Ipsos-Umfrage: Umfrage zur Ministerbeliebtheit: Lindner und Habeck holen auf, Scholz stagniert

22.07.2024 - 09:52 Umfrage zur Ministerbeliebtheit: Lindner und Habeck holen auf, Scholz stagniert

Nach der Einigung auf einen Haushaltsentwurf für 2025 gewinnt die Ampel-Regierung leicht an Zuspruch. Besonders die FDP-Minister – allen voran Finanzminister Christian Lindner – können im Juli bei der Bevölkerung punkten, wenn auch auf niedrigem Niveau. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Die gesamte Bundesregierung wird ebenfalls etwas positiver wahrgenommen als noch vor zwei Monaten, auch wenn eine Mehrheit der Befragten (55 %) nach wie vor sehr unzufrieden mit dem Bundeskabinett ist. Deutschlands beliebtester Minister bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius.

FDP-Minister im Aufwind

Die größten Zugewinne verzeichnet FDP-Chef Christian Lindner, der auf der Zufriedenheitsskala im Vergleich zur letzten Erhebung im Mai 6 Punkte hinzugewinnt. Dennoch ist knapp die Hälfte der Deutschen (49 %) weiterhin sehr unzufrieden mit Lindners Arbeit, während nur 11 Prozent der Befragten sehr zufrieden sind. Lindners Netto-Zufriedenheit liegt damit bei -38.

Auch die anderen FDP-Minister gewinnen im aktuellen Beliebtheitsranking leicht an Ansehen. Verkehrsminister Volker Wissing, der im Mai noch das unbeliebteste Regierungsmitglied war, kann sich leicht erholen: Seine Netto-Zufriedenheit steigt im Juli um 4 Punkte auf -46. Ähnlich sieht es bei Justizminister Marco Buschmann aus, dessen Wert ebenfalls um 4 Punkte auf -37 steigt. Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger gewinnt einen Punkt hinzu und liegt bei einem Wert von -48.

Leichte Zugewinne für Ampel, Scholz profitiert nicht

Bundeskanzler Olaf Scholz, der im Mai noch einen Zufriedenheitszuwachs von 5 Punkten verzeichnete, stagniert im Juli bei einer Nettozufriedenheit von -41. Eine Mehrheit (53 %) der Deutschen ist auch nach dem Haushaltsbeschluss weiterhin sehr unzufrieden mit der Arbeit des Regierungschefs, nur 12 Prozent sind mit Scholz sehr zufrieden. Ähnlich sieht es bei Vizekanzler Robert Habeck aus: 14 Prozent der Deutschen sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit, 53 Prozent äußern sich kritisch über den Wirtschaftsminister. Im Gegensatz zu Scholz kann Habeck seinen Beliebtheitswert aber um 3 Punkte auf -39 steigern.

Die Bundesregierung als Ganzes schneidet ebenfalls etwas besser ab als noch im Mai, steht mit einer Netto-Zufriedenheit von -46 aber noch schlechter da als Kanzler und Vizekanzler. 55 Prozent der Befragten sind weiterhin klar unzufrieden mit der Arbeit der Ampel, nur 9 Prozent äußern sich sehr zufrieden.

Nur Pistorius mit positiver Bilanz, SPD-Minister mit Verlusten

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius steht nach wie vor mit großem Vorsprung an der Spitze des Beliebtheitsrankings. Er ist der einzige Politiker aus dem Bundeskabinett mit einer positiven Netto-Zufriedenheit (+1). 29 Prozent der Deutschen sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit, etwa ebenso viele (28 %) sind sehr unzufrieden mit dem SPD-Minister.

Am wenigsten Zuspruch erhält Bauministerin Klara Geywitz: Nur 7 Prozent der Deutschen sind sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, eine Mehrheit von 56 Prozent äußert sich sehr negativ. Mit einer Netto-Zufriedenheit von -49 schneidet Geywitz unter allen Ressortchefs am schlechtesten ab. Auffällig ist, dass neben Geywitz auch andere SPD-Kabinettsmitglieder an Beliebtheit einbüßen, darunter Innenministerin Nancy Faeser (-1 Punkt), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (-2 Punkte) und Arbeitsminister Hubertus Heil (-3 Punkte).

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Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 05. und 07. Juli 2024 durchgeführt.

Über Ipsos

Ipsos ist eines der größten Markt- und Meinungsforschungsunternehmen der Welt mit etwa 20.000 Mitarbeitenden und starker Präsenz in 90 Ländern. 1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forscher:innen geführt. In Deutschland ist Ipsos mit über 500 Mitarbeitenden an fünf Standorten präsent: Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Nürnberg. Die Expert:innen in Forschung und Analyse verfügen über das breite Know-how von Multi-Spezialist:innen, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und Motivationen erlaubt und so ein wahres Verständnis von Gesellschaft, Märkten und Menschen vermittelt.

Quelle: www.ipsos.de | Ipsos Wahl- und Meinungsumfragen | www.ipsos.com

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