Künstliche Intelligenz: Chance oder Gefahr?

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Sie sammelt Daten, wertet diese aus und kann Ärzten präzisere Informationen über die bestmögliche Patientenversorgung liefern. Sie sorgt für Fahrsicherheit im Straßenverkehr der Zukunft. Sie entscheidet mit, ob wir den Kredit erhalten oder nicht. Künstliche Intelligenz (KI): die Technologie der Zukunft hält Einzug in Beruf und Alltag. Sie soll unser Leben erleichtern. Sie birgt allerdings auch Gefahren u.a. im Bereich der Kontrolle, des Datenschutzes und dem Verlust von Arbeitsplätzen.

Künstliche Intelligenz (artificial intelligence/AI im Englischen) durchdringt alle Bereiche unseres Lebens: Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft. Immer mehr Unternehmen und Institutionen experimentieren mit KI. Befürworter*innen erwarten Vorteile wie größere Effizienz von Arbeitsabläufen, Unterstützung und Entlastung von menschlichen Tätigkeiten und die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Kritische Stimmen sehen Risiken in fehlenden Kontrollmöglichkeiten dieser Technologie, im Verlust von Arbeitsplätzen und beim Datenschutz.

Seit dem 13. März 2024 hat das Europäische Parlament wegweisende Regeln zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz verabschiedet. Der Artificial Intelligence Act (AI-Act) analysiert und stuft KI-Systeme je nach Risiken, die sie für die Nutzer*innen darstellen, ein. Die verschiedenen Risikostufen unterliegen dann mehr oder weniger Regulierung: so sind beispielsweise die Gesichtserkennung zur Überwachung und KI-Systeme, die Menschen nach sozialen Verhalten oder ethnischen Merkmalen klassifizieren (Social-Scoring), unzulässig.

Künstliche Intelligenz: Chance oder Gefahr?

Es ist unbestritten, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Gesellschaft, insbesondere die Arbeitswelt, verändert. Große Unsicherheit besteht aber über das »Wie«. Ist ihr Einsatz eher eine Chance oder doch eher eine Gefahr? Auf der einen Seite werden größere Effizienz, Dynamik und neue Geschäftsmodelle erwartet. Auf der anderen Seite sind mit diesen Möglichkeiten Ängste verbunden – für die Wirtschaft wie auch für die Gesellschaft. Entwickelt sich die KI zum Jobkiller? Wird die KI aufgrund ihrer mangelnde Nachvollziehbarkeit sogar unkontrollierbar? Ein geeigneter Rahmen für den Umgang mit KI-Technologien ist unerlässlich.

KI, Cloud Computing und Blockchain – wo steht die deutsche Wirtschaft

Digitale Technologien verändern nicht nur die Effizienz und den Ablauf von Produktionsprozessen, sondern haben auch einen tiefgreifenden, disruptiven Einfluss auf unsere Wirtschaft, der oft mit dem Begriff „digitaler Wandel“ umfasst wird. Der digitale Wandel bezeichnet die Integration digitaler Technologien in die wirtschaftlichen Arbeitsabläufe, aber auch ihre Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse und die Gesellschaft insgesamt.

Zu den zahlreichen neuen Technologien, die in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Fortschritt und eine breite Akzeptanz erfahren haben, gehören digitale Plattformen, das Internet der Dinge (Internet of Things/IoT), Robotik, Cloud Computing, Blockchain und nicht zuletzt Künstliche Intelligenz. Durch ihre breitgefächerte Anwendung und tiefreichende Verbreitung entstehen innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die in einer Vielzahl von Branchen, von Logistik und Energie über Landwirtschaft, Handel, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe bis hin zur Gesundheitsversorgung, Anwendung finden. Sie haben gar das Potenzial, das Leben der Menschen und die Gesellschaft nachhaltig zu verändern.

Alle drei Technologien verfügen über die Fähigkeit, bestehende Geschäftsmodelle und die Art und Weise, wie Wissen, Produkte und Dienstleistungen entstehen und ausgetauscht werden, maßgeblich zu verändern.

ChatGPT rückt KI in die Mitte der Gesellschaft

KI-basierte Systeme nutzen Techniken wie maschinelles Lernen und Deep Learning, um mit Hilfe großer Datenmengen komplexe Aufgaben wie Mustererkennung, Sprachverarbeitung, Trendanalyse und Entscheidungsfindung zu automatisieren. Höhere Rechenleistungen, Verfügbarkeit großer Datenmengen und neue Algorithmen haben zu einer rasanten Weiterentwicklung der KI-Technologie geführt und breite Anwendung über sämtliche Wirtschaftsbereiche hinweg ermöglicht. Zuletzt hat insbesondere die Verbreitung von Chatbot-Anwendungen, wie beispielsweise ChatGPT des Unternehmens OpenAI, KI in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt.

KI in Unternehmen: Personaler*innen haben Bedenken beim Einsatz

Bei 86% der deutschen Personalverantwortlichen bestehen Bedenken gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihrem Unternehmen. Das geht aus der jüngsten Randstad-ifo-Personalleiterbefragung hervor. Am häufigsten gaben die Personaler*innen fehlendes Know-how als Grund an (62%). Rechtliche Aspekte sind für 48% ein Thema. Fehlendes Vertrauen in KI haben 34%. Bei einem Viertel ist eine fehlende Akzeptanz hinderlich für den Einsatz von KI. Für 22% ist durch KI kein Mehrwert ersichtlich. Den großen Aufwand für KI sehen 19% kritisch, hohe Kosten 18%.

Referenzen:

Künstliche Intelligenz: Chance oder Gefahr? Wie verändert der Einsatz von KI unsere Gesellschaft?
Daria Schaller, Klaus Wohlrabe, Anna Wolf, Vera Demary, Armin Mertens, Marie-Christine Fregin, Michael Stops, Andreas Gillhuber, Johannes Heckmann Walter, Armin Grunwald, ifo Schnelldienst, 2023, 76, Nr. 08, 03-28 ifo Institut, München, 2023 (Link)

ifo Konjunkturumfrage: 13,3% der Unternehmen in Deutschland nutzen Künstliche Intelligenz (Link)

Quelle: ifo-Institut

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