Angela Merkels neues Buch „Freiheit“: Nach Schwachstellen ihrer „alternativlosen“ Politik muss man nicht lange suchen

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Am Dienstag, 26. November, hat Altkanzlerin Angela Merkel aus ihrer Autobiografie „Freiheit“ vor ausverkauftem Haus im Deutschen Theater in der Hauptstadt Berlin gelesen. Wenn im Jahr 2025 sich der Rauch der Freudenfeuer verzogen hat und eine klarere Sicht möglich ist, wird es sicher auch Rezensenten geben, die die Schwachstellen dieses Buches aufdecken und die unabweisbare Frage stellen, wo die Autorin als Politikerin gescheitert ist und wo sie schwere Fehler begangen hat. Zu Beginn ihrer Bekanntschaft mit Helmut Kohl 1989/90 war die promovierte Physikerin nur „das Mädchen“, das der oppositionellen Gruppe „Demokratischer Aufbruch“ angehörte, mit deren Untergang sie in die CDU geriet. Dann aber war ihr Aufstieg unaufhaltsam: Zweimal war sie Bundesministerin, dann CDU-Generalsekretärin und CDU-Bundesvorsitzende. Im Jahr 2005 wurde sie schließlich Bundeskanzlerin, was sie 16 Jahre blieb.

Nach Schwachstellen ihrer „alternativlosen“ Politik muss man nicht lange suchen: Sie hat uns von russischem Erdgas abhängig gemacht, das sie über eine Pipeline unter Wasser, also bei Umgehung Polens, nach Deutschland leiten wollte. Damit hätte sie Deutschland in der Energiepolitik dem imperialistischen Machtanspruch Russlands unterworfen. Robert Habeck, der grüne Wirtschaftsminister in der Ampelkoalition, hat dann gewaltige Anstrengungen unternommen, um unseren Energiebedarf aus anderen Quellen zu decken. Weiterhin hat sie mehrmals fachfremde Verteidigungsminister in ihre vier Kabinette geholt, die die Bundeswehr systematisch wehrunfähig gemacht haben. Der heutige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), der hoffentlich am 23. Februar von Friedrich Merz übernommen wird, hat neulich angemerkt, die Bundeswehr brauche fünf bis sieben Jahre, um „kriegstüchtig“ zu werden. Das heißt: Frühestens 2029 wird der Aggressor Wladimir Putin daran gehindert, das schwache Deutschland anzugreifen und bis zum Rhein durchzumarschieren. Der dritte Punkt ist die Aufnahme von einer knappen Million syrischer Kriegsflüchtlinge im Spätsommer 2015 mit dem Argument, das seien alles „gut ausgebildete Handwerker“. Wo sind diese „Handwerker“ heute? Was hat „Mutti“ da falsch eingeschätzt? Die Mehrzahl wird noch, da die deutsche Bürokratie es nicht schafft, sie in die Wirtschaft einzugliedern, lustlos und ohne Arbeit in den Aufnahmelagern herumsitzen. Ein Teil von ihnen hat sich radikalisiert und veranstaltet in unseren Großstädten antisemitische Aufmärsche. Wie bemerkte letztes Jahr doch der Pariser Modeschöpfer Karl Lagerfeld sehr treffend? Die Deutschen wundern sich über die Zunahme des Antisemitismus in ihrem Land, aber sie haben doch Millionen von militanten Antisemiten Asyl gewährt!

Leserbrief zur Lesung Angela Merkels am 26. November im Deutschen Theater Berlin.

Über Jörg Bernhard Bilke 263 Artikel
Dr. Jörg Bernhard Bilke, geboren 1937, studierte u.a. Klassische Philologie, Gemanistik und Geschichte in Berlin und wurde über das Frühwerk von Anna Seghers promoviert. Er war Kulturredakteur der Tageszeitung "Die Welt" und später Chefredakteur der Kulturpolitischen Korrespondenz in der Stiftung ostdeutscher Kulturrat.