INSA-Umfrage: Mehrheit der Befragten sind der Meinung, dass die Ukraine auf den NATO-Beitritt verzichten sollte, wenn dadurch ein Friedensvertrag mit Russland möglich wird

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INSA-CONSULERe fragte:  Wie stehen die Befragten zu folgender Frage?  „Auf welche der folgenden Dinge sollte die Ukraine Ihrer Meinung nach verzichten, wenn dadurch ein Friedensvertrag mit Russland möglich wird?“

Am häufigsten sind die Umfrageteilnehmer der Meinung, dass die Ukraine auf den NATO-Beitritt verzichten sollte, wenn dadurch ein Friedensvertrag mit Russland möglich wird: 39 Prozent geben dies an. 29 Prozent sprechen sich für einen Verzicht auf die Krim und 21 Prozent auf die ostukrainischen Gebiete aus. Gut ein Viertel (26 %) ist der Ansicht, dass die Ukraine auf nichts davon verzichten sollte. 13 Prozent können und drei Prozent wollen diese Frage nicht beantworten.

Während Befragte aus dem Westen Deutschlands leicht häufiger der Meinung sind, dass die Ukraine auf keine der drei aufgeführten Dinge verzichten sollte (27 zu 24 %), geben hier Befragte aus Ostdeutschland den NATO-Beitritt (43 zu 39 %) sowie die ostukrainischen Gebiete (27 zu 20 %) öfter an.

Beim Vergleich der Wählergruppen zeigt sich, dass alle drei Optionen jeweils von Grünen- und SPD-Wählern am seltensten genannt werden und diese entsprechend (deutlich) am häufigsten der Ansicht sind, dass die Ukraine auf nichts davon verzichten sollte (46 bzw. 37 zu 12 – 29 %). Dagegen nennen AfD-Wähler alle drei Optionen (deutlich) am häufigsten: Einen Verzicht auf einen Beitritt des NATO-Bündnisses führen sie zu 60 Prozent an, was Wähler des BSW zu 54, jene der Union und FDP zu jeweils 45 und die restlichen Wählergruppen zu 25 (Grüne) bis 33 Prozent (Linke) anführen. Ähnliches kann bei einem Verzicht auf die Krim beobachtet werden: Wähler der AfD nennen dies zu 45 Prozent, jene von BSW zu 36, jene der FDP zu 35 und jene der Union zu 30 Prozent (Rest: je 21 bzw. 24 %). Und auch einen Verzicht auf die ostukrainischen Gebiete nennen AfD-Wähler mit 40 Prozent knapp häufiger als jene des BSW (37 %; Rest: 10 – 23 %).

„Wie schätzen Sie die zu erwartenden Leistungen der zukünftigen schwarz-roten Bundesregierung bei den folgenden Themen ein?“

Jeweils (zumindest knapp) relativ-mehrheitlich sind die Befragten der Meinung, dass die Belebung der Wirtschaft (34 %), Soziale Sicherheit (40 %) sowie Begrenzung der Zuwanderung (41 %) (eher) schlecht von der zukünftigen schwarz-roten Bundesregierung umgesetzt werden. Hinsichtlich des Klimaschutzes sagen die Befragten knapp relativ-mehrheitlich, dass dieser weder gut noch schlecht sein wird (38 %). Bezüglich der Inneren sowie der Äußeren Sicherheit (je 33 % weder gut noch schlecht bzw. schlecht) sind sich die Umfrageteilnehmer jeweils uneins. Zwischen 15 (Klimaschutz) bis 27 Prozent (Belebung der Wirtschaft) erwarten hingegen eine (eher) gute Leistung der zukünftigen Regierung in den abgefragten Bereichen. Sechs bis neun Prozent wissen hier keine Antwort und zwei bis drei Prozent geben keine.

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.