Grünen-Wähler: Verfassungschutz wird zu politischen Zwecken missbraucht

Grüne, SGL

INSA-CONSULERE fragte Wie bewerten Sie die Arbeit des Verfassungsschutzes in Deutschland?“

Im Auftrag von NIUS haben wir in dieser Woche einen Blick auf den Verfassungsschutz geworfen. Die relative Mehrheit von 42 Prozent der Umfrageteilnehmer (kumuliert) bewertet die Arbeit des Verfassungsschutzes in Deutschland als eher (27 %) oder sehr schlecht (15 %), wohingegen 37 Prozent (kumuliert) diese für eher (31 %) oder sehr gut (6 %) halten. Vier Prozent ist dieses Anliegen egal, 15 Prozent können und drei Prozent wollen hierzu keine Einschätzung abgeben.

Während Umfrageteilnehmer, welche sich rechts der politischen Mitte positionieren, die Arbeit des Verfassungsschutzes in Deutschland absolut-mehrheitlich als schlecht bewerten (51 %), finden diese Befragte links der Mitte relativ-mehrheitlich gut (47 %). Mittig Verortete sind sich diesbezüglich uneins (40 % schlecht, 39 % gut).

Dass sie die Arbeit des Verfassungsschutzes in Deutschland als gut bewerten, sagen Wähler der Grünen (48 %), der Union (51 %), der SPD (55 %) sowie der FDP (57 %) jeweils mehrheitlich, wohingegen Wähler der Freien Wähler (47 %), des BSW (54 %) sowie der AfD (64 %) diese jeweils mehrheitlich für schlecht befinden. Linke-Wähler sind in ihrer Bewertung gespalten (je 41 % gut bzw. schlecht).

„Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist es Ihrer Meinung nach, dass der Verfassungsschutz in Deutschland zu politischen Zwecken missbraucht wird?“
48 Prozent (kumuliert) sind der Meinung, dass der Verfassungsschutz in Deutschland eher (29 %) oder sehr wahrscheinlich (19 %) zu politischen Zwecken missbraucht wird. 31 Prozent (kumuliert) halten dies wiederum für eher (24 %) oder sehr unwahrscheinlich (7 %). Mit 18 Prozent geben allerdings auch viele Umfrageteilnehmer an, dass sie hierzu keine Einschätzung kundtun können. Weitere drei Prozent wollen hierzu keine Angabe tätigen.

Auch wenn über sämtliche Bevölkerungsgruppen hinweg der Anteil derjenigen überwiegt, welche es für wahrscheinlich halten, dass der Verfassungsschutz in Deutschland zu politischen Zwecken missbraucht wird, geben dies Befragte, welche sich rechts der politischen Mitte verorten, absolut-mehrheitlich und somit deutlich am häufigsten an (63 zu 45 bzw. 44 %). Je weiter rechts der politischen Mitte sich die Umfrageteilnehmer verorten, desto geringer fällt der Anteil derjenigen aus, welche den Missbrauch des Verfassungsschutzes für unwahrscheinlich halten (von 39 auf 25 %).

Einzig Grünen-Wähler sind relativ-mehrheitlich der Meinung, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Verfassungsschutz zu politischen Zwecken missbraucht wird (45 %). Wähler der Linkspartei (49 %), der Freien Wähler (58 %), des BSW (60 %), der FDP (62 %) sowie der AfD (74 %) sind jeweils mehrheitlich gegenteiliger Ansicht. Sowohl Wähler der SPD (43 % wahrscheinlich, 42 % unwahrscheinlich) als auch der Union (41 % wahrscheinlich, 40 % unwahrscheinlich) sind hierbei jeweils gespalten.

Über Hermann Binkert 351 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.