Die US-Präsidentschaftswahl entscheidet sich bekanntlich in den sogenannten #SwingStates, in nur sieben der 50 US-Bundesstaaten. Die anderen 43 Staaten wählen meist entweder die Demokratische Partei oder die Republikanische Partei, sie sind also mehr oder weniger blaue oder rote Hochburgen. Nicht so die sieben Swing States. Da wechseln die Mehrheiten und wer die meisten Swing States gewinnt, gewinnt zumeist auch die Wahl insgesamt.
Nun gibt es ganz aktuell eine sehr interessante neue Umfrage aus Iowa. #Iowa gilt aktuell eigentlich als republikanisch wählender Staat. Der letzte Sieg eines Demokraten war der von Barack #Obama. Ihm gelang es, 2008 und 2012 Iowa zu gewinnen. Die Wahl 2008 gewann Obama insgesamt überdeutlich mit 365 Wahlleuten (McCain nur 173). 2012 gewann Obama mit 332 Wahlleuten (Romney 206). Diese Wahlen waren insgesamt also sehr eindeutig, weil Obama sogar in traditionell eher republikanisch wählenden Staaten siegen konnte.
2016 als auch 2020 aber siegte #Trump in Iowa, obschon er ja 2020 die Wahl insgesamt mit 232 zu 306 Wahlleuten für Biden verlor. Iowa war also von Trump als relativ sicherer Bundesstaat eingeplant, wird nicht zu den sieben Swing States gezählt. Die aktuelle Umfrage kommt aber zu dem Ergebnis, dass in Iowa momentan 47 Prozent der wahrscheinlichen Wähler für #Harris stimmen würden und nur 44 Prozent für #Trump.
Der Unterschied ist nicht sehr groß und liegt im Bereich der Fehlertoleranz von 3,4 Punkten. Es ist also keineswegs sicher, dass Harris Iowa tatsächlich gewinnen wird. Aber dieses Umfrageergebnis zeigt eines recht sicher: Harris scheint es recht gut zu gelingen, demokratische Wähler zu mobilisieren. Eine Iowa-Umfrage im September sah Trump noch mit vier Prozentpunkten vor Harris. Im Juni lag Trump sogar noch mit 18 Prozentpunkten vor dem damaligen demokratischen Kandidaten Joe Biden. Es ist also ein klarer Trend zugunsten von Harris zu erkennen. Sollte sie tatsächlich sogar Iowa gewinnen können, dürfte es in der Mehrzahl der sieben Swing States mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit noch klarer zu ihren Gunsten ausgehen.
Ein sehr klarer Gesamtsieg hätte im übrigen den Vorteil, dass es für Trump schwerer würde, auch nur halbwegs glaubwürdig die Wahl erneut als „gestohlen“ hinzustellen. Er wird das freilich auf jeden Fall tun und die Hardcore-Trump-Anhänger werden das auf jeden Fall glauben und ihm nacheifernd ebenfalls behaupten, aber dies wird dann bei weniger Menschen verfangen.
Das ist alles noch keine Vorentscheidung. Die Wahl scheint sehr offen zu sein und könnte extrem eng werden. Das Iowa-Umfrageergebnis muss nicht das tatsächliche Wahlergebnis widerspiegeln, der Unterschied liegt wie gesagt im Bereich der Fehlertoleranz. Aber es gibt einen Hinweis, dass es für Harris eventuell besser läuft als man unbedingt erwarten durfte. Nächste Woche werden wir mehr wissen. Und es dürfte auf jeden Fall sehr, sehr spannend werden, wie diese Wahl, die ja weitreichende Folgen auch für Europa haben dürfte, ausgehen wird.