Ist das Freihandelsabhommen mit Japan ein Coup gegen Trump?

Liegestuehle am Chiemsee, Foto: Stefan Groß

Das überraschend vereinbarte Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan hat große symbolische Bedeutung. Es ist ein Paukenschlag gegen den Protektionismus der Trump-USA. Und für uns in Europa eine riesengroße Chance.

Mit voller Absicht haben die EU und Japan wenige Stunden vor dem G20-Beginn einen Schlag gegen Donald J. Trump geführt. Brüssel und Tokio vereinbarten ein Freihandelsabkommen, das symbolträchtiger nicht sein kann. Sie erteilten damit dem neuen US-Protektionismus eine klare Absage – der Neinsager aus dem Weißen Haus steht in Hamburg vor der Welt isoliert da.

Das Timing für die heutige Bekanntgabe durch die versammelte EU-Prominenz in Gestalt von Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker sowie Japans Premierminister Shinzō Abe war teuflisch gut gewählt. Europa kann sich gegen die amerikanische Kleingeistigkeit wehren – so lautet die Botschaft, und Japan auch!

Der Erfolg ist unter anderem der liberalen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zu verdanken, die nach dem TTIP- und CETA-Desaster still hinter den Kulissen weitergewirkt hat. Durch die Verhandlungen soll nun die größte Wirtschaftszone der Welt entstehen, denn EU und Japan erwirtschaften ein Drittel des globalen Bruttosozialproduktes. Dagegen werden mit Sicherheit wieder Bedenken vorgebracht werden, etwa Befürchtungen vor weniger Umwelt- oder Verbraucherschutzstandards.

Im Großen und Ganzen aber stehen die enorme Chance auf ein Bündel segensreicher Wirtschaftsregelungen in Aussicht. Die dienen den Menschen beider beteiligten Seiten. Greifen wir also zu!

Finanzen

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