Umfrage der Woche: Deutsche Politiker tun zu wenig gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft

AfD-Logo, Quelle: SGL

INSA-CONSULERE fragte: „Sollte die Politik stärkere Anstrengungen unternehmen, um diesem Rechtsruck entgegenzuwirken?“

Die absolute Mehrheit von 60 Prozent der Umfrageteilnehmer, welche den Eindruck haben, dass es in Deutschland einen Rechtsruck gibt, sind der Ansicht, dass die Politik viel stärkere Anstrengungen unternehmen sollte, um diesem Rechtsruck entgegenzuwirken. Etwa ein Viertel (26 %) ist eher dieser Auffassung. Zehn Prozent wollen keine politischen Anstrengungen gegen diesen Rechtsruck. Drei Prozent wissen hier keine Antwort abzugeben und ein Prozent will die Frage nicht beantworten.

Über sämtliche Altersgruppen hinweg überwiegt jeweils der Anteil an Umfrageteilnehmern, welche sich viel stärkere Anstrengungen seitens der Politik gegen den Rechtsruck in Deutschland wünschen, wobei dieser Anteil mit dem Lebensalter ansteigt (von 51 auf 73 %). Entsprechend sind die jüngsten Befragten (37 %) deutlich häufiger und die ältesten (16 %) deutlich seltener als die mittleren Altersgruppen eher dieser Ansicht (Rest: 26 – 27 %).

Befragte, die sich in der politischen Mitte (61 %) und links davon (75 %) verorten, erhoffen sich jeweils absolut-mehrheitlich viel mehr Anstrengungen der Politik. Befragte rechts der Mitte (35 %) tun dies relativ-mehrheitlich. Sie verneinen hier aber auch deutlich am häufigsten (28 zu 2 bzw. 7 %).

Dass die Politik stärkere Anstrengungen unternehmen sollte, um diesem Rechtsruck entgegenzuwirken, lehnen AfD-Wähler relativ-mehrheitlich ab (43 %). Der Rest bejaht dies hingegen jeweils mehrheitlich sehr (49 – 80 %).

*26 Wähler der Freien Wähler nahmen an der Befragung teil.

Über Hermann Binkert 350 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.