Klassik Stiftung Weimar: Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar

Künstler: Friedrich, Caspar David (1774 - 1840) Gegenstand: Böhmische Landschaft, 1810 © Klassik Stiftung Weimar, Museen

Als abschließendes Highlight des großen Jubiläumsjahres rund um den 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs zeigt die Klassik Stiftung Weimar vom 22. November 2024 bis zum 2. März 2025 die Sonderausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar im Schiller-Museum.

Caspar David Friedrichs künstlerische Karriere war eng mit Weimar verbunden. 1805 wandte sich der Maler erstmals mit seiner Kunst an Johann Wolfgang von Goethe – und hatte sogleich Erfolg: Der Dichter zeichnete ihn mit einem Preis aus und trug erheblich zu seiner Bekanntheit bei. In der Folge entwickelte sich eine spannungsvolle Beziehung zwischen gegenseitiger Bewunderung und kritischer Distanz. Immer wieder wurden in Weimar Zeichnungen und Gemälde Caspar David Friedrichs ausgestellt. Das Herzogshaus gehörte zu den ersten Käufern seiner Werke – auch, weil es von den politischen Aussagen dieser Bilder angezogen wurde. Weimar war ein wichtiger Verhandlungsort für Kunst und Kultur in dieser Zeit, eine besondere Rolle in den Netzwerken der Romantik spielten auch einige Frauen, die mit Goethe und Friedrich in engem Austausch standen. Die Literatur der „Klassiker“ wiederum hat Romantikerinnen und Romantiker zu ihrer Kunst inspiriert.

Die Schau zeigt neben dem gesamten Weimarer Friedrich-Bestand auch das kürzlich erworbene „Karlsruher Skizzenbuch“ sowie eine neu entdeckte Zeichnung Caspar David Friedrichs aus Goethes Sammlung. Ausgewählte Provenienzgeschichten legen zudem jüngere Zeitschichten frei: etwa die Politisierung der Kunst Caspar David Friedrichs in der Zeit des Nationalsozialismus oder den Diebstahl von 13 Gemälden, darunter Friedrichs Weimarer „Rügenlandschaft mit dem Regenbogen“, aus Schloss Schwarzburg in Thüringen kurz vor dem Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen. Darüber hinaus vermitteln multimediale Präsentationen auf Basis eigens für das Projekt durchgeführter materialanalytischer Untersuchungen neue Erkenntnisse zu Friedrichs Gemälden und Zeichnungen, wie dem bekannten Werk „Huttens Grab“.

Zur Ausstellung erscheint der Katalog Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar, hg. v. Annette Ludwig, Christoph Orth, Katharina Krügel, Johannes Grave, Johannes Rößler, Berlin 2024, ISBN 978-3-7757-5789-8, Museumspreis 29,00 €, Buchhandelspreis 40,00 €

Die Ausstellung kann am Eröffnungstag (21. November 2024) ab 20 Uhr kostenlos besucht werden.

Alle Daten zur Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ sowie den Ticketshop finden Sie auf der Website der Klassik Stiftung Weimar. Jeden Freitag um 14.30 Uhr und jeden Sonntag um 11.30 werden geführte Touren angeboten. Tickets dafür können hier gebucht werden.

Am 22. November 2024 findet im Bücherkubus des Studienzentrums der Herzogin Anna Amalia Bibliothek die bereits ausverkaufte „Buch-Lounge“ von ARD Kultur mit zwei Kunsthistorikern statt. Zu Gast sind Bestseller-Autor Florian Illies und Kunst-Comedian Jakob Schwerdtfeger. Florian Illies widmet sich in seinem neuesten Werk „Zauber der Stille“ dem Leben und Werk von Caspar David Friedrich. Sein Kunst-Podcast „Augen zu“, den er gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo produziert, zählt zu den meistgehörten Podcasts im deutschsprachigen Raum. Kunsthistoriker und Comedian Jakob nimmt in seinem Buch „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Kunst“ das Publikum mit auf eine ungewöhnliche Reise quer durch die Kunstgeschichte. Der Gewinner des ARD Kultur-Creators-Wettbewerbs macht in seinem Youtube-Kanal unterhaltsame Videos über Kunst. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft, Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich für Pressetickets bis zum 13. November 2024 über presse@klassik-stiftung.de an.

 

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Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".