INSA-Umfrage: 43 Prozent der Umfrageteilnehmer informiert sich hauptsächlich in den öffentlich-rechtlichen Medien über politische Themen

ARD-Berlin, SGL

INSA-CONSULERE fragte: „Wo informieren Sie sich hauptsächlich über politische Themen?“

Die relative Mehrheit von 43 Prozent der Umfrageteilnehmer informiert sich hauptsächlich in den öffentlich-rechtlichen Medien über politische Themen. Etwa ein Fünftel (22 %) tut dies über Soziale Medien und elf Prozent über Lokalzeitungen. Die restlichen Antwortoptionen kommen lediglich auf einstellige Ergebnisse: überregionale Tageszeitungen auf acht, „alternative Medien“ sowie andere Informationsquellen auf jeweils fünf Prozent. Drei Prozent informieren sich gar nicht über politische Themen. Jeweils zwei Prozent können oder wollen diese Frage nicht beantworten.

Je älter die Befragten sind, desto höher fällt tendenziell der Anteil derer aus, welche sich hauptsächlich in den öffentlich-rechtlichen Medien über politische Themen informieren, von lediglich 22 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen bis auf 60 bzw. 58 Prozent bei den ab 60-Jährigen. Ein ähnlicher Verlauf zeigt sich darüber hinaus bei denjenigen, welche hier Lokalzeitungen nennen (von 8 auf 16 %). Der umgekehrte Trend ist indes bei den Umfrageteilnehmern zu beobachten, welche hauptsächlich Soziale Medien für ihren politischen Informationsbedarf heranziehen (von 42 auf 7 bzw. 8 %). Insgesamt geben die beiden jüngsten Befragtengruppen jeweils relativ-mehrheitlich letzteres an (42 bzw. 38 %). Bei allen anderen Altersgruppen überwiegt jeweils mindestens relativ-mehrheitlich der Anteil derer, welche öffentlich-rechtliche Medien als Hauptinformationsquelle nutzen (43 – 60 %).

Bei der Aufschlüsselung der Hauptinformationskanäle nach Wählergruppen zeigt sich, dass Wähler der Union (51 %), SPD (55 %), BSW (56 %) und besonders der Grünen (67 %) jeweils absolut-mehrheitlich und entsprechend deutlich häufiger als die restlichen Wählergruppen (22 – 37 %) öffentlich-rechtliche Medien wählen. Auch bei FDP-Wählern überwiegt dieser Anteil relativ-mehrheitlich (37 %). Wähler der Linkspartei nutzen zu 35 Prozent die öffentlich-rechtlichen Medien und zu 34 Prozent Soziale Medien, wohingegen bei AfD-Wählern letzteres relativ-mehrheitlich die Hauptinformationsquelle darstellt (32 %). Auch 31 Prozent der FDP-Wähler nutzen diese hauptsächlich. FW-Wähler nutzen zu 24 Prozent überwiegend Soziale Medien und zu 22 Prozent öffentlich-rechtliche Medien, aber auch deutlich am häufigsten überregionale Tageszeitungen (18 zu 6 – 10 %). AfD-Wähler nutzen „alternative Medien“ (deutlich) häufiger als die anderen Wählergruppen (17 zu 0 – 8 %).

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.