Jeder dritte Mittelständler setzt bereits KI ein

  • Mehr Effizienz, Kosteneinsparungen und höhere Produktivität als Top 3-Mehrwerte
  • Generative KI weit verbreitet, KI-Agenten auf dem Vormarsch

Rund ein Drittel (33,1 %) der mittelständischen Unternehmen bis 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland setzt KI-Lösungen ein. Das hat die “KI-Index Mittelstand”-Umfrage unter mehr als 500 Firmenverantwortlichen (aus IT, Vertrieb, Marketing und Geschäftsführung) ergeben, die der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) in Zusammenarbeit mit dem Software-Anbieter Salesforce von November bis Dezember 2024 durchgeführt hat.

Während sich KI-Lösungen bei knapp 24 Prozent der befragten Unternehmen aktuell in der Test- oder Pilotphase befinden, hat knapp jedes zehnte mittelständische Unternehmen (9,5 %) KI-Lösungen vollständig implementiert. Bis Ende 2025 wird dieser Anteil weiter steigen, denn ein knappes Viertel (24,9 %) plant, innerhalb der nächsten zwölf Monate KI-Technologien einzuführen oder deren Nutzung auszubauen. 43 % der Mittelständler haben keine konkreten KI-Pläne für dieses Jahr, was die Notwendigkeit unterstreicht, Unternehmen besser über das Potenzial der Technologie zu informieren.

Höhere Produktivität und mehr Effizienz – KI als „Jahrhundertchance für den Mittelstand“

Im Hinblick auf die erwarteten oder erlebten Mehrwerte von KI sind die Top-Vorteile: Effizienzsteigerungen bei internen Prozessen, gefolgt von Kosteneinsparungen und einer höheren Produktivität. Außerdem werden eine optimierte Datenanalyse und Entscheidungsfindung sowie bessere Kundenerlebnisse genannt.

„Zwar gehört der Mittelstand in Punkto KI-Investitionen nicht zu den ‘first movern’, aber wenn man bedenkt, wie lange es in der Vergangenheit Vorbehalte gegen Technologien wie die Cloud gab, sind ein Drittel aktive KI-Nutzer ein guter Ausgangspunkt. Und bis Ende bis Ende des Jahres werden viele weitere hinzukommen“, sagt Alexander Wallner, Deutschland-Chef und CEO Central Europe bei Salesforce. „Dieser Weg ist auch alternativlos, denn um wettbewerbsfähig zu bleiben, darf der Mittelstand in Sachen KI nicht zu lange warten. Was er braucht, sind sofort einsatzbereite, sicher kalkulierbare Lösungen, die Daten, KI und geschäftskritische Anwendungen verbinden, um zu schnellen Ergebnissen zu kommen. Denn eines ist für mich klar: Der Einsatz von KI ist eine Jahrhundertchance für den deutschen Mittelstand. Deshalb ist es schön zu sehen, dass nicht nur Konzerne wie Brenntag, sondern auch Mittelständler wie die Hey Lou-Hotels voranschreiten und zu den Unternehmen gehören, die bereits jetzt auf KI-Agenten auf Basis unserer Agentforce Plattform setzen.“

Marc S. Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB führt aus: „Die Ergebnisse des KI-Index Mittelstand zeigen klar, dass Künstliche Intelligenz für den deutschen Mittelstand gleichsam eine enorme Herausforderung wie auch eine riesengroße Chance darstellt. Gerade Wissens- und Kompetenzlücken sowie Investitionsunsicherheiten bremsen die Innovationskraft vieler Unternehmen derzeit. Der DMB versteht sich hier als Lösungsanbieter: Wir arbeiten daran, unsere Mitglieder durch gezielte Aufklärung, praxisnahe Anwendungsfälle und den Zugang zu verlässlichen Netzwerken und Partnern fit für die KI-Ära zu machen. Unser Ziel ist es, den Mittelstand zukunftsfähig aufzustellen, damit Unternehmen KI als Werkzeug für mehr Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsvorteile nutzen können.“

Generative KI dominiert – neuartige KI-Agenten auf dem Vormarsch

Bei den Unternehmen, die KI bereits nutzen, dominiert generative KI (72,6 %) weit vor prädiktiver KI (12 %). Fast zehn Prozent der Befragten haben bereits erste Erfahrungen mit den erst seit wenigen Monaten verfügbaren KI-Agenten gesammelt. Solche KI-Agenten können autonom E-Mails beantworten, Formulare ausfüllen, mit Kunden sprechen, komplette Arbeitsprozesse automatisieren und haben dadurch das Potenzial, die Arbeitsweise von Unternehmen grundlegend zu verändern. Jahrzehntelang hing das Wirtschaftswachstum von der Ausweitung der menschlichen Arbeitskraft ab. Jetzt sind Produktivitätssprünge nicht mehr primär vom Wachstum der Belegschaft abhängig, sondern können durch intelligente Technologie erreicht werden, die zudem praktisch unbegrenzt skalierbar ist.

Was der Mittelstand zum Ausbau der KI-Nutzung braucht

Damit Unternehmen KI nutzen oder den bereits praktizierten KI-Einsatz weiter verbessern können, brauchen sie nach eigenen Angaben mehr Hintergrundwissen zu konkreten Einsatzgebieten (27,4 %), mehr technisches Know-how beziehungsweise entsprechend versierte Fachkräfte (13,7 %) und mehr Weiterbildungsmöglichkeiten (12,3 %). Einen Unsicherheitsfaktor stellt die unklare Gesetzeslage zur KI-Nutzung dar, die von jedem fünften Unternehmen (20,6 %) beklagt wird.

Über den KI-Index Mittelstand

Mit dem KI-Index Mittelstand ermittelt der Deutsche Mittelstands-Bund gemeinsam mit Salesforce den Status Quo und die Pläne zum Einsatz von KI-Lösungen im Mittelstand. Im Zeitraum November und Dezember 2024 haben insgesamt 526 mittelständische Unternehmen an der Befragung teilgenommen.

Über den DMB

Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) e.V. ist der Bundesverband für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland. Der DMB wurde 1982 gegründet und sitzt in Düsseldorf. Unter dem Leitspruch „Wir machen uns für kleine und mittelständische Unternehmen stark!“ vertritt der DMB die Interessen seiner rund 30.000 Mitgliedsunternehmen mit über 750.000 Beschäftigten. Damit gehört der DMB mit seinem exzellenten Netzwerk in Wirtschaft und Politik zu den größten unabhängigen Interessen- und Wirtschaftsverbänden in Deutschland. Der Verband ist politisches Sprachrohr und Dienstleister zugleich, unabhängig und leistungsstark. Spezielle Themenkompetenz zeichnet den DMB in den Bereichen Digitalisierung, Nachfolge, Finanzen, Internationalisierung, Energiewende und Arbeit & Bildung aus. Als dienstleistungsstarker Verband bietet der DMB seinen Mitgliedsunternehmen zudem eine Vielzahl an Mehrwertleistungen. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstandsbund.de.

 

Über Autor kein 3443 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.