Die Weihnachtszeit muss nicht immer eine Zeit der Einkehr und Besinnung sein, sondern kann durchaus auch eine Zeit des Humors und der Gaudi sein! Ein zu empfehlender kurzweiliger Abend lässt sich in der Komödie im Bayerischen Hof erleben, bei „Stille Nacht im Amtsgericht“. Es ist eine präzise inszenierte, bayerische Komödie mit zeitgenössischen Aspekten und einem starken Ensemble. Bei jeder Szene verheddern sich die Zusammenhänge noch weiter und machen neugierig auf eine mögliche Auflösung oder Vertiefung der Situationskomik.
Als Kristina Kufner in ihrer Rolle als „böse Ehefrau“ die Bühne betritt, geht ein Raunen durch den Saal – eine Präsenz, die beim Publikum die Spannung steigen lässt. Diese Präsenz hält sie durchgüängig bis zum Schluss der Vorstellung. Kristina Kufner trägt das Stück „Stille Nacht im Amtsgericht“ mit ihrer Rolle als Elisabeth-Annemarie Lugmeyer, deren Abgründe sich im Laufe der Handlung immer weiter offenbaren.
Das Zusammenspiel und die Spielfreude des Ensembles überträgt sich in den Zuschauerraum und verstärkt die gelungene und schwungvolle Inszenierung.
Das Stück
AUTOR: René Heinersdorff
Der in Düsseldorf und Berlin lebende Schauspieler und Regisseur leitet im Rhein-Ruhr-Gebiet das Theater an der Kö in Düsseldorf, das Theater am Dom in Köln gemeinsam mit Oliver Durek und das Theater im Rathaus in Essen. In München leitet er die Komödie im Bayerischen Hof und zusammen mit Bernd Gnann in Bielefeld die Komödie am Klosterplatz. Darüber hinaus ist er seit einem Jahr Intendant der Landesbühne Rheinland-Pfalz. Nach einem Philosophie- und Germanistik-Studium absolvierte er bei Harald Leipnitz eine Ausbildung zum Schauspieler und Regisseur. Er spielte und inszenierte bislang rund 180 Produktionen an Komödienhäusern in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Karlsruhe, Braunschweig und Dresden sowie an diversen Stadttheatern. Für das deutsche Fernsehen drehte er als Schauspieler durchgehende Hauptrollen in Eichbergers besondere Fälle (ZDF) mit Walter Sedlmayr und Billie Zöckler, in Drei Mann im Bett (WDR) mit Jochen Busse und Karsten Speck und vor allem zehn Jahre lang in Die Camper (RTL) mit Willy Thomczyk, Antje Lewald und Dana Golombek sowie zahlreiche Episodenrollen in deutschen Fernsehserien. Er schrieb 20 Theaterstücke, die bundesweit aufgeführt, zum Teil im Fernsehen gezeigt und in zahlreiche Sprachen übersetzt, auch im europäischen Ausland aufgeführt werden. Er ist Mitglied im PEN-Club und Bundesvorsitzender der Privattheatergruppe im Deutschen Bühnenverein.
REGIE: Stephanie Schimmer
In Baden bei Wien aufgewachsen, begann Stephanie Schimmer ihre Theaterlaufbahn am Wiener Volkstheater. Parallel zu ihrem Privatstudium der Dramaturgie bei Peter Simhandl (Prof. UdK Berlin) folgten erste Regiearbeiten im Sprechtheater-, Performance- und Kurzfilmbereich. Gleichzeitig absolvierte die ehemals aktive Leistungsfechterin zahlreiche Lehrgänge für Szenisches Fechten und Bühnenkampf. Engagements als Regieassistentin, Inspizientin und Kampfchoreographin führten die vielseitige Österreicherin u. a. an die Oper Frankfurt, die Volksoper Wien, die Bühne Baden, die Opéra National de Bordeaux und das Opernhaus des Staatstheaters Nürnberg. Seit September 2014 ist sie künstlerische Leiterin und Hausautorin der Comödie Fürth. Ihre Musical-, Operetten- und Komödienbearbeitungen sowie Inszenierungen werden regelmäßig durch den Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet und ausgestrahlt. Auch überregional ist die humorvolle Theatermacherin gern gesehener Gast – u. a. im Musikverein Graz, der OperBurgGars, dem Operettensommer Kufstein, bei den Bad Kissinger Festspielen und dem Nationaltheater Mannheim. Ihre Inszenierung von Mozarts Don Giovanni, die sie im Rahmen der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker gemeinsam mit Wolfgang Gratschmaier realisierte, wurde für ORF III aufgezeichnet und 2022 mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis für die beste Nachwuchsproduktion ausgezeichnet. Im selben Jahr konnte auch Schimmers Inszenierung ihrer jazzigen Neubearbeitung von Lehárs Die Lustige Witwe überzeugen und brachte der Comödie Fürth den begehrten Operettenfrosch. Stille Nacht im Amtsgericht ist ihre erste Inszenierung an der Komödie im Bayerischen Hof.
Das SCHAUSPIELENSEMBLE
Hans Stadlbauer
Hans Stadlbauer ist ein waschechter Münchner, er wurde 1945 in München geboren und lebt bis heute hier. Seit 2013 ist er mit seiner Kollegin Marianne Rappenglück verheiratet. Bei ausgiebigen Spaziergängen durch „sein München“ begleitet ihn seit einigen Jahren die Beppi, seine Beaglehündin. Die Freizeit verbringt Hans Stadlbauer am liebsten im Gebirge, er ist ein leidenschaftlicher Skifahrer, aber kein Pistenschreck. Sein größtes Faible neben der Bühne ist die bildende Kunst: Wenn es die Zeit erlaubt, malt er. Seit den 70er-Jahren arbeitet er mit großer Hingabe in seinem Beruf als Schauspieler, in einem gepflegten und kultivierten bayerischen Dialekt. Bekannt ist Hans Stadlbauer vor allem durch seine TV- und Kino-Rollen und zahlreichen Fernsehaufzeichnungen des Bayerischen Rundfunks. Hier einige Highlights: Im Forsthaus Falkenau verkörperte er 23 Jahre den Forstarbeiter Franz Breitkreuz, in Die Hausmeisterin war er der grantige Nachbar, in Out of Rosenheim spielte er zusammen mit Marianne Sägebrecht und in Herzflimmern – Klinik am See waren Hans Stadlbauer und seine Frau Marianne Rappenglück die guten Geister der Klinik. Einem großen Fernsehpublikum bekannt wurde er durch seine Rolle als Pfarrer Vinzenz Kurz in der BR-Serie Dahoam is Dahoam. 2020 war Hans Stadlbauer als Ägidius Riemenschneider in der 6-teiligen ZDF-Produktion Oktoberfest 1900 zu sehen.
In der Komödie im Bayerischen Hof spielte er 2021 in Wer hat Angst vorm weißen Mann die Hauptrolle des Metzgers Franz Maisacher und zuletzt 2022 in Bis zum Horizont, dann links.
Bettina Redlich
wurde schon mit 14 Jahren neben dem Gymnasium an der Schauspielschule Innsbruck aufgenommen. Gleichzeitig besuchte sie die Musical-Schule von Susi Nicoletti in Salzburg und wurde mit sechzehn Jahren von Claus Peymann an das Bochumer Schauspielhaus für die Uraufführung von Herbert Achternbuschs Susn geholt. Ihre anschließenden Theaterengagements führten sie ans Bayerische Staatsschauspiel München, ans Münchner Volkstheater, ans Burgtheater Wien und ans Schauspielhaus Zürich. Sie spielte bei den Festspielen in Salzburg, Wunsiedel und Telfs sowie beim Steierischen Herbst in Graz Rollen wie Kleists Käthchen von Heilbronn, die Ophelia in Hamlet, die Eve im Zerbrochnen Krug, die Braut in Brechts Kleinbürgerhochzeit, die Constanze in Amadeus, die Mathilde in Mathias Kneißl, die Anna Sedlacek in Die Nacht mit Adolf sowie die Rolle der Mutter in Felix Mitterers Stück Kein Platz für Idioten. Seit 1980 steht Bettina Redlich regelmäßig vor der Kamera und war in über 300 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Sie spielte u.a. in Serien wie Mensch Bachmann, Regie Wolfgang Becker, Der Millionenbauer, Regie Peter Weissflog, das Schneckerle in Die Hausmeisterin, Regie u.a. Heide Pils, Julian Pölsler, – für die sie mit dem Grimme Preis und der AZ-Rose des Jahres ausgezeichnet wurde. Sie drehte bei Jo Baier eine der Hauptrollen in dem Fernsehfilm Wambo, bei Caroline Link in Kenia für deren oscargekrönten Kinofilm Nirgendwo in Afrika. Unter der Regie von Dagmar Hirtz drehte sie für das Fernsehspiel Der Tod ist kein Beweis, unter Oliver Hirschbiegels Regie spielte sie in dem oscar-nominierten Film Der Untergang die Diätköchin Hitlers. Jo Baier besetzte sie für die ältere Liesl Karlstadt in seinem Fernsehfilm Liesl Karlstadt und Karl Valentin. Bei Ute Wieland drehte sie den Drei-Teiler Die Rebellin in Prag, bei Marcus H. Rosenmüller spielte sie in den drei Kinofilmen Beste Zeit, Beste Gegend, Beste Chance, in dem österreichischen Kinofilm Bad Fucking spielte sie unter der Regie von Harald Sicheritz. Immer wieder drehte Bettina Redlich in Reihen und Serien, wie Tatort (mehrere Filme), Kommissarin Lucas, Der Alte, Schnell ermittelt, Hubert ohne Staller, Watzmann ermittelt, Rosenheimcops, Soko München, Wien, Kitzbühel und viele mehr. Aktuell ist sie zu sehen in den Reihen Lena Lorenz, Marie fängt Feuer und der deutsch-österreichischen Krimi-Reihe Broll. Bettina Redlich ist eine gefragte Synchronsprecherin. So “leiht” sie z.B. Juliette Binoche, Salma Hayek (Frida) oder Queen Latifah (Chicago) ihre Stimme.
Kristina Kufner
Die gebürtige Würzburgerin wuchs mit dem Theater auf. So stand sie schon im Alter von 6 Jahren auf der Bühne des Mainfranken Theaters. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Sascha Bunge, Hans-Werner Kroesinger, Marcus Lobbes, Georg Rootering, Kurt Josef Schildknecht und Stephan Suschke zusammen. Auch hinter der Bühne konnte sie dort bereits Erfahrungen als Beleuchtungs- und Regiehospitantin sammeln. Nach dem Abitur studierte Kristina zunächst Germanistik und Musikwissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, ehe sie zum Theaterfach wechselte. Von 2014 bis 2018 absolvierte sie ihr Schauspielstudium in Berlin, parallel dazu auch eine Gesangsausbildung. Es folgten Engagements in Dresden, Köln, Würzburg und Berlin. Von 2019 bis 2021 war sie u.a. als Barbara in Wir sind die Neuen am Wolfgang Borchert Theater in Münster zu sehen. Im Sommer 2022 begeisterte sie in den Produktionen Notre Dame und Der kleine Glöckner bei den Bad Hersfelder Festspielen. Im Zwei-Personenstück Achterbahn sowie in der Komödie Tatortreiniger stand sie von April bis August 2023 auf der Bühne des Theaterschiffs Stuttgart, ehe es im Herbst 2023 gleich weiterging mit der Tournee-Produktion Tödliche Sitzung.
Norbert Heckner
ist gebürtiger Münchner. Wichtige Stationen seines Theaterschaffens waren das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Münchner Volkstheater, das Staatstheater Braunschweig, das Theater am Kurfürstendamm, das Theater an der Kö, die Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel, das Musical Ludwig II – Sehnsucht nach dem Paradies in Füssen sowie die Komödie im Bayerischen Hof, wo er 2014 in der Erfolgskomödie Eine ganz heiße Nummer, 2018 an der Seite von Saskia Vester in Was dem einen recht ist und zuletzt 2022/23 in Die Feuerzangenbowle zu sehen war. Zu seinen wichtigsten Kino- und TV-Produktionen zählen u.a. Der Untergang von Oliver Hirschbiegel, Sophie Scholl von Marc Rothemund sowie die Tatorte A gmahde Wiesn, Der Traum von der Au und Ein ganz normaler Fall. Beim Bullen von Tölz war er der Gerichtsmediziner Dr. Sprung, bei den Rosenheim Cops spielt er den Rechtsanwalt Fischbach. Auf dem Nockherberg beim alljährlichen Politikerderblecken zum Starkbieranstich spielte er zehn Jahre lang den Minister Erwin Huber. Seit einigen Jahren gastiert er mit dem Programm Isarmärchen – Münchner Volkssängerlieder und Couplets zusammen mit Helmut Knesewitsch in Kulturzentren und Kleinkunstbühnen. Zuletzt stand er 2022 bei den Glashaus-Spielen auf der Insel Reichenau am Bodensee in dem Stück California Suite von Neil Simon und in der Tournee-Produktion Gaslicht auf der Bühne.
Thomas Stegherr
wurde in Augsburg geboren und spielte nach seiner Ausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule zahlreiche Theaterrollen, u.a. in Medea, Die Weiße Rose und Don Juan. Gleichzeitig stand er für Tatort, SOKO 5113, München 7, Marienhof und Sturm der Liebe vor der Fernsehkamera. Spätere Theaterengagements führten ihn für mehrere Spielzeiten zu den Heppenheimer Festspielen, wo er in Produktionen wie Amphitryon, Der fröhliche Weinberg, Auf und davon, Doppelt leben hält besser, Der süßeste Wahnsinn oder Shakespeares Sommernachtstraum zu sehen war. Neben Bühne und Fernsehen ist Thomas Stegherr auch für diverse Synchronstudios als Sprecher und Dialogbuchautor tätig. Für internationale Spielfilme und TV-Serien u.a. von Disney und HBO schrieb er die deutschen Synchronfassungen. An der Komödie im Bayerischen Hof spielte Thomas Stegherr in den Komödien Endlich Allein, Lauf doch nicht immer weg, Halbe Wahrheiten, Wer hat Angst vorm weißen Mann, Willkommen bei den Hartmanns und Extrawurst. Darüber hinaus stand er hier von 2004 bis 2022 jedes Jahr zur Weihnachtszeit in der Kultinszenierung Die Feuerzangenbowle auf der Bühne. Für das junge Theaterpublikum verkörperte er über viele Jahre zahlreiche Rollen in Kinderstücken.