Ist die Atomkraft ein Heilsbringer?

atomkraftwerk kühlturm sonnenaufgang blaue stunde, Quelle: distelAPPArath, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Meldungen, dass ein Comeback der Kernkraft in Deutschland angeblich leichter möglich wäre als angenommen, machen in diesen Tagen die Runde. Wieso das eben nicht so ist und welche Motive die Verfechter der These haben, das weiß Thomas Schoy, Mitinhaber und Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Privates Institut:

„Ein AKW-Dienstleister macht momentan Furore mit der Aussage, dass die Atomkraftwerke, die als letztes vom Netz gingen, einfach wiederbelebt werden könnten. Und das angeblich problemlos, schnell und ohne Komplikationen. Am Ende soll dann günstiger, sicherer und wettbewerbsfähiger Strom dabei herauskommen. Eine Rechnung, die so gar nicht aufgeht. Dass die AKW-Dienstleister ein Comeback der Atomkraft fordern, ist wenig verwunderlich; sind sie doch die Profiteure. Aber selbst die ehemaligen AKW-Betreiber wie E.on und EnBW haben dem Revival der Atomkraft längst mehrfach die Absage erklärt. Und das nicht ohne Grund, denn die Instandsetzung der Anlagen ginge in die Milliarden – Summen, die dann der Bund stemmen müsste. Aber wofür?

Für die Atomkraft wird oft mit der vermeintlichen Senkung der Stromkosten argumentiert – unhaltbar, denn die Atomkraft gehört nachweislich zu den teuersten Alternativen überhaupt, vor allem wenn man sich die Stromgestehungskosten anschaut.[1] Ebenso steht die Versorgungssicherheit auf wackeligen Beinen: Wie alle konventionellen Kraftwerke braucht es Kühlwasser, um den Betrieb der AKWs zu gewährleisten. In Zeiten zunehmender Dürreperioden eine unsichere Option. Ebenso problematisch sehe ich das Propagandieren der Unabhängigkeit von Importen. Denn für Atomkraft braucht es Uran und nun muss man sich die Frage stellen, woher kommt der Rohstoff? Sind die Quellenländer wirklich sichere und verlässliche Partner? Wohl kaum! Die größten Uranexporteure sind neben Australien und Kanada vor allem Niger, Kasachstan und Russland – alles ‚lupenreine Demokratien‘. Und haben die Verfechter der Atomkraft auch die Endlichkeit dieses Rohstoffes auf dem Schirm? Abseits aller Problematiken rund um Stromgestehungskosten, Klimawandel und der Endlager-Frage bleibt doch noch die grundlegende Gefahr, die von der Technologie ausgeht. Ob im Schadensfall durch Erbeben, Unfälle oder als Ziel für Terroristen und im Kriegsfall: Die Atomkraft ist und bleibt unter dem Strich die schlechteste aller Energiealternativen.“

Weitere Informationen finden Sie unter https://privates-institut.com/.

Autor:

Thomas Schoy

Diplom-Kaufmann Thomas Schoy ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Privates Institut. Nach seiner Tätigkeit für Banken, Versicherungen und Finanzberatungsunternehmen war er einer der ersten Investmentberater, die sich auf das Thema erneuerbare Energien konzentrierten. Dabei setzte er etwa Beteiligungsmodelle für Onshore-Windparks um. Daneben vermittelt er sein betriebswirtschaftliches Know-how auch als Privatdozent in verschiedenen Instituten

Privates Institut

Seit 1991 konzipiert, entwickelt, plant, baut, veräußert und verwaltet die Unternehmensgruppe Investments in Sachwerte. Hierbei liegt der Fokus seit 14 Jahren ausschließlich auf erneuerbaren Energien – im Besonderen auf der Photovoltaik. Als eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich spezialisiert sich die Unternehmensgruppe Privates Institut auf einzelunternehmerische Investments in Photovoltaikanlagen auf fremden oder eigens dafür erworbenen Flächen. Ganz dem Gedanken „Wissen, das Werte schafft“ folgend bietet das Haus durch seine hohen Qualitätsstandards über alle Wertschöpfungsstufen seinen Kunden eine sichere und ertragreiche Geldanlage mit den für Einzelunternehmer typischen steuerlichen Aspekten. Gleichzeitig ermöglichen sie Grundstücks- und Gebäudeeigentümern sowie Kommunen die Teilhabe sowohl durch Sanierung der Flächen als auch durch Möglichkeiten der Beteiligung für die Bürger vor Ort. Aktuell umfasst das Portfolio der Unternehmensgruppe rund 200 Standorte mit errichteten Anlagen in ganz Deutschland, die sie sowohl technisch als auch kaufmännisch verwalten. Dabei kommt der aktiven Vermarktung des erzeugten Stromes eine entscheidende Rolle zu.

Über Autor kein 3431 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.