
Der kommunistische „Liedermacher“ Dieter Süverkrüp (1934-2025) aus Düsseldorf war längst vergessen, als er am 16. März 2035 im Alter von 90 Jahren in Köln starb.
Seine erste Schallplatte erschien 1959, also vor 66 Jahren, er sang dort aber keine eigenen Lieder, sondern solche aus der Französischen Revolution von 1789, drei weitere Platten mit ähnlichen Liedern folgten 1962/63. Selbstgeschriebene Lieber brachte er erst 1965 auf den Markt. Die Platte „Fröhlich isst du Wiener Schnitzel“ erschien im kommunistischen Pläne-Verlag wie alle folgenden auch.
Dieter Süverkrüps ideologische Heimat war der 1989 untergegangene SED-Staat, wo er oft auftrat und wo er 1976 mit dem „Heinrich-Heine-Preis“ des „Ministeriums für Kultur“ ausgezeichnet wurde. Leben im „Land der Arbeiter und Bauern“ wollte aber nicht, da bevorzugte er den „kapitalistischen“ Weststaat mit seinem überwältigenden Warenangebot.
In Westdeutschland wurde er von der 1968 gegründeten „Deutschen Kommunistischen Partei“ gefördert, die ihn zu Auftritten einlud und ihn mit Westmark honorierte. Da verbot sich jede Kritik an der SED-Diktatur. Seine letzte Platte mit eigenen Liedern erschien 2002. Niemand wollte ihn in den letzten Jahrzehnten noch hören, nach der Wiedervereinigung 1990 war er nicht mehr gefragt.
Sein bekanntestes Lied heißt „Erschröckliche Moritat vom Kryptokommunisten“ und ist ein oberflächlicher Klassenkampfgesang. Da die westdeutsche KPD 1956 verboten wurde, glücklicherweise, kämpfte sie im Untergrund weiter „für Frieden und Sozialismus“. Der „Kryptokommunist“ Dieter Süverkrüps aber ist ein Zerrbild: „Er putzt sich die Zähne mit Branntwein und trinkt einen Wodka“ zum Frühstück. Später „frisst er das erste Kind, blauäugig, blond aus dem Kindergarten.“ Man fragt sich verzweifelt, was der Zuhörer mit solchem Unsinn anfangen soll ? Da waren Wolf Biermann und selbst Franz Josef Degenhardt weitaus überzeugender!