„Was darf ich hoffen?“, das ist ja die Frage der Religion (wenn man das mit Kant versteht) – das ist ja nicht gemeint im Sinne von „Ich hoffe, auf einen Lottogewinn“ oder so. Sondern: Das hat natürlich zu tun mit der Idee der Unsterblichkeit der Seele, mit dem Leben nach dem Tod und so. Und da meine ich einfach, dass durch die Privatisierung der Religion, die ja seit dem 19. Jahrhundert eingetreten ist, also einfach in dem Sinne, dass die Religion heute eine ganz persönliche Sache geworden ist und es eigentlich keine Instanz gibt, die noch – jedenfalls im Westen – das nun tatsächlich dem Menschen beibringen kann, was nun Glaube ist – das ist meine Einschätzung – glaube ich nicht, dass die Philosophie zu diesem Punkt was verallgemeinerungsfähiges beitragen kann.
Im Gespräch mit Herbert Schnädelbach
Über Schnädelbach Herbert
2 Artikel
Prof. Dr. Herbert Schnädelbach, geb. 1936, ist einer der bekanntesten derzeitigen deutschen Philosophen. Er gilt als Vertreter der Diskurs- und Sozialphilosophie. Von 1993-2002 war er ordentlicher Professor für Theoretische Philosophie am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt erschienen: „Was können wir wissen, was sollen wir tun?: Zwölf philosophische Antworten“ (Hg.) und „Religion in der modernen Welt“ (beide 2009).
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