Ingo Friedrich: Trump kommt – was jetzt getan werden muss

Nach der Trump-Wahl - Europa muss sich neu aufstellen

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Zum Entsetzen vieler Linker und Grüner ist das Undenkbare eingetreten: der neue US-Präsident heißt Trump und nicht Harris.

Jetzt ist die Not groß! Eine nüchterne Analyse der neuen Situation kommt aber zu folgenden Ergebnissen:

Es gibt einen globalen Rechtsruck von Nord- und Südamerika (Argentinien) bis Europa und Japan, der die links/grüne Dominanz in der westlichen Welt praktisch abgelöst hat. Offenbar ging den meisten Menschen die ganze Entwicklung von gendern, woke, queer samt den Klimaklebern, der neuen „bunten“ Gesellschaft und der Willkommenskultur für zu viel Migranten sowie dem Verbrennerverbot „auf den Wecker“. Zumindest geht ihnen diese Tendenz viel zu schnell und diese Vorhaben sind offensichtlich auch nicht finanzierbar und strangulieren die Wirtschaft und damit den Wohlstand unseres Landes.

Wieder einmal zeigt sich: linke Politiker haben Probleme beim Umgang mit dem Steuergeld: immer, wenn Sozialdemokraten regieren, geht das Geld aus. Der einzige Sozialdemokrat, der den Mut hatte, gegen die Parteimeinung dem Gemeinwohl zu dienen, war Gerhard Schröder mit seiner Agenda 2010. Der heutige Sozialdemokrat Hubertus Heil wollte diesen „Makel“ heilen, indem er die Schrödersche Agenda durch ein sog. Bürgergeld ersetzte. Er bewirkte damit ein Desaster sondergleichen, ja ein neues Milliardenloch mit dramatischen Folgen für den ganzen Staatshaushalt. Die Wahl Trumps wird in Deutschland zu einem früheren Regierungswechsel führen. Im besten Fall gibt es eine neue Regierung aus nur zwei Parteien nämlich eine Koalition aus CDU/CSU und FDP.

Europa muss sich jetzt ganz neu aufstellen: wir müssen den Mut haben, die EU mit allem auszustatten, was für einen global respektierten Player, man kann auch sagen für eine globale „Weltmacht“, erforderlich ist. Dazu gehört natürlich eine eigene kraftvolle Verteidigung, eine strategisch angelegte gemeinsame Außenpolitik, die sofortige Ankurbelung der Wirtschaft mit niedrigeren Energiekosten, rigorosem Abbau der Bürokratie (Lieferkettengesetz) und bezahlbaren Steuern. Unternehmerisches Handeln und unternehmerische Initiativen sind jetzt unbedingt nachdrücklich zu unterstützen. Der knallharte globale Wettbewerb erlaubt uns, ob wir es bedauern oder nicht, keinerlei soziale Wohltaten mehr.  Das ganze Gerede von Viertagewoche, früherem Rentenbeginn und ähnlichen Sozialleistungen können wir angesichts dieser globalen Entwicklungen vergessen. Es stehen uns stürmische Zeiten bevor und da gilt es „den Helm enger schnallen“ und rechtzeitig von Schönwetter auf Sturm umzuschalten.

Über Ingo Friedrich 62 Artikel
Dr. Ingo Friedrich war von 1979-2009 Abgeordneter des Europäischen Parlaments, von 1992 bis 1999 Vorsitzender der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Er war Schatzmeister der Europäischen Volkspartei (EVP) und Präsident der Europäischen Bewegung Bayern. Seit 2009 ist er Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats. Von 1999-2007 war Friedrich einer der 14 gewählten Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments. 2004 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Friedrich ist Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments und war Präsident der Wilhelm Löhe Hochschule.