Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen verliert die Ampelregierung weiter an Rückhalt in der Bevölkerung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verliert im September deutlich an Zustimmung. Mit der Arbeit von Vizekanzler Habeck (Grüne) und Finanzminister Lindner (FDP) sind ebenfalls immer weniger Deutsche zufrieden. Insgesamt muss fast das gesamte Bundeskabinett Popularitätseinbußen hinnehmen. Lediglich Verteidigungsminister Pistorius (SPD) gewinnt im Vergleich zur letzten Erhebung leicht an Popularität, Außenministerin Baerbock (Grüne) stagniert auf niedrigem Niveau.
Zufriedenheitswerte im Sinkflug
Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung ist im Vergleich zur letzten Ipsos-Umfrage im Juli stark gesunken (-10 Punkte). 62 Prozent der Deutschen sind mit der Regierungsarbeit sehr unzufrieden, nur noch eine kleine Minderheit von 6 Prozent äußert sich sehr zufrieden. Damit liegt der Zufriedenheitswert im September bei -56, ein neuer Tiefstand seit Bestehen der Ampelkoalition. Auch die Unzufriedenheit mit Olaf Scholz nimmt weiter zu. Der Regierungschef verliert 7 Punkte und liegt nun bei einem Nettowert von -48. Nicht einmal jeder Zehnte (9 %) bewertet die Arbeit von Scholz sehr positiv, mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten ist dagegen sehr unzufrieden. Damit schneidet der Kanzler zwar noch etwas besser ab als die Bundesregierung insgesamt, bewegt sich aber ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau.
Lindner mit deutlichen Verlusten, auch Habecks Ansehen sinkt
Der größte Verlierer unter den Kabinettsmitgliedern ist Finanzminister Christian Lindner. Lindner verliert im Vergleich zur letzten Umfrage 10 Punkte bei der Nettozufriedenheit, die nun wie bei Scholz bei -48 liegt. Im Juli konnte der FDP-Chef noch einen Zufriedenheitszuwachs von 6 Punkten verbuchen. Eine Mehrheit von 56 Prozent zeigt sich sehr unzufrieden mit Lindners Arbeit, nur 8 Prozent sind aktuell sehr zufrieden mit ihm. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck büßt in der Gunst der Befragten deutlich ein. Er verliert in den letzten zwei Monaten 7 Punkte auf der Beliebtheitsskala, seine Nettozufriedenheit liegt bei -46. Zwar liegt der Anteil der sehr Zufriedenen bei Habeck mit 12 Prozent etwas höher als bei Lindner, doch polarisiert Habeck stärker und ein noch größerer Anteil (58 %) der Deutschen ist mit seiner Leistung sehr unzufrieden.
Nur Pistorius und Baerbock ohne Einbußen
Neben den Genannten verzeichnen auch fast alle anderen Ministerinnen und Minister der Ampelregierung Zufriedenheitsverluste. Ausnahmen bilden lediglich Verteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock. Pistorius kann seinen Wert um einen Punkt auf +2 steigern. Damit bleibt er mit deutlichem Abstand der beliebteste Bundesminister und zudem der einzige mit einem positiven Zufriedenheitswert. Knapp ein Drittel (30 %) der Deutschen ist mit der Arbeit des Verteidigungsministers sehr zufrieden, 28 Prozent sind sehr unzufrieden. Außenministerin Baerbock stagniert dagegen bei einem negativen Wert von -41. 14 Prozent der Deutschen sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, 55 Prozent sehr unzufrieden.
Methode
Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 06. bis 07. September 2024 durchgeführt.
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