Am 6. Juni eröffnet Jörg Ernert in unserer Erfurter Galerie die zweite Sektion seines großen thematischen Zyklus' „Nachbilder“. Was passiert, wenn die Malkultur der Leipziger Schule auf Schlüsselwerke der Kunstgeschichte trifft? Wie weit kann Abstraktion gehen, wenn der Gegenstand noch erkennbar bleiben soll, auf welche Weise bereichert Reduktion das Bild?
Im Blickpunkt stehen diesmal die 1750 vollendeten Architekturphantasien »Carceri d’invenzione« von Giambattista Piranesi. Ernert transponiert Piranesis monochrome Druckgrafiken ins Medium der Malerei. Seine neuen Großformate deklinieren die Themen Raum und Farbe, Abstraktion und Gegenstand und bilden eine Fortsetzung seiner Serien „Kletterhalle“ (2009-2011) „Automesse“ (2009) und „Chinatown“ (2008).
Parallel dazu stellt Jörg Ernert die Frage nach den Möglichkeiten der zeitgenössischen Kunst und vergleicht sie mit großen historischen Vorbildern. Farbskizzen auf Papier und Studien auf Leinwand folgen den Werken von Chardin, Degas, Rubens und Tizian, aber auch Hokusai, Hopper und Mendieta. So entstand eine spannende und kontroverse Ausstellung.
Jörg Ernert wurde 1974 geboren, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und absolvierte ein Meisterschülerstudium. Seit 2004 lehrt er an der HGB und hat seit 2012 an der Leipziger Kunsthochschule eine Professur für Malerei inne.
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