Umfrage der Woche: Jeder Dritte spricht sich für einen militärischen Sieg der Ukraine mithilfe von NATO-Truppen aus

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Der Jahrestag des großflächigen Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine hat dazu geführt, dass auch die Frage nach dem möglichen Ausgang des Krieges zwischen Russland und der Ukraine häufiger gestellt wurde. Unsere Frage, welchen Ausgang man sich wünsche, haben 56,3 Prozent der Befragten mit „diplomatische Beilegung des Krieges“ beantwortet. Jeder Dritte (32,9 Prozent) spricht sich für einen militärischen Sieg der Ukraine – mithilfe von NATO-Truppen (11,3 Prozent) bzw. ohne Hilfe von NATO-Truppen (21,6 Prozent) – aus.

Besonders interessant wird es, wenn man die Wählerschaften der Parteien in den Blick nimmt: Die Wähler von SPD und CDU/CSU (jeweils zu 54,7 Prozent) sowie der der Wähler von FDP (51,9 Prozent), AfD (68,9 Prozent) und Linke (68 Prozent) sind mehrheitlich für eine diplomatische Beilegung des Krieges. Ausschließlich unter den Wählern von Bündnis90/Die Grünen spricht sich eine knappe Mehrheit (50,4 Prozent) für einen militärischen Sieg der Ukraine aus, 45,6 Prozent der Grünen-Wähler sprechen sich für eine diplomatische Lösung aus.

Wir haben die Frage nach dem gewünschten Ausgang des Krieges bereits vor sechs Wochen gestellt: Die Zustimmung zu einer „diplomatischen Beilegung des Krieges“ ist seither gestiegen – von 52,7 Prozent auf 56,3 Prozent. Auch unter der Grünen-Wählerschaft stieg der Wunsch nach einer diplomatischen Beilegung des Krieges von 39,1 Prozent auf 45,6 Prozent. Bei unserer letzten Abfrage wünschten noch 57,6 Prozent der Grünen-Wähler einen militärischen Sieg der Ukraine, derzeit sind es nur noch – siehe oben – 50,4 Prozent. Auch bei den AfD-Wählern gab es ein Umdenken: Vor sechs Wochen wünschten sich noch 21,9 Prozent einen militärischen Sieg Russlands, aktuell sagen das nur noch 8,4 Prozent der aktuellen AfD-Wähler. Und statt 51,9 Prozent sind aktuell 68,9 Prozent der AfD-Wähler für eine diplomatische Beilegung des Krieges. Diese Veränderung Richtung „pro Diplomatie“ verdient gerade deshalb Aufmerksamkeit, weil sie sich bei fast allen unserer abgefragten soziodemographischen Merkmale feststellen lässt.

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.