Im Westen ist die CDU/CSU mit 34 Prozent die mit Abstand stärkste Kraft

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Wir erstellen wöchentlich eine Potentialanalyse (INSA-Analysis Potentiale), aus der man nicht nur das Ergebnis der Sonntagsfrage, sondern auch das zusätzlich mögliche Potential, die sicheren Stimmen und die Zahl der Wähler herauslesen kann, die eine Partei ganz sicher nicht wählen würden.

Darüber hinaus verdient meines Erachtens aber auch der Vergleich der Wählerschaften in West- und Ostdeutschland besondere Aufmerksamkeit. Im Westen ist die CDU/CSU mit 34 Prozent die mit Abstand stärkste Kraft. Die SPD auf Platz 2 im Westen kommt mit 17 Prozent gerade noch auf halb so viele Stimmen. Erst an dritter Stelle kommt die AfD mit 16 Prozent. Elf Prozent der Westdeutschen würden für das Bündnis90/Die Grünen und sieben Prozent für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stimmen. Die FDP käme auf knappe fünf Prozent, die Linke würde mit drei Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sonstige Parteien kämen zusammen auf sieben Prozent.

Deutlich anders fällt das Ergebnis der Sonntagsfrage für die Bundestagswahl in Ostdeutschland inklusive Berlin aus. Hier würde die AfD mit 27 Prozent stärkste politische Kraft. Dahinter kämen die CDU mit 23 Prozent und das BSW mit 17 Prozent. Die SPD käme auf elf Prozent und die Linke auf fünf Prozent. Die FDP kommt im Osten nur noch knapp auf zwei Prozent. Sonstige Parteien zusammen auf acht Prozent. Die Bundestagswahlfrage über das Zweitstimmenergebnis deckt sich mit der statischen Berechnung der Erststimmen und damit der jeweiligen Wahlkreissieger. Wer die Karte betrachtet erkennt die frühere innerdeutsche Grenze. Der Westen ist überwiegend schwarz, der Osten überwiegend blau.

Wer Brücken bauen und den Zusammenhalt fördern will, muss die Unterschiede zwischen West und Ost kennen und ernst nehmen. Parteien sollten immer berücksichtigen, dass die unterschiedlichen Regionen gute Repräsentanten brauchen. Deshalb ist es notwendig, dass diejenigen, die ihre Heimat im Bundestag vertreten, auch eine Verbindung zu Land und Leuten haben. Die Wähler spüren, ob ein Abgeordneter sich wirklich auch als Repräsentant versteht.

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Über Hermann Binkert 334 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.