
Die Theologie lässt uns die Welt als Gottes Werk erkennen. Die Art und Weise, wie das Universum und später das Leben in der Natur auf der Erde entstanden ist, steht allerdings erst seit einigen Jahrzehnten naturwissenschaftlich eindeutig gesichert fest. Der für die Entstehung des Universums verantwortliche kosmische Geist weist dabei alle göttlichen Eigenschaften auf. Mit diesen Erkenntnissen lässt sich eine wissensbasierte Theologie (1) entwickeln und eine Offenbarung der Naturwissenschaften (2) formulieren. Mit ihnen und mit einem von ihm „geerbten“ Geist ist es uns heute möglich, seine göttlichen Absichten ansatzweise aus der genialen Art und Weise zu erraten, wie er mit dem vorprogrammierten „Samen“ des Universums (3) in einem einmaligen Akt dafür gesorgt hatte, dass sein Wille für alle Zeiten umgesetzt wird. Nur denkende Wesen leben und besitzen einen Willen. Deshalb können wir den überirdischen Verursacher des vorprogrammierten und deshalb auch lebenden „Samen“ des Universums auch aus naturwissenschaftlicher Sicht als Gott bezeichnen. Da das aktuelle Wissen zur Entstehung unserer Welt und der Menschheit nicht unmittelbar den biblischen Darstellungen entspricht, wirft es zahlreiche Fragen auf, die im Folgenden so gut wie möglich beantwortet werden.
Wie ist der singuläre Punkt, aus dem alles entstand, zu verstehen?
Theologisch lebt Gott mit seinen Engeln in einer transzendenten Welt, die für sie ebenso real ist wie für uns unsere immanente Welt. Sie kann nur nicht mit unseren naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten verstanden werden. Da das Universum vor ca. 13,8 Milliarden Jahren, kosmologisch eindeutig erwiesen, aus einem singulären Zustand entstanden ist, dessen Eigenschaften und Mechanismen in einem Punkt konzentriert waren und sich jeglicher naturwissenschaftlichen Beschreibung entziehen, handelt es sich dabei theologisch um einen transzendenten Zustand, der naturwissenschaftlich erwiesen, alle göttlichen Eigenschaften besaß. Nur ein überirdisches Lebewesen mit einem starken übermenschlichen Willen konnte sich aus der Singularität mit unvorstellbarer Energie in einer einmaligen Aktion in den lebenden immanenten Anfangszustand des Universums verwandeln, bzw. den „Samen“ des Universums erschaffen, aus dem sich vorprogrammiert und damit auf vorbestimmte Art und Weise das heutige Universum und das Leben auf der Welt entwickelte.
Warum war Gott nur einmal beim Urknall aktiv?
Ein einziger Schöpfungsakt genügte, um mit einem vorprogrammierten „Samen“ des Universums (gegeben durch die ersten Teilchen des Universums und ihren spezifischen Eigenschaften) die Entwicklung unserer Welt und der belebten Natur für alle Zeiten festzulegen. In ihm sorgen seither unveränderliche „genetische“ Informationen dafür, dass sich das Universum präzise in einer vorbestimmten Art und Weise im Lauf von Milliarden Jahren wie eine Pflanze aus einem Samen oder ein Tier aus einem Ei über mehrere Entwicklungsstufen entwickelt. Dieser geniale Akt höchster Intelligenz garantiert eine vorprogrammierte und damit prädestinierte evolutionäre Entwicklung des Universums, einschließlich unserer Welt, aus einem „Samen“, die keine weiteren Eingriffe erforderlich macht und jegliche spätere Korrekturen durch Wunder automatisch ausschließt.
Wenn er nur einmal aktiv war, wie setzt er dann heute noch seinen Willen um?
Seinen Willen setzt er von Anfang an für alle Zeiten mit den Fundamentalkräften, die zwischen den Elementarteilchen wirken, um. Diese werden durch seinen Geist bei der Verarbeitung der Informationen automatisch generiert, die er mit den speziellen Eigenschaften der Elementarteilchen „feinabgestimmt“ in den „Samen“ des Universums eingeprägt hatte. Mit ihnen bildeten sich präzise nach seinem Willen die Atome, aus denen die uns heute bekannte gesamte Materie des Universums sowie die belebte Natur auf der Erde besteht. Mit ihnen legte er den Verlauf aller Ereignisse durch seine Naturgesetze für immer fest. Da alles aus seinen Elementarteilchen besteht, beherrscht sein mit ihnen wirkender Geist allgegenwärtig und ewig das gesamte Geschehen im Universum und in unserer Welt. Dies gilt auch in der belebten Natur und in jedem einzelnen von uns.
Was wollte und will er mit seinen vorgegebenen Informationen erreichen?
Was Gott damit von Anfang an wollte, sehen wir ansatzweise an dem Ergebnis, welches er damit bis heute erzielt hatte. Ausgehend von dem belebten „Samen“ des Universums entstanden entsprechend seinen Naturgesetzen in einer Kausalkette verschiedene Arten des Lebens (4). Welche Lebensformen in welcher Reihenfolge mit klar definierten evolutionären Entwicklungsstufen nach seinem Willen entwickelt wurden, sind im Folgenden aufgelistet:
- In der ersten Phase sorgte er mit den elementaren Informationen und ihrer Verarbeitung für physikalische Lebensformen, die mit der physikalischen Evolution Nukleonen und Atome schufen.
- In der zweiten Phase sorgte er mit der chemischen Evolution für chemische Lebensformen, die Molekülen generierten und mit ihnen die Grundlage für organisches Leben bildeten.
- In der dritten Phase sorgte er mit der biologischen Evolution für biologische Lebensformen ausgehend von der Urzelle, die das Leben in der Natur
- In der vierten Phase sorgte er ebenfalls mit der biologischen Evolution durch die Entwicklung von Gehirnen zusätzlich für eine geistigen Evolution, mit denen sich eigenständige geistige Lebensformen entwickelten, die uns mit unserem denkenden Geist zusätzlich zu unserem körperlichen Leben ein geistiges Leben ermöglichen.
- In der fünften Phase der technischen Evolution sorgte die geistige Evolution mit dem denkenden Geist des Menschen für die Entwicklung künstlicher Intelligenz und künstlichem Leben, die elektronische Lebensformen ermöglichen.
Mit den angeführten Lebensformen ist die Evolution des Lebens vermutlich noch lange nicht abgeschlossen, da unsere Welt, solange uns die Sonne mit Energie beliefert, noch weitere Milliarden Jahre bestehen wird.
Warum wollte er ein riesiges Universum?
Nur ein riesiger „Samen“ konnte das heutige unvorstellbare riesengroße Universum mit Trillionen Sonnensystemen entwickeln. Nur so konnte erreicht werden, dass sich auch organisches Leben auf einem der darin enthaltenen Planeten, wie z.B. auf unsere Erde, entwickeln konnte. Leben setzt klar definierte Lebensbedingungen voraus, wie z.B. vernünftige Temperaturen, die nur in einem bestimmten Abstand von der zentralen Sonne gegeben sind und die Existenz von genügend Wasser und Sauerstoff. In unserem Sonnensystem sind Venus und Merkur zu nahe an der Sonne und die anderen zu weit entfernt. Bei Trillionen Sonnen gibt es vermutlich Millionen Planeten, die ähnliche irdische Bedingungen aufweisen und damit ähnliche Chancen zur Entwicklung biologischen Lebens besitzen. Deshalb wird auch davon ausgegangen, dass sich nicht nur auf der Erde Lebewesen entwickelt haben. Wir sind nur das Ergebnis der Evolution auf der Erde, das nach seinem Willen und auf seine vorgegebene Art und Weise eigenständig denkende Lebewesen generiert hat.
Warum hatte er eine immanente Welt geschaffen?
Naturwissenschaftlich wissen wir absolut nichts über transzendente Welten und Lebensformen. Allerdings glauben wir, dass Gott und seine transzendenten Geschöpfe rein geistig sind und über Informationen verfügen, die den „Samen“ des Universums entworfen und schließlich beim Urknall erzeugt haben. Da in jedem Samen auf unserer realen Welt das Erbgut seines Erzeugers enthalten ist, stammt vermutlich alles von ihm. Körperlich sind es die Elementarteilchen, aus denen alles besteht. Geistig sind es die Charakteristika des Lebens, gegeben durch Informationen unterschiedlicher Art sowie die zugehörigen Mechanismen, die sie verarbeiten und dabei Aktionen verursachen. Seine geistigen Eigenschaften sind in allen Lebensformen des Universums und unserer Welt auf Erden enthalten. Gott wollte offensichtlich mit dem Universum keine weitere transzendente Welt, sondere eine völlig andere Welt schaffen, auf der verschiedene immanente Lebensformen entstehen, die mit seinem „vererbten“ Geist im Lauf der Zeit einen unabhängigen freien Willen entwickeln und mit ihm ähnlich wie er, selbständig denken und handeln können.
Warum hatte er biologische Lebensformen geschaffen?
Alle Lebensformen zeichnen sich durch die Fähigkeit der Verarbeitung von Informationen aus. Mit den biologischen Lebensformen werden allerdings erstmals Informationen verarbeitet, die in einer speziellen Sprache verfasst sind und nichts mit den Eigenschaften der Teilchen oder der Materie zu tun haben. Ferner ist es mit ihnen erstmals möglich, sich selbst reproduzierende lebende Systeme auf Wasser- und Kohlenstoffbasis zu erschaffen. Die dazu notwendigen Erbinformationen werden in einer molekularen Sprache geschrieben, die durch eine spezielle Abfolge verschiedener Zeichen gegeben ist, so wie die digitale Sprache und auch unsere Sprache, die mit speziellen Buchstaben geschrieben wird. Die Urzelle war die erste lebende biologische Zelle, die mit genetischen Informationen in einer genetischen Sprache arbeitete. Sie konnte mit den Naturgesetzen und den Umweltbedingungen der Urzeit selbst evolutionär entstehen und sich über primitive Lebensformen zu Pflanzen, Tieren und Menschen entwickeln. Da wir die höchst entwickelte biologische Lebensform darstellen, sind wir auf jeden Fall eines seiner Ziele seiner prädestinierten evolutionären Entwicklung.
Was zeichnet neben ihrer Vergänglichkeit alle biologischen Lebensformen aus?
Alle biologischen Lebensformen haben ein Problem. Sie bestehen aus instabilen organischen Molekülen, die sich im Lauf der Zeit zersetzen und in ihre Bestandteile zerfallen. Da sie nur eine begrenzte Lebensdauer haben, sterben sie grundsätzlich nach einer gewissen Zeit. Diesen Nachteil gleicht die Evolution dadurch aus, dass sie Pflanzen, Tieren und Menschen die Möglichkeit bietet, sich unter günstigen Lebensbedingungen perfekt zu reproduzieren. Über die genetischen Informationen sind sie alle eine perfekte Kopie ihrer Vorfahren. Die meisten Menschen glauben allerdings nicht an eine Wiedergeburt, weil ihnen der Christliche Glaube ein besseres Leben im Jenseits verspricht und weil sie sich nicht an ein früheres Leben erinnern können. Dies ist auch unmöglich, weil mit dem Gehirntod der Vorfahren auch ihre Erinnerungen komplett ausgelöscht werden. Viele Menschen vertrauen dem vererbten Glauben, solange sie keine besseren Informationen haben. Den meisten Menschen ist ferner nicht bewusst, dass ihre Erinnerungen, im Gegensatz zu den vererbten genetischen Informationen, ausschließlich auf den selbst wahrgenommenen Sinnesinformationen aufbauen. Warum sollte Gott Milliarden Menschen ein Leben im Jenseits ermöglichen, wenn er ihnen bereits mit der Genetik ein ewiges Leben im Diesseits verschafft hat?
Sind wir ein Zwischenziel seines Willens?
Da sich das Universum noch weitere Milliarden Jahre weiterentwickeln wird, können wir nicht davon ausgehen, dass wir das Endziel einer prädestinierten Entwicklung sind. Auf jeden Fall ist die Entwicklung unseres denkenden Geistes ein wichtiges Zwischenziel, was uns ähnlich wie Gott als Schöpfer des Universums und der Menschheit, zu Schöpfern elektronischer Wesen macht. Mit uns als selbständig denkende Wesen, die eigene Gedanken entwickeln können, hat Gott gewiss eines seiner wichtigsten Zwischenziele erreicht. Mit unserem denkenden Geist haben wir von ihm einen kleinen Teil seiner Intelligenz geerbt, die uns befähigt, ebenfalls mit künstlicher Intelligenz ausgestattete geistige Lebensformen und in naher Zukunft auch künstliche körperliche Lebensformen mit menschenähnlichen Eigenschaften als unsere Diener zu schaffen. Da diese technischen Geschöpfe uns gewiss in Zukunft körperlich und geistig haushoch überlegen sein werden, könnten sie sich früher oder später unserer Kontrolle entziehen. In jeden Fall muss man davon ausgehen, dass auch sie mit ihrem überlegenen Geist noch weitere andersartige Generation von künstlichen Lebewesen schaffen könnten, die wir uns heute noch nicht vorstellen können.
Warum hat er uns mit einem denkenden Geist ausgestattet?
Unser denkender Geist arbeitet mit unserer Sprache und mit Bildern. Damit können wir Wissen und Erfahrungen austauschen und dokumentieren. Da alles, was wir denken, abstrakt ist und deshalb auch nicht den Naturgesetzen unterworfen ist und da wir ferner mit unseren eigenen Informationen denken können, was immer wir wollen, haben wir einen freien Willen. Was wir denken, ist nicht vorprogrammiert und damit auch nicht prädestiniert. Da auch diese spezielle menschliche Fähigkeit im Programm der evolutionären Entwicklung vorprogrammiert war, entspricht es auch dem Willen unseres Schöpfers. Unser freier Wille lässt uns kreativ werden, eigene Projekte, Geräte, Maschinen und elektronische Geräte entwickeln. Damit stoßen wir ein neues evolutionäres Programm an, das künstliches Leben mit menschenähnlichen Eigenschaften auf anorganischer Basis entwickelt. Mit unserem denkenden Geist können wir wissenschaftlich aktiv werden und mit den Naturwissenschaften, die Welt und wie sie funktioniert, verstehen. Sie offenbaren uns den Willen unseres Schöpfers über sein Werk und über die Mechanismen, mit denen es funktioniert. Da alles nach seinem Willen geschieht, wollte er damit auf die Zeit des Glaubens eine Zeit des Wissens und Verstehens folgen lassen. Die Naturwissenschaften lassen uns heute ihn und seine Absichten über die Art und Weise, wie er seinen Willen über die Mechanismen seines Werkes umsetzt, nicht nur erkennen, sondern auch verstehen.
Was bedeuten die Pläne Gottes für unser Leben?
Auch wir sind ein aktuelles Ergebnis seines Willens. Unser körperliches und geistiges Leben hat sich aus dem „Samen“ des Universums über mehrere Zwischenstufen ohne Unterbrechung nach seinen von ihm vorgegebenen Plänen/Informationen entwickelt. Es sollte uns endlich bewusst werden, dass unser körperliches Leben über nahezu unveränderte genetische Informationen von Generation zu Generation ebenso nahezu unverändert ständig erneuert wird. Unser geistiges Leben entwickelt sich hingegen über unsere im Laufe unseres Lebens aufgenommenen Sinnesinformationen immer wieder auf eine andere Art und Weise absolut neu, mit neuem Wissen, neuen Erfahrungen und neuen Erinnerungen. Naturwissenschaftlich betrachtet, hatten wir über den „Samen“ des Universums schon immer gelebt und benötigen deshalb auch kein zukünftiges transzendentes Leben im Jenseits, da wir im Diesseits immanent immer wieder neu geboren wurden und auch zukünftig immer wieder neu geboren werden. Ehe wir zuvor nur in Bildern und Lauten, wie Tiere denken konnten, hatten wir erst mit dem homo erectus vor etwa einer Million Jahren einen mit unserer Sprache unabhängig denkenden Geist entwickelt. Die Naturwissenschaften geben uns damit ein klares Bild über ein sinnerfülltes vergangenes und zukünftiges evolutionäres Leben auf unserer realen Welt und schließen damit ein sinnlos erscheinendes Seelenleben in transzendenten Welten aus.
Was könnte das Endziel seines Willens sein?
Ein Ende des Universums ist noch lange nicht absehbar, denn es wird sich vermutlich noch viele Milliarden Jahre weiterentwickeln. Da allerdings die Lebensfähigkeit biologischer Systeme in Zukunft immer fragwürdiger wird, kommen alle anderen technischen Systeme, die auf stabiler anorganischer Basis aufgebaut sind, immer mehr in Vorteil. Menschliche und künstliche Intelligenz können auch zu beiderseitigem Vorteil gemeinsam genutzt werden. Was geschehen wird, können wir nicht vorhersagen. Nur eines zeichnet sich klar ab: Die Systeme werden immer komplexer und komplizierter. So wie sich die Urzelle über viele Zwischenstufen zu Menschen entwickelt hat, so können sich auch technische Systeme ebenfalls über viele Zwischenstufen weiterentwickeln und dabei auch biologische Lebensformen durch Implantate oder verkoppelte hybride Lebensformen ergänzen. Ob es ein Endziel gibt und wie es aussieht, ist dabei nicht abzusehen, da sich zusätzlich auch noch unbekannte Lebensformen entwickeln können, die sich natürlich unserer heutigen Vorstellungskraft entziehen.
Sind wir in Analogie zum Samen einer Pflanze ein Teil Gottes?
Der Samen enthält die genetischen Informationen einer lebenden Pflanze, so wie auch ein Ei die genetischen Informationen des Lebewesens enthält, aus dem es entstanden ist. Aus dem Samen entsteht wieder dieselbe Pflanze und aus dem Ei wieder dasselbe Lebewesen. In Analogie dazu enthält der „Samen“ des Universums die „genetischen“ Informationen eines früheren Wesens einer anderen unbekannten Welt, das in der Singularität verborgen war und sich mit ihm wieder zu seiner ursprünglichen Wesensart entwickelt. Da der „Samen“ des Universums nach unserem Glauben von Gott stammt, wären wir damit ein winziger Teil von ihm, wie etwa die Zelle eines Blattes ein winziger Teil eines Baums ist, aber noch lange nicht die endgültige Frucht darstellt. Gott selbst wäre wie ein personifiziertes Vorgängeruniversum ein unglaublich riesiges, energiereiches Wesen mit unvorstellbar umfangreichem Wissen und höchster Intelligenz. Natürlich ist der „Samen“ des Universums nur in Analogie zum Samen einer Pflanze oder in Analogie zum Ei eines Tieres zu sehen, die nicht überinterpretiert werden sollte. Vielleicht sind auch viele Samen erzeugt worden. Wir können es nicht wissen. Auch die Vorstellung, dass wir bereits das Endprodukt seines Willens sein könnten, ist eine reine Glaubenssache, bei der wir uns mit seinen „Erbinformationen“ wie einst Jesus Christus auch als seine Söhne und Töchter betrachten können, mit denen er ein immanentes Leben mit irdisch begrenzten Fähigkeiten führen möchte.
Sind wir in Analogie zu KI und KL nur von Gott erfundene Produkte?
Künstliche Intelligenz KI und künstliches Leben KL entstanden zwar evolutionär aus anderen vorgelagerten Lebensformen, wie alles, was wir kennen, aber sie entstanden nicht von selbst aus einem Samen, sondern in Systemen, die aus einzelnen getrennt entworfenen Teilen zusammengesetzt wurden. Diese bilden bei der rein geistigen Lebensform KI ein Endprodukt, das geistig mit neuen Informationen vollgepumpt und körperlich weiter verbessert werden kann, aber im Prinzip keiner weiteren Entwicklung bedarf. Bei KL können zukünftig sowohl geistig, durch weiterentwickelte KI, als auch körperlich durch neue Bauteile wie z.B. zusätzliche neuartige Sensoren, zusätzliche Gelenke, materiell verbesserte oder verstärkte Strukturen, neuartige Bewegungsmechanismen etc. dem dabei weiterentwickelten Roboter zu übermenschlichen Leistungen befähigen. Da sich alle Lebensformen grundsätzlich über emergente Informationen aus anderen entwickeln, entspricht auch dies einem göttlichen Plan. Wenn der „Samen“ des Universums allerdings kein Teil Gottes war, dann entspricht das ganze Universum einer Erfindung Gottes, der ihn mit von ihm speziell entworfenen Elementarteilchen ausgestattet hat, die nichts mit seinem eigenen transzendenten Leben zu tun haben. Wie bei elektronischen Geräten und Robotern würde in diesem Fall nur seine Art des Denkens, also sein Geist, uns zum Leben befähigen und Ähnliches denken und tun lassen, wie er. Damit hätte er mit dem Universum Lebensformen anderer Art als sein eigenes erfunden.
Was unterscheidet die Analogie zum Samen von der zu KI und KL?
Ein Samen oder auch ein Ei ist ein Produkt eines Lebewesens, mit dem es sich körperlich und geistig vollständig reproduziert. KI und KL sind rein geistig oder aber auch körperlich und geistig arbeitende technische Geräte, mit denen künstliches geistiges/intelligentes und künstliches körperliches Leben erzeugt wird. KI und KL entstehen nicht von selbst aus einem entsprechend vorprogrammierten Samen seines Erzeugers, der sich damit selbst reproduziert. Als unsere Produkte wurden KI und KL dafür entworfen, um uns umfangreiche und anspruchsvolle geistige und übermenschliche körperliche Arbeit abzunehmen, die wir selbst nicht leisten können. Ein allmächtiger Gott benötigt jedoch weder geistige noch körperliche Helfer, die etwas besser können als er selbst. Außerdem ist Gott sowieso in allem, was aus seinem von ihm geschaffenen „Samen“ entstand, also im Raum, in der Zeit und in der Materie des gesamten Universums geistig über seinen Willen präsent. Aufgrund seines von ihm verfassten Programms ist alles und damit auch sein „Samen“ des Universums auf jeden Fall geistig automatisch ein immanenter Teil von ihm selbst.
Fakt ist: Alles im Universum besteht aus den Elementarteilchen eines aus der Singularität geschaffenen „Samens“ des Universums, dessen Verursacher als transzendentes Wesen zweifellos mit einem unvorstellbar starken Willen und göttlichen Eigenschaften ausgestattet war und deshalb als Gott bezeichnet werden kann. Alles stammt von ihm und wir funktionieren deshalb auch körperlich und geistig vorprogrammiert, so wie er es wollte. Über Milliarden Jahre haben wir uns aus seinem „Samen“ des Universums auf der Erde evolutionär wie Embryos über viele Stufen zu seinen aktuellen Nachkommen entwickelt, die natürlich anders aussehen als vor vielen Millionen Jahren und sich auch in weiteren Millionen Jahren noch verändern werden.
Was will er uns mit den Naturwissenschaften offenbaren?
Das gesamte Universum und damit auch wir sind materiell und geistig über die Elementarteilchen, aus denen jedes Atom besteht, Teil des Schöpfergottes. Mit ihnen hat er vor Milliarden Jahren den „Samen“ des Universums geschaffen, der wie jeder andere Samen oder jedes Ei die ursprüngliche Pflanze bzw. das ursprüngliche Lebewesen über verschiedene Entwicklungsphasen reproduziert. Damit entwickelt er mit dem ganzen Universum ein allgegenwärtiges immanentes Leben über verschiedene Lebensformen, wobei er sich mit uns und unserer Sprache zu selbständig denkenden Lebewesen entwickelt hat, denen er ein eigenständiges geistiges Leben zubilligt, das nicht mehr durch das Programm seines „Samens“ prädestiniert ist. Deshalb können wir uns als seine Nachfahren betrachten, die ähnlich wie unsere Kinder körperlich eine erneuerte perfekte Kopie von uns sind und mit unserem erneuerten Körper eigenständig denkend und handelnd ein anderes Leben führen. Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften offenbaren uns damit, dass wir keine von ihm erfundenen „künstliche“ Wesen sind, die er beobachtet, beurteilt und nach dem Tod ein anderes Leben in einer anderen Welt führen lässt.
Was würden wir wollen, wenn wir Gott wären?
Wenn wir davon ausgehen, dass uns unser Geist ähnlich wie Gott denken lässt, dann stellt sich die Frage, was er als ewig lebendes Wesen mit seinem vorprogrammierten „Samen“ des Universums erreichen wollte. Unserem Glauben entsprechend hat er ja bereits eine himmlische Welt mit seinen himmlischen Geschöpfen, die ihn verehren und von deren Leben wir sonst nichts wissen. Wir glauben nur, dass sie nicht arbeiten und sich auch nicht um ihr Überleben kümmern müssen. Ein ewiges Leben kann aber ziemlich eintönig werden, es sei denn, man nimmt an dem Leben, das man mit dem „Samen“ eines Universums geschaffen hat, teil. Die meisten Menschen leben gerne. Wir freuen uns über ein erfülltes Leben und wenn wir auch nicht am Leben anderer Menschen teilnehmen können, indem wir in ihren Körper schlüpfen, so würden wir es doch gerne direkt in anderen Menschen miterleben. Aus unseren bisherigen Überlegungen will das auch Gott, weil er an allen verschiedenen Lebensformen des Universums teilnimmt und damit auch am Leben jedes einzelnen Menschen. Mit unserem in unserer Sprache unabhängig denkenden Geist kann er kreativ in seine Schöpfung eingreifen, so wie er es mit der genetischen Sprache auf andere Weise durch die Evolution der verschiedenen Arten des biologischen Lebens getan hatte. Für einen Gott macht es deshalb aus unserer gewiss beschränkten Sicht also viel Sinn am immanenten Leben im Universum teilzunehmen und selbst zu erleben, wie sich die Natur und die Menschheit auf der Erde und sicher auch auf vielen anderen Planeten des Universums entwickelt.
Zusammenfassung
Wie wir erst heute mit den Naturwissenschaften erkennen können, besaß der kosmische Geist, der mit dem Urknall vor ca. 13,8 Milliarden Jahren aus der Singularität den „Samen“ des Universums erzeugt hatte, alle göttlichen Eigenschaften und kann daher auch als Gott bezeichnet werden. Seinem Willen entsprechend, hat er das genaue Programm, nachdem sich die Welt entwickeln musste, in seinem „Samens“ vorgegeben. Ein Samen sorgt grundsätzlich für eine vorprogrammierte Entwicklung und setzt damit einen Willen um, der z.B. im Samen einer Pflanze in einer genetischen Sprache geschrieben ist. Mit den von ihm geschaffenen Elementarteilchen und ihren speziellen Eigenschaften wollte er offensichtlich mit dem riesigen Universum verschiedene Lebensformen entwickeln und an ihnen teilhaben. Mit ihnen und ihren Mechanismen sind auch wir wie alle anderen Lebensformen des Universums nur eine spezielle Art seiner vielfältigen körperlichen und geistigen Nachfahren. Der Schöpfergott des Universums unterscheidet sich damit von allen anderen Gottesvorstellungen der Weltreligionen, die Gott und die Menschen als völlig getrennte Wesen betrachten.
Mit seinem „Samen“ setzt er seinen Willen für alle Zeiten um. Er ist für die prädestinierte evolutionäre Entwicklung aller verschiedenen Lebensformen mit den in den Elementarteilchen verankerten „Erbinformationen“ verantwortlich. Damit wollte er mit seinem unermüdlichen arbeitenden elementaren Geist von Anfang an Leben schaffen, an ihm teilhaben und ohne Korrekturen ständig emergente Informationen, neue Formen des Geistes und mit ihnen neue Lebensformen vollautomatisch entwickelten.
Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften offenbaren uns, was er wie erreichen wollte: Er erzeugte Atome, Moleküle und biologische Systeme, in denen schließlich ein genetischer Geist mit neuen emergenten Informationen arbeitete. Dieser erzeugte ein Nervenzentrum, in dem ein denkender Geist mit neuen emergenten Informationen arbeitete. Der denkende Geist schuf technische Geräte, in dem ein elektronischer Geist mit neuen emergenten Informationen arbeitete. In Zukunft erzeugt vielleicht ein elektronischer Geist etwas, in dem ein noch unbekannter neuer Geist emergente noch unbekannte Informationen verarbeitet usw.
Alles, was geschehen ist, entsprang seinem Willen, der in seinem „Samen“ verankert ist und den er mit seinen Naturgesetzen umsetzt. Sein perfekter Plan sorgte für die Evolution aller Formen des Lebens. Mit uns und unserer Sprache wollte er schließlich neue Informationen und einen von seinem Willen unabhängig denkenden Geist schaffen. Unser freier Wille sollte mit eigenen Sinnesinformationen eigene Gedanken entwickeln, eigene Pläne entwerfen und kreativ aktiv werden. Unsere Sprache sollte es uns ermöglichen, durch Kommunikation Wissen zu übertragen und mit Schriften und Bildern Informationen zu speichern, sowie technische Informationsspeicher zu erfinden, um mit ihnen auch technisches Leben zu erschaffen.
Mit den Naturwissenschaften wollte er uns erkennen lassen, dass er in uns lebt und nicht unser Herrscher oder Richter ist. Mit der Genetik verschaffte er uns auch ohne transzendente Welten ein ewiges Leben durch stete Wiedergeburt. Und letztlich wollte er, dass wir ihn und seinen Willen in seinem genialen Werk, mit den von uns entwickelten Naturwissenschaften nicht nur erkennen, sondern auch verstehen können.
Literatur
- tabularasamagazin.de/hans-sixl-wissensbasierte-theologie/
- tabularasamagazin.de/hans-sixl-die-offenbarung-der-naturwissenschaften/
- tabularasamagazin.de/hans-sixl-der-samen-des-universums/
- tabularasamagazin.de/hans-sixl-ueber-die-ursachen-des-lebens/