Pressemitteilung – Die 80er Jahre erscheinen vielen noch recht nah – wie unendlich weit entfernt sie sind, zeigen die Fotoausstellung und das Buch „BILLARD. München in Fotografien der 80er Jahre“. Sie präsentieren Seiten einer Stadt, die untergegangen sind, gentrifiziert, vergessen. Der Fotograf und Dokumentarfilmer Harald Rumpf hat damals Orte zwischen Glockenbachviertel und Hasenbergl, zwischen Schwabing und Haidhausen aufgenommen. Und er hat markante Münchner fotografiert: in Kneipen und Clubs, bei privaten Feiern, auf dem Oktoberfest und auf der Straße.
„Es ging immer um die Suche nach menschlichem Verhalten, nach Momenten, in denen die Abgebildeten ein privates Gesicht zeigen“, sagt Harald Rumpf. Er hat in erstaunlicher Weise die Befindlichkeiten dieser porträtierten Menschen eingefangen, ihre Beziehungen zueinander – und zum Fotografen. „Fotografie hat für mich auch ein magisches Moment, besonders in der nonverbalen Zwiesprache zwischen abgebildeter Person und mir als Fotograf“, sagt Harald Rumpf. Die ausdrucksvollen Schwarz-weiß-Aufnahmen haben einen stark subjektiven Charakter und vermitteln aus persönlicher Perspektive das Lebensgefühl der 80er Jahre. Die Betrachter sehen ein raues, einfaches, ungeschliffenes München, das heute komplett verschwunden ist.
München, Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Foyer im 1. Stock, 13. Dezember 2018 bis 12. Januar 2019, täglich von 8 bis 23 Uhr, Eintritt frei.
Das Buch erscheint im Verlag Aporia Media, 176 Seiten, ca. 75 Fotos, mit Texten von Andrian Kreye und Karin Sagner (deutsch/englisch/französisch), Hardcover, 38 €, ISBN 978 3 923155 14 9.
Am 15. Dezember um 15.30 Uhr ist außerdem „Münchner Freiheit“ im Werkstattkino, Fraunhofer Straße 9, zu sehen. Harald Rumpf hat für diesen preisgekrönten Dokumentarfilm von 1985 bis 1997 sechs Münchner Obdachlose beobachtet.