Sodann sehen wir in den TV-Nachrichten, wie der Bundespräsident, vermutlich begleitet von einigen Vertretern der Bundeswehr, einen Kranz mit schwarz-rot-goldenen Schleifen in der Neuen Wache Unter den Linden niederlegt, um der Opfer der Kriege und der Opfer der von Nazi-Deutschland verübten Verbrechen zu gedenken.
Der Volkstrauertag heißt ungeachtet seines völkischen Anklangs – und der bestenfalls indifferenten Anteilnahme der mit eigenen „Erzählungen“ beschäftigten Staatsbürgr mit Migrationshintergrund – noch immer so. Ein im engeren Sinne „nationales“ Gedenken an die deutschen Kriegsopfer sowie der Gefallenen der beiden Weltkiege ist am Volkstrauertag nicht vorgesehen. Immerhin gedenkt man – Gegenstand einer weiteren TV-Szene – neuerdings auch der bei – erfolglos abgebrochenen – Kriegseinsätzen (Afghanistan, Mali) sowie – als sei dies identisch – bei Unfällen im Dienst zu Tode gekommenen Soldaten und Soldatinnen (in ungegenderter Reihung) der Bundeswehr. Die entsprechende Pflichtübung fällt dem noch amtierenden Verteidigungsminister Boris Pistorius zu, den – im Hinblick auf den bereits stattfindenden Wahlkampf – einige Auguren als zugkräftigeren SPD-Kanzlerkandidaten gegenüber dem an der „Schuldenbremse“ gescheiterten Ampelkanzler Olaf Scholz ins Spiel gebracht haben.
Der deutsche Gedenktag fällt in das dritte Jahr des von Russlands Herrscher Putin am 24. Februar 2022 eröffneten Krieges gegen die Ukraine. Ob bei dessen Erwähnung der Kriegsopfer auf beiden Seiten gedacht wird, ist nicht anzunehmen, denn die Sympathien der meisten Deutschen und ihrer politischen Klasse – ausgenommen, versteht sich, AfD und BSW – liegen noch immer bei der Ukraine, dem Opfer des Aggressors Putin. Das könnte sich jedoch ändern, wenn der derzeit in die Defensive gedrängte Präsident Selenskyi von den Deutschen noch mehr Geld und/oder endlich die Lieferung von Taurus-Raketen fordern sollte, was den vom Grundgefühl pazifistisch gestimmten Deutschen missfallen dürfte.
Ach ja, die heutigen Deutschen tun sich schwer mit ihren Gedenktagen, erst recht mit dem Gedenken an ihre Kriegstoten. Lange waren sie eingestimmt auf „Frieden schaffen ohne Waffen“. Doch jetzt müsse Deutschland wieder „kriegstüchtig“ sein, so proklamierte es unser Verteidigungsminister anlässlich der am 24. Februar 2022 eingetretenen „Zeitenwende“ (Scholz). Nicht überraschend sind seit dem Ukrainekrieg – vom Gazakrieg abgesehen – die Friedensparolen der Evangelischen Kirche, in den 1980er Jahre Hauptträger einer gegen „neue Nato-Raketen“ gerichteten Friedensbewegung, hörbar verstummt.