Vielleicht sind die Reservoirs der westlichen Kulturen erschöpft. Der Motor des Fortschritts und der Ausdifferenzierung scheint ein Auslaufmodell zu sein. Ideenverlassenheit, Welt- und Selbstfremdheit, Traditionsverlust, „das Grauen“ (Joseph Conrad) sind die Stichwörter der Moderne seit 1900. Zwar lauft alles auf hohem Niveau weiter, doch scheint es keine substanziellen Ziele mehr zu geben, sondern es gilt, Krisen zu managen, Misserfolge zu vermeiden, Konflikte stillzustellen, Geld zu verdienen und sich irgendwie zu amüsieren (sofern all das noch gelingt).
Hilft das Lesen in der Not?
Über Böhme Hartmut
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Hartmut Böhme ist Professor für Kulturtheorie an der Humboldt-Universität Berlin. Er hat u. a. die Geschichte des Fetischismus erforscht, die historische Anthropologie unserer Gefühle und das Spannungsverhältnis von Risiko und Sicherheit. Von ihm ist erschienen: „Fetischismus undKultur. Eine andere Theorie der Moderne“, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006.
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