
Der Schöpfungsmythos der meisten Religionen lässt uns die Welt als Produkt Gottes erkennen, in der sich sein göttlicher Willen und seine Eigenschaften offenbaren. Allerdings geben uns erst seit einigen Jahrzehnten die Naturwissenschaften präzise Auskünfte darüber, wie unser Universum zustande kam, nach welchen Gesetzmäßigkeiten es funktioniert und was Leben bedeutet. Wenn alles auf dieser Welt das Werk Gottes war, dann offenbart es uns damit automatisch seine Allmacht, seinen Willen, seine überirdische Intelligenz und was er mit ihr wie erreichen wollte. Darüber hinaus offenbaren uns die Naturwissenschaften, dass sich das Universum wie eine Pflanze aus einer Art Samen mit Informationen vorprogrammiert entwickelte und zu verschiedenen Lebensformen führte. Sie offenbaren uns damit, dass es nur einen Schöpfungsakt zum Zeitpunkt Null gab, nach dem sich über Jahrmilliarden hinweg alles im Universum automatisch nach den Naturgesetzen prädestiniert entwickelte.
Einleitung
Die Theologie lehrt uns, dass unsere Welt das Werk Gottes ist und dass wir ihn aufgrund seiner Transzendenz nie verstehen können. Andererseits sollten aber aus seinem Werk sein Wille und seine Eigenschaften erkennbar sein. So wie uns das Werk eines Künstlers oder Erfinders seine Fähigkeiten und Absichten beweist, so offenbart sich auch Gott mit seinem Werk. Doch dazu müssen wir erst sein Werk verstehen, wie es funktioniert, wie es entstanden ist, welche Mechanismen in ihm aktiv sind usw. Nur dann können wir erkennen, was er uns mit ihm über sich offenbaren will. Das dazu notwendige detaillierte Wissen liefern uns die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte. Nur sie bilden die Grundlage für eine naturwissenschaftliche Offenbarung. Mit ihnen ist es gelungen, nicht nur präzise Aussagen zur Entstehung des Universums, sondern auch die feinsten Details der Mechanismen und Eigenschaften des Geschaffenen aufzuklären. Die Urknall-Theorie konnte dabei durch kosmologische und spektroskopische Untersuchungen experimentell so gut bestätigt werden, dass es weltweit keinerlei Zweifel an seiner Gültigkeit gibt. Auch die Eigenschaften der Elementarteilchen, die zuerst entstanden sind, die die Atome und mit ihnen alles aufbauten, sind inzwischen bestens untersucht. Die naturwissenschaftlichen und technischen Entwicklungen lassen uns ferner im Gegensatz zu früher gut verstehen, wie das Leben in der Natur zustande kommen konnte (s. dazu tabularasamagazin.de/Ursachen des Lebens/sixl). Die Art und Weise, wie die Schöpfung zustande kam, wie ein eimaliger Akt dafür sorgen konnte, dass unsere Welt und Leben auf ihr nach festen Regeln perfekt entstehen konnte, lässt uns heute erstmalig die Eigenschaften des Schöpfers und seinen Willen erkennen und verstehen.
Naturwissenschaftliche Fakten
Die definitiv ersten materiellen Teilchen, die beim Urknall quasi aus dem Nichts, genauer aus der nicht mit unseren physikalischen Gesetzmäßigkeiten beschreibbaren Singularität, entstanden sind, sind die Elementarteilchen, die uns inzwischen bestens bekannt sind. In Folgeschritten bauten sie die Atome, dann die Moleküle und schließlich nach Milliarden Jahren auch biologische Systeme auf. Alles auf der Welt und im Universum besteht heute aus ihnen. Sie enthielten von Anfang an alle Eigenschaften und Programme, die notwendig waren, um aus ihnen unsere Welt und die belebte Natur evolutionär zu erschaffen.
Wir wissen heute, dass biologisches Leben nur deshalb funktioniert, weil genetische Informationen in den Körperzellen verarbeitet werden.
Unser geistiges Leben funktioniert auch nur deshalb, weil in unserem Gehirn Sinnesinformationen verarbeitet werden und technisches, sogenanntes künstliches Leben oder artificial life, funktioniert auch nur deshalb, weil digitale Informationen elektronisch verarbeitet werden.
Alles lebt von Anfang an, da die Elementarteilchen, die ersten Teilchen des Universums, auch heute noch Informationen verarbeiten, sonst würden die Atome in ihre Bestandteile zerfallen. Die zuerst entstandenen Elementarteilchen stellen damit vergleichbar mit dem Samen einer Pflanze eine Art Samen des Universums dar, aus dem sich nach einem feststehenden Programm ein lebendes System wie ein Baum aus Wuzeln, Ästen, Blättern und Früchten entwickelt, was im Universum Sonnen, Planeten, unsere Erde, Natur, Pflanzen, Tiere und Menschen und vielleicht noch mehr entspricht, da die Entwicklung des Universums mit uns noch nicht beendet ist.
Was wir nicht beurteilen können, ist die Frage, ob der Samen des Universums das Erbgut seines Schöpfers enthält, was den Regeln der Natur, so wie wir sie kennen, entsprechen würde, oder ob sein Schöpfer ihn mit neuartigen Informationen ausgestattet hat, wie es z. B. Menschen tun, die als Erfinder oder Schöpfer von AI (Artificial Intelligence) oder AL (Artificial Life) bezeichnet werden können. Fest steht allein ohne Zweifel, dass der Samen wie eine lebende Zelle, wie z.B. die Urzelle oder eine Eizelle so programmiert wurde, dass aus ihm Lebewesen entstehen.
Was offenbaren uns die naturwissenschaftlichen Fakten beim Urknall?
Als erstes offenbaren sie uns, dass sich mit den ersten Teilchen des Universums, den Elementarteilchen, alles im Universum und auch unsere Welt wie aus einem Samen vorprogrammiert entwickelt hat. Ein Samen lebt, da in ihm ein genetisches Programm Informationen verarbeitet, das etwas Lebendes, und damit ein spezielles Lebewesen z. B. eine Bakterie, eine Pflanze oder ein höheres Lebewesen wie z.B. Tiere und Menschen erzeugt.
Die physikalischen Eigenschaften der Elementarteilchen offenbaren uns, dass der Schöpfer unserer Welt mit dem Urknall den Samen des Universums schuf, aus dem sich nach Milliarden Jahren nach einem vorgegebenen Programm auch unsere Welt mit allen Lebensformen, die wir kennen, entwickeln sollten.
Sie offenbaren uns ferner den Willen seines Schöpfers, mit dem er von Anfang an sicherstellen wollte, wie sich alles im Detail über Milliarden Jahre hinweg entwickeln sollte. Ein Wille basiert immer auf etwas Geistigem (Informationen), die mit einem Geist (Mechanismus) verarbeitet und in eine Aktion umgesetzt werden.
Der Samen seinerseits ist die Frucht eines Lebewesens, was bedeutet, dass die Ursache des Samens des Universums ebenfalls ein Lebewesen allerdings unbekannter Art war, denn wir können es nicht beschreiben, da es transzendent war.
Ferner offenbaren uns die naturwissenschaftlichen Fakten, dass die Singularität, aus der der Samen stammt, alle transzendenten göttlichen Eigenschaften besitzt, die wir von einem ewig lebenden Gotte erwarten (s. die ausführliche Argumentation in tabularasamagazin,de/wissensbasierte-theologie/sixl).
Das bestätigt indirekt die biblischen Vorstellungen, dass Gott die belebte Natur und schließlich uns als seine immanenten Geschöpfe mit dem Samen des Universums vorprogrammiert geschaffen hat. Da wir nach biblischen Vorstellungen seinem Ebenbild gleichen sollen, wird dies auch durch seine „Erbinformationen“ nach einer gewissen Entwicklung des Samens sichergestellt. Als immanente Wesen haben wir mit unserem Geist allerdings nur einen Hauch seiner göttlichen Eigenschaften, der uns denken, sprechen, planen und vieles mehr lässt und uns damit einen gewissen Grad an Intelligenz vermittelt.
Nichtreligiöse Menschen argumentieren zurecht, dass die Singularität das heutige Universum in einem Punkt in einer extrem komprimierten Form, die nicht den uns bekannten Gesetzmäßigkeiten folgt, enthalten haben könnte, ehe es zum Urknall kam. Im Prinzip könnte sie – ähnlich wie die uns in unserem Universum bekannten Schwarzen Löcher, die gesamte Energie und Materie eines früheren ähnlichen Universums aufgesaugt und beim Urknall wieder ausgespuckt haben. In diesem Fall wäre Gott nicht der Verursacher unseres aktuellen Universums, sondern der Schöpfer eines ewigen Kreislaufs von transzendenten Singularitäten zu immer wieder ähnlichen Universen.
Welche Formen des Lebens haben sich aus dem Samen des Universums entwickelt?
Was sich aus dem Samen des Universums im Lauf von Milliarden Jahren entwickelt hat, haben wir heute vor Augen und können die Mechanismen, die dafür verantwortlich sind, aufgrund der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte auch verstehen. Die Entwicklung der Informationstechnologien hat unsere Welt mit den zugehörigen elektronischen Geräten von Grund auf verändert. Künstliche Intelligenz und künstliches Leben zeigen, wie man mit Informationsverarbeitung geistiges und körperliches Leben in der Technik auch künstlich erzeugen kann. Auf natürliche Weise kennen wir es bei uns.
Unser geistiges Leben basiert auf Sinnesinformationen, die wir mit unseren Sinnesorganen empfangen haben und im Gehirn durch unseren denkenden Geist verarbeitet haben. Unsere Sprache spielt dabei eine entscheidende Rolle, die durch 26 Grundbuchstaben des Alphabets charakterisiert ist.
Unser körperliches Leben basiert auf genetischen Informationen, die in einer anderen Sprache mit vier molekularen Buchstaben auf der DNS abgespeichert sind. Sie bleiben im Laufe eines Lebens unverändert und werden von Generation zu Generation nahezu unverändert weitergegeben. Diese Informationen werden in unseren Köperzellen durch einen biochemischen Mechanismus verarbeitet, den wir als unseren genetischen Geist in Anlehnung an unseren denkenden Geist bezeichnen.
Künstliches Leben basiert auf digitalen Informationen einer technischen Sprache, die in der Abfolge von zwei Zeichen, 0 oder 1, stecken. Der elektronische Geist, der in Computern Informationen verarbeitet, vergisst nichts und rechnet präziser als unser menschlicher Geist. Er kann in unseren Smartphones Bilder speichern, senden, mit uns sprechen, uns unterhalten usw. Kein Kind kann heute darin etwas Mystisches oder Geisterhaftes erkennen. Vor einigen Jahrhunderten hätte man hingegen ernsthaft daran geglaubt, dass es verzaubert wäre und Geister aus ihm sprechen würden. Aus diesem Grund ist es auch gerechtfertigt den Mechanismus, der in ihm arbeitet, als elektronischen oder technischen Geist zu bezeichnen.
Was offenbart uns naturwissenschaftlich, wie der Schöpfer seinen Willen umsetzt?
So wie der elektronische Geist in einem technischen Gerät den Willen seines Erfinders entsprechend den von ihm eingegebenen Informationen umsetzt, so setzen auch alle anderen Geistformen, den Willen entsprechend den vorgegebenen Informationen um.
Alle Aktionen, die über Jahrmilliarden unser Universum entwickelten und schließlich das Leben auf der Welt generierten, basieren auf Informationen, die mit einem Geist (Mechanismus) verarbeitet und in eine Aktion umgesetzt werden. Mit dem elementaren Geist, der in allen weiter entwickelten Geistformen enthalten ist, wirkt der Geist des Schöpfers auch heute noch allgegenwärtig in allen Atomen und setzt mit seinen Naturgesetzen seinen Willen um.
Die Elementarteilchen bilden entsprechend ihrer elementaren Informationen mit dem elementaren Geist Atome, Moleküle und biologische Systeme. Sie sind die Voraussetzungen für die Bildung von genetischen Informationen, mit denen biologisches Leben entstehen konnte.
Biologische Zellen bilden entsprechend ihrer genetischen Informationen mit dem genetischen Geist die ersten einfachen Lebewesen (Einzeller und Vielzeller). Sie bilden die Voraussetzung für die Entwicklung höherer Lebewesen mit einem zentralen Nervensystem.
Die weiter entwickelten biologischen Zellen in höher entwickelten Lebewesen bilden ebenfalls entsprechend den genetischen Informationen mit dem genetischen Geist neuronale Zellen, die ihren Körper mit einem zentralen Nervensystem und Sinnesorganen ausstatten. Sie sind die Voraussetzung für die Entwicklung von Sinnesinformationen und internen Körperinformationen.
Mit neuronalen Zellen bildete sich der Geist des Menschen, der mit Sinnesinformationen und inneren Körperinformationen uns neben dem körperlichen Leben zwei Arten des geistigen Lebens führen lässt: Erstens ein unbewusstes geistiges Leben, das vollautomatisch unsere Körperfunktionen regelt und zweitens ein bewusstes geistiges Leben, das Menschen und Tiere dazu befähigt auf optische und akustische Informationen, die das Umfeld liefert, zu reagieren. Sie sind die Voraussetzungen für Sprachinformationen.
Mit speziellen Lauten und Buchstaben entwickelten wir Menschen optisch und akustisch wahrnehmbare Sprachinformationen und mit ihnen einen denkenden Geist, der uns ein von unserem Körper unabhängiges geistiges Leben führen lässt, das uns von den Tieren unterscheidet. Er ist die Grundlage für unsere Intelligenz, mit der wir technische Geräte entwickeln konnten.
Mit der Halbleitertechnologie entwickelten wir Menschen elektronische Geräte, mit denen in einer binären Sprache elektronische Informationen mit einem technischen Geist verarbeiten können. Sie stellen die Voraussetzung für die weitere Entwicklung der künstlichen Intelligenz und des künstlichen Lebens dar.
Die Entwicklung der verschiedenen Lebensformen von den Elementarteilchen über biologisches Leben, körperliches und geistiges Leben zu künstlichem Leben durch Informationsverarbeitung verschiedener emergenter Informationen ebenfalls durch verschiedene emergente Geistformen wurde durch die ersten Informationen und dem elementaren Geist, der sie verarbeitet, schon im Samen des Universums zum Zeitpunkt Null entsprechend dem Willen des Schöpfers vorprogrammiert. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde und im ganzen Universum entspricht mit den geschaffenen Lebewesen und der Art und Weise, wie es auf unserer Erde erfolgte, einem göttlichen Plan, der sicherstellte, dass Lebewesen dieser Art mit den uns bekannten Atomen überall auf allen erdähnlichen Planeten im Universum entstehen konnten. Da es unzählige erdähnliche Planeten im All gibt, ist damit die automatische Entstehung biologischen Lebens im Universum garantiert.
Die spezielle Art und Weise und in welchen Schritten der Schöpfer mit den Naturgesetzen seinen Willen umgesetzt hat, ist heute noch über die Entwicklung der Lebewesen aus einer Zelle erkennbar.
Jeder von uns ist aus einer Eizelle entstanden und hat die ganze Entwicklung des biologischen Lebens während seiner Entwicklung im Mutterleib als Embryo über Einzeller, Vielzeller, über alle Formen einfacher Lebewesen erkennen lassen. Auch der Samen des Universums hat sich mit seinen Elementarteilchen über Atome, Moleküle sowie biologischen Systemen zu einer Zelle mit genetischen Informationen entwickelt.
Zusammenfassung
Die Offenbarung der Naturwissenschaften kann übereinstimmend mit theologischen Vorstellungen wie folgt zusammengefasst werden:
Erst die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte über die Details der Entstehung des Universums und des Lebens auf unserer Welt offenbaren uns die Eigenschaften seines Schöpfers und was er wie damit erreichen wollte. Sie offenbaren uns seine Allmacht, seine Allgegenwart, seine überirdische Wesensart und seine überirdische Genialität, mit der er in einem Akt mit dem Urknall eindeutig festlegte, wie sich das Universum und Leben auf unserer Welt entwickeln sollte.
Mit den Elementarteilchen generierte er dabei eine Art Samen, der durch seinen Geist alle Informationen und Mechanismen enthielt, um den gesamten Verlauf der weiteren Entwicklung in einer nach seinem Willen vorbestimmten Art und Weise sicherzustellen. Mit den charakteristischen Eigenschaften aller Formen des körperlichen und geistigen Lebens, bei denen immer ein Geist (Mechanismus) Geistiges (Informationen) von Anfang an verarbeitet und dabei Aktionen erzeugt, hat sein von ihm geschaffener Samen mit seinem von ihm übernommenen Geist das gesamte Universum und unsere Welt einschließlich der Menschheit über Jahrmilliarden hinweg als aktuelles Ergebnis seiner Pläne entstehen lassen.
Die Naturwissenschaften offenbaren uns damit über den Schöpfungsakt die göttlichen Eigenschaften des Schöpfers und über die Eigenschaften des Geschaffenen seinen Willen, der ihn als lebendes göttliches Wesen offenbart, das in einer genialen Aktion den Samen unseres Universums schuf, aus dem alles und auch wir entstanden. Das entspricht den biblischen Vorstellungen, dass er uns „nach seinem Ebenbild“ erschuf, wobei diese Aussage nicht wörtlich genommen werden darf, da Immanentes niemals Transzendentem gleichen kann. Dennoch können wir uns als seine Kinder mit einem Hauch seiner Eigenschaften verstehen, der sich vor allem in unserem denkenden Geist offenbart. Wie sich Eltern um ihre Kinder kümmern, so ist davon auszugehen, dass sich auch unser Schöpfer um uns im Einklang mit theologischen Vorstellungen sorgt.
Literatur
Dieser Artikel baut ausschließlich auf allgemein zugänglichen Erkenntnissen der Naturwissenschaften auf, die mit den jeweiligen Stichwörtern online in Wikipedia aufgerufen werden können. Zur Vertiefung eignen sich weitere Artikel zum Thema „Ursachen des Lebens“, „Evolution der Information und der Informationsverarbeitung“ unter Tabularasamgazin.de/author/sixl.