24 x 17 Zentimeter groß, 1,4 Kilo schwer: die Ausgabe von Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“ von 1883 mit dem wohl schönsten und bedeutendsten Jugendstil-Einband von 1901 galt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen. Nun ist diese Ausgabe in einer Privatsammlung unversehens aufgetaucht.
Peter Behrens (1868 bis 1940) hat das prachtvolle Cover aus handgearbeitetem Leder, Gold-geprägt und von Alexander Schönauer mit Silberbeschlägen verziert, geschaffen. Der spektakuläre Einband wurde sofort nach Erscheinen des Buches bejubelt und in der Münchner Zeitschrift „Kunst und Handwerk“ abgebildet. Der Hamburger Industrie-Designer, Maler, Topograph und Architekt Peter Behrens, einer der Wegbereiter des deutschen Jugendstils, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und künstlerischer Berater für die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) in Berlin, widmete ein Exemplar seines gefeierten bibliophilen Nietzsches Werkes dem befreundeten, bislang nicht näher zu identifizierenden Arzt Dr. August Smith.
Bis zum 30. April kann das Exemplar im Bayerischen Nationalmuseum beäugt werden. Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 15, Mittwoch bis Samstag 10 bis 17, Sonntag 10 bis 18 Uhr. Am Donnerstag, 27. März um 18 Uhr geht die Expertin Dr. Astrid Scherp-Langen auf das ungewöhnlich schön edierte Fundstück ein und erklärt seine Entstehungsgeschichte und Bedeutung. Man zahlt den Museums-Eintritt und kann kostenlos – ohne vorherige Anmeldung – an der Führung teilnehmen.