Bei der letzten Bundestagswahl kam die Linke nur deshalb in den Bundestag, weil sie drei Direktmandate errang. Eine Fraktion ist sie nur deshalb, weil sie auf über fünf Prozent der Mandate kommt. Die sonstigen Parteien, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten, führen dazu, dass man auch mit weniger als fünf Prozent der Wählerstimmen noch eine Fraktion bilden kann. Die Linke liegt aktuell in Umfragen bei fünf Prozent, manchmal auch darunter. Nicht zuletzt wegen des Streits innerhalb der Linken ist absolut offen, ob die Partei bei der nächsten Bundestagswahl 2025 wieder den Sprung in den Deutschen Bundestag schafft. Wenn nicht, dann hätten auch Zweierbündnisse der Unionsparteien mit SPD, Grünen oder AfD jeweils eine Mehrheit.
Wir haben einmal abgefragt, welche der dann womöglich rechnerisch möglichen Zweierbündnisse die Befragten am besten fänden. Am schlechtesten schneidet ein schwarz-grünes Bündnis (13,3 Prozent) ab. Auch der Zuspruch für ein Bündnis aus Union und AfD ist mit 15,3 Prozent sehr bescheiden. Noch am ehesten Zuspruch findet ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD (23,7 Prozent). Bei den Befragten im Westen schneidet die schwarz-rote GroKo (24,7 Prozent) am besten ab, Schwarz-Grün kommt mit 14,2 Prozent vor Schwarz-Blau mit 12,8 Prozent. Bei den Befragten im Osten hingegen liegt ein Bündnis von CDU und AfD (23,8 Prozent) vorn, für Schwarz-Rot sprechen sich 20,3 Prozent aus und für Schwarz-Grün 10,2 Prozent.
Was auffällt: Alle möglichen Bündnisse der Union, ob mit SPD, Grünen oder AfD, fallen relativ-mehrheitlich bei den Befragten durch. Im Bundesschnitt 37,8 Prozent der Befragten (34 Prozent im Osten und 38,9 Prozent im Westen) sagen uns, dass sie keine der drei abgefragten Regierungskoalitionen am besten fänden. Jeder Elfte (9,3 Prozent, kumuliert) weiß keine Antwort oder will dazu keine Angabe machen.
Mit der aktuellen Ampel-Koalition ist die Mehrheit der Bevölkerung bekanntermaßen unzufrieden (59 Prozent; Umfrage im Auftrag der Bild am Sonntag, 23.02. – 24.02.2023). Wer die Beliebtheit anderer möglicher Bündnisse unter die Lupe nimmt, muss daran zweifeln, dass andere Regierungsoptionen auf deutlich mehr Zuspruch stießen.