Ipsos-Umfrage: Neuauflage der GroKo: Jeder zweite Deutsche glaubt nicht an Erfolg

Wahlplakat

 Nach der Bundestagswahl haben Union und SPD Sondierungen zur Bildung einer neuen Regierung aufgenommen. Allerdings glaubt nur eine Minderheit der Deutschen, dass eine Große Koalition den Herausforderungen der nächsten Jahre gewachsen ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Neben dem Blick in die Zukunft wurden auch die Motive, der Zeitpunkt und die Schwierigkeit der Wahlentscheidung abgefragt.

Neuauflage der GroKo: Jeder zweite Deutsche glaubt nicht an Erfolg

Nur 31 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass eine Große Koalition aus CDU, CSU und SPD den Herausforderungen der kommenden Jahre gewachsen ist. Fast die Hälfte der Bevölkerung (47 %) ist dagegen anderer Meinung. Selbst unter denjenigen, die angeben, die Union gewählt zu haben, sind nur 54 Prozent vom Erfolg der GroKo überzeugt – bei den SPD-Wählern sind es sogar nur 50 Prozent. Am wenigsten überzeugt sind die Wähler der AfD: Hier glaubt nur jeder Zehnte (10 %), dass eine mögliche Koalition aus Union und SPD die anstehenden Aufgaben bewältigen kann.
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Politische Inhalte mit Abstand wichtigstes Wahlmotiv

Ipsos hatte die Befragten auch gebeten, den Einfluss verschiedener Faktoren auf ihre Wahlentscheidung zu bewerten. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Inhalte und Ziele der Parteien (88 %) zur Entscheidungsfindung beitrugen, aber auch die Spitzenkandidaten werden von 69 Prozent als wichtiger Grund für die Wahlentscheidung genannt. Taktische Überlegungen, um eine andere Partei oder Koalition zu verhindern, spielten für 63 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle. Jeder zweite Wähler (51 %) hat sich bei der Bundestagswahl für eine Partei entschieden, weil er sie schon immer gewählt hat.

Allerdings gibt es Unterschiede innerhalb der Parteienlandschaft: So wurden Union (59 %) und SPD (53 %) am seltensten wegen ihrer Kanzlerkandidaten gewählt, während die Spitzenkandidaten von AfD (87 %), BSW (85 %) und Grünen (80 %) am häufigsten zur Wahlentscheidung für ihre Partei beitrugen.

Jeder Fünfte entschied sich erst am Wahltag, Wähler der Linken am spätesten

Ein bemerkenswert großer Anteil der Wahlberechtigten hat seine Wahlentscheidung erst relativ spät getroffen. 20 Prozent der Befragten geben an, sich erst am Wahltag oder am Tag der Briefwahl entschieden zu haben. Etwa ebenso viele (21 %) haben sich etwa eine Woche vor dem Wahltermin entschieden, 14 Prozent wussten etwa einen Monat vorher, wie sie wählen würden. Die meisten Befragten (44 %) haben sich mehr als einen Monat vorher festgelegt, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen.

Insbesondere die Wähler der Linken haben sich bei dieser Bundestagswahl erst spät entschieden. Nur 29 Prozent wussten bereits mehr als einen Monat vor der Wahl, dass sie die Linkspartei wählen würden. Bei allen anderen Parteien liegt dieser Wert deutlich höher, bei der AfD sogar bei 61 Prozent.

Insgesamt fiel den Deutschen die Wahlentscheidung bei dieser Bundestagswahl aber recht leicht. 70 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen die Entscheidung nicht schwergefallen ist, einem knappen Drittel (29 %) fiel sie eher oder sogar sehr schwer.
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Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 28. Februar bis 01. März .

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