Sonja Atlantova und Oleksandr Klymenko: „Ikonen auf Munitionskisten. Die Kunst, den Tod ins Leben zu verwandeln“, 192 Seiten, illustriert, 30 Euro, Molino-Verlag, Schwäbisch Hall und Sigmaringen 2024
Als „Medium der Spiritualität, auch der persönlichen“ bezeichnet die Grünen-Politikerin K. Göring-Eckardt in ihrem Geleittext zurecht die Ikonen der Ost-Kirche. Solche gibt es in diesem wunderbaren Buch auf jeder Seite in Farbe, manche fast in Originalgröße, manche, wenn sie einer Serie angehören, verkleinert wiedergegeben. Kunstvolle Heiligenbilder dieser Kriegs-Zeit, viele von Maria mit dem Kind, nicht wie üblich auf Holzplanken mit Goldfarbe erhöht oder mit Lack überzogen, sondern auf rohen Munitionskisten. Damit sind sie von Tradition und Glauben genährte Zeugnisse der schrecklichen Kriegs-Realität unserer Tage, unter der die Ukraine seit gut 10 Jahren leidet und, großenteils zerstört, hoffnungslos einer ungewissen Zukunft entgegen sieht. Aus Sonia Atlantovas und Oleksandr Klymenkos Kommentaren zu ihren Bildern spricht unerschütterlicher Glaube an ein Weiterleben durch die Verbindung zu Gott – trotz kaum erträglicher Todesfälle und erschreckender Zerstörung nicht zuletzt der Stätten des praktizierten Glaubens. Der Leser und Bild-Betrachter wird, Seite für Seite, tief betroffen und berührt. Die Tafeln werden seit 2015 an verschiedenen Orten ausgestellt. Die Künstler/Autoren wurden mit dem Verdienstorden der Ukraine Dritter Klasse ausgezeichnet.