Einen Sieg Donald Trumps hatte die politisch-mediale Klasse in Deutschland für unmöglich gehalten

Unter Biden setzten die Katastrophen ein

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Einen Sieg Donald Trumps, schon gar nicht in aller Deutlichkeit und diesmal auch in der  absoluten Stimmenzahl, hatte die politisch-mediale Klasse in Deutschland für unmöglich gehalten und hält ihn womöglich auch weiterhin für einen demokratischen Super-Gau. Herbert Ammon kommentiert das Wahlergebnis mit einem hypothetischen Rückblick auf die Regierungsjahre Bidens.

Eine tiefgründige Analyse der kulturellen Kräfte, die dem allseits verabscheuten Trump zu seinem come back ins Weiße Haus verholfen haben, war vor dem 5. November 2024 in deutschen Zeitungen und Medien kaum irgendwo zu finden. Man begnügte sich mit dem herablassenden Verweis auf die  – stets nur als weiße, offen oder versteckt rassistische  Unterschicht identifizierten –  „Abgehängten“, die dem „Populisten“ Triump – auf den das Etikett ohne Frage zutrifft – auf den Leim gehen.

Nun ist die große Überraschung da, und die allseits entsetzten, sich geistig und moralisch überlegen dünkenden  Deutschen, die an Joe Biden allenfalls seine fortschreitende Debilität auszusetzen hatten, müssen sich auf die neue, durch die Rückkehr Trumps an die Spitze der verunsicherten Weltmacht USA entstandene Weltlage einrichten. Die große Unsicherheit erfasst alle Parteien, namentlich die Grünen als führende deutsche Meinungsmacht. Nur die beiden ungeliebten Randparteien AfD und BSW können als Trump-Versteher beanspruchen, auf die Dinge, die da auf Deutschland und Europa zukommen, vorbereitet zu sein.

Eine umfassende Betrachtung des Trumpismus aus meiner Tastatur sei hier nur angekündigt. Bis dahin verweise ich die auf meine vor vier Jahren verfasste Globkult-Besprechung einer Art Trump-Biographie eines Bewunderers von The Donald: https://www.globkult.de/politik/besprechungen/1856-doug-wead-donald-trump-die-wahre-geschichte-seiner-praesidentschaft. Im Schlusssatz erwähnte ich den von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner ausgearbeiteten Friedensplan für Israel-Palästina, der zu einem Friedenszustand im Nahen Osten führen sollte.

Geschichte im Irrealis ist als Gedanke zulässig, für den Historiker sogar unverzichtbar. Wir wissen nicht, wie der Dealmaker Trump in den nächsten Jahren die von Kriegen und Krisen bestimmte Weltlage zu bewältigen gedenkt. Dennnoch sei die Frage erlaubt, ob die Katastrophen, die in den vier Jahren des Präsidenten Joe Biden über Israel und die Ukraine – und damit auch über uns – hereingebrochen sind, auch unter einem Präsidenten Trump stattgefunden hätten.

https://herbert-ammon.blogspot.com/2024/11/trump-is-back.html

Über Herbert Ammon 103 Artikel
Herbert Ammon (Studienrat a.D.) ist Historiker und Publizist. Bis 2003 lehrte er Geschichte und Soziologie am Studienkolleg für ausländische Studierende der FU Berlin. Seine Publikationen erscheinen hauptsächlich auf GlobKult (dort auch sein Blog https://herbert-ammon.blogspot.com/), auf Die Achse des Guten sowie Tichys Einblick.