INSA-Umfrage: Bundesparteien sollen sich aus Koalitionsentscheidungen der Bundesländer raushalten

Berliner Reichstag, Quelle: SGL

INSA-CONSULERE fragte: „Sollten die Bundesparteien Ihrer Meinung nach das letzte Wort haben, welche Koalitionen ihre jeweiligen Landesparteien in den Bundesländern eingehen?“

Die relative Mehrheit von 39 Prozent der Befragten ist nicht der Meinung, dass die Bundesparteien das letzte Wort haben sollten, welche Koalitionen ihre jeweiligen Landesparteien in den Bundesländern eingehen sollten. Etwa ein Viertel (26 %) bejaht hier wiederum. 14 Prozent ist dieses Anliegen egal. 17 Prozent wissen es nicht und vier Prozent machen hierzu keine Angabe.

Sowohl Wähler der Linkspartei (33 %) als auch der SPD (42 %) sind jeweils (knapp) relativ-mehrheitlich der Ansicht, dass die Bundesparteien das letzte Wort haben sollten, welche Koalitionen ihre jeweiligen Landesparteien in den Bundesländern eingehen sollten. Wähler der Grünen sind sich diesbezüglich uneins (35 % ja, 33 % nein). Wähler der CDU/CSU, der FDP (je 40 %) sowie des BSW (48 %) verneinen hier relativ-mehrheitlich und jene der AfD (50 %) absolut-mehrheitlich.

„Wie hoch oder gering ist Ihrer Meinung nach der Einfluss der Politik der Bundesregierung für den Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen?“

46 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass der Einfluss der Politik der Bundesregierung für den Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hoch ist. Etwas über ein Drittel (34 %) geht von einem geringen bzw. gar keinem Einfluss aus. 16 Prozent können und drei Prozent wollen diese Frage nicht beantworten.

Über alle Befragtengruppen hinweg überwiegt jeweils mindestens relativ-mehrheitlich der Anteil derer, welche einen hohen Einfluss vermuten, wobei Rechtsverortete dies absolut-mehrheitlich und folglich deutlich öfter als der Rest so angeben. Sie sagen entsprechend seltener, dass es einen geringen bzw. keinen Einfluss gab (29 zu 37 bzw. 39 %).

Sämtliche Wählergruppen sind jeweils zumindest relativ-mehrheitlich der Meinung, dass der Einfluss der Politik der Bundesregierung für den Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hoch ist, wobei dies Wähler des BSW (44 %), der SPD, der FDP (je 46 %) sowie der Union (49 %) jeweils relativ-mehrheitlich und jene der Grünen (52 %), der AfD (54 %) sowie der Linkspartei (57 %) jeweils absolut-mehrheitlich so befinden.
­

Finanzen

Über Hermann Binkert 352 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.