Erst 1947 wurde er heilig gesprochen, der 1417 geborene, 70 Jahr alt gewordene Bauern-Sohn Nikolaus von Flüe. Dass der Mystiker und Einsiedler mit Dorothee Wyss fünf Mädchen und fünf Buben hatte, ist ebenso ungewöhnlich wie sein Leben als Total-Fastender und sein Wirken als – wie man wohl heute sagen würde „Influencer“ und Friedens-Politiker. Ihm ist, nach neuesten Forschungen, besonders über seine Frau, dieses Buch gewidmet – aus dem Munde verschiedener Autor(inn)en. Der Theologe Stephan Leimgruber gab es heraus. Die Botschaft des Ehepaars, sagt er, gründe auf „spirituellen Erfahrungen, Meditation und Selbstreflexion mit zeitlosen Elementen“. Wer in Zeiten der Zerrissenheit und Krisenhäufung nach Orientierung suche, möge sich in diesem Lesebuch mit seinen gründlichen, journalistisch gehaltenen 42 Beiträgen (die meisten sind der Schweizer Zeitung „Sonntag“ entnommen) Rat und Anregung holen. So unglaublich wie die Gestalt des viel verehrten Bruder Klaus aus der Ranft bei Sachseln, so wundersam ist sein uns hinterlassenes „Meditationsbild“. Darauf wird im Besonderen eingegangen. Es ist vielen Gläubigen als „Hungertuch“ mehrerer Hilfs-Vereine bekannt geworden. – Sehr gut lesbar.
„Nikolaus von Flüe und Dorothee Wyss – Inspirationen eines Ehepaars“, hrsg. von Stephan Leimgruber, 204 Seiten mit Abbildungen, 26,80 €, Rex Verlag, Luzern 2024
