Die christliche Hoffnung darf nicht erlöschen

Besinnliches zum Politweihnachtsfest

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In seiner vorweihnachtlichen  Kolumne setzt sich Herbert Ammon kritisch mit der an Heiligabend in der Kirche zu erwartenden Botschaft sowie mit der prospektiven Weihnachtsansprache des Bundesrpäsidenten auseinander.
Was erwartet uns/mich in diesen Weihnachtstagen des Jahres 2025? Mit gewohnter Skepsis sehe ich dem – unverzichtbaren – Gottesdienst an Heiligabend entgegen, wo ich mich frage, wie es der Pastorin – kaum noch ein Pfarrer – in ihrer Predigt gelingen soll, die Heils- und Friedensbotschaft mit den Schreckensbildern vom Weihnachtsmarkt in Magdeburg in Einklang zu bringen. Wenn sie/er sodann das Wort „Denn es war sonst kein Raum in der  Herberge“ mit der traditionellen  Mahnung verknüpfen sollte, „in unserem reichen Land“ an die Nöte der Geflüchteten (politisch korektes, grammatikalisch schiefes nominalisiertes  PPA) zu denken, dürfte noch weniger Festesfreude aufkommen. Ich jedenfalls, wenngleich Nutznießer einer passablen Pension, bin nicht reich.  Für mein gutes Gewissen solltedie Spende für „Brot für die Welt“ eigentlich ausreichen. Deshalb gibt´s diesmal beim Ausgang  auch keinen Euro-Schein in den offenen Brotkorb für U4R, wie – aus Versehen! – noch letztes Jahr 2024.  Gleichwohl stimme ich am Ende doch seelisch erleichtert  in „Oh du fröhliche…“ ein, denn „Christ ist erschienen, uns zu versühnen“ – eine Hoffnung, die inmitten aller Finsternis im postchristlichen Abendland nicht erlöschen darf.

Auf das Festessen am ersten Weihnachtstag möchte ich nicht verzichten, gerne hingegen auf die Weihnachtsrede des Bundespräsidenten. Dessen Redenschreiber stand in diesen Tagen unter gewissem Druck, denn er stand nach dem Horrortrip des migratorischen Facharztes aus Saudi-Arabien vor der Aufgabe, die mutmaßlich bereits fertige Rede umzuschreiben. Dafür, dass der Mann aus dem Morgenland, selbst Doktor der Psychiatrie, schlicht verrückt ist, gab es seit längerem allerlei Anzeichen, unter anderem dessen Gewaltandrohungen im Internet, was unseren Wächtern demokratischer Wohlverhaltens – und/oder deren Algorithmen – offenbar entgangen war. Dieser Punkt wird besser nicht angesprochen. Einfacher wird es sein,  in die Phrase vom notwendigen „Zusammenhalt unserer Gesellschaft“ im Zeichen der Gemeinschaft aller Demokraten  (ohne -innen) eine Warnung vor Hass und Extremismus einzubauen.

Falls die Politbotschaft zum ersten Weihnachtstag danach noch wissenschaftlicher Fundierung bedarf, so könnte ein Passus aus dem FAZ- Aufsatz des Historikers Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, von Nutzen sein: „Die populistischen und rechtsextremen Bewegungen aller westlichen Demokratien werden nicht aufhören, mit der Konzentration auf diesen einen „Feind“ [die Einwanderung] ihre Mobilisierungschancen zu erhöhen und damit die unausweichliche Komplexität der modernen Welt in schändlicher Weise zu reduzieren. Und sie werden nicht aufhören, den demokratischen Staat als zu korrupt und als zu „volksverräterisch“ zu diffamieren, um mit dem „Feind“ fertig zu werden. Diese Polarisierung (?) droht die Demokratie propagandistisch, aber auch in der Wahlkabine zu delegitimieren.“ (FAZ v. 23.12.2024, S. 6)

Ein solcher Satz machte sich gut in der Weihnachtsansprache. Danach bedarf es nur noch eines Wortes zum wünschbaren Frieden für die Ukraine, zur Erhöhung unserer Wehrbereitschaft sowie einer Ermahnung, der demokratischen Wahlpflicht am 23. Februar verantwortungsvoll nachzukommen. Aber ach,  die Mahnung lässt mich ratlos, wie derzeit noch etwa die Hälfte der Wahlbürger.

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Über Herbert Ammon 103 Artikel
Herbert Ammon (Studienrat a.D.) ist Historiker und Publizist. Bis 2003 lehrte er Geschichte und Soziologie am Studienkolleg für ausländische Studierende der FU Berlin. Seine Publikationen erscheinen hauptsächlich auf GlobKult (dort auch sein Blog https://herbert-ammon.blogspot.com/), auf Die Achse des Guten sowie Tichys Einblick.