesem formal einzigartigen Gebäude eines befestigten Turnierplatzes kam es zu einer einmaligen, ekstatischen Verbindung von Architektur und Plastik. Über dieses von ihm geschaffene Bauwerk ließ Pöppelmann 1729 eine Sammlung von Kupferstichen herausgeben. Es besteht aus einem Erläuterungstext mit 22 Kupferstichen zum Zwinger und jeweils einem Stich vom Holländischen Palais und dem Großen Fass auf der Festung Königstein. Pöppelmann beabsichtigte als Fortsetzung dieses Werkes die Herausgabe weiterer Stiche über andere Barockbauten. Dazu kam es nicht mehr.
Weitere bedeutende Werke sind: Japanisches Palais in Dresden (1715); Schloss Pillnitz (1720–1723), Schloss Großsedlitz (seit 1720), Schloss und Hofgestüt Graditz (seit 1722), Stift Joachimstein (1722–1728), Umbau des Jagdschlosses Moritzburg (1723–1733), Dresdner Augustusbrücke (1727–1731) und die erst nach Pöppelmanns Tod fertiggestellte Dreikönigskirche in Dresden (1732–1739).
Daneben lieferte er zahlreiche, später ausgeführte Pläne zum Beispiel für den Umbau des Spitzhauses und der Spitzhaustreppe in Radebeul. Nie gebaut wurde jedoch das Dresdner Residenzschloss. Ab 1705 ließ sich August der Starke von Pöppelmann immer wieder neue, spektakuläre Entwürfe vorlegen, konnte sich aber nie entschließen, das gewaltige Vorhaben zu beginnen.
Als Oberlandbaumeister im sächsischen Oberbauamt war Pöppelmann aber auch für alle profanen Staatsbauten wie Deiche, Straßen oder Brücken verantwortlich. So ließ er zwischen 1713 und 1720 für die neueingerichtete Eilpostlinie Leipzig–Dresden mehrere steinerne Brücken bauen, unter anderem die Pöppelmannbrücken in Grimma und Nossen.
Daneben gab es auch kuriose Aufträge vom königlichen Hof wie zum Beispiel eine Schmuckarchitektur rund um das größte Weinfass Europas (238.000 Liter) auf der Festung Königstein oder der Bau eines überdimensionalen Stollenofens für das „Zeithainer Lustlager“ im Jahr 1730, als August der Starke seinen mehr als 20.000 Gästen, darunter Friedrich WilhelmI. von Preußen einen 1,8 Tonnen schweren Dresdner Stollen vorsetzen ließ.Überhaupt baute Pöppelmann immer wieder für diverse Festivitäten des Hofes kurzlebige Architekturen und Kulissen, die teilweise auf Zeichnungen festgehalten sind. Für das Zeithainer Lustlager etwa mussten eine Zeltstadt, ein Exerzierplatz, mehrere kleine Palais und ein Theater errichtet werden.[28]
Ein weiteres mit Pöppelmann in Verbindung stehendes Bauwerk in Dresden ist das Gebäude Große Meißner Straße 15, das nach Plänen von ihm und Andreas Adam zu einer geschlossenen Doppelhofanlage umgebaut wurde. Seitdem nutzte man es als Kanzleigebäude. Es beherbergt als Hotel Bellevue heute ein Luxushotel.
Das Japanische Palais
Das Japanische Palais ist ein historisches Bauwerk in der Inneren Neustadt von Dresden. Es liegt zwischen Palaisplatz und Neustädter Elbufer.[29] Das Japanische Palais dient heute als Museumsgebäude und beherbergt das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen.[30] Es ist der ehemalige Sitz des Landesmuseums für Vorgeschichte, das sich heute als Staatliches Museum für Archäologie (smac) in Chemnitz befindet.
Das ursprüngliche und heute als solches nicht mehr erkennbare Gebäude geht auf einen im Jahr 1715 von Rudolph Faesch für Jakob Heinrich Graf von Flemming errichteten Landhausbau zurück.[31] Ende desselben Jahres bezog es der holländische Gesandte Harsolde von Craneburg (dort am 29. Januar 1716 verstorben), weshalb es älteren Schriftquellen zufolge seinen Namen als Holländisches Palais erhalten habe. Tatsächlich rekurriert der Name wohl eher auf die besonders gestaltete Gartenlandschaft, die nach typisch holländischen Vorbildern, etwa Het Loo angelegt worden war.[32] Bereits 1717 wechselte es jedoch in den Besitz von August dem Starken über, der hier Porzellan- und Kunstsammlungen unterbringen wollte, jedoch dieses Vorhaben nicht verwirklichte.[33]
Am 10. September 1719 veranstaltete der Kurfürst hier ein Fest im Kontext der Hochzeit seines Sohnes mit der Kaisertochter. Im Jahr 1722 kaufte Flemming im Umfeld mehrere Bürgerhäuser auf, um seinen Grundbesitz dort zu erweitern. Im Tausch gegen ein anderes Palais in der Landhausstraße erhielt der das Holländische Palais vom Kurfürsten wieder zurück. Bei dieser Übertragung war auch das damals vorhandene Inventar inbegriffen, darunter zahlreiche wertvolle Porzellangegenstände. Der Kurfürst hatte ein anhaltendes Interesse an dem Palais und nahm es 1726 wieder in seinen Besitz. Gleichzeitig gab er Planungen für dessen Umbau in Auftrag.[34] Am 26. Juli 1727 richtete man in den Räumlichkeiten ein Abschiedsfest aus und der Bau wurde danach wegen der bevorstehenden Umgestaltungsarbeiten geräumt.[35]
In den Jahren von 1727 bis 1733 fanden erhebliche Umbaumaßnahmen nach Entwürfen der Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann, Zacharias Longuelune und Jean de Bodt an dem Gebäude statt.[36] Das ursprüngliche Landhaus bildete den der Elbe zugewandten Flügel einer großen Vierflügelanlage in spätbarockem-klassizistischem Stil. Den noch heute gebräuchlichen Namen erhielt das Gebäude 1732, wofür das Dach mit seiner fernöstlichen Form die Veranlassung gegeben haben soll.[37]
Unterstrichen wird die asiatische Wirkung durch Hermen und weitere Figuren im asiatischen Stil an der Außenfassade und im Innenhof, sowie durch den vermutlich von Johann Benjamin Thomae geschaffenen Fries im Giebel der Hauptfassade. Dieser zeigt Sachsen und Chinesen bei der Porzellanherstellung und die Göttin Saxonia in Begleitung zahlreicher Personen, die Porzellangefäße in ihren Händen halten. Im Siebenjährigen Krieg erlitt das Gebäude erhebliche Zerstörungen. Nach dem Tode von August des Starken bewilligte sein Sohn und Nachfolger ab 1733 nur noch geringe Mittel und die Bauarbeiten kamen 1737 zum Abschluss.[38]
Mit dem darauf folgenden Umbau der Jahre 1782–1786 durch Christian Friedrich Exner und Gottlob August Hölzer zum Museum wurde die noch heute vorhandene Inschrift Museum usui publico patens (Museum zum öffentlichen Gebrauch) angebracht.[39] Der Vorschlag für die museale Nutzung stammte vom Grafen Marcolini. An den Umbauten waren ferner der Baumeister Johann Gottfried Kuntsch und für die Innengestaltung der Bildhauer Dorsch beteiligt. Seit 1786 diente das Japanische Palais zuerst der kurfürstlichen Bibliothek allein, woraus später zu einem wesentlichen Anteil die Sächsische Landesbibliothek hervorging, die dort bis 1945 verblieb.[40] Sie ist eine der ältesten Bibliotheken Deutschlands. In der Zeit zwischen 1760 und 1887 war zusätzlich die Antikensammlung hier untergebracht. Mit einem weiteren Umbau in den Jahren 1835–1836 war Gottfried Semper beauftragt, der für die Skulpturensammlung eine antikisierende Innengestaltung im Erdgeschoss vornahm. Nach Umzug in das Albertinum übernahm die Bibliothek diese Räumlichkeiten.[41]
In den Jahren 1925 bis 1935 nahm man erneut Umbauten vor, damit das Gebäude der Nutzung als Landesbibliothek besser gerecht werden konnte und mit deren Abschluss ihr Buchmuseum eröffnete. Die Planungen für Räumlichkeiten des Buchmuseums lagen in den Händen von Hubert Georg Ermisch.[42]
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Japanische Palais durch Brand erheblich beschädigt, in deren Folge auch Bestandteile der Landesbibliothek Schaden nahmen.[43] Der umliegende Garten wurde durch Bomben zerstört. Die Rekonstruktionsmaßnahmen zogen sich von 1951 bis 1987 hin. Zwischen 1984 und 1985 wurde auch der zugehörige Palaisgarten rekonstruiert, der einen Blick auf die am anderen Elbufer gelegenen Brühlsche Terrasse und Neue Terrasse gewährt.[44]
Von 1951 bis 2012 diente das Gebäude dem Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, seit 1954 auch dem Museum für Völkerkunde Dresden (zu den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen) zur Präsentation von Ausstellungen. Seit 2001 finden hier auch Ausstellungen des Museum für Mineralogie und Geologie Dresden (von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden) statt.[45] Beim Japanischen Palais handelt es sich um eines der ältesten erhaltenen Museumsgebäude in Deutschland.[46]
Neue Bauvorschriften (wie die 13 „Flemmingschen Baupunkte“ von 1708, Karchers Bauordnung von 1710 sowie eine weitere von 1720[47]) regelten die städtebauliche Umwandlung der einstigen Renaissance-Stadt Dresden in eine Barockstadt (dabei verschwanden viele der schmalen Giebelhäuser der Gotik und Renaissance), forderten die ausschließliche Steinbauweise und schrieben die Anzahl und Höhe der Stockwerke sowie eine Vereinheitlichung der Verputzfarbe vor.[48] Sie kam vor allem beim barocken Wiederaufbau der Neuen Königsstadt zur Anwendung, aber auch im Bereich des Neumarktes entstanden neue Straßenzüge mit einheitlichem Erscheinungsbild.[49]
Der Sonnenkönig von Elbflorenz: Selbstinszenierung von Friedrich August I
Als eine der ersten deutschen Städte besaß Dresden damals öffentlich zugängliche Museen, die zum Vorbild vieler anderer (zum Beispiel in Wien und München) wurden.[50] 1705 wurde eine Malerschule gegründet, aus der die Dresdner Kunstakademie hervorging.[51] Die Dresdner Kunstsammlungen, vor allem die Porzellansammlung, die Pretiosensammlung im Grünen Gewölbe, die Gemäldegalerie, die Antikensammlung, das Kupferstichkabinett, das Münzkabinett und der Mathematisch-Physikalische Salon wurden entsprechend dem Zeitgeschmack ausgebaut und gehören, dank der Sammelleidenschaft Augusts und seines Sohnes, seitdem zu den reichsten und größten Europas. So kann man im Zwinger heute noch Vasen und andere Gefäße aus chinesischem Porzellan der Kangxi-Ära bewundern, von denen August 151 Stück in einem Tauschgeschäft mit dem Soldatenkönig erhielt, in dem er 1717 diesem 600 sächsische Landeskinder inklusive Pferden und Ausrüstung als Dragoner-Regiment überließ.
Seine legendären und fast ständig stattfindenden Bälle, Jahrmärkte, Tierhetzen, Maskeraden und Schützenfeste (etwa 60 im Jahr)[52], wie die zu seinem Amtsantritt 1694 und den Jahrestagen zur Erlangung der polnischen Krone, die überschwängliche Begehung des Karnevals nach venezianischem Vorbild oder das ritterliche „Karussell der vier Teile der Welt“ mit Triumphwagen und verkleideten Protagonisten anlässlich des Besuches des Dänenkönigs Friedrich 1709, zu dessen Anlass sich August eigens eine goldene Sonnenmaske anfertigen ließ und bei dem sich der Hof unter anderem in bäuerlichen Kostümen und mit August als französischem Schankwirt an der Spitze ausgelassenen Zerstreuungen hingab, waren dagegen wohldurchdachte Staatsaktionen, verschlangen jedoch Unsummen (weit mehr als 25.000 Taler pro Jahr).[53] Sie dienten wie seine neuen Schlösser und Kunstsammlungen der königlichen Selbstdarstellung nach dem Vorbild Ludwigs XIV. von Frankreich.[54]
Die 4 Mio. Taler teure Hochzeit des Kurprinzen mit der Kaisertochter 1719 ging besonders opulent vonstatten:[55] Die Braut, die am 2. September Pirna erreichte, ging an Bord des Bucentauro, einer Replik der venezianischen Staatsgaleere, und fuhr mit dieser, begleitet von anderen Prunkschiffen und -gondeln sowie mit Musik von Hebenstreit, Buffardin, Weiss, 6 Oboisten und 2 Hornbläsern, in Dresden ein. Das Brautpaar traf sich anschließend mit August auf der mit türkischen Zelten dekorierten Vogelwiese und hielt mit über 100 geschmückten Kutschen Einzug ins Residenzschloss.[56] Die prunkvolle Parade wurde mit Trompeten- und Paukenmusik von den Triumphbögen und Kirchentürmen aus begleitet. Am 3. September besuchte der Hof ein feierliches Te Deum mit Musik des Hoftrompetencorps in der Katholischen Hofkapelle. Während des Stückes wurden 330 Salutschüsse abgefeuert, gefolgt von einer Festtafel im Schloss, begleitet mit Hofkapellmusik und Singeinlagen sowie dem Besuch von Lottis Opera seria pastorale „Giove in Argo“ im neuen Opernhaus am Abend.[57]
Am 4. September folgten ein Tanzabend mit 94 Musikern im Riesensaal des Schlosses sowie französische („Ariane“), ferner italienische Theaterstücke am 5. und 6. September. Außerdem fand ein sog. „Kampf-Jagen“ statt: begleitet von Horn-, Trompeten- und Paukenklängen sowie über 4000 Besuchern wurden in einem hölzernen Amphitheater verschiedene wilde Tiere (2 Löwen, 1 Panther, 1 Pavian, 6 Bären, Wildschweine und Auerochsen) aufeinander losgelassen und dann von August und dem Brautpaar abgeschossen.[58] Am 7. September wurde Antonio Lottis Oper „Ascanio overro Gli odi delusi dal sangue“ sowie ein italienisches Theaterstück aufgeführt.[59] Am 8. und 9. September fanden im Innenhof des Marstalls „Damen-Rennen“ und „Ringspiele“ sowie am Abend italienische Komödien und französische Tragödien („l’Inconnue“) statt. Am 10. September, dem Tag des Sonnenfestes, wurden Heinichens Festoratorium „La gara degli dei“ und später ein Feuerwerk, begleitet von 64 Trompeten, 8 Pauken und Tafelmusik, aufgeführt. Die Aufführung des französischen Theaterstücks „Hypermnestre“ folgte am 11. September.[60]
Am 12. September fand das Marsfest statt: Wettkämpfe zu Pferde und zu Fuß sowie am Abend Theater.[61] Am 13. und 15. September wurde „Teofane“ im Opernhaus und „Li quattro elementi accompanimenti“ (beide von Antonio Lotti) im Schlossgarten aufgeführt – ergänzt durch französisches Theater am 14. September. Am 15. September dann das Fest des Jupiter mit einem „Karussell der vier Elemente“ – einer Pferdevorführung mit Militärmusik und italienischem Theater am Abend. Am nächsten Tag war Tanzabend, und am Tag darauf fand das Fest zu Ehren der Erdgöttin Erda statt, bei dem eine Aufführung von 300 Janitscharen mit 24 Mohren und 12 Heiden (deutschen und polnischen Lakaien) in türkischen Gewändern stattfand – am Abend „Nacht-Schießen“.[62]
Die Serenate „Diana sul’ Elba“ von Johann David Heinichen zu Ehren der Jagdgöttin wurde am 18. September auf einem aufwändig dekorierten Schiff, in der Form einer riesigen Muschelschale, mit 4 „Nymphen“ an Bord und gezogen von 4 „Seepferdchen“, aufgeführt.[63] In der anschließenden Wasser-Jagd wurden 400 Hirsche, Rehe und Wildschweine in die Elbe getrieben, um danach abgeschossen zu werden – am Abend italienisches Theater.[64]
Am 20. September fand das Merkurfest statt, das einen festlichen Umzug, die Aufführung einer italienischen Kantate, einen großen „Jahrmarkt der Nationen“, eine Messe und eine Lotterie im Zwinger umfasste – die Braut wurde in einem prächtigen Muschelwagen ins Festgelände eingefahren.[65] Am folgenden Tag war Theater. Unter den vielen anderen Aktivitäten waren auch die Aufführung des französischen Divertissements „Les quatres saisons“ mit einem Text von Poisson und der Musik des Kapellmeisters Schmidt am Tage des Venusfests (23. September) unter freiem Himmel im Großen Garten, bei dem auch über 100 Angehörige des Hofes im Venustempel neben dem Palais selbst tanzten und zu der auch Georg Friedrich Händel aus London und Georg Philipp Telemann angereist waren– sicher auch, um das neue Opernhaus am Zwinger, das größte und prunkvollste seiner Zeit, zu sehen.[66]
Zuletzt fand am 26. September im Plauenschen Grund das Fest des Saturnus statt, das eine Bergparade, ein üppiges Festbankett, eine Jagd, Vokalmusik und eine italienische Komödie umfasste.[67] August gab ein aufwendiges Buch mit Kupferstichen von diesem Fest in Auftrag. Anschließend fand noch ein „Klopf-Jagen“ statt. Die Feierlichkeiten fanden mit weiteren Aufführungen von Antonio Lottis Oper „Ascanio“ am 24. und 29. September sowie von italienischem Theater am 28. September ein Ende.[68]
Rangordnung und Intrigen prägten auch Augusts Hof, der dazu durch den polnischen Adel ein fast exotisches Flair bekam. Berühmt wurde auch sein Hofnarr und -taschenspieler Joseph Fröhlich.[69]
Außenpolitik
Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte die Wiederherstellung Sachsens im „Rétablissement“.[70] 1778/79 beteiligte sich Sachsen am Bayerischen Erbfolgekrieg auf der Seite Preußens gegen die Habsburgermonarchie.[71] Als „buchstäblicher“ Mittelstaat des „Dritten Deutschlands“ war Sachsen aber auch prädestiniert, zwischen den beiden deutschen Großmächten zu vermitteln. Zur Unterstützung König Ludwigs XVI. von Frankreich gegen die revolutionären Bestrebungen wurde in Pillnitz bei Dresden am 27. August 1791 die Pillnitzer Deklaration formuliert.[72]
Das Königreich Sachsen entstand aus dem Kurfürstentum Sachsen und existierte von 1806 bis 1918. Es gehörte von 1806 bis 1815 dem Rheinbund und von 1815 bis 1866 dem Deutschen Bund an. Seit 1867 war es Mitglied des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1918 des Deutschen Reiches.[73]
1806 beteiligte sich Sachsen an der Seite Preußens am Krieg gegen das napoleonische Frankreich. In der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt im Oktober 1806 kämpften auch 22.000 sächsische Soldaten. Sie endete für Preußen und seine Verbündeten mit einer katastrophalen Niederlage. Sachsen kam kurzzeitig unter französische Besatzung, und es wurden ihm zunächst 25 Millionen Franc Kriegskontributionen auferlegt, sowie Hilfslieferungen zur Versorgung der französischen Armee geleistet.[74] Mit dem Friedensschluss von Posen wurde der Kriegszustand zwischen Sachsen und Frankreich beendet. Sachsen wurde Mitglied des Rheinbunds und Kurfürst Friedrich August III. wurde von Napoleon im Dezember 1806 zu König Friedrich August I. erhoben. Bis zum Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahr 1813 hielt König Friedrich August I. nun treu zu Napoleon. Sachsen stellte Napoleon ein Kontingent von 20.000 Soldaten, zunächst im Feldzug gegen Preußen, zur Verfügung. Im Gegenzug verzichtete Frankreich nun auf die Kriegskontributionen. Auf Veranlassung des französischen Kaisers hatte der neue sächsische König in einem Dekret von 1807 seinen Untertanen die Freiheit der Religionsausübung gewährt. Von da an waren die Katholiken gleichberechtigte Staatsbürger. Die napoleonische Kontinentalsperre hatte starke Auswirkungen auf die sächsische Wirtschaft. Sie verhinderte einerseits den Handel mit Großbritannien, schuf andererseits aber günstige Bedingungen für den Absatz des sächsischen Gewerbes auf dem Kontinent, weil die britische Konkurrenz ausgeschaltet war. Insbesondere die gewerbliche Produktion im Erzgebirge und in der Oberlausitz nahm dadurch zu.[75]
Im Jahr 1809 kämpften die Sachsen mit 13.000 Soldaten an der Seite Napoleons in der Schlacht bei Wagram gegen Österreich. Zum Dank fügte Napoleon im Jahr 1809 Krakau und das bisher österreichische Westgalizien dem unter sächsischer Regierung stehenden Herzogtum Warschau hinzu. 1812 nahmen sächsische Truppen am Russlandfeldzug Napoleons teil. Von den 21.000 sächsischen Soldaten kehrten nur knapp 1.000 in die Heimat zurück.
1813 wurde Sachsen zum Hauptkriegsschauplatz der antinapoleonischen Befreiungskriege.[76] Dementsprechend hatte auch die sächsische Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten viel zu leiden. Besonders betroffen waren durch die Gefechte die westliche Oberlausitz (Bischofswerda wurde in Brand geschossen und verwüstet), Räcknitz bei Dresden sowie die Dörfer in der Umgebung von Leipzig, die während der Völkerschlacht im Oktober 1813 verwüstet wurden.[77]
Im Gegensatz zu den meisten anderen Rheinbundstaaten hatte sich Friedrich August I. im Herbst 1813 nicht auf die Seite der Verbündeten geschlagen, obwohl Teile des Militärs schon mit Beginn der Befreiungskriege Anfang 1813 die Seiten wechselten. Das nach der verlorenen Völkerschlacht besetzte Sachsen verwaltete ein preußisch-russisches Generalgouvernement Sachsen, zunächst unter Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski und Friedrich August kam nach Friedrichsfelde bei Berlin in Gefangenschaft.
Preußen wollte das Land nach dem Sieg über Napoleon seinem Staatswesen einverleiben, jedoch verhinderte dies der österreichische Staatskanzler Metternich auf dem Wiener Kongress. Friedrich August, der erst im Februar 1815 aus der preußischen Gefangenschaft entlassen wurde, zögerte lange, in die Spaltung des Landes einzuwilligen.[78] Da dem König freilich keine Wahl blieb, gab er schließlich nach und willigte am 18. Mai in den ihm vorgelegten Friedensvertrag mit Preußen und Russland ein. Mit der Unterzeichnung des Vertrages am 21. Mai 1815 fielen gut 57 Prozent des sächsischen Territoriums und gut 42 Prozent der sächsischen Bevölkerung an den nördlichen Nachbarn. Sachsen verlor den Kurkreis mit Wittenberg und Torgau, die Niederlausitz, die Hälfte der Oberlausitz und alle Gebiete in Thüringen. Im Rumpfstaat des Königreichs Sachsen verblieben 1,2 Millionen von etwa 2 Millionen Einwohnern und 15.000 von 35.000 Quadratkilometern.
Der Titel „Herzog von Sachsen“ ging aufgrund der in Artikel 16 der Wiener Kongressakte getroffenen Vereinbarungen auf Friedrich WilhelmIII. von Hohenzollern über.[79] Als neuer Landesherr des Herzogtums Sachsen brachte der preußische König die Kerngebiete des historischen askanischen Herzogtums Sachsen-Wittenberg in eine neu geschaffene preußische Provinz mit einem Gebietsschwerpunkt an Harz, Elbe und Saale ein, die daraufhin, unter persönlicher Einflussnahme des preußischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg, „Provinz Sachsen“ genannt wurde. Das herzoglich-askanische Rautenkranz-Wappen wurde mit der Kabinettsorder vom 9. Januar 1817 in das Wappen Preußens übernommen, dessen König nun auch den Titel „Herzog zu Sachsen, Engern und Westphalen“ führte. Seit 1864 wurde die Streifung des Schildes der Provinz Sachsen mit Gold begonnen.[80]
Dresdener Schloss
Das Dresdner Schloss ist ein Renaissancebau in der Innenstadt von Dresden.[81] Es war das Residenzschloss der sächsischen Kurfürsten (1547–1806) und Könige (1806–1918). Als Stammsitz der albertinischen Linie der Wettiner war es ab dem 16. Jahrhundert prägend für die kulturelle Entwicklung Dresdens. Die Residenz ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt und baugeschichtlich bedeutsam, da alle Stilrichtungen von Romanik bis Historismus ihre Spuren an dem Bauwerk hinterlassen haben.
Das sich seit den 1980er Jahren im Wiederaufbau befindliche Schloss ist heute Heimstatt von fünf Museen: Historisches und Neues Grünes Gewölbe, Münzkabinett, Kupferstichkabinett und Rüstkammer mit Türckischer Cammer. Außerdem sind hier die Kunstbibliothek sowie die Generaldirektion der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden untergebracht.
Im Bereich der Schloßstraße standen im 12. Jahrhundert erbaute einfache Wohnhäuser, die aber bereits 1220 bei einem Großbrand zerstört wurden. Im Jahre 1289 erfolgte eine erstmalige urkundliche Erwähnung die Burganlage als Castrum; der Innenhof der damaligen Burg maß 38 mal 36 Meter.
Um 1400 begann der Ausbau der Burg unter Markgraf Wilhelm dem Einäugigen zu einer fürstlichen Residenz. Damals wurden die unteren Teile des Hausmannsturms sowie der östlich damit verbundene zweigeschossige Palas von Grund auf errichtet. Vermutlich wurde das Erdgeschoss des Palas durch eine Hofstube und das Obergeschoss durch ein herrschaftliches Wohnappartement eingenommen. Hierdurch verlagerte sich der Schwerpunkt der Burganlage vom Süden mit der im 13. Jahrhundert errichteten Kemenate auf die Nordseite des annähernd quadratischen Burghofes.
Von 1468 bis 1480 wurde die Anlage zu einer geschlossenen Vierflügelanlage erweitert, die in einem um 1530 entstandenen und seit 1945 verschollenen Holzmodell dokumentiert war.[82] Dabei wurde der zweigeschossige Palas von 1400 im Norden um ein Geschoss für die Räume des Frauenzimmers aufgestockt und in einer östlichen Erweiterung das Appartement des Kurfürsten untergebracht. Im Westen entstand damals der Flügel mit Schlosskapelle und Küchenbereich. Im Osten entstand ein neuer dreigeschossiger Flügel, vermutlich mit Hofstube und Küche im Erdgeschoss, Wohnbereichen im ersten Obergeschoss und einem großen Festssal im zweiten Obergeschoss. Erschlossen wurde die Anlage durch ein aufwändiges Torhaus im Süden, dass um 1472 durch den Hofbaumeister Arnold von Westfalen errichtet wurde.
Um 1530 bis 1535 entstand auf älteren Unterbauten der mit einem umfangreichen Bildprogramm versehene Georgenbau in der Achse der Elbbrücke.
1548–1556 erfolgten Neu- und Umbauten verschiedener Schlossteile. Für den künstlerisch bedeutendsten Umbau 1553–1556 durch Moritz von Sachsen, weitergeführt durch seinen Bruder August, wurden renommierte Künstler von außerhalb an den Hof geholt (Francesco Ricchino, Gabriel da Tola, Benedict da Tola), die die Fassaden mittels Sgraffitotechnik verzierten. Der Stallhof folgte 1586–1591, der kleine Schlosshof mit zweigeschossigem Torhaus wurde 1589–1594 unter Beteiligung vom Baumeister Paul Buchner geschaffen.
Ein Schlossbrand 1701 zerstörte unter anderem den Georgenbau, den Ostflügel mit Riesensaal und den Schössereiturm, die man erst 1717–1719 wieder aufbaute. Die Innenräume im zweiten Obergeschoss wurden dabei barock gestaltet, unter anderem das Audienzgemach, das Schlafzimmer Augusts des Starken, das Turmzimmer und das Porzellanzimmer.[83] Ein Zwischenflügel beherbergte die Gemäldegalerie Alte Meister. Louis de Silvestre gestaltete im Jahre 1715 das Deckengemälde im Schlafzimmer König Augusts des Starken und 1719 dasjenige im Thronsaal.[84]
Das Deckengemälde im Schlafzimmer König Augusts II. im Dresdner Residenzschloss wurde 1715 von Louis de Silvestre in Paris geschaffen. Mit dem Thema „Aurora, die Welt erweckend“ zeigte das Gemälde die vier Tageszeiten mit Aurora und Luna im Mittelpunkt.[85]Im Februar 1945 wurde das Gemälde bei den Luftangriffen auf Dresden infolge der Brände im Dresdner Residenzschloss zerstört. Der in sächsischen Diensten stehende Raymond Leplat konnte für die Deckenausmalung des Schlafzimmers Augusts des Starken den Maler Louis de Silvestre gewinnen. Dieser schuf im Jahre 1715 in Paris das Gemälde und brachte es im Jahre 1716 nach Dresden mit.
Das Gemälde für das Schlafzimmer war seine erste Arbeit für Dresden. Das Bild, welches die vier Tageszeiten mit allegorischen Figuren vorstellt, zeigt an dem Ende des Saales, wo das Bett stand, in fensterem Gewölw die Nacht mit den allegorischen Figuren des Schlafes, des Traumes etc. Der Vollmond und umherflatternde Eulen vervollständigen diesen Teil des Gemäldes, in dessen Mitte auf einem Wagen Aurora thront, von Zephyr und den Horen umgeben, welche Thau auf die Erde giessen und mit Glöckchen und Tuba die schlafende Welt erwecken. An der Seite sieht man einen geharnischten Reiter im Forttraben begriffen; es ist Hesperus, der Abendstern. Am anderen Ende des Gemaches steigt zur Seite auf weissem Viergespann der strahlende Sonnengott in die Höhe, in der äussersten Ecke des Saales auf weissem Rosse Lucifer, der Morgenstern, Auf dem Wagen der Göttin der Mörgenröthe steht die Bezeichnung: ‚L. Silvestre 1715‘.[86]
Das Mittelbild zeigt etwas schwere und bunte Farben. Dargestellt ist als Hauptfigur eine mit Blumen bekränzte Aurora, die in einem von braunen Pferden gezogenen Wagen sitzt. Sie streut Blumen aus, während Genien sie umschweben. Ein Knabe mit einer Fackel schwebt ihr voran. Weiter aufwärts sitzt Venus mit einem Blumenkorbe, umgeben von Genien. Ein Jüngling schwebt zu ihr herab, ein Windgott fliegt nach unten, wo im tiefen Dunkel Fledermäuse und Eulen fliegen, während eine männliche Gestalt einen Schleier über die Kugel des Mondes breitet. Auf der Hohlkehle ist ein glänzender Jüngling auf einem Schimmel oberhalb der Aurora dargestellt. Hinter ihm geht die Sonnenscheibe auf, vor der die Köpfe des Viergespannes sichtbar werden. Das Ganze ist wohl als eine Apotheose der Gräfin Maria Aurora von Königsmark zu betrachten, die 1694 nach Dresden kam und schon 1698 Coadjutorin von Quedlinburg wurde.[87]
Am anderen Ende des Deckengemäldes steigt zwischen lichtdurchfluteten Wolken vor der aufgehenden Sonne das Gespann des Apollo (Helios) mit vier Pferden herauf. Von dieser Figurengruppe sind zuerst nur die Pferdeköpfe zu sehen. In Verbindung mit der aufgehenden Sonne ist nach Marx ein in Wolken galoppierender, nur mit wehendem Mantel bekleideter Jüngling zu shen, der mit Schwert und Lanze bewaffnet ist: Phosphorus oder Lucifer, der Morgenstern. Denn Aurora sei mit dem Titanen Asträus vermählt, daher gilt Aurora nicht nur als Mutter der Winde, sonder auch als Mutter Lucifers, dem Morgenstern. Ein Kupferstich aus dem Jahr 1719 zeigt das Schlafzimmer Augusts des Starken anlässlich des Empfanges der Kronprinzessin am 17. August 1718 samt Deckengemälde.
1737 kam es zur Auflösung der lutherischen Schlosskapelle. Auf dem Schlossturm wurde 1775 der erste Blitzableiter Dresdens angebracht.
Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Hauses Wettin in den Jahren 1889–1901 nahm man einen großen Schlossumbau durch Gustav Fröhlich und Gustav Dunger mit Errichtung eines neuen südlichen Schlossflügels und einheitliche Fassadengestaltung im Neorenaissancestil vor.[88]
Im Jahr 1899 wurde ein hölzerner Übergang zwischen Schloss und Katholischer Hofkirche fertiggestellt, im Volksmund Seufzerbrücke genannt (nach dem Ponte dei Sospiri, der den Dogenplast in Venedig mit dem auf der anderen Kanalseite gelegenen Gefängnis verbindet), weil sie das Bild der zwei Bauwerke nicht gerade positiv beeinflusste. Die Straße darunter trug lange Zeit keinen Namen und wurde erst im März 2007 nach dem Architekten der Hofkirche als Chiaverigasse benannt. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde auch ein Fernheizwerk in direkter Nachbarschaft der Semperoper errichtet, das sowohl das Schloss als auch die Oper und das neu errichtete Polizeipräsidium beheizte. Mit Rücksicht auf die umgebende Bausubstanz gestaltete man den Industriebau neobarock.
Zwischen 1904 und 1907 übertrug man den auf der Außenseite des Stallhofes befindlichen Fürstenzug auf 23.000 Meißner Porzellanfliesen. Im Jahre 1922 wurde im zweiten Obergeschoss des Residenzschlosses ein Schlossmuseum eröffnet.
Fürstenzug
Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, aufgetragen auf rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan.[89] Das 102 Meter lange, als größtes Porzellanbild der Welt geltende Kunstwerk stellt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1904 in Sachsen herrschenden 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin dar.[90]
Der Fürstenzug befindet sich in der Augustusstraße, unweit der Frauenkirche, zwischen Georgentor auf der einen Seite und dem Johanneum auf der anderen Seite.[91] Hier wurde er von 1904 bis 1907 auf der Außenseite des Stallhofs vom Dresdner Residenzschloss angebracht. Schon 1589 versah man die äußere Nordwand des gerade entstandenen Stallhofs mit einer Kalkfarbenmalerei. Diese war jedoch im 19. Jahrhundert verwittert; 1865 legte der Historienmaler Wilhelm Walther einen Entwurf zur Neugestaltung vor: Ein Festzug sächsischer Regenten, passend zur bevorstehenden 800-Jahr-Feier des Fürstenhauses der Wettiner im Jahr 1889. Die Herstellung des Wandbildes in Sgraffitotechnik, einer Putzkratztechnik, dauerte von 1872 bis 1876. Walther versuchte, Gesichtszüge und historische Einzelheiten so genau wie möglich wiederzugeben, wozu vorab durchgeführte jahrelange Studien in der Gemäldegalerie und im Schloss sowie die Anfertigung von Kartons im Maßstab 1:1 halfen. Der anfänglich gefeierte schwarz-weiße Bilderfries war jedoch nicht sehr witterungsbeständig; um die Jahrhundertwende zeigte er bedeutende Schäden. In den Jahren 1904 bis 1907 ersetzte man ihn daher durch fugenlos angepasste Keramikfliesen der Meißner Porzellanmanufaktur, wobei ein neues Verfahren erstmals zum Einsatz kam: Die angefertigten Fliesen wurden bei 1380°C scharf gebrannt, mit einer Farbschicht überzogen, und nochmals gebrannt. Danach übertrugen Porzellanmaler das Bild auf die Fliesen, wobei die bei der Putzkratztechnik benutzten Originalkartons zum Einsatz kamen. Um die Fliesen haltbar zu machen, wurden sie nochmals im Scharffeuer gebrannt. Die etwa 23.000 Fliesen befestigte man von April bis Juli 1907 auf einen vorbereiteten Untergrundputz.
Während der Arbeiten verstarb König Georg, der den Fürstenzug abschließende Herrscher, womit sein Nachfolger, der letzte sächsische König Friedrich August III., in den Zug aufgenommen werden sollte.[92] Auf Anweisung des damaligen Finanzministers wurde darauf verzichtet; das schon historisch gewordene Bild sollte unverändert bestehen bleiben.
Die Luftangriffe auf Dresden am Ende des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 überstand der Fürstenzug weitgehend unbeschadet; das Porzellan hielt die Gluthitze des Feuers aus. Von 1978 bis 1980 wurde das Bild gereinigt und restauriert. Dabei waren 212 vom Krieg weitgehend zerstörte Fliesen zu ersetzen. Gleichzeitig ergänzte man 442 Fliesen, die weniger beschädigt waren.
Die exakten Abmessungen des gesamten Wandbildes betragen – einer zeitgenössischen Bauzeichnung zufolge – 101,9 m Länge und 10,51 m Höhe.[93]Da sich im oberen Teil des Frieses 18 Fenster befinden, beträgt die mit Fliesen belegte Fläche lediglich 968Quadratmeter. Die Abmessungen der einzelnen Fliesen sind 20,5cm × 20,5cm. Bei einer fugenfreien Verlegung sind damit ungefähr 23.000 Fliesen an der Wand angebracht, wobei wegen der eingeschlossenen Fenster auch Teilstücke zum Einsatz kamen.[94] Die oft genannte Zahl von ungefähr 25.000 Fliesen des Wandbildes entspricht der Anzahl, die insgesamt hergestellt wurden. Zahlreiche Fliesen benötigte man für die notwendigen Voruntersuchungen.
Insgesamt werden 94 Personen abgebildet. Es sind 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige Sachsens sowie 59 Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern und weiterhin zahlreiche Pferde und zwei Windhunde dargestellt.[95] Neben Vertretern der Kreuzschule, der Leipziger Universität und der Technischen Bildungsanstalt in Dresden sind der Maler Ludwig Richter, die Bildhauer Ernst Hähnel und Johannes Schilling und schließlich Wilhelm Walther selbst mit Gehilfen hinter dem Tross der Regierungshäupter zu sehen. Seinen Lehrer Julius Hübner hat er zum Dank für die Weiterreichung des Auftrages an ihn und die Unterstützung als 12. Person von rechts abgebildet, den Entwurf des Fürstenzuges deshalb in Händen haltend. Bis auf Heinrich I. von Eilenburg (um 1089) und den letzten König Friedrich August III. sind sämtliche Regenten des Hauses Wettin in der Reihenfolge ihrer Regierungszeit angeordnet. Unter jedem sind der Name und die Regierungszeit der Person ablesbar.[96]
In den meisten Beschreibungen werden nur 93 Personen erwähnt. Dies liegt daran, dass die 94. Person erst im Rahmen des „lebendigen“ Fürstenzuges anlässlich der 800-Jahr-Feier Dresdens gefunden wurde. Sie blieb hinter den Wissenschaftlern, Künstlern und Studenten unentdeckt, weil man von ihr nur die Kopfbedeckung und eine Fahne sieht.
Ein zwei Quadratmeter großes Probebild mit Markgraf Friedrich dem Ernsthaften, das König Georg am 12. Mai 1903 von der Anwendbarkeit des neuen Verfahrens überzeugte, ist noch heute an der Hoffassade der Meißner Porzellanmanufaktur zu sehen.
Im Rahmen der 800-Jahr-Feier der Stadt Dresden im Jahr 2006 wurde der Fürstenzug vom Rochlitzer Verein „Der Fürstenzug zu Dresden“ e.V. als „lebendiges Bild“ erstmals in Szene gesetzt. Seit Mai 2007 sind die Kostüme in einer Ausstellung auf Schloss Rochlitz zu sehen.[97]
Infolge der Luftangriffe auf Dresden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brannte am 13. Februar 1945 das Schloss bis auf seine Grundmauern nieder, wobei auch das Grüne Gewölbe beschädigt wurde.[98] Das Zinn der Dächer schmolz durch die hohen Temperaturen.[99] Nach dem Krieg wurde in einem Teil der Kellergewölbe einige Jahre lang eine Pilzzucht betrieben. Der Hausmannsturm verlor seine Spitze; der Turmstumpf wurde 1946 notdürftig abgedeckt.
Am 13. Februar 1985 stellte der damalige Staatschef Erich Honecker in Aussicht, dass der Außenbau des Schlosses 1986–1990 wiederhergestellt sein würde. Allerdings war 1989 noch nicht einmal der Westflügel fertig.
Nach der „Wiedervereinigung“ erhielt im Zuge des Wiederaufbaus des Schlosses 1991 der Hausmannsturm seine Spitze zurück.[100] 2004 folgte die Einrichtung der Kunstbibliothek, des Kupferstichkabinetts, eines Studiensaales und des Neuen Grünen Gewölbes im Westflügel und im Bärengartenflügel. Im März 2006 fand die Wiedereröffnung der im Erdgeschoss befindlichen Schatzkammer „Historisches Grünes Gewölbe“ statt. Die Fürstengalerie wurde im August 2009 übergeben. Die Wiederherstellung der Englischen Treppe und der Türckischen Cammer erfolgte im März 2010.[101]
Einer der bedeutendsten Räume des Schlosses, der Riesensaal im zweiten Obergeschoss des Ostflügels, wurde 2006/07 im Rohbau fertiggestellt. 1480 als zentraler Saal der Residenz angelegt, ist der im 16. Jahrhundert in seiner heutigen Dimension errichtete Riesensaal mit einer Länge von fast 60 Metern und einer Breite von 13 Metern der größte und bekannteste Raum des Schlosses. Seit Februar 2013 befindet sich hier ein Teil der neuen Dauerausstellung der Rüstkammer.
Die Schlosskapelle, in welcher u. a. Heinrich Schütz gewirkt hatte, wurde in den Jahren 1988/1989 (Kubatur) und 2010–2013 (Kreuzrippengewölbe) rekonstruiert.Die Wiedererrichtung der Fritzsche-Orgel wird erwogen.[102]
Georgenbau
Das Georgentor oder der Georgenbau ist der ursprüngliche Stadtausgang zur Elbbrücke.[103] Er liegt am Schloßplatz zwischen dem Residenzschloss und dem Stallhof. Dieser erste Renaissancebau in Dresden wurde von Georg dem Bärtigen veranlasst, welcher das ehemalige Stadttor zur Elbbrücke von 1530 bis 1535 zum Georgentor umbauen ließ. Der Bau besticht heute durch seine repräsentative Fassade im monumentalen Neorenaissancestil.
Der alte Stadtausgang zur Elbbrücke, das Elbtor der Stadtfestung, wurde von 1530 bis 1535 vom Baumeister Bastian Kramer unter der Bauintendantur von Hans von Dehn-Rothfelser zum sogenannten Georgentor umgebaut. Es war das erste Renaissance-Bauwerk Dresdens, noch vor dem Umbau des Residenzschlosses, allerdings mit Anklängen an die lombardische Architektur.
Die Schauseite des Gebäudes war auf religiöse Themen bezogen. Dies zeigte sowohl der Figurenschmuck (hier die Darstellung von „Leben und Tod“) als auch sein Wahlspruch: „Per Invidiam Diaboli Mors Intravit In Orben“ (Durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen).[104] Damit kommt die große Frömmigkeit von Herzog Georg dem Bärtigen zum Ausdruck. So war der „Dresdner Totentanz“ Bestandteil der Gebäudefassade, dieser ist heute in der Dreikönigskirche untergebracht. Der Wahlspruch ist oberhalb des Torbogens „am alten Georgentor“ angebracht (jetzt auf der Westseite des Gebäudes angeordnet).[105]
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Georgentor zugemauert. Der Verkehr wurde nicht wie bis dahin über die Schloßstraße geleitet, die am Georgentor begann, sondern über die Augustusstraße und den Neumarkt. In dieser Zeit (1556) ließ Kurfürst August seine bisherige Landeshauptmünzstätte Freiberg im Zuge umfassender Reformen in die unmittelbare Nähe seines Residenzschlosses neben dem Georgentor, mit dem Ziel nur eine einzige Landesmünzstätte zu betreiben, verlegen.[106]
Nach der Zerstörung durch den Schlossbrand 1701 wurden im Georgenbau in den Jahren 1718 und 1719 durch den Franzosen Raymond Leplat, der auch die barocke Ausstattung des Schlosses Moritzburg entwarf, die kurfürstlichen bzw. königlichen Gemächer eingerichtet.[107] So befanden sich dort zu seiner Zeit die Prunkgemächer August des Starken. Bis 1730 erfolgte dann die komplette Wiederherstellung durch Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff, dem illegitimen Sohn von Johann GeorgIII.
Nach einer Aufstockung des Georgentors um 1833 wurde in den Jahren 1866 bis 1868 der Kleine Ballsaal eingerichtet. Bis 1901 erfolgte im Zusammenhang mit dem Schlossumbau die Umgestaltung der Fassade im Stil der Neorenaissance durch Gustav Dunger und Gustav Fröhlich. Das Rundbogenportal auf der Elbseite (ehemaliges Nordportal) wurde dabei an die Westseite Richtung Hofkirche versetzt. Das überlebensgroße, ca. 4Meter hohe Reiterstandbild Herzog Georgs des Bärtigen im Schaugiebel des Georgentors schuf seinerzeit der Bildhauer Christian Behrens.
Der letzte sächsische König Friedrich August III. bewohnte bis 1918 den Georgenbau. Nach der Zerstörung des Georgentors durch die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 wurde das Gebäude Mitte der 1960er Jahre äußerlich wiederaufgebaut, dabei jedoch verändert.[108]
Der am Schlossplatz liegende Georgenbau mit dem Georgentor wurde unter Herzog Georg 1530–1535 erbaut.[109] Dieser ließ das alte, stark befestige Elbtor, am linkselbischen Aufgang zur Brücke, durch einen fast 30 Meter hohen Bau ersetzen. Dabei wurden Teile des mittelalterlichen Elbtores, dem damaligen Stadtausgang zur Elbbrücke, integriert. Unter dem Georgentor hat sich sogar ein Bogen der alten Elbbrücke, der Augustusbrücke, erhalten.
Die Neorenaissance-Fassade mit hohem Schaugiebel verbindet die Nordostecke des Schlosses mit dem auf der anderen Seite der Schlossstraße gelegenen, 1565–1567 errichteten Kanzleihaus.[110] Diese Fassade und die integrierte Triumphpforte empfingen den Besucher bei seinem elbseitigen Eintritt in die Stadt Dresden.Die heutige äußere Gestalt des Georgenbaus geht auf einen Umbau im Jahr 1899 zurück.
Hausmannsturm
Der Hausmannsturm ist der älteste heute noch existierende Teil des Dresdner Schlosses und wurde um 1400 in seinen unteren Teilen begonnen.[111] Er befindet sich an der Nordseite des Gebäudekomplexes. Der achteckige Aufbau wird von einer mit Kupfer bedeckten Welschen Haube und einer offenen Laterne samt Spitze gekrönt. Der Turm ist mit seinen 100,27Metern Höhe eines der markantesten Bauwerke Dresdens und ein beliebter Aussichtspunkt.[112]
Der Ursprung des Hausmannsturms geht auf einen neuen, um 1400 errichteten Hauptturm der herzoglichen Residenz zurück.[113] Er stand in enger funktionaler Verbindung mit einem östlich anschließenden, damals ebenfalls neu errichteten zweigeschossigen Palas. In den Jahren 1674–1676 vollendete der Architekt Wolf Caspar von Klengel im Auftrag des Kurfürsten Johann GeorgII. den Turm in seiner heutigen barocken Form.[114] Dabei wurde dieser nordwestliche Eckturm der damaligen Schlossanlage um 35Meter erhöht, womit er 97 Meter erreichte. 1775 brachte man den ersten Blitzableiter Dresdens hier an und vergrößerte gleichzeitig den Turm auf die heutigen 100,27Meter Höhe, womit er bis 1945 der höchste Turm der Stadt war. Infolge der Luftangriffe auf Dresden verlor der Hausmannsturm seine Spitze; der Turmstumpf wurde 1946 notdürftig abgedeckt. Im Jahr 1990 begann der Wiederaufbau; 1991 erhielt der Turm eine neue Spitze.
Der Hofuhrmacher Jean François Poncet (1714–1804) fertigte 1741/42 im Auftrag von August III., König von Polen und Kurfürst von Sachsen, das Uhrwerk für die Turmuhr, deren Inbetriebnahme 1746 erfolgte.[115]
In der Dresdner Bombennacht am 13. Februar 1945 wurde auch die Uhr zerstört. Im Rahmen der Wiederherstellung des Schlosses wurde von der Firma Klaus Ferner, Turmuhrenbau Meißen, von 1986 bis 1996 die Turmuhr mit ihrem Uhrwerk, den Zifferblättern und Zeigern neu entwickelt und gebaut. Den Schlagglockensatz erwarb man von der Dreikönigskirche.[116]
Das Zifferblatt der nach dem Schlosshof gerichteten Hofuhr ist unter Wiederverwendung erhaltener Fragmente erneuert und hat, gemäß dem historischen Vorbild, den kleinen Zeiger für die Minuten und den großen Zeiger für die Stunden. Daneben werden von dem Uhrwerk über ein Getriebe noch die vier Zifferblätter der Stadtuhren angetrieben. Das Pendel der Uhr hat eine Länge von sieben Metern und schwingt im Takt von 2,5Sekunden.
Schlosshof
Der große Schlosshof, bei dem für alle Fassaden die alte Putztechnik Sgraffito vorgesehen ist, soll zukünftig für Freiluftveranstaltungen genutzt werden.[117] Der kleine Schlosshof ist als neues Besucherfoyer geplant. Er wurde bereits mit einem transparenten Rauten-Membrandach des Architekten Peter Kulka überspannt. Das historische Tor von 1555 wird als Renaissance-Portal die Schlosskapelle schmücken. Die Englische Treppe von 1693 soll wieder Hauptzugang zum Schloss werden. Die Wiederherstellung der Paraderäume im Westflügel ist bis 2019 geplant, ebenso der kleine Ballsaal im Georgenbau.[118]
Der Museumskomplex im Schloss umfasst das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-Kabinett und die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer, die alle zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gehören.[119] Ebenfalls im Schloss befindet sich eine Kunstbibliothek für kunsthistorische Spezialliteratur. Ihr 260.000 Bände umfassender Bestand orientiert sich am Sammlungsprofil der im Schloss untergebrachten Museen.
Seit 2004 ist das Neue Grüne Gewölbe in der ersten Etage und seit 2006 das Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss wieder zu besichtigen. Während im Neuen Grünen Gewölbe das Kunstobjekt an sich im Vordergrund steht, besticht das historische Gewölbe zusätzlich durch die prachtvolle Ausstattung der Räume. Im Gegensatz zum Neuen Grünen Gewölbe, das jederzeit besuchbar ist, ist der Zugang zum historischen Gewölbe nur mit einem im Vorverkauf erworbenen Zeitticket möglich.
Das Historische Grüne Gewölbe befindet sich in den Gewölberäumen des Schlosses, womit das spätbarocke Kunstwerk in den ursprünglichen Räumen erlebbar ist. Inmitten rekonstruierter Renaissance- und Barocksäle werden die ungefähr 3.000 Exponate wie einst frei auf den Konsolen prachtvoller Schauwände und Prunktische präsentiert.[120]
Das Neue Grüne Gewölbe zeigt in 200 Vitrinen als modernes Schatzkammer-Museum fast 1100 Kunstschätze aus drei Jahrhunderten. Hier werden Arbeiten des Hofgoldschmieds Johann Melchior Dinglinger und anderer ausgestellt, darunter der berühmte Tischaufsatz Hofstaat zu Delhi, die Zierschale Bad der Diana, der Kirschkern mit 185 Angesichtern oder der Dresdner Grüne Diamant, der größte von Natur aus grüne Diamant, der jemals gefunden wurde.Die Dresdner Medaille von 1676 zur Vollendung des mit einem Glockenspiel ausgestatteten Schlossturms, ist vorhanden im Münzkabinett.[121]
Das Münzkabinett verwahrt ungefähr 300.000 Objekte von der Antike bis zur Gegenwart.[122] Neben Münzen und Medaillen umfasst die Sammlung auch Orden und Ehrenzeichen, historische Wertpapiere, Banknoten, Münz- und Medaillenstempel sowie münztechnische Geräte. Ungefähr 3.300Exponate werden in den ehemals fürstlichen Wohnräumen im Georgenbau des Schlosses ab dem 7.Juni2015 gezeigt.
Das Kupferstich-Kabinett ist Kunstmuseum für Zeichnungen, druckgraphische Werke und Photographien.[123] Hier sind berühmte Zeichnungen und graphische Blätter von Albrecht Dürer, Rembrandt, Michelangelo und Caspar David Friedrich bis hin zu Picasso zu sehen. Kupferstiche und Holzschnitte finden sich neben seltenen Beispielen aus der Geschichte der künstlerischen Fotografie. In dreimonatigen Wechselausstellungen werden zu bestimmten Themen oder Künstlern jeweils etwa 100 bis 130 Objekte der Öffentlichkeit gezeigt.
Die Rüstkammer umfasst historische Waffen, Kleider, Rüstungen und Bildnisse des 15. bis 18. Jahrhunderts.[124] In der gesamten Sammlung befinden sich etwa 10.000 Kunstgegenstände, angefertigt von Gold- und Waffenschmieden, Kunsthandwerkern, Malern und höfischen Kostümschneidern aus ganz Europa.[125] Schwerpunkte der Sammlung bilden die Hieb- und Stichwaffen mit etwa 2.200 Schwertern, Degen und Dolchen sowie die historischen Feuerwaffen, bestehend aus rund 1.400 Pistolen und 1.600 Gewehren.
Die Türckische Cammer umfasst die osmanische Sammlung der Rüstkammer. Sie zählt mit ihren mehr als 600 Objekten auf 750Quadratmetern zu den ältesten und weltweit bedeutendsten Sammlungen osmanischer Kunst außerhalb der Türkei.[126] Aufgrund ihrer Sammelleidenschaft und ihres Strebens nach fürstlicher Machtdarstellung trugen die sächsischen Kurfürsten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert legendäre Schätze der sogenannten Türkenmode zusammen, die hier zu besichtigen sind.
Die Gemäldegalerie Alte Meister zählt mit ungefähr 750 ausgestellten Meisterwerken aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zu den renommiertesten Gemäldesammlungen der Welt.[127] Die Gemäldegalerie Alte Meister wird jährlich über eine halbe Million Mal besucht. Zu den Schwerpunkten des Museums gehören italienische Werke der Renaissance sowie holländische und flämische Maler des 17. Jahrhunderts. Präsentiert werden auch herausragende Gemälde altdeutscher und altniederländischer Malerei. Die Gemäldegalerie ist Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie befindet sich in der Sempergalerie des Zwingers.
Als 1560 Kurfürst August I. die Dresdner kurfürstliche Kunstkammer gründete, spielten Gemälde neben Sammlungsstücken aus allen möglichen Bereichen der Wissenschaft in dieser Universalsammlung noch eine untergeordnete Rolle. Erst unter den beiden zwischen 1694 und 1763 regierenden sächsischen Kurfürsten, August dem Starken und seinem Sohn, Friedrich August II., begann in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine systematische Sammeltätigkeit. Nachdem sie insbesondere durch den Ankauf der 100 besten Werke aus der hervorragenden Sammlung des Herzogs Francesco III. von Modena im Jahr 1746 rasch angewachsen war, zog die Sammlung 1747 zunächst in das zur Gemäldegalerie umgebaute Stallgebäude am Neumarkt ein. Gekrönt wurde diese Sammlungsepoche 1754 durch den Erwerb von Raffaels Bild Sixtinische Madonna. Durch ihre kostbaren Erwerbungen war die Sammlung mittlerweile zu europäischem Ruhm gelangt; allerdings beendete der nun einsetzende Siebenjährige Krieg für viele Jahre die aktive Sammlungserweiterung.[128]
Aufgrund des Bedürfnisses nach einem neuen Museumsgebäude, das den Erfordernissen des 19. Jahrhunderts entspricht, konzipierte Gottfried Semper den heutigen Galeriebau am Zwinger, die sogenannten Sempergalerie bzw. der Semperbau.[129] Nach Sempers Flucht 1849 wurde dieser „nordseitige Zwingerabschluss“ im Jahr 1855 durch Karl Moritz Haenel fertiggestellt. Das „Neue Königliche Museum zu Dresden“ öffnete am 25. September 1855 in der Sempergalerie, wo die Gemäldegalerie sich noch heute befindet. Auch setzte nun wieder die Ankaufstätigkeit ein. So gelangten 1853 aus dem Nachlass des „Bürgerkönigs“ Louis-Philippe I. 16 spanische Gemälde nach Dresden; in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts folgten Bilder italienischer und niederländischer Meister. Hilfreich war 1873 auch ein Beschluss des Landtages, bedeutende Summen für den Erwerb von Kunstwerken zur Verfügung zu stellen. Aus Platzgründen wurde die Ausgliederung moderner Gemälde Anfang des 20. Jahrhunderts notwendig, womit die Galerie Neue Meister ihren Anfang nahm.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Gemälde ausgelagert, u.a. im Kalkwerk Lengefeld, im Tunnel der Rottwerndorfer Sandsteinwerke bei Pirna und im Cottaer Tunnel.[130] Damit blieben sie trotz weitgehender Zerstörung der Sempergalerie durch die Luftangriffe auf Dresden erhalten.
Nach Kriegsende kamen die Bilder als Beutekunst in die Sowjetunion. 1955 beschloss der Ministerrat der UdSSR die Rückgabe. Am 25. August 1955 erfolgte in Moskau die Übergabe der Dresdener Gemälde an eine Regierungsdelegation der DDR. Zu diesem Thema gab die Deutsche Post der DDR mehrere Briefmarkenserien mit dem Titel Von der UdSSR zurückgeführte Gemälde der Dresdner Gemäldegalerie heraus. Am 3. Juni 1956 konnte so die Dresdner Gemäldegalerie wieder eröffnet werden, allerdings nur in einem Teil der noch im Wiederaufbau befindlichen Sempergalerie. Diese wurde erst 1960 fertiggestellt. Obwohl der Hauptbestand der Gemälde über den Krieg gerettet werden konnte, waren die Verluste schmerzhaft. 1963 zählte man 206 zerstörte und 507 vermisste Gemälde. Heute werden noch etwa 450 Gemälde vermisst.[131]
Ab 1988 wurde die Sempergalerie umfassend rekonstruiert und am 5. Dezember 1992 wiedereröffnet.[132]
Bedeutende Meisterwerke aus dem 15. bis 18. Jahrhundert begründen den weltweiten Ruhm der Sammlung. Die Sammlungsschwerpunkte liegen auf der italienischen Malerei, besonders der Hochrenaissance und dem Barock, sowie holländischer und flämischer Malerei, vor allem aus dem 17. Jahrhundert. Eine beachtliche Zahl an herausragenden Werken bekannter deutscher, französischer und spanischer Maler ist ebenso vertreten. Die 34 Werke umfassende Sammlung spanischer Malerei gilt als der wichtigste Bestand in einem deutschen Museum. Darüber hinaus werden Tafel- und Leinwandbilder der italienischen Frührenaissance gezeigt.[133]
Die Gemäldegalerie Alte Meister verfügt über die weltweit größte Cranach-Sammlung. Dabei sind nahezu der gesamte Bestand an Werken von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren sowie Arbeiten aus deren Werkstatt ausgestellt.
Zu sehen sind etwa 750 Gemälde, was ungefähr 40% des Depotbestandes entspricht. Die relativ dichte Hängung dieser Bilder in prunkvollen Goldrahmen vermittelt ein beeindruckendes Raumgefühl. Die Farben der Wände werden bewusst zur Gliederung eingesetzt. So sind die großen Werke der Italiener auf roten Wänden ausgestellt, während die holländischen und flämischen Gemälde vor grüner Wandbespannung ihre Wirkung entfalten. Spanische und französische Bilder des 17. Jahrhunderts hängen auf grauem Grund.
Nach der Generalsanierung des Ostflügels der Galerie ist die Gemäldegalerie Alte Meister seit 26. Februar 2016 wieder geöffnet. Bis zum Abschluss der Sanierung des Westflügels werden die wichtigsten Gemälde jetzt hier im Ostflügel gezeigt. Aus Platzgründen ist die präsentierte Kollektion auf rund 400 Gemälde und damit die Hälfte reduziert. Die Renovierung des Westteils soll 2017 beendet sein.
Barockgarten Großsedlitz
Der Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen liegt auf einer Anhöhe südöstlich von Dresen Dresden, in der Stadt Heidenau. Der etwa 18 Hektar große Garten gilt als überragendes Beispiel für französische Gartenbaukunst in Sachsen; er ist eine der authentischsten Barockanlagen Deutschlands. Bemerkenswert ist auch die Vielzahl an Pomeranzen, welche die Architektur des terrassenförmigen Gartenraumes unterstreichen.[134]
Der Barockgarten im Heidenauer Stadtteil Großsedlitz wurde 1719 bis 1723 vom Reichsgrafen August Christoph von Wackerbarth als Landsitz mit Orangerie erbaut.[135] Dieser hatte es bereits 1715 erworben. Der Schöpfer der Konzeption des beabsichtigten dreiflügeligen Schlosses nach französischem Barockstil ist unbekannt. Entwürfe von Pöppelmann, Longuelune und Knöffel für die Anlage sind bekannt. Bis 1720 errichtete man den Rohbau; eine Entwurfsplanung von Knöffel ist jedoch nicht belegt.
Bereits 1723 kam das Anwesen in den Besitz von Kurfürst August dem Starken, der es gartenbaulich und architektonisch bis 1727 unter anderem durch Longuelune vergrößern und umgestalten ließ. Ein ursprünglich geplantes kastellartiges Schloss wurde nie errichtet.[136]
Während das Schloss in Pillnitz dem Vergnügen diente und das in Moritzburg der Jagd, sollte Großsedlitz zum Ordensschloss für die Stiftungsfeste des polnischen Weißen-Adler-Ordens werden. Am 3. August 1727, seinem Jahrestag, begann August der Starke dieses eintägige Fest zum ersten und einzigen Mal in Großsedlitz. Nach dem Ableben Augusts 1733 führte sein Sohn, Kurfürst Friedrich August II., seit 1734 als König von Polen August III., diese Tradition weiter. Zwischen 1740 und 1756 fanden diese Festlichkeiten noch zwölfmal hier statt. Höhepunkt war dabei jedes Mal das Preisschießen im Unteren Orangerieparterre; als Zielscheiben dienten bemalte Tafeln an der Rückwand des Bassins der „Stillen Musik“.
Die Anlage verfiel nach 1750. Schwere Schäden brachte insbesondere der Siebenjährige Krieg (1756–1763); beim Friedensschluss 1763 war der Garten verwüstet.[137] Auch in den Koalitionskriegen (1792–1815) wurden der Park und insbesondere die Baulichkeiten schwer beschädigt. Frühe Sicherungsarbeiten erstreckten sich über einen langen Zeitraum von 1846 bis 1878. Den verbliebenen hinfälligen Baukörper des Schlosses riss man 1871 ab und errichtete in den Folgejahren ein zweigeschossiges Neues Schloss an der Stelle des ursprünglichen Ostflügels, später Friedrichschlösschen genannt.[138]
Teilbereiche der Anlage des Barockgartens werden Johann Christoph Knöffel zugeschrieben. Plastiken stammen von Johann Christian Kirchner; einige andere schreibt man Johann Benjamin Thomae zu.[139] Viele weitere Figuren lassen sich hinsichtlich ihrer Bildhauer nicht mehr bestimmen. Aufgrund der leichten Hanglage wurde der Barockpark terrassenförmig angelegt. Seine Struktur folgt den Gartenbauprinzipen eines französischen Gartens und ist von den Besonderheiten des Dresdner Barocks zur Zeit Augusts des Starken beeinflusst. Als Lustgarten wurde die Anlage bis 1763 für Festlichkeiten des Dresdner Hofes genutzt. Der Garten blieb im westlichen Teil unvollendet und wurde auch in den folgenden Jahrhunderten kaum verändert.
Das Haupteingangstor des Barockgartens ist eine verhältnismäßig junge Anlage. Es wurde 1960 vom Vorhof des alten Landhauses in Dresden hierher umgesetzt. Die Toranlage entstand in der Zeit von 1960 bis 1963. Die Delphinbrunnen im Eingangsbereich sind das Werk von Johann Christian Feige.
Die heute noch erhaltenen, im Barockstil erbauten Gebäude sind das Friedrichschlösschen und die Obere sowie die Untere Orangerie.[140] Das 1847 nach Plänen des Hofbaumeisters Bernhard Krüger fertiggestellte Friedrichschlösschen verkörpert den ehemaligen Ostflügel des von 1719 bis 1720 errichteten und wegen Baufälligkeit 1871 abgerissenen Schlosses.Die Obere Orangerie wurde nach Plänen von Johann Christoph Knöffel von 1720 bis 1721 als Zweckbau zur winterlichen Aufnahme von Orangenbäumchen erbaut. Sie ist eingeschossig und hat 23 Fensterachsen sowie an beiden Seiten Eckpavillons mit hohen Mansarddächern. Der Dreiecksgiebel in der Mittelachse ist mit dem Wackerbarthschen Wappen geschmückt. Die ebenfalls eingeschossige Untere Orangerie wurde 1727 fertiggestellt; sie ist durch 31 Fensterachsen und eine gelungene Integration in die Terrassenstruktur des Gartens charakterisiert.
Das Friedrichschlösschen beherbergt heute eine historische Gaststätte, die Obere Orangerie ein Standesamt und ein Geschäft. Die Obere und die Untere Orangerie werden für Konzerte und Ausstellungen genutzt; die Untere Orangerie dient darüber hinaus als Winterquartier für die Kübelpflanzen des Gartens.[141]
Das nach einer Nordwest-Südost-Achse ausgerichtete Parkareal umfasst heute etwa 18Hektar. Obwohl niemals vollendet, ist die Anlage eine der authentischsten Barockgärten Deutschlands. Der Garten ist durch eine Hanglage mit Terrassierung, Freitreppen und Kaskaden charakterisiert, vollendet durch Sichtachsen für Landschaftsausblicke. Das geometrische Wegenetz orientiert sich an den drei Hauptachsen der Anlage.[142]
Das in der östlichen Parkseite befindliche Untere Orangerieparterre bildete den Festsaal des Gartens; hier fand u.a. das Preisschießen statt. Die abgesenkte, U-förmige Anlage wird auf der Nordseite von der Unteren Orangerie begrenzt, im Süden schließt sich eine eigenwillige Treppenanlage an. Diese Freitreppe, aufgrund der sie schmückenden musizierenden Putten „Stille Musik“ genannt, wurde vom Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann entworfen. Hier umgreifen zwei geschwungene Stufenläufe ein Bassin, das mit seinen drei Fontänen den Zielpunkt der Schießbahn darstellte.
Im westlichen Teil des Gartens verkörpert die Waldkaskade mit einem als „Steinernes Meer“ bezeichneten oberen Bassin die Intention, eine „Wasserachse“ als lebendigsten Teil des Gartens zu schaffen. Ebenso wie die im tiefsten Punkt befindliche Parterre d’eau als auch die von den Stützmauern des Oberen Orangerieparterres umfassten beiden Wasserstufen blieb sie jedoch unvollendet.
Von den ehemals zahlreichen Sandsteinskulpturen aus der römischen und griechischen Mythologie schmücken heute noch 64 die Gartenanlage, darunter 24 Originale. Bemerkenswert sind die vom Hofbildhauer Johann Christian Kirchner geschaffenen Figurengruppen „Vier Jahreszeiten“ (Winter, Frühling, Sommer, Herbst), „Vier Erdteile“ (Europa, Asien, Afrika, Amerika; Australien war damals noch unentdeckt) und „Vier Elemente“ (Feuer, Wasser, Luft, Erde), die alle noch als Originale existieren. Bei letzterem sind zwei entgegengesetzte Elemente in jeweils einer gemeinsamen Figur zusammengefasst: Feuer und Wasser sowie Luft und Erde werden hier vereint.
Sammlungen von südländischen Pflanzen, oft als „Orangerie“ bezeichnet, kamen im 17. und 18. Jahrhundert in Mode.[143] Ab dem 16. Jahrhundert kamen an den europäischen Fürstenhöfen Sammlungen von Orangen- und anderen Zitrusbäumen in Mode. Ein solcher Baumbestand wurde sinnfällig Orangerie genannt, der Begriff galt also allein den Bäumen. Anfangs waren die Orangerien noch ortsgebunden, weil die Bäume im Boden wurzelten, mit der Einführung des Pflanzkübels jedoch wurden sie ortsveränderlich. Der technische Durchbruch kam mit der Erfindung des Kübel-Transportwagens durch André Le Nôtre (1613–1700), dem Gärtner von Versailles.
Orangerien dienten sowohl Zier- und Repräsentationszwecken als auch der Befriedigung des steigenden Bedürfnisses der Fürstenhöfe nach exotischen und insbesondere Zitrusfrüchten. Der Zitrusbaum eignete sich hervorragend als Repräsentationsobjekt, weil sich mit ihm zum einen mannigfache mythologische Verknüpfungen herstellen ließen (etwa zum mythologischen Thema des Baumes im Hesperidengarten) und weil er zum anderen weitgereist und daher sehr teuer war.
Die immergrünen, gleichzeitig Früchte und Blüten tragenden Zitrusbäumchen wurden wegen ihres Duftes und Symbolgehaltes (Symbol des ewigen Lebens, Herkules-Ikonographie) zu den beliebtesten Pflanzen in den architektonischen Gärten des Barock.[144]
Es entwickelten sich drei klassische Arten der Aufstellung der Orangerie: das Karree, bei dem die Zitrusbäumchen in Rechtecksform gestellt wurden, der Kreis und die Teatro-Form. Bei der letzteren Anordnung, der elaboriertesten, wurden die Bäumchen im Halbkreis positioniert.
Damit die Pomeranzen im Winter nicht eingingen, waren sie Dezallier d’Argenville zufolge auf Wintergärten angewiesen: Für nördliche Länder wie Holland, Schweden, aber auch England empfahl er für die Sommermonate sogar Glashäuser. Orangerien dienten also erst in untergeordnetem Maßstab Zier- und Repräsentationszwecken.[145] Zunächst waren sie dazu da, die Zitrusbäumchen und andere frostempfindliche Pflanzen in den Wintermonaten unterzubringen. Sie waren dort auf engem Raum zusammengedrängt (frz. serrer), woher sich auch der ursprüngliche Name für Orangerien (Serre) ableitete.
Vor allem die festverwurzelten Orangerien bedurften eines unmittelbar neben der Anpflanzung gelegenen Wintergartens, in dem die mit dem gesamten Wurzelstock ausgegrabenen Bäumchen überwintern konnten. Solche Orangeriegebäude wurden bald auch selbst als Orangerie bezeichnet, und im heutigen Sprachgebrauch ist diese Wortverwendung fast die einzige.
Obwohl die späteren Kübelpflanzen ein unmittelbar neben dem Aufstellungsort gelegenes Überwinterungsgebäude nicht mehr brauchten und dieses sich deshalb zumeist in einiger Entfernung befand, wurden weiterhin Orangeriegebäude gebaut.[146] Diese dienten nun vielfach nicht mehr gärtnerischen als vielmehr rein repräsentativen Zwecken und dem Vergnügen der fürstlichen Herrschaften. Solche Orangeriegebäude konnten daher auch reine Prospektarchitektur sein, die den kunstvoll aufgestellten Zitrusbäumchen eine würdige Umrahmung gaben und in denen man Gemäldeausstellungen, Bankette und ähnliche Lustbarkeiten veranstaltete. Diesem Zwecke entsprechend sind die Orangeriegebäude oftmals als Rund (respektive zwei Halbrunde) oder Halbrund gebaut, sodass im von ihnen bezeichneten Hof die Orangerie in Kreis- oder Teatroform aufgestellt werden konnte. Ein wesentliches Architekturmerkmal sind die bis auf den Boden reichenden Fenster. Ein typisches Merkmal des Architekturtypus Orangeriegebäude ist, bedingt durch die Repräsentationsfunktion, die Verwendung fürstlicher Würdeformen wie etwa das Motiv des Triumphbogens.
Die Orangerie und damit das Orangeriegebäude konnten sowohl im Zusammenhang mit dem Ziergarten der gesamten Schlossanlage errichtet (so bei den meisten Schlossanlagen) als auch autonom aufgestellt werden. Noch auf die ursprüngliche nutzgärtnerische Funktion der Orangerie hinweisend ist der architektonische Bezug zum Gemüsegarten des Schlosses, wie in Schloss Versailles.
Zunehmend wurden nicht nur Zitrusbäumchen, sondern auch andere exotische Pflanzen zur Repräsentation zur Zier gehalten, so zum Beispiel Ananas und Feigen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts (in Deutschland später) kam die Orangenzucht aus der Mode, und die gärtnerische Funktion der Orangeriegebäude ging an die Palmenhäuser des 19. Jahrhunderts über. Da der moderne Denkmalschutz der Orangerie als eigenem gartengestalterischem Typ zunehmend Aufmerksamkeit schenkt, wurden viele ehemalige Orangerien inzwischen restauriert oder wieder errichtet. Neben Orangen wurden auch Myrten, Granatäpfel, Lorbeeren und Feigen in Großsedlitz gepflegt.[147]
Durch ihren Bezug zum griechischen Herkules-Mythos hatten Orangen damals eine besondere Bedeutung. Nach diesem Mythos sollte Herkules, als eine von zwölf Aufgaben, goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden holen. Durch die offensichtliche Ähnlichkeit von Orangen mit goldenen Äpfeln ließ sich eine schmeichelhafte Beziehung ihres Besitzers mit den tugendhaften Merkmalen von Herkules ableiten.
Laut dem Inventarverzeichnis von 1736 hatte der Barockgarten zu dieser Zeit 1.250 Orangenbäume, wobei der Bestand an Pomeranzen (Bitterorangen) besonders wertvoll war. Jahrelange Vernachlässigung und vermutlich ein Heizungsausfall im strengen Winter 1928/29 vernichteten die letzten verbliebenen Bestände.
Im Jahr 1997 wurden erstmals wieder 150 Orangenbäumchen aus der Toskana angeschafft; der heutige Bestand ist auf über 400 Kübelpflanzen, darunter 140 Pomeranzen, angewachsen.Deren Überwinterung erfolgt bei Temperaturen von 5 bis 8 Grad Celcius in der Unteren Orangerie. Der Barockgarten gelangte 1992 in den Besitz des wieder entstandenen Freistaates Sachsen. Gleichzeitig begann eine umfassende Restaurierung und Rekonstruktion von Garten und Gebäuden.[148]
Kunstakademie Dresden
Die Kunstakademie, eigentlich der Lipsiusbau, ist ein Hochschul- und Ausstellungsgebäude in Dresden. Sie ist Sitz der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden. Errichtet wurde das Gebäude an der Brühlschen Terrasse von 1887 bis 1894 nach Plänen des Architekten Constantin Lipsius im Stil des Historismus hauptsächlich für die Königliche Kunstakademie, eine Vorgängerinstitution dieser Hochschule, weshalb sich auch der Name Kunstakademie für das gesamte Gebäude einbürgerte.[149]
Ein kleinerer Teil des Lipsiusbaus war bis zu seiner weitgehenden Zerstörung bei den Luftangriffen auf Dresden im Jahr 1945 eine Ausstellungsfläche des Sächsischen Kunstvereins und dient seit seiner Wiedereröffnung 2005 den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden als Kunsthalle im Lipsius-Bau. Der Dresdner Volksmund bezeichnet die von einer Fama-Figur bekrönte Glaskuppel des Gebäudes, unter der sich ebenfalls ein Ausstellungsraum befindet, nach ihrer Form als Zitronenpresse.
Außergewöhnlich ist die üppige bauplastische Ausschmückung insbesondere der Nordfassade des Gebäudes unter anderem mit zahlreichen Sandsteinreliefs und teils vergoldeten Figuren. Sie zeigen Motive aus der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte, angefangen bei der antiken griechischen Mythologie bis hin zu frühneuzeitlichen Meistern. Es ist auch die äußere Gestaltung, die ständig besichtigt werden kann; das Innere der Hochschule mit ihren Ateliers und Werkstätten ist nur im Rahmen von Ausstellungen und anderen Veranstaltungen für Besucher zugänglich.
Die Kunstakademie steht im Nordosten der Inneren Altstadt und zählt zu den prägenden Bauten des Altstädter Elbufers. Sie befindet sich zwischen der Brühlschen Terrasse, dem Balkon Europas, im Norden, dem Georg-Treu-Platz im Osten, dem Platz An der Frauenkirche im Süden und der Münzgasse im Westen. Benachbart sind das Terassenufer mit den Liegeplätzen der Sächsischen Dampfschiffahrt im Norden, der Brühlsche Garten im Osten, das Albertinum mit der Galerie Neue Meister und der Dresdner Skulpturensammlung im Südosten, das Coselpalais im Süden, die barocke Frauenkirche im Südwesten, Wohn- und Geschäftshäuser entlang der Münzgasse sowie die Sekundogenitur im Westen.
Die Kunstakademie ist ein monumentaler Bau mit mehreren Gebäudeflügeln und einem sehr differenzierten, komplexen Erscheinungsbild. Er stellt als bemerkenswertes Beispiel des Historismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein Stilkonglomerat aus Formen von Neorenaissance, Neobarock und französischem Manierismus dar. Auffällig sind insbesondere die üppig mit bildhauerischem Schmuck versehene Hauptfassade an der Brühlschen Terrasse und die verglaste Kuppel.
Zentraler Teil des Bauwerks ist eine Vierflügelanlage, die einen rund 1070m² großen Innenhof umschließt, um den herum sich Ateliers und Lehrsäle gruppieren. Die symmetrische Hauptfassade des nördlichen Flügels zur Brühlschen Terrasse gliedert sich in zwei Normalgeschosse und elf Achsen.[150] Die dortigen Fenster nehmen, entsprechend der Nutzung der dahinterliegenden Räume als großzügige Malerateliers, eine große Fläche ein. Pilaster gliedern die Wandflächen zwischen ihnen. Ein gekröpftes Gesims bildet den Abschluss nach oben.
Im Mittelrisalit, der zentralen, von einer kleineren Glaskuppel bekrönten Achse, flankieren die in Kolossalordnung auf hohen Postamenten stehenden korinthischen Doppelsäulen das Hauptportal. Die beiden äußeren Achsen sind als dreigeschossige, von aufgesetzten korinthischen Doppelsäulen gezierte Eckrisalite ausgestaltet und markieren die Stellen, an denen sich nach hinten die beiden Querflügel anschließen.[151] Die Querflügel führen vom nördlichen zum baulich stark gegliederten südlichen Flügel, der in unmittelbarer Nachbarschaft zur Frauenkirche steht. In seiner Zentrale springt ein pavillonartiger halbrunder Gebäudeteil mit abgeflachter Kuppel hervor, in dem sich heute der Anatomiesaal befindet.
Bei den Quer- und allen anderen Gebäudeflügeln, die nicht an die erhöhte Brühlsche Terrasse grenzen, findet sich ein Sockelgeschoss. An den westlichen Querflügel schließen sich in Reihenbauweise direkt die benachbarten Häuser auf der Südseite der Terrassengasse an. Die Reihenhäuser setzen sich an der Münzgasse bis zum Platz An der Frauenkirche fort. Dadurch ist die Westseite der Kunstakademie von der Straße aus nicht einsehbar. Bis 1945 schlossen sich die Reihenhäuser auch an den Südflügel an, weshalb dessen westlicher Abschluss eine schlichte verputzte Giebelwand ist.
An die Vierflügelanlage schließt sich im Osten mit der Kunsthalle im Lipsius-Bau ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Bauwerks an– allerdings um etwa 45 Grad versetzt. Dies ist städtebaulich bedingt, weil die Dresdner Befestigungsanlagen an der Jungfernbastei um diesen Winkel nach Südosten abknicken und sich auch die Front dieses Gebäudeteils an ihnen ausrichten sollte. Diese nordöstliche Front ist in Form eines Portikus mit Vorhalle gestaltet. Vier Säulenpaare korinthischer Ordnung tragen einen dreieckigen Flachgiebel. Die Südostfassade zeigt sich zweigeschossig im Stil der Neorenaissance.
Wo sich der Südflügel, der östliche Querflügel und der Flügel mit der Kunsthalle treffen, liegt in einem geschickt vermittelnden, gelenkartigen Pavillon der achteckige Ausstellungssaal Oktogon.[152] Genau über ihm befindet sich die charakteristische Hauptkuppel mit ihrem gefalteten Glasdach (wegen ihrer Form umgangssprachlich als Zitronenpresse bezeichnet), die als Wahrzeichen der Hochschule gilt. Zwischen dem östlichen Querflügel, dem Flügel mit der Kunsthalle und einem Verbindungsbau, der den Nordflügel nach Osten zur Kunsthalle hin fortsetzt und wo sich in einem von einer kleinen Kuppel bekrönten Rundpavillon der Architektursaal befand, ist ein dreieckiger Innenhof eingeschlossen. In westlicher Richtung setzt sich der nördliche Gebäudeflügel im sich direkt anschließenden länglichen Malsaal fort, der heute als Galerie dient.
Die Kunstakademie zeichnet sich durch eine extrem reiche Verzierung ihrer Fassaden mit ornamentalem Bildwerk und plastischem Schmuck aus. An der Gestaltung beteiligte sich der Großteil der Dresdner Bildhauerschaft.[153] Als besonders herausragend gelten die Werke der damaligen Akademieprofessoren Johannes Schilling und Robert Henze. Auch weitere Professoren wie Heinrich Epler und Hermann Hultzsch wirkten mit. Grundlegendes Merkmal der Fassade ist die gestalterische Verwendung verschiedener Elbsandsteinsorten. Während unter anderem der Sockel und die Figuren aus dem dunkleren Postaer Sandstein bestehen, setzen sich die Wandflächen und Fensterfassungen aus dem helleren Cottaer Sandstein davon ab.
Auf der Attika des Mittelrisalits der Nordfassade an der Brühlschen Terrasse stehen vom Betrachter aus von links nach rechts die jeweils fast drei Meter hohen Allegorien der Architektur und der Bildhauerei, geschaffen jeweils von Ernst Hähnel, sowie der Malerei und der Kupferstecherei, geschaffen von Carl Röder. Unter ihnen sitzen als Variation dieses Themas vier von Richard Schnauder geschaffene geflügelte Putten, die Maße abnehmen, meißeln, malen bzw. zeichnen. Eine Wappenkartusche mit goldener Krone schließt die Mittelachse nach oben ab.
Ein Sandsteinband mit vegetativen Elementen und solchen des künstlerischen Schaffens rahmt das darunterliegende Hauptportal. Links über der Eingangstür ist die klassische Antike mit einer kleinen Zeus-Statue in der rechten und einem Lorbeerkranz in der linken Hand dargestellt. Ihr Pendant auf der gegenüberliegenden Seite verkörpert die christliche Kunst und die Neuzeit, insbesondere die Renaissance, und hat einen Palmwedel im rechten Arm und ein Bildnis im linken, auf dem die Sixtinische Madonna zu erkennen ist– Raffaels berühmtes, in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister ausgestelltes Werk. Dazwischen, im Scheitel des Portals, befindet sich ein Relief des personifizierten Genius der Kunst.
Das ikonographische Programm auf der Nordfassade setzt sich beidseitig des Mittelrisalits fort: östlich davon mit Themen aus der Antike und westlich davon– vom Betrachter aus rechts– mit Themen aus der frühen Neuzeit, in Einzelfällen auch aus dem Spätmittelalter. Über den oberen Fenstersimsen an der Nordfassade sind in vergoldeter Schrift die Namen bedeutender Künstler zu lesen. Beginnend am östlichen Eckrisalit mit dem Bildhauer Pheidias geht es von links nach rechts mit anderen antiken Griechen weiter: mit dem Architekten Iktinos sowie den Bildhauern Praxiteles, Polykleitos und Lysippos. Nach dem Mittelrisalit folgen bedeutende Künstler der beginnenden Neuzeit: Erwin von Steinbach, Lionardo, Michelangelo, Raffael und, bereits auf dem westlichen Eckrisalit, Duerer.[154]
Im oberen Teil der Eckrisalite findet sich weiterer Fassadenschmuck: Im Scheitel des oberen Fensters beim östlichen Eckrisalit sitzt der Porträtkopf Homers. Den antiken Dichter flankieren die Urgöttin und personifizierte Erde Gaia und der Meeresgott Poseidon. Gaia hält ein Füllhorn in der Hand, vor ihr ist außerdem eine Kuh als altes Fruchtbarkeitssymbol abgebildet. Poseidon hält einen Dreizack, zu seinen Füßen findet sich ein Fisch. Homers Pendant am westlichen Eckrisalit ist der italienische Dichter und Philosoph Dante Alighieri, der Anfang des 14. Jahrhunderts mit der sich um Himmel und Hölle drehenden Göttlichen Komödie eines der größten Werke der Weltliteratur schuf. Entsprechend flankieren Dantes Kopf eine engelsähnliche, über einer Mondsichel schwebende Frauengestalt als Allegorie des Himmels sowie ein geflügelter Satan mit Schlangen als Allegorie der Hölle. Interpretieren lassen sich die Figuren an beiden Risaliten auch als die vier Elemente Erde (Gaia), Wasser (Poseidon), Luft (Himmelsallegorie) und Feuer (Höllenallegorie), womit sich auch ein Bogen von der Antike zur Neuzeit spannen lässt.[155]
Drei Figuren sind auf Entwurf von Robert Henze in Kupfer getrieben und vergoldet. Die Bekannteste von ihnen ist die 4,8 Meter hohe und 1,7 Tonnen schwere Fama (Pheme) auf der Spitze der Zitronenpresse. Hermann Heinrich Howaldt aus Braunschweig begann die Ausführung, bei der er 1891 durch einen Sturz vom Gerüst verstarb, und der Dresdner Paul Rinckleben vollendete die Arbeit 1893. Der Lorbeerkranz der Fama verkörpert den Künstlerruhm. Auf dem östlichen Eckrisalit der Nordfassade befindet sich Eros, der Gott der Liebe. Sein Pendant auf dem westlichen Eckrisalit ist Phantasos, ein Gott der Träume. Außerdem sind an dem Gebäude zehn Reliefmedaillons angebracht, so von Bramante, Holbein, Pöppelmann und Rubens sowie von Aischylos, Sophokles, Euripides, Lessing, Goethe und Schiller.
Außer jenen am Mittelrisalit sind an der Nordfassade noch weitere Putten zu sehen, die von Otto Panzner, August Herzig, Hans Hartmann-MacLean und Friedrich Offermann stammen: einerseits vier Kinderfiguren auf dem Gesims des Rundpavillons im Verbindungsbau zwischen Nordflügel und Kunsthalle. Sie beziehen sich auf verschiedene Architekturepochen– die griechische Antike, die römische Antike, das gotische Mittelalter und die Renaissance. Fünf weitere Putten befinden sich auf dem Malsaalflügel, der Westspitze der Kunstakademie. Sie stehen für verschiedene Arten der Malerei: Landschafts-, Akt-, Kostüm-, Tier- und Porträtmalerei.
Die Südseite zur Frauenkirche hin ist deutlich weniger geschmückt als die Schauseite zur Elbe hin.[156] Über dem südlichen Eingang befinden sich die Sandsteinfiguren Abend (links) und Morgen am Giebel, die sich auch als ein Meister und sein Schüler deuten lassen und von Oskar Rassau geschaffen wurden. Die Zwickel-Figuren über den Fensterbögen der Pavillons links und rechts vom südlichen Eingang sind Allegorien von Eifer und Zweifel sowie von Fleiß und Geduld.Ebenfalls üppig verziert ist die Front des Ausstellungsgebäudes. Besonders Tympanon und Hochgiebel wurden aufwendig gestaltet. Hier sticht die Saxonia Johannes Schillings hervor.
Die Dresdner Kunstakademie, eine der beiden Vorgängereinrichtungen der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden, wurde 1764 als „Allgemeine Kunst-Akademie der Malerei, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst“ gegründet.[157] Ihren Sitz hatte sie schon wenige Jahre später im Fürstenbergschen Haus, ganz in der Nähe des heutigen Standorts. Von 1791 bis 1895 war die Kunstakademie in der Brühlschen Bibliothek untergebracht, dem Vorgängerbau der Sekundogenitur. Die benachbarte Brühlsche Galerie nutzte sie in jener Zeit für die akademischen Kunstausstellungen.
Der Nordosten der Inneren Altstadt war bis ins 19. Jahrhundert ein ummauertes, für die Öffentlichkeit unzugängliches Sperrgebiet. Hier befanden sich unter anderem die streng gesicherte Münzstätte Dresden und das Dresdner Zeughaus. Die Brühlsche Terrasse hingegen, an der unter anderem das Café Reale stand, war bereits 1814 öffentlich zugänglich gemacht worden. Mitte der 1880er Jahre änderte sich das Bild in diesem Teil der Innenstadt. Von 1884 bis 1887 leitete Adolph Canzler den Umbau des Zeughauses zum Museum Albertinum. Die Münze wurde 1887 abgerissen und die Prägung im gleichen Jahr zur Münzstätte Muldenhütten verlegt. Somit entstand ein größerer Freiraum in der Nähe der Brühlschen Terrasse.
Die Regierung des Königreichs Sachsen hatte bereits 1884 wegen Platzmangels in den alten Räumlichkeiten einen Neubau für die Kunstakademie verfügt.[158] Den Ausschlag für die Ansiedlung an der Brühlschen Terrasse gaben die exponierte Lage im Stadtzentrum, die langjährige Tradition der Akademie an diesem Standort und die Möglichkeit, dort ein Gebäude mit großen Atelierfenstern für einfallendes Licht auf der Nordseite, die nicht von anderen Häusern verbaut werden konnten, zu errichten. Ebenfalls 1884 erhielt Constantin Lipsius, selbst Architekturprofessor an der Akademie, den Planungsauftrag. Auch Ernst Hähnel war daran beteiligt, erlebte die Vollendung des Baus jedoch nicht mehr.
Für den Bau waren jedoch der Abbruch der Brühlschen Galerie und des Café Reale erforderlich, die beide 1887 weichen mussten. Darüber hatte es im Vorfeld heftige Auseinandersetzungen mit Städtebauern, Architekten und Bürgern gegeben, die sich statt eines Monumentalbaus eine kleinteiligere Lösung an diesem Standort wünschten. Schließlich begann 1887 der Bau der neuen Kunstakademie mit dem angeschlossenen Ausstellungsgebäude. Nach sieben Jahren Bauzeit war das Gebäude 1894 bezugsfertig. Auch nach der Fertigstellung ebbten die Diskussionen nicht ab. Das Bauwerk wurde als unausgewogen und der Dresdner Bautradition zuwider, der Fassadenschmuck als überladen und die bald als Zitronenpresse verspottete Kuppel wegen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zur Frauenkirche als störend kritisiert.[159]
Allgemein anerkannt wurde jedoch neben der hohen künstlerischen Qualität der Details die Tatsache, dass das Bauwerk den Status Dresdens als Kunst- und Kulturstadt von europäischem Rang gefestigt und das Stadtbild wie kein anderer Bau seit der Barockzeit entscheidend geprägt hat. Ab 1895 nutzten die Königliche Kunstakademie und der Sächsische Kunstverein das Gebäude.
Am 13. und 14. Februar entstanden durch die Luftangriffe auf Dresden schwere Kriegsschäden. Im Gegensatz zu den meisten Bauten der Umgebung, die häufig mitsamt ihren Außenmauern einstürzten, blieb die Kubatur der Kunstakademie trotz großer Brandverluste erhalten. Nach den Aufräumarbeiten begann der Wiederaufbau. Bereits 1952 konnte der Lehrbetrieb in dem Gebäude wieder aufgenommen werden. Die letzten Gebäudeflügel wurden bis 1965 wieder hergerichtet, 1968 erhielt die Zitronenpresse eine neue Verglasung. Zu einer grundlegenden Sanierung kam es jedoch erst nach der Wende.[160]
Palais Kaskel-Oppenheim
Das Palais Kaskel-Oppenheim war ein Gebäude im Stil der Neorenaissance in Dresden.[161] Es wurde von 1845 bis 1848 von Gottfried Semper für den Bankier Martin Wilhelm Oppenheim (1781–1863) erbaut und befand sich im Englischen Viertel. Nach dem Tod Oppenheims verkauften es seine Erben an den aus St.Petersburg stammenden Freiherrn von Kap-herr, von dem es wiederum 1869 der Kölner Bankier Simon von Oppenheim für seine Tochter Emma von Kaskel, geb. Oppenheim, Ehefrau des Dresdner Bankiers Felix von Kaskel, erwarb. In den Jahren 1871 bis 1874 wurde das Palais nach Plänen von Wilhelm Hoffmann umgebaut. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 brannte der Sandsteinbau aus, blieb aber in seinen Außenmauern vollständig erhalten. Ende April 1951 wurde das Palais gesprengt.
Das Palais wurde als dreigeschossiger Bau auf dreieckigem Grundriss „in den feinen und reichen Formen italienischer Palastarchitektur“ erbaut.[162] Der Palazzo Pandolfini in Florenz diente hierbei als Vorbild. Kardinal Niccolò Pandolfini beauftragte zwischen 1513 und 1514 den Baumeister Raffaello Sanzio mit dem Entwurf des Palazzos, dessen Bau im Jahr 1516 begann. Sanzio konnte die Ausführung des Baus jedoch nicht selbst leiten. Diese Aufgabe erfüllte zuerst Giovanni Francesco da Sangallo. Nachdem dieser 1530 verstorben war, wurde der Bau von Bastiano da Sangallo weitergeführt.
Die Fassade hatte 35 Meter Frontlänge bei acht Fensterachsen. Zwei jeweils fünf Meter breite Seitenrisalite beanspruchten dabei jeweils eine Fensterachse, so dass die verbliebene Fassadenfront noch 25 Meter lang und sechsachsig war.
Der Bau ruhte auf einem rustizierten Sockel. Darüber erhob sich ein hohes Erdgeschoss, das ebenfalls mit Rustika verkleidet war, und in dem die Fenster „von glatten Gewänden gerahmt tief zurückliegen“. Die beiden fünf Meter langen Seitenrisalite hatten auf Erdgeschosshöhe bossierte Dreiviertelsäulen. Ein Triglyphen-Gesims bildete den oberen Abschluss des Erdgeschosses. Die Fenster des Obergeschosses waren von einer Ädikula eingefasst, bestehend aus ionischen Dreiviertelsäulen mit darauf ruhendem Gebälk mit Dreiecksgiebel. Auf das Obergeschoss folgte ein Mezzaningeschoss mit ornamentalen und figürlichen Reliefbildern.[163]
Johannes Rosenlöcher bewertete den Wert der 1945 ausgebrannten Ruine, dass beim Palais „die Durchdringung eines Raumes einschließlich aller Kleinigkeiten der Innenausstattung und des Gartens durch Künstlerhand“ zu sehen sei. Hans Nadler meinte, dass „die Fassade beispielgebend für die nach dem Vorbild der Hochrenaissance errichteten Landhäuser in Deutschland gewesen wäre“.[164] Aus diesem Grund müsse die Fassade erhalten werden.
Dagegen wurde von Stadtrat Otto Wagner eingewendet, dass für dieses Areal das Haus der Jungen Pioniere vorgesehen sei. Am 16. März 1951 wandte Bronder, Leiter des Stadtplanungsamtes, ein, dass er vom Landesdenkmalamt die Abbruchkosten verlangen würde, wenn diese weiter auf den Erhalt des Oppenheimpalais bestünden.[165] Hans Nadler vom Denkmalamt antwortete, dass der Beschluss zur Erhaltung der Fassade von Seiten der Landesdenkmalkommission gefasst worden sei. Nadler fragte am 20.März 1951 beim Ministerium für Volksbildung in der Hauptabteilung Kunst und Literatur an, ob das Palais aus der Landesdenkmalliste gestrichen werden solle. Einen Monat später wandte sich der Rat der Stadt Dresden an den Landesdenkmalpfleger Joachim Uhlitzsch, der der Vorgesetzte Nadlers war. Darin forderten die Ratsmitglieder ihn auf, das Palais zur Sprengung freizugeben. Als Grund dafür nannten diese, dass der verhinderte Abbruch des Palais den Bau des geplanten Pionierhauses verzögere. Daraufhin stimmte Uhlitzsch dem Abbruch zu.[166] Ende April 1951 wurde das Palais gesprengt. Das Haus der Pioniere wurde an der Bürgerwiese nie gebaut, sondern 1951 der Pionierpalast in Schloss Albrechtsberg eröffnet.
Albertinum
Das Albertinum liegt am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse. Sein Ursprung ist ein Zeughaus, das im ausgehenden 19.Jahrhundert von Carl Adolph Canzler zum Museumsgebäude umgebaut wurde. Der Name Albertinum geht auf den Ende des 19.Jahrhunderts regierenden König Albert von Sachsen zurück.[167]
Nach erneutem Umbau unter Hinzufügung eines Depot- und Werkstättenkomplexes beherbergt das Albertinum seit dem Jahr 2010 wieder die Skulpturensammlung und die Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Das Albertinum geht zurück auf einen Renaissancebau des 16. Jahrhunderts. Bereits im Zuge der Erweiterung und Umgestaltung der Dresdner Stadtbefestigung nach italienisch-niederländischem Vorbild ab dem Jahr 1546 dachte Herzog Moritz von Sachsen daran, ein Zeughaus zu bauen. Das Gebäude entstand allerdings erst von 1559 bis 1563 unter seinem Nachfolger Kurfürst August nach Entwürfen von Caspar Voigt von Wierandt. Bald galt das Dresdner Zeughaus als eines der größten und berühmtesten in Europa und zählte zu den wichtigsten Renaissance-Bauwerken Dresdens.
Der veränderte Geschmack der Zeit sowie veränderte räumliche Ansprüche sorgten im 18. Jahrhundert für bauliche Umgestaltungen. Im Jahr 1705 nahm August der Starke erste Erweiterungen vor. Sein Sohn, Kurfürst Friedrich August II., veranlasste 1740 einen grundlegenden Umbau. Die Fassade erhielt dabei eine zurückhaltend barocke Gestalt. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) plünderten preußische Truppen das Zeughaus, ließen das Gebäude jedoch unversehrt. Nachdem 1877 ein neues Arsenal in der Dresdner Albertstadt fertiggestellt war, verlor das Zeughaus seine ursprüngliche Nutzung.[168]
Der Sächsische Landtag fasste 1884 den Beschluss, die Antiken- und Abgusssammlung (ab 1887 Skulpturensammlung) und das Hauptstaatsarchiv im Zeughaus unterzubringen. Mit dem Umbau war der Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler beauftragt.[169] Er versah das Gebäude mit Sandsteinfassaden, die sich an Bauten der italienischen Hochrenaissance orientierten, und legte den Eingang zur Skulpturensammlung in den Nordflügel an die Brühlsche Terrasse. Das 1889 fertiggestellte Gebäude erhielt zu Ehren König Alberts (reg. 1873–1902) den Namen Albertinum. 1891 eröffnete die Abgusssammlung im zweiten Obergeschoss, 1894 die um zeitgenössische Plastik ergänzte Sammlung der Originalbildwerke. Um 1900 galt die, unter Leitung des Archäologen Georg Treu, stetig erweiterte Skulpturensammlung im Albertinum als weltweit einzigartiges Museum zur Geschichte der Plastik. Die Architektur wie die Präsentation der Antiken- und Abguss-Sammlung waren Vorbild für das neu zu errichtende Moskauer Museum der Schönen Künste, das heutige Staatliche Museum der Bildenden Künste A. S. Puschkin.
Bei der Bombardierung Dresdens 1945 wurde das Albertinum schwer beschädigt. Das zweite Obergeschoss, das Dach sowie das Haupttreppenhaus und der Lichthof brannten aus, wobei Malereien von Hermann Prell verloren gingen. Kunstschätze der Dresdner Museen wurden nach Ende des Zweiten Weltkrieges in die Sowjetunion überführt und kehrten erst in den 1950er Jahren zurück. Ab 1959 nahm das Albertinum aufgrund der herrschenden Raumnot nicht nur Teile der Skulpturensammlung auf. Untergebracht waren interimistisch auch Auszüge aus der Porzellansammlung, des Kupferstich-Kabinetts, des Münzkabinetts, des Grünen Gewölbes sowie des Historischen Museums (heute Rüstkammer). Sechs Jahre später, 1965, zog die Gemäldegalerie Neue Meister ebenfalls ein. Ab Juni 2004 kehrten nach und nach das Münzkabinett und das Grüne Gewölbe in das schrittweise fertiggestellte Residenzschloss zurück.[170]
Das Elbhochwasser im August 2002 verschonte auch das Albertinum nicht: Das Wasser drang in die unterirdischen Lagerräume. Zuvor wurden ebenfalls die modernen Sicherheitsdepots unter dem Zwinger und dem Theaterplatz, wo Gemälde alter Meister lagerten, geflutet. Bei der größten Kunstrettungsaktion zu Friedenszeiten schafften es viele Helfer, die dort gelagerten, wertvollen Gemälde, Skulpturen und Dokumente zu schützen und zu bergen. National und international anerkannte deutsche Künstler wie Gerhard Richter und Georg Baselitz spendeten 46 Werke, die im Jahr 2002 bei einer Auktion in Berlin versteigert wurden. Dabei kamen rund 3,4 Millionen Euro als Grundstein für den Umbau und die Sanierung des Albertinums zusammen.
Von Januar 2006 bis zum 18. Juni 2010 war das Albertinum wegen Umbau und Renovierung geschlossen. Nach einem Entwurf des Berliner Architektenbüros Staab entstand zusätzlich eine „Arche für die Kunst“ in 17 Metern Höhe über dem Innenhof des Gebäudes. Diese stählerne Fachwerkskonstruktion – ähnlich einer Brücke – wird von einem Aufzugsschacht und zwei Pfeilern getragen, die dem Besucher des Albertinums verborgen bleiben. Es entstanden zwei neue Stockwerke mit einer Gesamtfläche von rund 3.450 m², in denen Depots und Werkstätten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eingerichtet wurden. Durch eine Lichtfuge zwischen den ursprünglichen Gebäudeteilen und dem Neubau gelangt Tageslicht in den Innenhof. Das historische Baudenkmal bleibt dabei völlig unberührt. Ein neuer Besuchereingang am Georg-Treu-Platz verkürzt außerdem die Wege zum Zwinger, Residenzschloss und den neu gebauten Quartieren rund um die Frauenkirche. Er ergänzt den bereits vorhandenen Eingang an der Brühlschen Terrasse. Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen 45 Millionen Euro.[171]
Nach der Wiedereröffnung im Juni 2010 präsentiert sich das Albertinum als Museum der Moderne mit einer völlig neuen Konzeption. Die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung kehrten in das Gebäude zurück und konzentrieren ihre Ausstellung auf die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart. Auch bislang wenig ausgestellte Werke werden nun gezeigt. Die Sammlung antiker Skulpturen wird in Zukunft in der Sempergalerie am Zwinger zu sehen sein.
Die Skulpturensammlung zeigt im Albertinum Werke der klassischen Moderne und der Skulptur nach 1945. Die Ausstellung beginnt mit Stücken des französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840–1917). Rodin widersetzte sich dem vorherrschenden Akademismus und probierte sich in neuen Darstellungsformen. Er gilt außerdem als Vorbereiter für eine Vielzahl von Stilrichtungen, die sich im 20. Jahrhundert herausbildeten. Auf die Kunst in der DDR wird mit Werken von Wieland Förster, Werner Stötzer und Helmut Heinze in besonderer Weise eingegangen.
Der Rundgang durch die Galerie Neue Meister wird mit dem Vorreiter der Moderne, Caspar David Friedrich (1774–1840), eröffnet. Er ist der bedeutendste deutsche Künstler der Romantik. Auf Friedrich folgen in chronologischer Reihenfolge weitere Romantiker (Carl Gustav Carus, Johan Christian Clausen Dahl, Ludwig Richter), französische und deutsche Impressionisten (Claude Monet, Edgar Degas, Max Liebermann, Max Slevogt), Expressionisten (Otto Dix) mit den Künstlern der Dresdner Künstlergemeinschaft Brücke (Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff) sowie Vertreter der Dresdner Sezession (Bernhard Kretzschmar, Carl Lohse). Der Rundgang endet mit Gerhard Richter. Erstmals wird auch den Künstlern A. R. Penck und Georg Baselitz jeweils ein Raum gewidmet.[172]
Die Skulpturensammlung in Dresden ist eine Sammlung von Bildhauerwerken aus fünf Jahrtausenden. Die Antikensammlung ist eine der größten und ältesten Antikensammlungen außerhalb Italiens. Neben den Skulpturen gehören auch Vasen, Terrakotten, Bronzen, assyrische Relieftafeln und ägyptische Mumien zur Sammlung. Die Skulpturensammlung gehört zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie ist seit 1894 im Albertinum untergebracht.
Die Sammlung hat ihre Anfänge in der 1560 gegründeten Kunstkammer des Kurfürsten August. Ihre eigentliche Begründung erfolgte durch Friedrich August I. (1670–1733), Kurfürst von Sachsen 1694–1733, als August II. seit 1697 König von Polen, genannt August der Starke.
Durch die Sammel-Leidenschaft August des Starken wurde Dresden zur ersten deutschen Stadt mit einer großen Antikensammlung nach italienischem Vorbild.[173] Dazu sandte der Kurfürst Agenten nach Rom und Paris für den Aufkauf antiker Marmorskulpturen. 1728 konnten in Rom aus dem Nachlass von Fürst Agostino Chigi eine umfangreiche Antikensammlung, bestehend aus 160 Skulpturen, und aus der Sammlung von Kardinal Alessandro Albani 34 Werke erworben werden.
Zwischen 1729 und 1747 war die Sammlung im Palais im Großen Garten untergebracht. Im Jahr 1736 gelang in Wien der Erwerb von drei Frauenstatuen, der „Herkulanerinnen“, aus dem Nachlass von Prinz Eugen von Savoyen. Der bekannte Altertumsforscher Johann Joachim Winckelmann erhielt im Antiken-Kabinett Anregungen für seine Schriften, vor allem für seine Geschichte der Kunst des Alterthums von 1764. Mit dem Ankauf von 833 Gipsabgüssen im Jahr 1783 aus dem Nachlass des Malers Anton Raphael Mengs wurde eine Abguss-Sammlung begründet. Diese wuchs schnell auf etwa 4500 Abgüsse an, die in erster Linie Werke der griechischen und römischen Antike wiedergeben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde erneut eine größere Anzahl Skulpturen erworben, darunter viel antike Kleinkunst und zahlreiche Einzelstücke sowie einige komplette Sammlungen.
Als Nachfolger von Hermann Hettner wurde im Jahr 1882 Georg Treu zum Direktor der Skulpturensammlung ernannt. Dieser begründete mit dem Museum eine angesehene Stätte wissenschaftlicher Forschung.[174] Außerdem eröffnete er neue thematische Sammelgebiete mit dem Ankauf von antiker Kleinkunst und griechischen Originalskulpturen. Auch konnte Treu mit viel Engagement die Sammlung wesentlich erweitern. So konnte er durch den Kontakt mit den bedeutenden zeitgenössischen Bildhauern wie Auguste Rodin und Constantin Meunier große Kollektionen erwerben. Nachdem das ehemalige Dresdner Zeughaus an der Brühlschen Terrasse zwischen 1884 und 1889 in ein Archivgebäude und Museum (Albertinum) umgebaut wurde, zog die bislang im Japanischen Palais ansässige Skulpturensammlung ein. Das Museum wurde seit dieser Zeit auch so bezeichnet, weil der Name „Antiken-Kabinett“ durch die zahlreichen zeitgenössischen Neuerwerbungen nicht mehr zutreffend war. Nach Georg Treu übten Paul Herrmann, Bruno Schröder und Walter Müller das Direktorenamt aus. Sie bauten unter anderem eine große Abteilung deutscher und französischer Gegenwartskunst auf. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden 24 Skulpturen der modernen Abteilung aufgrund der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt und die meiste davon ins Ausland verkauft. Die Skulptur „Große Kniende“ von Wilhelm Lehmbruck, die die Witwe des Künstlers im Jahr 1920 an die Sammlung vermacht hatte, wurde 1937 von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ aus der Sammlung entfernt und in die USA verkauft. Sie ist 1993 für 1,1 Mio. US-Dollar in New York für die Skulpturensammlung zurückersteigert worden.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Museum geschlossen. Die Skulpturen sind später gemeinsam mit anderen Kunstschätzen aus Dresden ausgelagert worden.[175] Mit Ausnahme einiger Großgipse überstand die Sammlung den Krieg ohne nennenswerte Verluste. Nach Kriegsende gelangte sie durch die Sowjetische Besatzungsmacht zunächst nach Moskau. Im Jahr 1958 erhielt Dresden die Skulpturen zurück. Die erste größere Ausstellung der Skulpturensammlung eröffnete 1969 im Erdgeschoss des Albertinums in der wiederhergestellten Renaissance-Halle, die noch vom Vorgängerbau, dem Zeughaus stammt. In der Zeit der DDR erwarb das Museum zahlreiche bedeutende Werke der Gegenwartskunst, aber auch Skulpturen aus der Zeitspanne von der griechischen Antike bis zum 19. Jahrhundert.
Weil das Albertinum seit 1969 neben der Skulpturensammlung nicht nur die Gemäldegalerie Neue Meister, sondern auch das Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, die Sonderausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie zentrale Verwaltungsräume beherbergte, konnten von der Skulpturensammlung immer nur Ausschnitte, vor allem die Antikensammlung und einige in der Gemäldegalerie Neue Meister aufgestellte Skulpturen gezeigt werden.[176] Diese Situation hat sich durch den Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses schrittweise verbessert. So sind dort inzwischen die Ausstellungen des Grünen Gewölbes, das Kupferstichkabinett, das Münzkabinett, die Türckische Cammer, die Kunstbibliothek und die Generaldirektion der Museen installiert.
Das Albertinum wurde nach grundlegenden Sanierungsarbeiten und dem Einbau eines neuen Depots und Restaurierungswerkstätten über dem ehemaligen Innenhof am 19. Juni 2010 wiedereröffnet. Dieses Bauvorhaben war nach dem Elbhochwasser von 2002 notwendig geworden. Wenn 2013 aus der Sempergalerie, einst von Gottfried Semper für die Abgußsammlung entworfen, die dort untergebrachte Rüstkammer in das Residenzschloss umziehen wird, stehen deren Ausstellungsräume ebenfalls der Skulpturensammlung zur Verfügung. In Zukunft soll dort die Antikensammlung präsentiert werden. Das ermöglicht wiederum im Albertinum ein völlig neues Ausstellungskonzept: die Skulpturensammlung zeigt gemeinsam mit der Galerie Neue Meister Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart.
Seit 2008 hat die Skulpturensammlung auch einen eigenen Freundeskreis, Paragone Dresden e. V., der die Aktivitäten des Museums unterstützt.
Neben den Skulpturen werden auch Vasen, Terrakotten, Bronzen, assyrische Relieftafeln und ägyptische Mumien ausgestellt.[177] Weitere Schwerpunkte nach der Antike sind die sächsische Skulptur des Mittelalters, Bronzen aus Renaissance und Barock, der bildhauerische Nachlass von Ernst Rietschel, Skulpturen von Auguste Rodin und Constantin Meunier sowie besonders figürliche Skulpturen des 20. Jahrhunderts, u.a. von Wilhelm Lehmbruck, Hermann Blumenthal und Wieland Förster.
In der Skulpturenhalle sind 125 Werke zu sehen, die Skulptur der DDR mit Werken von Wieland Förster, Hermann Glöckner und Werner Stötzer tritt hier in Dialog mit Werken von Wilhelm Lehmbruck, Auguste Rodin und Fritz Wotruba, um nur einige der hier ausgestellten Künstler zu nennen. Die ältere Skulptur ist derweil in öffentlichen Schaudepots in komprimierter Weise sichtbar.[178]
Durch die neue Konzeption werden viele bisher deponierte Sammlungsteile der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, so etwa die Originalmodelle von Ernst Rietschel, dem bedeutendsten Dresdner Bildhauer des 19. Jahrhunderts, der unter anderem das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar, das Carl Maria von Weber-Denkmal in Dresden und den Giebelschmuck des ersten von Gottfried Semper erbauten Dresdner Hoftheaters geschaffen hat. Vor allem aber entstand im Gefüge der Dresdner Museen ein neuer Schwerpunkt für die Moderne. Dazu gehört auch das Zusammenspiel mit den Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im gegenüberliegenden Lipsius-Bau der Hochschule für Bildende Künste im Oktogon unter der als „Zitronenpresse“ bekannten Kuppel, sowie der Möglichkeit auf dem zwischen diesen Häusern gelegenen Georg-Treu-Platz zeitgenössische Skulpturen aus Sachsen temporär zu zeigen.
Außerdem gehört zur Skulpturensammlung eine Abteilung mittelalterlicher Skulptur.[179] Sie geht hauptsächlich auf die Sammeltätigkeit des Königlich Sächsischen Altertumsvereins zurück und umfasst überwiegend gotische Skulptur aus sächsischen Kirchen, aber auch einige Werke der Romanik wie die Madonna aus Otzdorf. Jahrzehntelang war diese Sammlung auf der Albrechtsburg in Meißen untergebracht. Seit dem Sommer 2009 hat sie eine neue Heimat als Dauerleihgabe im Schloßbergmuseum Chemnitz gefunden, das sich in einer ehemaligen Klosteranlage befindet. Dort werden die Skulpturen der Dresdner Skulpturensammlung gemeinsam mit den ebenfalls attraktiven Beständen der Kunstsammlungen Chemnitz präsentiert, was eine einzigartige Zusammenschau mittelalterlicher Skulptur aus Sachsen ergibt.
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik ist ein Kunst-, Literatur- und Musikmuseums in Dresden.[180] Das Museum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Malers Gerhard von Kügelgen und ist Künstlern aus der Epoche der Romantik und deren Werken gewidmet. Es gehört zu den Museen der Stadt Dresden und ist auch unter seinem früheren Namen Museum zur Dresdner Frühromantik bekannt.
Das Museum befindet sich im sogenannten Kügelgenhaus im Stadtteil Innere Neustadt im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt. Dabei ist es in den Räumen der ehemaligen Wohnung Gerhard von Kügelgens und seiner Familie (u.a. der durch seine Erinnerungen und auch als Maler bekannte Sohn Wilhelm von Kügelgen) im zweiten Stockwerk dieses Gebäudes untergebracht.[181] Das Kügelgenhaus liegt in der Nachbarschaft der Dreikönigskirche und wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts im Barock-Stil erbaut. Damit fügt es sich in die Umgebung mit ihren barocken Bürgerhäusern ein, die für das Gebiet der benachbarten Königstraße ortstypisch sind.
Die Ausstellung des Museums erstreckt sich über neun Räume. Sie thematisiert die Zeit des ausgehenden 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um die Romantik, die eine für Dresden bedeutsame kultur- und geistesgeschichtliche Epoche darstellt. Sie besaß eine Ausstrahlung weit über die damaligen Stadtgrenzen hinaus; mehrere bedeutende Künstler dieser Zeit wirkten damals in Dresden. Die Vorstellung ihrer Leben und Werke ist Gegenstand des Museums, das ein weites Themengebiet von der Philosophie und Literatur über die Malerei bis hin zur Musik der Romantik behandelt. Außerdem dokumentiert die Ausstellung die politische und wirtschaftliche Situation während dieser Epoche und das Wohnen in der Biedermeierzeit.[182]
In einem der Räume wird der Kunstmäzen Christian Gottfried Körner mit dem Künstlerkreis vorgestellt, der sich um ihn bildete. Zu diesem gehörte unter anderem Friedrich Schiller. Insofern ergänzt sich der betreffende Raum thematisch mit der Ausstellung des Schillerhäuschens im Stadtteil Loschwitz. Porträts Anton Graffs runden diesen Ausstellungsbereich ab. Behandelt wird auch die mit Körner verschwägerte Malerin, Zeichnerin und Kopistin Dora Stock, deren Werke teilweise während des Zweiten Weltkriegs verlorengingen. Sie waren im ehemaligen Körnermuseum ausgestellt, das sich nur wenige 100 Meter südwestlich des Kügelgenhauses am früheren Kohlmarkt befand, und viele von ihnen verbrannten 1945 bei der Zerstörung des Museums durch die anglo-amerikanischen Luftangriffe auf Dresden. Ein Teil von Stocks künstlerischer und schriftlicher Hinterlassenschaft wird im Kügelgenhaus gezeigt, ein anderer Teil davon befindet sich im Stadtarchiv Dresden.[183]
Vorgestellt wird im Museum auch die Familie von Kügelgen mit ihren Gästen, zu denen unter anderem auch Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich von Kleist zählten. Nach einem Gemälde von Georg Friedrich Kersting wurde das Atelier Gerhard von Kügelgens nachgestaltet und gehört heute zu den besonderen Attraktionen des Museums. Im einstigen Salon der Familie von Kügelgen, dem größten und schönsten Raum des Museums, finden regelmäßig kleine Veranstaltungen statt.
Neben dem Leben und Werk führender Schriftsteller der Frühromantik wie Ludwig Tieck, Novalis, der Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel sowie Wilhelm Heinrich Wackenroder wird auch das Schaffen der romantischen Maler Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und Carl Gustav Carus im Museum dargestellt. Weitere Räume befassen sich mit dem Wirken der Komponisten E.T.A. Hoffmann, Robert Schumann und Richard Wagner in Dresden. Auch Carl Maria von Weber wird vorgestellt, obgleich ihm ebenfalls in Dresden mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum im Stadtteil Hosterwitz eine eigene Dauerausstellung gewidmet ist[184].
Seit März 2007 befindet sich im Museum eine Kopie der Sixtinischen Madonna von Raffael, deren Original sich in der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auf der anderen Elbseite befindet. Ein weiterer Bereich des Museums befasst sich mit der Geschichte des Stadtteils Innere Neustadt, der aus dem ehemals selbstständigen rechtselbischen Altendresden hervorging.
Das am Ende des 17. Jahrhunderts im Rokoko-Stil errichtete Wohnhaus bewohnte der Maler Gerhard von Kügelgen mit seiner Familie vom Spätsommer 1808 bis zu seiner Ermordung im März 1820. Er empfing darin zahlreiche Persönlichkeiten der Dresdner Romantik, darunter Johann Wolfgang von Goethe. Dieser saß Kügelgen hier unter anderem für ein Porträt Modell und beobachtete am 24. April 1813 von einem Fenster der Kügelgenschen Wohnung im zweiten Stockwerk aus den Einmarsch Zar Alexanders I. von Russland und König Friedrich Wilhelms III. von Preußen in Dresden. Kügelgens Sohn, der Maler Wilhelm von Kügelgen, schilderte in seinem 1870 posthum veröffentlichten Buch „Jugenderinnerungen eines Alten Mannes“ unter anderem das gesellige Leben seiner Familie im Kügelgenhaus, die Gäste und deren gemeinsame Erörterungen über kunsttheoretische und geschichtliche Themen.[185]
Durch die Luftangriffe auf Dresden wurde das Gebäude 1945 leicht in Mitleidenschaft gezogen. Seine Renovierung erfolgte erst im Zuge des Wiederaufbaus der Hauptstraße Ende der 1970er Jahre. Der Dresdner Kunsthistoriker Karl-Ludwig Hoch regte 1978 die Einrichtung eines Romantik-Museums im Kügelgenhaus an.[186] Daraufhin kam es im März 1981 zur Eröffnung des „Museums zur Dresdner Frühromantik“. Erst später wurde es in die heutige Bezeichnung umbenannt. Heute gehört es zu den Museen der Stadt Dresden.
Grünes Gewölbe
Das Grüne Gewölbe in Dresden ist die historische Museumssammlung der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner Fürsten von der Renaissance bis zum Klassizismus.[187] Der Name der umfangreichsten Kleinodiensammlung Europas leitet sich von den ehemals malachitgrün gestrichenen Säulenbasen und -kapitellen in den ursprünglichen Gewölberäumen her. Bereits seit 1724 sind die Sammlungsräume des Grünen Gewölbes öffentlich zugänglich.
Das Grüne Gewölbe gehört zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ausgestellt wird die Sammlung im Historischen Grünen Gewölbe und im Neuen Grünen Gewölbe, die sich beide im Westteil des Dresdner Residenzschlosses befinden.
Nach der Ernennung des Herzogs Moritz zum Kurfürsten im Jahr 1547 ließ dieser im Westen seines Residenzschlosses einen Flügel anbauen.[188] Zwei dabei geschaffene Räume und ein großer Saal mit angeschlossenem Turmzimmer erhielten prunkvolle Decken, wobei die Kapitelle wie Säulenbasen malachitgrün bemalt wurden. Letzteres gab diesen vier Räumen im Erdgeschoss, offiziell ab dem späten 16.Jahrhundert „Geheime Verwahrung“ genannt, den bis heute erhaltenen, gängigen Namen Grünes Gewölbe.
Das Gewölbe diente zu jener Zeit noch der sicheren Aufbewahrung kostbarer Gegenstände und Unterlagen und nicht deren Ausstellung für die Öffentlichkeit. Steinerne Gewölbe wurden in Schlössern der Zeit öfter für die Lagerung von Wertgegenständen und Urkunden gewählt, da sie besonderen Schutz gegen Feuer boten. Diese vorausschauende Entscheidung ermöglichte eine weitgehende Erhaltung der Schätze bis heute.
Zwischen 1723 und 1729 richtete der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke eine aus neun Räumen bestehende Wunderkammer ein, in der Besucher in einer barocken Repräsentationsarchitektur die von ihm und seinen dynastischen Vorgängern gesammelten Kunstobjekte und Raritäten besichtigen konnten.[189] In einer ersten Bauphase wurden bis 1725 der Pretiosensaal und das Eck-Kabinett in ihren heutigen Formen geschaffen; 1727 veranlasste August eine Erweiterung des ursprünglichen Grünen Gewölbes mit Wanddurchbrüchen um acht weitere Gewölbe. Die Architektur der Schatzkammern gestaltete Matthäus Daniel Pöppelmann, der Architekt des Dresdner Zwingers. Die Innenausstattung schuf Raymond Leplat.
Danach blieb das Grüne Gewölbe bis in das 20. Jahrhundert weitgehend unverändert. Es kann damit beanspruchen, nach dem eigens bereits 1572–1583 angelegten Museumskomplex mit den Rüstkammern, der Kunst- und Wunderkammer sowie der Bibliothek Erzherzog Ferdinands II. auf Schloss Ambras Innsbruck, eines der ältesten Museen der Welt zu sein.
Die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 zerstörte drei der neun Räume größtenteils. Die Kunstschätze hatte man schon einige Jahre zuvor in die Festung Königstein ausgelagert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sie in die Sowjetunion abtransportiert, 1958 aber auf Beschluss der sowjetischen Regierung an die DDR zurückgegeben.
Von 1959 bis Anfang 2004 war das Grüne Gewölbe übergangsweise im Dresdner Albertinum zu sehen. Seit dem 7. September 2004 ist das Neue Grüne Gewölbe mit zehn Räumen im ersten Stock des Westflügels geöffnet.
Am 1. September 2006 wurde auch das restaurierte beziehungsweise rekonstruierte Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss des Westflügels wieder eröffnet. Dessen Einrichtung richtete sich nach den erhaltenen Inventaren von 1733 und stellt so weit wie möglich den Zustand unter August dem Starken wieder her. Mehr als 3000 Objekte kehrten damit wieder an ihren alten Platz zurück. Die Sanierung der historischen Wandverkleidung kostete 13 Millionen Euro, insgesamt gab das Land Sachsen 45 Millionen Euro für das Grüne Gewölbe aus.
Die Sammlung der sächsischen Kurfürsten und Könige umfasst über 4000 Kunstwerke. Die Exponate sind in mehrfacher Weise einzigartig in Europa und in der Welt. Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse können nicht alle Kunstwerke gezeigt werden, man beschränkt sich auf die berühmtesten und anspruchsvollsten Exponate.
Die heutigen Ausstellungen unterteilen sich in das „Historische Grüne Gewölbe“ im Erdgeschoss und das „Neue Grüne Gewölbe“ im ersten Obergeschoss mit jeweils etwa 2000Quadratmetern Ausstellungsfläche.[190] Im Neuen Grünen Gewölbe sind beinahe 1100 Objekte der Juwelier- und Goldschmiedekunst zu sehen, etwa 3000 Stücke sind im historischen Gewölbe ausgestellt. Während im Neuen Grünen Gewölbe das Kunstobjekt an sich im Vordergrund steht, besticht das historische Gewölbe zusätzlich durch die prachtvolle Ausstattung der Räume.
Das Historische Grüne Gewölbe befindet sich in den Gewölberäumen des Schlosses, womit das spätbarocke Kunstwerk in den ursprünglichen Räumen erlebbar ist. Inmitten rekonstruierter Renaissance- und Barocksäle werden die ungefähr 3000 Exponate wie einst frei auf den Konsolen prachtvoller Schauwände und Prunktische präsentiert.[191]
Der „Mohr mit Smaragdstufe“ ist eines der bekanntesten Ausstellungsstücke des Hofgoldschmieds Johann Melchior Dinglinger. Die Skulptur, die auf einem Tablett eine kolumbianische Smaragdstufe präsentiert, wurde in Zusammenarbeit mit Balthasar Permoser geschaffen. Der Begriff Smaragdstufe bezeichnet die auf dem Tablett befindliche Erdplatte, in der die Smaragde noch fest stecken. Das Stück ist 63,8 cm hoch und besteht aus lackiertem Birnbaumholz, das mit Smaragden, Rubinen, Saphiren, Topasen, Granaten, Almandinen, Schildpatt besetzt ist. Sie stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1724. Der Mohr, also ein Afrikaner, soll in Wirklichkeit einen Indianer darstellen, zu erkennen am indianischen Körperschmuck. Die Skulptur wurde auf Wunsch August des Starken geschaffen, um den aus Kolumbien stammenden und seinem Vorgänger, Kurfürst August, 1581 geschenkten Smaragdkristallen ein würdiges Präsentationsmittel zu geben.[192]
Der „Obeliscus Augustalis“ ist ein weiteres Meisterwerk des Hofgoldschmieds, geschaffen in der Zeit von 1719 bis 1721.[193] Es stellt eine aufwändig gearbeitete Kartusche mit einem ovalen Abbild August des Starken dar. Es wurden 240 Gemmen und Kameen, geschnittene Steine und goldemaillierte Figuren zu einem raumprägenden Kunstwerk vereint. Die Höhe beträgt 228cm. Dieser damit mannshohe, wandgebundene Obelisk war ungefähr so teuer wie der Bau eines barocken Schlosses.
Der „Bernsteinkabinettschrank“ war ein Geschenk Friedrich Wilhelms I. von Preußen an König August III. von Polen Er wurde vor 1742 in Königsberg gefertigt. Auch sind weitere, umfangreiche Bernsteinkunstwerke im Bernstein-Kabinett ausgestellt.
Die „Juwelen-Garnituren“ bilden den umfangreichsten Juwelenschatz Europas.[194] Die frühesten Garnituren wurden noch für August den Starken selbst geschaffen. Ein großer Teil der Garnituren wurde später hinzugefügt und unterlag in der Ausgestaltung dem jeweiligen modischen Zeitgeist. Es sind sechs verschiedene Stilrichtungen zu unterscheiden, vor allem nach den verwendeten Materialien. Als Edelsteine wurden verwendet: Saphire, Karneolen, Diamanten und Rubine sowie Perlen. Die Garnituren waren der Inbegriff eines absolutistischen Machtanspruches. Zudem wird der „Sächsische Weiße“ gezeigt, ein weißer Diamant mit 48 Karat, sowie ein weltweit einmaliger Saphir von 648 Karat. Letzterer war ein Geschenk von Zar Peter dem Großen. Im historischen Gewölbe sind zahlreiche, stark verzierte Trinkgefäße ausgestellt, darunter im Vorgewölbe der Mundbecher Martin Luthers und eine Trinkschale Iwan des Schrecklichen.
Im Gegensatz zum Historischen Grünen Gewölbe ist das Neue Grüne Gewölbe als modernes Schatzkammer-Museum in schlichten Räumen ohne historisches Ambiente eingerichtet. In zehn Sälen mit verhängten Fenstern werden die fast 1.100 Objekte der Sammlung unter Kunstlicht in 200 Vitrinen gezeigt. Sie stehen chronologisch geordnet auf farblich unterschiedlichen Vitrinensockeln: Kunstkammer-Stücke auf grünen Sockeln, Renaissance-Exponate auf blauen Sockeln und Barock-Stücke auf roten Sockeln. Neben dem Hofbildhauer Balthasar Permoser sind es vor allem Kunstwerke des Hofgoldschmieds Johann Melchior Dinglinger, die hier ausgestellt sind.
Die Objekte des Neuen Grünen Gewölbes stammen z. T. aus der alten Ausstellung im Albertinum und teilweise aus dem Depot.[195]
Der „Kirschkern mit den 185 Angesichtern“ wurde vor 1589, wahrscheinlich mit Hilfe einer Lupe, geschaffen. Der geschnitzte Kern ist in einem aufwendigen Ohrenschmuck eingearbeitet. Tatsächlich zu erkennen sind 113 Gesichter. Er gehört zu einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gruppe von vier Kirschkernen, die auch Bibelgeschichten, Porträts bzw. Wappen in feinster Ausführung zeigen. Sie wurden im Jahr 1589 dem Kurfürsten Christian I. von Sachsen geschenkt und sind heute gemeinsam im Mikro-Kabinett zu sehen.
Das „Goldene Kaffeezeug“ (original: Pretiosen Coffe Zeug) von Johann Melchior Dinglinger entstand 1697–1701 und ist damit Dinglingers erstes Hauptwerk als Hofgoldschmied unter August dem Starken.[196] Es ist der Inbegriff eines prunkvollen Kaffeservices, bei dem 45 Gefäße auf einer silbervergoldeten Pyramide ihren Platz haben. Die verwendeten Materialien sind Gold, Silber, Email, Elfenbein und ca. 5.600 Diamanten. Die Kosten betrugen hier 50.000 Taler. Damit kostete es mehr als der Rohbau von Schloss Moritzburg.
Der „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurang-Zeb“, neuerdings auch unter dem Titel „Der Thron des Großmoguls Aureng-Zeb“, bildet die Vorstellung europäischer Monarchen vom Prunk der Mogulpaläste ab, indem er ein Fest am Hofe des indischen Großmoguls Aureng-Zeb, einem Zeitgenossen August des Starken, zeigt.[197] Weder August noch sein Hofgoldschmied waren je in Indien gewesen, somit wurde das Kunstwerk von Johann Melchior Dinglinger, seinen Brüdern Georg Friedrich Dinglinger als Emailleur und Georg Christoph Dinglinger als Juwelier sowie zwölf weitere Gehilfen, ausschließlich nach Reiseberichten angefertigt. Entstanden ist eine äußerst aufwendige und detaillierte Miniaturdarstellung in Form eines Tischaufsatzes mit 137 Personen und zusätzlichen Tieren, verziert mit 5.223 Diamanten, 189 Rubinen, 175 Smaragden, einem Saphir und 53 Perlen. Das Werk entstand zwischen 1701 und 1708, es ist 58 cm hoch, 142 cm breit und 114 cm tief. Die Kosten betrugen 58.485 Reichstaler, was dem Jahressold von 1000 Beamten entsprach.
„Das Bad der Diana“ stellt die römische Jagdgöttin an einer Zierschale dar. Zwei Delphine speien Wasser in die Schale, an deren Rand Toiletteutensilien bereitliegen.[198] Gegenüber der badebereiten Diana bewacht einer ihrer Hunde ihr Jagdgerät. Diese idyllischen Szene ist der tragische Ausgang der Ovid’schen Sage von Diana und Aktäon am Fuß und Schaft gegenübergestellt. Der Jäger Aktäon erhaschte einen Blick auf die scheue Göttin beim Baden, worauf diese ihn zur Strafe in einen Hirsch verwandelte, der von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. So besteht der Schaft aus einem emaillierten Hirschkopf, dessen goldenes Geweih die Schale trägt, sowie aus zwei emaillierten Hunden. Auf dem als Waldboden gestalteten Schalenfuß liegt so das Haupt des verwandelten Aktäon, über das die Hunde gierig herfallen. – Das von Dinglinger geschaffene Werk entstand um 1705, die Höhe beträgt 38cm. Die Zierschale aus Chalzedon ist in Gold umfasst, zusätzlich mit Perlen, Diamanten, Email-Bildern, silbernen und stählernen Ornamenten, Geräten und Tieren besetzt.
Der „Dresdner Grüne Diamant“ ist mit 41 Karat einer der größten Diamanten der Welt.[199] Er wurde in Indien gefunden und verdankt seine weltweit einzigartige Farbe natürlicher Radioaktivität. August der III., der Sohn von August dem Starken, erwarb ihn auf der Ostermesse in Leipzig 1742 für den enormen Betrag von 400.000Talern, wobei der Preis allerdings nicht verbürgt ist. Sein Weg von Indien nach Europa ist ungeklärt, erstmals wurde er 1722 in London erwähnt. Der „Dresdner Grüne Diamant“ ist seit 1768 Teil eines extrem kostbaren Hutschmucks, in dem zwei weitere große Brillanten von 6,3 und 19,3Karat sowie 411 mittelgroße und kleine Brillanten eingearbeitet sind.
Brühlsche Terrasse
Die Brühlsche Terrasse ist ein architektonisches Ensemble und eine touristische Sehenswürdigkeit in Dresden. Sie liegt im Stadtzentrum in der Altstadt und erstreckt sich über etwa 500 Meter entlang der Elbe zwischen der Augustusbrücke und der Carolabrücke.[200] Die Brühlsche Terrasse wird auch als Balkon Europas bezeichnet. Der Begriff wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts geprägt und später vielfach in der Literatur verwendet.
Als Teil der Dresdner Befestigungsanlagen wurde die Brühlsche Terrasse im 16. Jahrhundert errichtet.[201] Der Name geht zurück auf Heinrich von Brühl, welcher auf der Festungsanlage durch Johann Christoph Knöffel die sogenannten Brühlschen Herrlichkeiten (Galerie, Bibliothek, Belvedere, Palais und Gartenanlage) errichten ließ. Durch die Bebauung verlor die Terrasse ihre militärische Bedeutung.[202]
Im Jahr 1814 erließ Fürst Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski, der nach der Niederlage Sachsens in der Völkerschlacht bei Leipzig Generalgouverneur über das besetzte Königreich Sachsen war, den Befehl, die Terrasse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Architekt Gottlob Friedrich Thormeyer wurde mit dem Bau einer Freitreppe beauftragt. Diese war ursprünglich mit zwei Sandsteinlöwen von Christian Gottlieb Kühn geschmückt. Im Jahr 1843 wurde durch den Architekten Woldemar Hermann ein Zugang zur besseren Erreichbarkeit der Terrasse von der großen Fischergasse (ab 1849 Münzgasse) aus geschaffenund 1890/94 ein weiterer vom Georg-Treu-Platz nach einem Entwurf von Constantin Lipsius. Die unterhalb der Brühlschen Terrasse verlaufende Straße Terrassenufer wurde Anfang der 1860er Jahre angelegt.[203] Im Jahr 1873 erfolgten Durchbrüche zur Münzgasse und 1900 zur Brühlschen Gasse. Die ehemaligen Brühlschen Bauten mussten Ende des 19. Jahrhunderts/Anfang des 20. Jahrhunderts der heutigen Bebauung weichen.
Die Brühlsche Terrasse ist ungefähr 500 Meter lang und teilweise bis zu 10 Meter hoch. Die Breite liegt zwischen 20 und 200 Metern.[204]
Der Westen der Terrasse wird über eine Freitreppe erschlossen, die bereits 1811 geplant war. 1814 erfolgte nach der Freigabe für die Öffentlichkeit der Bau unter der Leitung von Gottlob Friedrich Thormeyer innerhalb von nur vier Monaten. Christian Gottlieb Kühn schuf die beiden am Fuße der Treppe wachenden Löwen, die 1863 an den Eingang der Querallee zum Großen Garten von der Tiergartenstraße aus, versetzt wurden. Die Treppenanlage wurde ab 1863 nach einem Projekt von Georg Hermann Nicolai umgebaut, um die nach einem Wettbewerb von König Johann zur Ausführung bestimmte Figurengruppe Die vier Tageszeiten von Johannes Schilling aufzunehmen, die 1868 (Abend und Nacht) bzw. 1871 (Morgen und Mittag) aufgestellt wurden.1908 wurden sie durch Bronzeabgüsse ersetzt.[205]
Die Südseite der Brühlschen Terrasse ist mit öffentlichen Gebäuden und Museen bebaut. Im Westen direkt an der Freitreppe steht das Sächsische Ständehaus von Paul Wallot, im Jahr 1900 erbaut, dafür wurde das Palais Brühl und das Fürstenbergsche Haus abgerissen.
Das Ständehaus ist das ehemalige Landtagsgebäude und heutiger Sitz des Oberlandesgerichts Dresden sowie des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen.[206]
Das Ständehaus liegt zwischen Brühlscher Terrasse, Brühlscher Gasse, Augustusstraße und Schloßplatz. Zum Schloßplatz hin befindet sich der Haupteingang. Das Ständehaus steht hinter dem westlichen Abschluss der Brühlschen Terrasse, im Osten schließt sich die Sekundogenitur an.
Für den Bau des Ständehauses wurden das Brühlsche Palais, das Fürstenbergsche Haus und das Charonsche Haus abgetragen. Von 1901 bis 1907 errichtete Paul Wallot das Ständehaus als Sitz des Sächsischen Landtags, dessen bisheriger Tagungsort im Landhaus war.[207]
Das Gebäude ist als streng gegliederter, dreigeschossiger Bau errichtet, der mit Sandstein verkleidet ist. Der Grundriss ist trapezförmig. Auf dem seitlich versetzten Turm steht die vergoldete Figur der Saxonia von Johannes Schilling.
Wilhelm Kreis entwarf den Sitzungssaal des Ständehauses.[208] Aus dem abgetragenen Palais Brühl wurden zwei Sandsteinfiguren (Meleager und Atalante) von Lorenzo Mattielli (1746), die am Eingangsportal standen, und weiterer plastischer Schmuck von Johann Gottfried Knöffler ins Ständehaus überführt. Otto Gussmann malte die Innenansichten des Konversationssaales. Selmar Werner schuf die Eingangsfiguren. An der plastischen und malerischen Ausgestaltung wirkten unter anderem Karl Groß, Hans Hartmann-MacLean, August Hudler und Richard Riemerschmid mit.
Am 14. Oktober 1907 fand im Ständehaus die erste Sitzung des Sächsischen Landtags statt. Die letzte Sitzung war nach weniger als 26 Jahren am 21. Februar 1933. Im Anschluss residierte hier Gauleiter Martin Mutschmann als Reichsstatthalter Sachsens. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde das Ständehaus schwer beschädigt.
Nach dem behelfsmäßigen Wiederaufbau in den 1950er Jahren waren die Deutsche Fotothek, das Museum für Tierkunde Dresden, das Museum für Mineralogie und Geologie Dresden sowie das heutige Landesamt für Denkmalpflege Sachsen im Ständehaus untergebracht. Das Museum für Tierkunde zog 1957 und das Museum für Mineralogie und Geologie 1959 in das Ständehaus. Im Jahr 1999 zogen beide Museen in das neu geschaffene Depot in Klotzsche. Die Bestände der Deutschen Fotothek gehören zur SLUB Dresden und sind in deren Zentralbibliothek am Zelleschen Weg 18 untergebracht.
Von 1996 bis 2001 wurde das Gebäude umgebaut. Dabei entstand an der Stelle des großen Plenarsaals der sogenannte Gerichtssaalkubus mit sieben Gerichtssälen. Er wurde als „Haus im Haus“ auf einem eigenen Fundament errichtet. An der Stelle des kleinen Landtagssaales entstand der Große Saal im zweiten Stock als Festraum. Er ist geschmückt mit Edelstahlfiguren von Angela Hampel und roten Wandscheiben. Gudrun Trendafilov schuf mit Schablonenmalerei einen umlaufenden Figurenfries. Marion Hempel gestaltete das Farbglasfenster „Recht und Gesetz“ im Foyer.[209]
Neben dem Oberlandesgericht beherbergt das Ständehaus weiterhin das Landesamt für Denkmalpflege.
Vor dem Ständehaus ruht ein Wasserbecken aus Sandstein, das ursprünglich 1750 nach Entwürfen von François Coudray hergestellt wurde. Im Jahr 1990/91 wurden Becken und Skulptur (ein Knabe mit Delphin) durch eine identische Kopie ersetzt, da der ursprüngliche Sandstein nicht mehr ansehnlich war.Das Becken hat die Maße 11,6×11,2 Meter. Der Beckenrand ist 0,12Meter hoch, und das Becken hat eine Tiefe von 0,4 Metern. Die Ecken der Nordseite sind abgerundet und in der Südseite gibt es eine Einbuchtung (6,66×1,68 Meter). Aus der Beckenmitte tritt eine Fontäne heraus. An das Ständehaus schließt sich die Sekundogenitur an, die 1897 an der Stelle der Brühlschen Bibliothek errichtet wurde.[210]
Daneben befindet sich der Aufgang von der Münzgasse. Es folgt in östlicher Richtung der unter dem Namen Kunstakademie bekannte Lipsius-Bau. Er wurde als Sitz des Sächsischen Kunstvereins und der Königlichen Kunstakademie 1887 bis 1894 an Stelle der Brühlschen Galerie errichtet und beherbergt im 21. Jahrhundert die Hochschule für Bildende Künste und die Kunsthalle im Lipsius-Bau. Daran schließt sich der Aufgang vom Georg-Treu-Platz an. Am Fuße des Aufgangs liegt der Eingang zum Museum Festung Dresden, das sich unterhalb der Brühlschen Terrasse eingebaut ist. Nach der Kunstakademie folgt das Albertinum, das ausgebaute ehemalige Dresdner Zeughaus.
Auf der Ostseite der Terrasse, der Jungfernbastei, liegen auf dem Belvederehügel in einer kleinen Parkanlage Reste des Brühlschen Gartens. Den östlichen Abschluss bilden der Bärenzwinger und das Hofgärtnerhaus.[211]
Die heute als Bärenzwinger bezeichneten Bauten wurden von Caspar Voigt von Wierandt zwischen 1519 und 1521 errichtet und im Zuge der Nordosterweiterung der Dresdner Stadtbefestigung (Bastion Venus/Jungfernbastei) durch den in Nürnberg geborenen Tischler und Schraubenmacher Paul Buchner (1531–1607) von 1590 bis 1592 erweitert.[212] Buchner hatte ab 1567 die Oberaufsicht über Ausbau der Stadtbefestigung und wurde 1576 zum Oberzeugmeister der Stadt Dresden berufen. Von ihm stammen weitere prägende Bauwerke in Dresden, wie das Dresdner Zeughaus (heute Albertinum), Pferdestall und Stallhof des Dresdner Residenzschlosses (Johanneum, heute Verkehrsmuseum), das alte Gewandhaus und andere.[213]
Die Bezeichnung Bärenzwinger hat nichts mit dem Raubtier Bär zu tun, sondern geht auf Begriffe des Festungsbaus zurück: Batardeau (Abdämmung/Schleusendamm) wurde zu Bär und Zwinger bezeichnet den Gang zwischen innerer und äußerer Grabenmauer – also Zwinger am Bären. Während die innere Stadtmauer gut erhalten ist, sind von der äußeren Grabenmauer nur noch Rudimente sichtbar.
Die Anlage des Bärenzwingers diente dem Schutz des Schleusendamms, der den Stadtgraben vom Elbstrom trennte. Davon zeugen die Kanonenöffnungen, durch deren eine man heute den Studentenklub betritt sowie die teilweise noch erhaltenen Schmiedeanlagen. Der Bereich vor dem Bärenzwinger wurde später als Gondelhafen genutzt, 1856 zugeschüttet und als Parkanlage gestaltet.
Infolge des Fortschritts der Waffentechnik verlor die Festung ihre militärische Bedeutung und so gelangte der elbwärtige Teil der Anlagen durch Schenkung in den Besitz des sächsischen Premierministers Heinrich von Brühl (1700–1763), der sie 1748/49 zu einer Gartenanlage umgestalten ließ.
Auf Befehl Napoleons begann 1809 die Festungsschleifung, die Demolierung der oberirdischen Bauten fand 1830 ihren Abschluss, mit dem anfallenden Schutt wurden die unterirdischen Kasematten verfüllt, wodurch der ehemalige Kanonenhof hinter der Großen Tonne mit seiner Ausfahrt in die Stadt bis unter die Decke mit diesen Schuttmassen gefüllt wurde.[214] Spätere Funde an Salbnäpfchen und anderen Behältnissen sowie Vertiefungen in den Wänden der nicht verfüllten Tonnengewölbe deuten auf eine zeitweilige Nutzung als Lagerräume der Hofapotheke der 1815 gegründeten Chirurgisch-Medicinischen Akademie Dresden unter Carl Gustav Carus hin.
Die Nordseite der Brühlschen Terrasse wurde weitgehend von Bebauung freigehalten. Lediglich am westlichen Ende wurde mit dem Schiffahrtsgebäude, ehemals Brückenmeisterei und inzwischen ein Restaurant, ein schmales Haus an die Mauer angebaut, das jedoch in seiner Höhe die Terrasse knapp unterschreitet. Nach Norden bietet sich ein Panorama über die Neustädter Elbseite von der Dresdner Heide im Osten bis zur Lößnitz im Westen. Zentral fällt der Blick über die Anlegestellen der Sächsischen Dampfschiffahrt hinüber zum Neustädter Elbufer in der Inneren Neustadt.
Die Brühlsche Terrasse ist mit zahlreichen plastischen Elementen geschmückt.
Gegenüber der Sekundogenitur befindet sich eine Büste für den Bildhauer Ernst Rietschel, die von Johannes Schilling geschaffen wurde.[215] Enthüllt wurde dieses Bronzedenkmal am 15. Todestag Rietschels am 21.Februar 1876. Es stellt eine überlebensgroße Porträtbüste Rietschels dar sowie drei Reliefs, die Geschichte, Poesie und Religion darstellen. Am Fuße des Denkmals befinden sich drei Statuen, die das Zeichnen, Modellieren und Meißeln symbolisieren. Am Denkmal befindet sich eine Inschrift „Auf der Stätte seines Schaffens“, da Rietschel sein Atelier hier hatte.
Zwischen Albertinum und dem Lipsiusbau, am Aufgang vom Georg-Treu-Platz, steht das Gottfried-Semper-Denkmal, welches ebenfalls von Johannes Schilling entworfen wurde. Geschaffen wurde es 1891/1892, enthüllt am 1.September 1892. Die Figur ist aus Bronze und der Sockel aus Granit. Auch die am Aufgang der Freitreppe angebrachte Figurengruppe Vier Tageszeiten stammt von Johannes Schilling.
Zwischen Sekundogenitur und der Hochschule für Bildende Künste, gegenüber dem Aufgang von der Münzgasse, ist auf der Platzfläche ein Planetensystem eingelassen und aufgestellt, geschaffen 1988 von Vinzenz Wanitschke.[216] Die Skulptur mit dem Titel Erde und Planeten besteht aus einer Bronzekugelmit herauswachsenden Kristallen, die die sich ständig verändernde Welt darstellen. Im Boden sind in durch unterschiedlich farbige Plastersteinchen angeordneten konzentrischen Ringen Medaillons eingelassen, die die Namen der 1721 nach Planeten benannten Bastionen tragen.
Der ehemalige Brühlsche Garten beherbergt den Delphinbrunnen und zwei Sphinxe von Johann Gottfried Knöffler. Diese gehörten zum zweiten Belvedere, das sich im Brühlschen Garten befand. Des Weiteren stehen im Brühlschen Garten jeweils ein Denkmal für Johann Friedrich Böttger und für Caspar David Friedrich. Das Böttgerdenkmal ist eine 1,90 Meter hohe Stele aus Sandstein mit einem Medaillon Böttgers aus Meißener Porzellan, geschaffen 1982 von Peter Makolies.[217]
Das Denkmal für den Maler Caspar David Friedrich entwarf Wolf-Eike Kuntsche 1988 bis 1990. Er gilt heute als der bedeutendste Künstler der deutschen Frühromantik. Mit seinen auf die Wirkungsästhetik ausgerichteten, konstruierten Bilderfindungen, die den geläufigen Vorstellungen einer romantischen Malerei als gefühlige Ausdruckskunst widersprechen, leistete er einen originären Beitrag zur modernen Kunst. In den Hauptwerken Friedrichs wird in revolutionärer Weise der Bruch mit den Traditionen der Landschaftsmalerei von Barock und Klassizismus vollzogen. Der Themen- und Motivkanon dieser Bilder vereinigt Landschaft und Religion vorzugsweise zu Allegorien von Einsamkeit, Tod, Jenseitsvorstellungen und Erlösungshoffnungen. Friedrichs von Melancholie geprägtes Welt- und Selbstverständnis wird als exemplarisch für das Künstlerbild in der Epoche der Romantik gesehen. Der Maler macht mit seinen Werken bei weitgehend unbekannten Bildkontexten sinnoffene Angebote, die den Betrachter mit seiner angesprochenen Gefühlswelt in den Deutungsprozess einbeziehen. Die Sinnoffenheit der Bilder führte seit der Wiederentdeckung Friedrichs zu Beginn des 20.Jahrhunderts zu einer Vielzahl oft grundsätzlich verschiedener Interpretationen sowie zur Theoriebildung aus kunstwissenschaftlicher, philosophischer, literaturwissenschaftlicher, psychologischer oder theologischer Sicht.
Die drei Meter hohe Arbeit schuf der Kunstschmied Peter Bergmann in Edelstahl und Bronze für die Buchstaben.[218] Das Denkmal ist dem Gemälde Georg Friedrich Kerstings von 1811, Caspar David Friedrich in seinem Atelier nachempfunden. Dargestellt sind die Strahlen von Friedrichs Genius, die Fensterkreuz, Staffelei und eine am Boden liegende Tafel mit einem Zitat Friedrichs verbinden. Das Zitat lautet: „Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er also nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht.“[219] Eingeweiht wurde es am 150.Todestag Friedrichs am 7.Mai 1990.
Das Ludwig-Richter-Denkmal von Eugen Kircheisen wurde im September 2013 neben dem Albertinum neu aufgestellt. An der Ecke Terrassenufer/Hasenberg befindet sich das von Hans Walther geschaffene Moritzmonument.
Das Moritzmonument ist ein Sandsteindenkmal an der Außenmauer der Jungfernbastei in Dresden. Es befindet sich an der Nordostecke der Dresdner Befestigungsanlagen beziehungsweise am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse, Ecke Terrassenufer/Hasenberg. Das Denkmal hat eine Höhe von 6 Metern und eine Breite von 3 Metern. Geschaffen wurde es 1555 von Hans Walther. Das Moritzmonument ist das älteste erhaltene Denkmal Dresdens.[220]
Kurfürst Moritz von Sachsen spielte im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle.[221] Aufgrund der Übergriffe des Schmalkaldischen Bundes gegen Braunschweig-Wolfenbüttel, verhängte Kaiser Karl V. am 19. Juli 1546 die Reichsacht über Kurfürst Johann Friedrich I. Bei erfolgreicher Vollstreckung wurde Moritz vom Kaiser die Kurfürstenwürde in Aussicht gestellt. Moritz zögerte lange, da von dieser Strafaktion auch sein Schwiegervater Philipp von Hessen betroffen gewesen wäre. Aber als der Bruder des Kaisers, Ferdinand I., selbst einen Feldzug gegen Kursachsen beginnen wollte, musste er ihm zuvorkommen, um gegenüber den Habsburgern nicht die Initiative in seinen eigenen Ländern zu verlieren.
Nach anfänglichen Erfolgen – er besetzte fast kampflos Kursachsen – geriet Moritz mit seinem Heer in Bedrängnis durch den Schmalkaldischen Bund und wich Richtung Böhmen aus. In der entscheidenden Schlacht bei Mühlberg an der Elbe konnten der Kaiser und sein Bruder Ferdinand I. sowie Moritz den Schmalkaldischen Bund mit der Gefangennahme Philipps und Johann Friedrichs I. besiegen. Laut zeitgenössischen Chronisten passierte dies alles an einem Tag, dem 24. April 1547. Um seiner Enthauptung zu entgehen, verzichtete Johann Friedrich in der Wittenberger Kapitulation zugunsten von Moritz auf seine Kurfürstenwürde und einen Großteil seines Territoriums. Alle bis dahin in Betrieb gewesenen Münzstätten kamen in seinen alleinigen Besitz. Die zwischen den ernestinischen und albertinischen Fürsten bestandene Münzgemeinschaft wurde beendet. Moritz münzte nunmehr unter seinem alleinigen Namen in seinen Münzstätten Annaberg, Freiberg und Schneeberg. Die Buchholzer Münze vereinigte er mit der Annaberger Münze und beendete den Münzbetrieb in Buchholz. Die unter Moritz vorgenommene Münztrennung zwischen den beiden sächsischen Linien war endgültig.
Herzog Moritz von Sachsen wurde bereits kurz nach der Schlacht am 4. Juni 1547 im Feldlager zum Kurfürsten von Sachsen erhoben. Die offizielle Ernennung erfolgte später, aber zu einem hohen Preis: Er hatte die evangelische Sache verraten und seinen Schwiegervater Philipp in eine aussichtslose Lage gebracht. Moritz sicherte ihm zu, dass er nicht eingekerkert werden würde, wenn er sich dem Kaiser ergeben würde. Tatsächlich aber wurde Philipp in Haft genommen und außer Landes gebracht, nachdem er sich vor Karl V. auf die Knie geworfen hatte.
Der nach diesen Vorfällen von seinen Landsleuten als „Judas von Meißen“ beschimpfte Moritz war vom Kaiser zutiefst enttäuscht, verbarg jedoch seine Haltung ihm gegenüber bis zum „geharnischten Reichstag zu Augsburg“ am 25. Februar 1548, wo die Zeremonie zur Erhebung Moritz’ zum Kurfürsten von Sachsen stattfand. Auf diesem Reichstag hoffte Karl V. durch das Augsburger Interim die Glaubensspaltung im Reich beenden zu können.
Das Denkmal zeigt Kurfürst Moritz, wie er seinem Bruder August das sächsische Kurschwert überreicht. Hinter Moritz steht der Tod mit einer Sanduhr in der Hand. Neben den beiden Kurfürsten sind ihre Gemahlinnen mit Wappen dargestellt – Agnes von Hessen und Anna von Dänemark. Agnes trägt Witwentracht und Anna modische Hofkleidung. Historischer Hintergrund der Darstellung ist, dass Moritz 1553 in der Schlacht bei Sievershausen tödlich verwundet wurde. Da er ohne Nachkommen war, ging die Kurfürstenwürde auf seinen jüngeren Bruder August über.
Zum Zeitpunkt von Moritz' Tod wurden die Dresdner Festungsanlagen ausgebaut.[222] Das Moritzmonument wurde ursprünglich an der Stelle der Festung angebracht, die den Fortschritt der Baumaßnahmen zum Zeitpunkt seines Todes darstellt. Dies war an der Spitze der Hasenberg-Bastion. Das Moritzmonument wurde 1818 und 1871 restauriert und umgesetzt, bis es 1895 an seinem heutigen Platz aufgestellt wurde.
Am Bärenzwinger in der Nähe des Denkmals für Johann Friedrich Böttger ist im Geländer der Brühlschen Terrasse der Fingerabdruck von August dem Starken zu bewundern.[223] Dieser Abdruck im Handlauf des Geländers soll einer Legende nach von August wegen seiner Kräfte hier hinterlassen worden sein. Das Geländer selbst wurde allerdings erst mit dem Umbau der Brühlschen Terrasse um 1900 angelegt, also weit nach dessen Tod.
Gemäß einer Sage soll zuweilen eine weiß gekleidete Frau aus dem Brühlschen Palast kommen, die sich an einer bestimmten Stelle über das Geländer ins Wasser stürzt.[224] Hierbei soll es sich um die Geliebte des Grafen Brühl, die Opernsängerin Teresa Albuzzi-Todeschini handeln, die sich an jener Stelle das Leben nahmund seitdem keine Ruhe findet.
[1] Rudloff-Hille, G.: Die Italiener der Frührenaissance in der Dresdner Galerie, Dresden 1959, S. 25f
[2] Bernhard, N.: Sächsische Geschichte im 20. Jahrhundert, Leipzig 2004, S. 39f
[3] Helas, V.: Architektur in Dresden 1800-1900. 2. Auflage, Braunschweig 1986, S. 50
[4] Helfricht, J.: Zauberhaftes Dresden – Silhouetten von Elbflorenz. 1. Auflage, Husum 2010, S. 72
[5] Marx, B.: Elbflorenz – Italienische Präsenz in Dresden 16.-19. Jahrhundert. Verlag der Kunst, Amsterdam/Dresden 2000, S. 45
[6] Helas, V.: Architektur in Dresden 1800-1900. 2. Auflage, Braunschweig 1986, S. 43
[7] Helfricht, J.: Zauberhaftes Dresden – Silhouetten von Elbflorenz. 1. Auflage, Husum 2010, S. 48
[8] Rudloff-Hille, G.: Die Italiener der Frührenaissance in der Dresdner Galerie, Dresden 1959, S. 53
[9] Marx, B.: Elbflorenz – Italienische Präsenz in Dresden 16.-19. Jahrhundert. Verlag der Kunst, Amsterdam/Dresden 2000, S. 15
[10] Helfricht, J.: Zauberhaftes Dresden – Silhouetten von Elbflorenz. 1. Auflage, Husum 2010, S. 101
[11] Menzhausen, J.: Kulturgeschichte Sachsens, Leipzig 1997, S. 187
[12] Sturmhoefel, K.: Illustrierte Geschichte der sächsischen Lande und ihrer Herrscher. 2 Bände, Leipzig 1898/1909, S. 302
[13] Groß, R.: Geschichte Sachsens. 2. Auflage, Leipzig 2002,S. 155
[14] Niemetz, G.: Geschichte der Sachsen vom germanischen Stamm bis zum Freistaat, Waltersdorf 1995, S. 224
[15] Kötzschke, R./Kretzschmar, H.: Sächsische Geschichte, Würzburg 2002, S. 138
[16] Groß, R.: Geschichte Sachsens. 2. Auflage, Leipzig 2002,S. 203
[17] Fellmann, W.: Sachsen Lexikon, München/ Berlin 2000, S. 278
[18] Keller, K.: Landesgeschichte Sachsen, Stuttgart 2002, S. 172
[19] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 19
[20] Jacob, D.: Barocke Adelspalais in Dresden – Die Bauten, ihre Architekten und Bewohner. Verlag Daniel Jacob, 2011, S. 118
[21] Gurlitt, C.: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden. 22. Heft, Dresden 1903, S. 130
[22] Eckardt, G. (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Berlin 1978, S. 374
[23] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 20
[24] Heckmann, H.: Matthäus Daniel Pöppelmann und die Barockbaukunst in Dresden, Stuttgart 1986, S. 32
[25] Dieckmann, F.: Pöppelmann oder Die Gehäuse der Lust. Ein Streifzug zum 350. Geburtstag von Matthäus Daniel Pöppelmann, Dresden 2012, S. 42
[26] Dieckmann, F.: Pöppelmann oder Die Gehäuse der Lust. Ein Streifzug zum 350. Geburtstag von Matthäus Daniel Pöppelmann, Dresden 2012, S. 118f
[27] Heckmann, H.: Matthäus Daniel Pöppelmann und die Barockbaukunst in Dresden, Stuttgart 1986, S. 64
[28] Milde, K./Mertens, K./Stenke, G. (Hrsg.): Matthäus Daniel Pöppelmann 1662–1736 und die Architektur der Zeit Augusts des Starken, Dresden 1990, S. 37
[29] Bischoff, C./ Pietsch, U. (Hrsg.): Japanisches Palais zu Dresden: Die Königliche Porzellansammlung Augusts des Starken. Berlin 2014, S. 18
[30] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 20
[31] Ebd., S. 19
[32] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 22
[33] Reiß, R.: Das Japanische Palais – Ausstellungen in einem architektonischen Kleinod. In: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 21 (Dresden 2010) 131-143, hier S. 134
[34] Jacob, D.: Barocke Adelspalais in Dresden – Die Bauten, ihre Architekten und Bewohner. Verlag Daniel Jacob, 2011, S. 121
[35] Gurlitt, C.: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden. 22. Heft, Dresden 1903, S. 134
[36] Eckardt, G. (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Berlin 1978, S. 374
[37] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 21
[38] Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. Deutscher Kunstverlag, München Berlin 2005, S. 119
[39] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 23
[40] Jacob, D.: Barocke Adelspalais in Dresden – Die Bauten, ihre Architekten und Bewohner. Verlag Daniel Jacob, 2011, S. 122
[41] Bischoff, C./ Pietsch, U. (Hrsg.): Japanisches Palais zu Dresden: Die Königliche Porzellansammlung Augusts des Starken. Berlin 2014, S. 47
[42] Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. Deutscher Kunstverlag, München Berlin 2005, S. 120
[43] Eckardt, G. (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Berlin 1978, S. 375
[44] Richter, R. G.: Die 'Königliche Porzellan- und Gefässe-Sammlung' im Japanischen Palais unter der Leitung von Gustav Friedrich Klemm, in: Smolnik, R. (Hrsg.): Keramik in Mitteldeutschland–Stand der Forschung und Perspektiven. 41. Internationales Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung in Dresden, Deutschland, vom 21. September bis 27. September 2008. Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie, Band 57. (Dresden 2012)– S. 15-34, hier S. 25
[45] Reiß, R.: Das Japanische Palais – Ausstellungen in einem architektonischen Kleinod. In: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 21 (Dresden 2010) 131-143, hier S. 142
[46] Bischoff, C./ Pietsch, U. (Hrsg.): Japanisches Palais zu Dresden: Die Königliche Porzellansammlung Augusts des Starken. Berlin 2014, S. 16
[47] Christine Klecker (Hrsg.): August der Starke und seine Zeit. Beiträge des Kolloquiums vom 16./17. September 1994 auf der Festung Königstein. (Saxonia; Bd. 1). Dresden 1995 , S. 78
[48] Klecker, C. (Hrsg.): Sachsen und Polen zwischen 1697 und 1765. Beiträge der wissenschaftlichen Konferenz vom 26. bis 28. Juni 1997 in Dresden. (Saxonia; Bd. 4/5). Dresden 1998, S. 32
[49] Delau, R.: August der Starke und seine Mätressen, Dresden 2005, S. 49
[50] Groß, R. (Hrsg.): Sachsen und die Wettiner. Chancen und Realitäten, Dresden 1990, S. 44
[51] Rosner, M./ Riday, G.: August der Starke. Eine Biografie für Kinder. Dresden 2008, S. 36
[52] Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Kupferstich-Kabinett/Schnitzer, C. (Hrsg.): Constellatio Felix. Die Planetenfeste Augusts des Starken anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden, Dresden 2014, S. 110
[53] Klecker, C. (Hrsg.): Sachsen und Polen zwischen 1697 und 1765. Beiträge der wissenschaftlichen Konferenz vom 26. bis 28. Juni 1997 in Dresden. (Saxonia; Bd. 4/5). Dresden 1998, S. 36
[54] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 75
[55] Böttcher, H.-J.: Johann Georg IV. von Sachsen u. Magdalena Sibylla von Neitschütz – Eine tödliche Liaison, Dresden 2014, S. 119ff
[56] Delau, R.: August der Starke und seine Mätressen, Dresden 2005, S. 67
[57] Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Kupferstich-Kabinett/Schnitzer, C. (Hrsg.): Constellatio Felix. Die Planetenfeste Augusts des Starken anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden, Dresden 2014, S. 114
[58] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 76
[59] Böttcher, H.-J.: Christiane Eberhardine Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, Gemahlin August des Starken. Dresden 2011, S. 44
[60] Bäumel, J.: Auf dem Wege zum Thron. Die Krönungsreise Augusts des Starken. Dresden 1997, S. 71
[61] Czok, K.: August der Starke und seine Zeit. Kurfürst von Sachsen und König von Polen, München 2006, S. 99
[62] Groß, R. (Hrsg.): Sachsen und die Wettiner. Chancen und Realitäten, Dresden 1990, S. 67
[63] Böttcher, H.-J.: Johann Georg IV. von Sachsen u. Magdalena Sibylla von Neitschütz – Eine tödliche Liaison, Dresden 2014, S. 122
[64] Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Kupferstich-Kabinett/Schnitzer, C. (Hrsg.): Constellatio Felix. Die Planetenfeste Augusts des Starken anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden, Dresden 2014, S. 116
[65] Böttcher, H.-J.: Christiane Eberhardine Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, Gemahlin August des Starken. Dresden 2011, S. 37
[66] Czok, K.: August der Starke und seine Zeit. Kurfürst von Sachsen und König von Polen, München 2006, S. 100
[67] Christine Klecker (Hrsg.): August der Starke und seine Zeit. Beiträge des Kolloquiums vom 16./17. September 1994 auf der Festung Königstein. (Saxonia; Bd. 1). Dresden 1995 , S. 88
[68] Delau, R.: August der Starke und seine Mätressen, Dresden 2005, S. 87
[69] Bäumel, J.: Auf dem Wege zum Thron. Die Krönungsreise Augusts des Starken. Dresden 1997, S. 78
[70] Kalisch, J. u. a. (Hrsg.): Um die polnische Krone Sachsen und Polen während des Nordischen Krieges 1700–1721, Berlin 1962, S. 178
[71] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 132
[72] Alexander, M.: Kleine Geschichte Polens, Stuttgart 2003, S. 178
[73] Hermann, K. (Hrsg.): Führerschule, Thingplatz, „Judenhaus“. Orte und Gebäude der nationalsozialistischen Diktatur in Sachsen, Dresden 2014, S. 20
[74] Karlsch, R./ Schäfer, M.: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006, S. 34
[75] Alexander, M.: Kleine Geschichte Polens, Stuttgart 2003, S. 189
[76] Hermann, K. (Hrsg.): Führerschule, Thingplatz, „Judenhaus“. Orte und Gebäude der nationalsozialistischen Diktatur in Sachsen, Dresden 2014, S. 35
[77] Karlsch, R./ Schäfer, M.: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006, S. 35
[78] Karlsch, R./ Schäfer, M.: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006, S. 66
[79] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 133
[80] Karlsch, R./ Schäfer, M.: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006, S. 86
[81] Marx, H.: Die Deckenbilder für Schlafzimmer und Thronsaal des Dresdener Residenzschlosses. In: ders.: Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen, Halle/Saale 1971, S. 65–70, hier S. 65
[82] Marx, H.: Die Deckenbilder für Schlafzimmer und Thronsaal des Dresdener Residenzschlosses. In: ders.: Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen, Halle/Saale 1971, S. 65–70, hier S. 69
[83] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 38
[84] Marx, H.: Die Deckenbilder für Schlafzimmer und Thronsaal des Dresdener Residenzschlosses. In: ders.: Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen, Halle/Saale 1971, S. 65–70, hier S. 68
[85] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 42
[86] Marx, H.: Die Deckenbilder für Schlafzimmer und Thronsaal des Dresdener Residenzschlosses. In: ders.: Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen, Halle/Saale 1971, S. 65–70, hier S. 69
[87] Doubek, K.: August der Starke. Reinbek 2007, S. 40
[88] Delau, R.: Der Fürstenzug in Dresden, Dresden 2005, S. 25
[89] Blaschke, K.: Der Fürstenzug zu Dresden, Freiburg 1991, S. 15
[90] Donath M., Peter Knierriem und Frank Schmidt: Der Fürstenzug – Ein Wandbild wird lebendig. Dresden 2007, S. 17
[91] Delau, R.: Der Fürstenzug in Dresden, Dresden 2005, S. 45
[92] Blaschke, K.: Der Fürstenzug zu Dresden, Freiburg 1991, S. 33
[93] Delau, R.: Der Fürstenzug in Dresden, Dresden 2005, S. 54
[94] Donath M., Peter Knierriem und Frank Schmidt: Der Fürstenzug – Ein Wandbild wird lebendig. Dresden 2007, S. 33
[95] Delau, R.: Der Fürstenzug in Dresden, Dresden 2005, S. 64
[96] Blaschke, K.: Der Fürstenzug zu Dresden, Freiburg 1991, S. 78
[97] Donath M., Peter Knierriem und Frank Schmidt: Der Fürstenzug – Ein Wandbild wird lebendig. Dresden 2007, S. 89
[98] Spehr, R.: Archäologie im Dresdner Schloss. Die Ausgrabungen 1982 bis 1990, Dresden 2006, S. 20
[99] Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Das Dresdner Schloß. Geschichte und Wiederaufbau, Dresden 1994, S. 13
[100] Dülberg, A./Oelsner, N./Pohlack, R.: Das Dresdner Residenzschloss, Berlin/München 2009, S. 37f
[101] Dülberg, A./Oelsner, N./Pohlack, R.: Das Dresdner Residenzschloss, Berlin/München 2009, S. 19
[102] Spehr, R.: Archäologie im Dresdner Schloss. Die Ausgrabungen 1982 bis 1990, Dresden 2006, S. 25
[103] Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Das Residenzschloss zu Dresden. Band 1: Von der mittelalterlichen Burg zur Schlossanlage der Spätgotik und Frührenaissance. Petersberg 2013 , S. 63
[104] Dülberg, A./Oelsner, N./Pohlack, R.: Das Dresdner Residenzschloss, Berlin/München 2009, S. 45
[105] Spehr, R.: Archäologie im Dresdner Schloss. Die Ausgrabungen 1982 bis 1990, Dresden 2006, S. 75
[106] Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Das Dresdner Schloß. Geschichte und Wiederaufbau, Dresden 1994, S. 51
[107] Syndram, D./Ufer, P.: Die Rückkehr des Dresdner Schlosses. Dresden 2006, S. 27
[108] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Dresdner Schloss. Monumente sächsischer Geschichte und Kultur. Dresden 1992, S. 30
[109] Syndram, D.: Das Schloss zu Dresden. Von der Residenz zum Museum, Leipzig 2011, S. 28
[110] Dülberg, A./Oelsner, N./Pohlack, R.: Das Dresdner Residenzschloss, Berlin/München 2009, S. 63
[111] Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Das Dresdner Schloß. Geschichte und Wiederaufbau, Dresden 1994, S. 44
[112] Spehr, R.: Archäologie im Dresdner Schloss. Die Ausgrabungen 1982 bis 1990, Dresden 2006, S. 102
[113] Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Das Residenzschloss zu Dresden. Band 1: Von der mittelalterlichen Burg zur Schlossanlage der Spätgotik und Frührenaissance. Petersberg 2013 , S. 44
[114] Syndram, D./Ufer, P.: Die Rückkehr des Dresdner Schlosses. Dresden 2006, S. 54
[115] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Dresdner Schloss. Monumente sächsischer Geschichte und Kultur. Dresden 1992, S. 50
[116] Syndram, D.: Das Schloss zu Dresden. Von der Residenz zum Museum, Leipzig 2011, S. 48
[117] Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Das Dresdner Schloß. Geschichte und Wiederaufbau, Dresden 1994, S. 104
[118] Syndram, D./Ufer, P.: Die Rückkehr des Dresdner Schlosses. Dresden 2006, S. 52
[119] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Dresdner Schloss. Monumente sächsischer Geschichte und Kultur. Dresden 1992, S. 19
[120] Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Das Residenzschloss zu Dresden. Band 1: Von der mittelalterlichen Burg zur Schlossanlage der Spätgotik und Frührenaissance. Petersberg 2013 , S. 87
[121] Syndram, D.: Das Schloss zu Dresden. Von der Residenz zum Museum, Leipzig 2011, S. 120
[122] Syndram, D./Ufer, P.: Die Rückkehr des Dresdner Schlosses. Dresden 2006, S. 87
[123] Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Das Dresdner Schloß. Geschichte und Wiederaufbau, Dresden 1994, S. 77
[124] Dülberg, A./Oelsner, N./Pohlack, R.: Das Dresdner Residenzschloss, Berlin/München 2009, S. 65
[125] Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Das Residenzschloss zu Dresden. Band 1: Von der mittelalterlichen Burg zur Schlossanlage der Spätgotik und Frührenaissance. Petersberg 2013 , S. 103
[126] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Dresdner Schloss. Monumente sächsischer Geschichte und Kultur. Dresden 1992, S. 82
[127] Marx, H.: Meisterwerke aus Dresden. Gemäldegalerie Alte Meister, Leipzig 2009, S. 14
[128] Marx, H.: Gemäldegalerie Dresden – Führer Alte Meister, 3. Auflage, Leipzig 2006, S. 31
[129] Marx, H.: Gemäldegalerie Dresden – Führer Alte Meister, 3. Auflage, Leipzig 2006, S. 38
[130] Menz, H.: Die Dresdener Gemäldegalerie, München 1962, S. 47
[131] Marx, H.: Meisterwerke aus Dresden. Gemäldegalerie Alte Meister, Leipzig 2009, S. 62
[132] Menz, H.: Die Dresdener Gemäldegalerie, München 1962, S. 34
[133] Marx, H.: Gemäldegalerie Dresden – Führer Alte Meister, 3. Auflage, Leipzig 2006, S. 72
[134] Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. München, Berlin 2005, S. 235
[135] Ruby, S.: Barockgarten Grosssedlitz. Edition Leipzig 2013, S. 19
[136] Hartmann, H. G.: Barockgarten Großsedlitz, Leipzig 2002, S. 82
[137] Ruby, S.: Barockgarten Grosssedlitz. Edition Leipzig 2013, S. 28
[138] Ruby, S.: Barockgarten Grosssedlitz. Edition Leipzig 2013, S. 25
[139] Hartmann, H. G.: Barockgarten Großsedlitz, Leipzig 2002, S. 27f
[140] Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. München, Berlin 2005, S. 236
[141] Hessler, A./Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, Sächsische Schlösserverwaltung (Hrsg.): Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten. Dresden 1994, S. 36
[142] Hartmann, H. G.: Barockgarten Großsedlitz, Leipzig 2002, S. 78
[143] Ruby, S.: Barockgarten Grosssedlitz. Edition Leipzig 2013, S. 57ff
[144] Dehio, G.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. München, Berlin 2005, S. 238
[145] Hessler, A./Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, Sächsische Schlösserverwaltung (Hrsg.): Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten. Dresden 1994, S. 38
[146] Hartmann, H. G.: Barockgarten Großsedlitz, Leipzig 2002, S. 82
[147] Hessler, A./Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, Sächsische Schlösserverwaltung (Hrsg.): Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten. Dresden 1994, S. 39
[148] Hartmann, H. G.: Barockgarten Großsedlitz, Leipzig 2002, S. 114
[149] Rother, W.: Der Kunsttempel an der Brühlschen Terrasse. Das Akademie- und Ausstellungsgebäude von Constantin Lipsius in Dresden, Dresden 1994, S. 19
[150] Rother, W.: Der Kunsttempel an der Brühlschen Terrasse. Das Akademie- und Ausstellungsgebäude von Constantin Lipsius in Dresden, Dresden 1994, S. 27
[151] Altner, M. u.a.: Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste. 1764–1989, Dresden 1990, S. 42
[152] Rother, W.: Der Kunsttempel an der Brühlschen Terrasse. Das Akademie- und Ausstellungsgebäude von Constantin Lipsius in Dresden, Dresden 1994, S. 27
[153] Altner, M. u.a.: Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste. 1764–1989, Dresden 1990, S. 49
[154] Marx, H.: Meisterwerke aus Dresden. Gemäldegalerie Alte Meister, Leipzig 2009, S. 126
[155] Rother, W.: Der Kunsttempel an der Brühlschen Terrasse. Das Akademie- und Ausstellungsgebäude von Constantin Lipsius in Dresden, Dresden 1994, S. 57
[156] Altner, M. u.a.: Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste. 1764–1989, Dresden 1990, S. 32
[157] Marx, H.: Meisterwerke aus Dresden. Gemäldegalerie Alte Meister, Leipzig 2009, S. 120
[158] Altner, M. u.a.: Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste. 1764–1989, Dresden 1990, S. 48
[159] Marx, H.: Meisterwerke aus Dresden. Gemäldegalerie Alte Meister, Leipzig 2009, S. 123
[160] Altner, M. u.a.: Von der Königlichen Kunstakademie zur Hochschule für Bildende Künste. 1764–1989, Dresden 1990, S. 20
[161] Löffler, F.: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. 6. Auflage, Frankfurt am Main 1981, S. 48
[162][162] Lerm, M.: Abschied vom alten Dresden. Verluste historischer Bausubstanz nach 1945,Leipzig 1993, S. 39
[163] Helas, V.: Architektur in Dresden 1800–1900. 3. Auflage Dresden 1991, S. 72
[164] Löffler, F.: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. 6. Auflage, Frankfurt am Main 1981, S. 56
[165] Lerm, M.: Abschied vom alten Dresden. Verluste historischer Bausubstanz nach 1945,Leipzig 1993, S. 79
[166] Helas, V.: Villenarchitektur Dresden. = Villa architecture in Dresden. = Villen in Dresden, Köln 1999, S. 61
[167] Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 13
[168] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994, S. 32
[169] Helas, V.: Architektur in Dresden 1800-1900. 2. Auflage, Braunschweig 1986, S. 80
[170] Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 23
[171] [171] Helas, V.: Architektur in Dresden 1800-1900. 2. Auflage, Braunschweig 1986, S. 89
[172] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994
[173] Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 20
[174] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994, S. 22ff
[175] Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 18
[176] Löffler, F.: Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten. 6. Auflage, Frankfurt am Main 1981, S. 76
[177] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994, S. 38f
[178] Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 17
[179] Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.): Das Albertinum vor 100 Jahren – die Skulpturensammlung Georg Treus. Dresden 1994, S. 75f
[180] Freytag, H./ Peil, D. (Hrsg.): Das Kügelgenhaus in Dresden und seine emblematische Deckendekoration. München 2000, S. 25f
[181] Ebd., S. 30
[182] Klieme, G./ Neidhardt, H.-J.: Museum zur Dresdner Frühromantik. München/Berlin 1999, S. 32
[183] Freytag, H./ Peil, D. (Hrsg.): Das Kügelgenhaus in Dresden und seine emblematische Deckendekoration. München 2000, S. 38
[184] Klieme, G./ Neidhardt, H.-J.: Museum zur Dresdner Frühromantik. München/Berlin 1999, S. 34
[185] von Kügelgen, W. Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Dresden 2005,
[186] Freytag, H./ Peil, D. (Hrsg.): Das Kügelgenhaus in Dresden und seine emblematische Deckendekoration. München 2000, S. 82
[187] Glaser, G.: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss. in: Sächsische Heimatblätter 52 (2006) 4, S. 286-305, hier S. 287
[188] Syndram, D.: Prunkstücke des Grünen Gewölbes zu Dresden. 5. Auflage, Leipzig 2006, S. 39
[189] Syndram D./Kappel, J./Weinhold, U.: Die barocke Schatzkammer. Das Grüne Gewölbe zu Dresden, München/ Berlin 2006, S. 28
[190] Glaser, G.: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss. in: Sächsische Heimatblätter 52 (2006) 4, S. 286-305, hier S. 287
[191] Glaser, G.: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss. in: Sächsische Heimatblätter 52 (2006) 4, S. 286-305, hier S. 289
[192] Syndram, D.: Prunkstücke des Grünen Gewölbes zu Dresden. 5. Auflage, Leipzig 2006, S. 39f
[193] Syndram, D.: Prunkstücke des Grünen Gewölbes zu Dresden. 5. Auflage, Leipzig 2006, S. 56ff
[194] Ebd., S. 67f
[195] Syndram D./Kappel, J./Weinhold, U.: Die barocke Schatzkammer. Das Grüne Gewölbe zu Dresden, München/ Berlin 2006, S. 53
[196] Syndram, D.: Prunkstücke des Grünen Gewölbes zu Dresden. 5. Auflage, Leipzig 2006, S. 68ff
[197] Glaser, G.: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss. in: Sächsische Heimatblätter 52 (2006) 4, S. 286-305, hier S. 297
[198] Syndram D./Kappel, J./Weinhold, U.: Die barocke Schatzkammer. Das Grüne Gewölbe zu Dresden, München/ Berlin 2006, S. 82
[199] Glaser, G.: Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss. in: Sächsische Heimatblätter 52 (2006) 4, S. 286-305, hier S. 302
[200] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 47
[201] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 19
[202] Fellmann, W.: Du-Mont Kunst-Reiseführer. Sachsen, Köln 1991, S. 104
[203] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 35
[204] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 48
[205] Fellmann, W.: Du-Mont Kunst-Reiseführer. Sachsen, Köln 1991, S. 109
[206] Glaser, G.: Die Wiederherstellung des Ständehauses als denkmalpflegerische Aufgabe, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Beucha 2001, S. 25
[207] Stimmel, F.: Stadtlexikon Dresden A-Z, Dresden 1994, S. 248
[208] Winzeler, M.: Das Ständehaus in Dresden von Paul Wallot. Die Baugeschichte eines deutschen Parlamentsgebäudes, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Beucha 2001, S. 8f
[209] Glaser, G.: Die Wiederherstellung des Ständehauses als denkmalpflegerische Aufgabe, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Beucha 2001, S. 30
[210] Winzeler, M.: Das Ständehaus in Dresden von Paul Wallot. Die Baugeschichte eines deutschen Parlamentsgebäudes, in: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hrsg.): Denkmalpflege in Sachsen. Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege 2001, Beucha 2001, S. 23
[211] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 46
[212] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 50
[213] Fellmann, W.: Du-Mont Kunst-Reiseführer. Sachsen, Köln 1991, S. 106
[214] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 58
[215] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 52
[216] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 75
[217] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 54
[218] Fellmann, W.: Du-Mont Kunst-Reiseführer. Sachsen, Köln 1991, S. 105
[219] Fellmann, W.: Du-Mont Kunst-Reiseführer. Sachsen, Köln 1991, S. 106
[220] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 73
[221] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 57
[222] Stadt Dresden (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum, Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dresden 1996, S. 59
[223] Zumpe, M. Die Brühlsche Terrasse in Dresden, Berlin 1991, S. 76
[224] Stadtlexikon Dresden A–Z, Dresden 1995, S. 346
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