Mehrheit ist der Meinung, dass die Grünen-Politiker derzeit besonders gefährdet vor Angriffen auf ihre Person sind

Grüne, Foto: SGL

INSA-CONSULERE fragte: „In den vergangenen Tagen bzw. Wochen wurden vermehrt Politiker körperlich angegriffen. Welche Politiker sind Ihrer Einschätzung nach derzeit besonders gefährdet?“

Am häufigsten denken die Befragten, dass die Grünen-Politiker derzeit besonders gefährdet vor Angriffen auf ihre Person sind: 43 Prozent geben dies an. Fast ein Drittel (32 %) nennt hier die SPD und 29 Prozent die AfD. Deutlich abgeschlagen folgen die CDU/CSU mit 15, die FDP mit 14 und die Linke mit 13 Prozent. Zehn Prozent sind der Meinung, dass keine Politiker besonders gefährdet sind. 15 Prozent können und vier Prozent wollen diese Frage nicht beantworten.

Während sowohl bei Befragten der Mitte (44 %) als auch links davon (51 %) jeweils der Anteil derer überwiegt, welche Grünen-Politiker als besonders gefährdet ansehen, nennen Rechts-Verortete AfD-Politiker am häufigsten (48 zu 22 bzw. 28 %). Sie sagen wiederum etwas seltener als die beiden anderen Gruppen, dass SPD-Politiker besonders gefährdet sind (30 zu 34 bzw. 37 %). Mittig Verortete geben die CDU/CSU (20 zu 14 bzw. 11 %) sowie FDP (17 zu 14 bzw. 13 %) (leicht) öfter an und linkspositionierte Befragte die Grünen (51 zu 44 bzw. 45 %).

Einzig SPD-Wähler sind gespalten darüber, ob SPD- (52 %) oder Grünen-Politiker (50 %) derzeit besonders gefährdet sind. Wähler der FDP, der Linkspartei (je 39 %), der Union (47 %), des BSW (51 %) sowie der Grünen (68 %) nennen Grünen-Politiker am häufigsten. Sowohl Wähler der Freien Wähler (37 %) als auch der AfD (56 %) nennen AfD-Politiker am häufigsten. Darüber hinaus nennen Linke- (36 zu 11 – 19 %) und FDP-Wähler (27 zu 8 – 18 %) ihre derzeit favorisierte Partei deutlich öfter als die restlichen Wählergruppen.

„Sollte der Staat Ihrer Meinung nach mehr unternehmen, um Politiker zu schützen?“

Die absolute Mehrheit von 51 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass der Staat mehr unternehmen sollte, um Politiker zu schützen. 27 Prozent verneinen hier hingegen. 18 Prozent wissen keine Antwort und vier Prozent machen hierzu keine Angabe.

Auch wenn differenziert nach politischer Selbstverortung über sämtliche Befragtengruppen hinweg der Anteil derjenigen überwiegt, welche hier bejahen, tun dies Links-Verortete deutlich am häufigsten (63 zu 51 bzw. 48 %). Rechts-Verortete verneinen hier hingegen deutlich öfter (37 zu 22 bzw. 26 %).

Einzig BSW-Wähler sind relativ-mehrheitlich nicht der Meinung, dass der Staat mehr unternehmen sollte, um Politiker zu schützen (48 %) und Wähler der AfD sind sich diesbezüglich uneins (40 % ja, 39 % nein). Bei allen anderen Wählergruppen überwiegt jeweils zumindest relativ-mehrheitlich der Anteil derjenigen, welche hier bejahen, wobei dies SPD- und Grünen-Wähler deutlich am häufigsten tun (je 73 zu 42 – 58 %).
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Über Hermann Binkert 297 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.