INSA-Umfrage: Die knappe relative Mehrheit von 27 Prozent der Umfrageteilnehmer würde eine Regierungskoalition aus Union und AfD bevorzugen

Wahlplakat der AfD

INSA-CONSULERE fragte: „Welche der folgenden Regierungskoalitionen würden Sie bevorzugen?“

Die knappe relative Mehrheit von 27 Prozent der Umfrageteilnehmer würde eine Regierungskoalition aus Union und AfD bevorzugen. Etwas weniger als ein Viertel (23 %) würde hingegen keine der abgefragten Optionen präferieren. 19 Prozent nennen hier eine Koalition aus Union, SPD und Grünen, 14 Prozent aus Union, SPD und Linkspartei und zehn Prozent eine CDU/CSU-Minderheitsregierung. Fünf Prozent wissen hier keine Antwort und drei Prozent geben keine.

Während Befragte aus dem Osten Deutschlands relativ-mehrheitlich und entsprechend häufiger als jene aus dem Westen eine CDU/CSU-AfD-Koalition präferieren würden (34 zu 25 %), sind hier letztere zwischen einer schwarz-blauen Koalition (25 %) und keiner der abgefragten Koalitionen (24 %) gespalten. Sie nennen zudem eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und Grünen (20 zu 16 %) sowie eine CDU/CSU-Minderheitsregierung (11 zu 7 %) häufiger.

Wähler der Union bevorzugen relativ-mehrheitlich eine CDU/CSU-Minderheitsregierung (26 %). Diese wird zudem von FDP-Wählern zu 21 Prozent angegeben (Rest: 2 – 6 %). Wähler der AfD würden hier absolut-mehrheitlich eine CDU/CSU-AfD-Koalition favorisieren (81 %). Wähler des BSW geben diese Option zu 31 Prozent, jene der FDP zu 24 und jene der Union zu 17 Prozent an (Rest: 1 – 5 %). CDU/CSU-SPD-Grüne-Koalition nennen Grünen-Wähler absolut-mehrheitlich (66 %) und jene der SPD (38 %) relativ-mehrheitlich (Rest: 1 – 20 %). Linke-Wähler führen eine CDU/CSU-SPD-Linke-Koalition absolut-mehrheitlich an (50 %). Diese wird auch von 23 Prozent der SPD-, 21 Prozent des BSW- und 14 Prozent der Unionswähler angegeben. FDP-Wähler (32 %) würden relativ-mehrheitlich keine der angeführten Optionen bevorzugen und BSW-Wähler sind in dieser Frage gespalten (32 % keine, 31 % CDU/CSU-AfD).

INSA-CONSULERE fragte: „Sollten CDU und CSU Ihrer Meinung nach ihre Mitglieder genau wie die SPD über den Koalitionsvertrag abstimmen lassen?“

Gut die Hälfte der Befragten (51 %) ist der Meinung, dass CDU und CSU ihre Mitglieder genau wie die SPD über den Koalitionsvertrag abstimmen lassen sollten. 15 Prozent sind indes gegenteiliger Ansicht. 17 Prozent ist dieses Anliegen egal, 13 Prozent wissen es nicht und vier Prozent machen hierzu keine Angabe.

Über alle Wählergruppen hinweg überwiegt jeweils zumindest relativ-mehrheitlich der Anteil derer, welche hier bejahen, wobei dieser bei Wählern der Union (57 %), der Grünen (62 %) sowie der SPD (66 %) jeweils absolut-mehrheitlich und bei den anderen jeweils relativ-mehrheitlich ausfällt (42 – 49 %).

INSA-CONSULERE fragte: „In welche Richtung entwickelt sich der zukünftige Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD Ihrer Meinung nach?“

Die Hälfte der Umfrageteilnehmer (50 %) ist der Meinung, dass sich der zukünftige Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD in die falsche Richtung entwickelt. 27 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass sich dieser in die richtige Richtung entwickelt. Ein Fünftel (20 %) weiß es nicht und drei Prozent wollen diese Frage nicht beantworten.

Während Wähler der Union (49 %) relativ-mehrheitlich und jene der SPD (54 %) absolut-mehrheitlich der Auffassung sind, dass sich der Koalitionsvertrag (eher) in die richtige Richtung entwickelt, sind alle anderen Wählergruppen zumindest relativ-mehrheitlich gegenteiliger Ansicht, wobei dies Grünen-Wähler deutlich am seltensten so angeben (40 zu 59 – 84 %).

Über Hermann Binkert 398 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.