INSA-Umfrage: Zwei Drittel sind der Ansicht, dass der Wohlstand in Deutschland ungerecht verteilt ist

Bettler, Armut, Obdachlo, Quelle: Menshov_Kherson, Pixabay License, Freie kommerzielle Nutzung, Kein Bildnachweis nötig

Im jüngsten INSA-Meinungstrend haben uns gut zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) gesagt, dass sie der Ansicht sind, der Wohlstand in Deutschland sei ungerecht verteilt. Nur jeder Vierte (25 Prozent) sieht das anders. Unabhängig von Geschlecht, Alter und Ost-West gibt es jeweils eine deutliche Mehrheit, die eine ungerechte Verteilung des Wohlstands sieht. Und auch bei den Anhängern der Parteien ist der Anteil derjenigen, die die Wohlstandsverteilung beklagen, sehr hoch – von 60 Prozent bei den Anhängern der CDU/CSU bis zu 88 Prozent bei den Anhängern des BSW.

Wie politisch wirkmächtig das ist, erkennen wir daran, dass 86 Prozent derjenigen, die die Verteilung des Wohlstands als ungerecht empfinden, sich mehr politische Maßnahmen zur gerechten Verteilung des Wohlstands in Deutschland wünschen. Jeweils die Hälfte davon wünscht sich deutlich mehr (42 Prozent insgesamt) bzw. etwas mehr Maßnahmen (44 Prozent insgesamt) zur gerechten Verteilung des Wohlstands. Frauen (45 Prozent) und Ostdeutsche (48 Prozent) sprechen sich deutlich häufiger für deutlich mehr sozialpolitische Maßnahmen aus als Männer (38 Prozent) und Westdeutsche (40 Prozent).

Im Blick auf die Wähler der einzelnen Parteien lassen sich Unterschiede erkennen, wenn man nach „deutlich mehr“ Maßnahmen zur gerechten Verteilung des Wohlstands fragt, dann fordern diese vor allem Wähler des BSW (61 Prozent). Danach kommen die Wähler der Linkspartei (51 %), der SPD und der Grünen (jeweils 45 Prozent), der AfD (44 Prozent), FDP (31 %) und der CDU/CSU (29 Prozent).

Für alle Parteien müsste diese Gruppe, die hier politische Maßnahmen wünscht, eine interessante Wählergruppe sein.

Über Hermann Binkert 334 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.