Joaquin Phoenix in: BEAU IS AFRAID

Ab 11. Mai im Kino! Eine epische Odyssee von Ari Aster

Bildquelle: www.leoninedistribution.com

Ein äusserst beeindruckender Filmanfang in BEAU IS AFRAID katapultiert den Zuschauer direkt in eine angespannte Emotionalität. Joaquin Phoenix verkörpert den paranoiden, psychisch gestörten Beau absolut glaubwürdig und entführt den Zuschauer in Abgründe der Psyche, für die man vielleicht vor dem Film noch gar kein Bewusstsein hatte.

Die Realität an sich, bzw. die Wahrnehmung der Realität, wird im Laufe der Filmhandlung durchgehend in Frage gestellt. Die individuelle Wahrnehmung von Beau schafft die Fakten seiner erlebten Realität, demnach sind die von ihm erlebten Fakten also nur die Auswüchse seiner persönlichen Wahrnehmung.

Muss diese Tatsache folglich nicht auch auf die individuelle Wahrnehmung eines jeden einzelnen zutreffen? Und somit wären Fakten auch nur eigene, individuelle Realitäten, erschaffen durch die eigene Wahrnehmung.

Die Frage, was ist Realität also was passiert tatsächlich, und was erlebt Beau nur in seiner wahnsinnigen Vorstellung und die Frage, ob es überhaupt von Belang ist, was real ist und was nicht real ist, wird nicht beantwortet. Was ist Realität und gibt es sie überhaupt? Wie wichtig ist unsere Wahrnehmung, in Bezug auf das Erlebte? Beim Zuschauer verursachen diese Themen  möglicherweise Zweifel; Zweifel am real Erlebten und vielleicht sogar Zweifel an der eigenen Wahrnehmung.

Einerseits geniesst das Publikum ein Augenfest von eindrucksvollen, teilweise sehr ästhetischen und teilweise verstörenden Bildern, gepaart mit einer verwirrenden Aneinanderreihung von Widersprüchlichkeiten und Oxymora seitens der Handlung. Beaus tiefgreifender Konflikt mit seiner Mutter wird offen und sogar auf physisch gewaltsamer Ebene ausgetragen. Die Traumata liegen auf beiden Seiten. Und die Wahrnehmung der Realität geht auch hier auseinander.

Der Zuschauer wird letztlich im Dunkeln darüber gelassen, was in dem Film wirklich vor sich ging. Kaum jemand schien diesen Film verstanden zu haben. Möglicherweise gibt es keine zwei gleiche Wahrnehmungen dieses Streifens. Denn wie wir in BEAU IS AFRAID gelernt haben – die Wahrnehmung schafft die Realität. Anscheinend.

Am Ende des Films mag manch einer das Gefühl haben, aus einem Alptraum erwacht zu sein und dankbar die Banalität des Alltäglichen goutieren. Doch geht einem das psychedelische Gedankenlabyrith von Filmemacher Ari Aster nach und lässt nicht locker, die verworrene Illusion der Irrwege folgt einem immer weiter.

Pressemitteilung – Beau geht es nicht gut – seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen.

Mit BEAU IS AFRAID legt der visionäre Ausnahmeregisseur Ari Aster ein herausragendes und wegweisendes filmisches Meisterwerk vor. Nach „Hereditary – Das Vermächtnis“ und „Midsommar“ ist das die dritte Zusammenarbeit zwischen Aster und dem Erfolgsstudio A24 („Everything Everywhere All At Once“). Die absurde Alptraumkomödie ist Asters Herzensprojekt, und basiert auf einem Drehbuch, das er seit seiner Zeit als Filmstudent kontinuierlich weiterentwickelte.
Die Hauptrolle des paranoiden Beau spielt Oscar®-Gewinner Joaquin Phoenix („Joker“). Weitere Rollen übernehmen Nathan Lane („The Producers“), Amy Ryan („Only Murders in the Building“), Parker Posey („The Staircase“) und Patti LuPone („American Horror Story“).

Mit Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayley Squires, Denis Ménochet, Kylie Rogers, Parker Posey, Patti LuPone, uvm.

Regie: Ari Aster

Filmlänge: 179 Min.

Kinostart: 11. Mai 2023

Verleih: LEONINE Studios

Hier gehts zum Trailer:

Über Sophie Adell 57 Artikel
Sophie Adell ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin und Red Carpet Reporterin. In London geboren, lebte sie fortan in Belgien, Griechenland, USA, den Niederlanden, Argentinien und Ungarn. Sie hat in über 20 Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt, wie beispielsweise in "Bernds Hexe", "Die Superbullen" und "Tatort". Seit 2018 ist sie stellvertretende Chefredakteurin.