Stadt und Wissenschaft wollen stärker voneinander partizipieren
Halle (Saale), 20.10.2010. Halle (Saale) bewirbt sich um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“. Die Stadt reichte heute die geforderten Bewerbungsunterlagen beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ein. Spannend wird es für die Saalestadt im November, wenn die drei Finalisten bekanntgegeben werden. Die endgültige Entscheidung über die „Stadt der Wissenschaft 2012“ fällt am 29. März 2011. Der Titel wird bereits zum siebenten Mal vergeben. Für Sachsen-Anhalts größte Stadt ist es nach 2005 die zweite Wettbewerbsteilnahme.
Die jetzt eingereichte zehnseitige Bewerbungsskizze steht unter dem Motto „Halle verändert!“. Dieses Motto ist dabei wechselseitig zu verstehen. Halle (Saale) ist sowohl Ausgangspunkt von Veränderungen, muss sich gleichzeitig aber auch aktuellen und bevorstehenden gesellschaftlichen Veränderungsprozessen stellen. Um diese Herausforderungen zu meistern, wurde bereits 2009 der „Strategiedialog 2025“ gestartet. Er korrespondiert mit der Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft“.
In Halle und darüber hinaus bestehen in verschiedenen Themenfeldern bereits starke Netzwerke, die weitere Synergien versprechen, wenn sie zusammengeführt werden. Diese systematische Vernetzung von Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft mit Halles kreativen Potenzialen entlang zentraler Handlungsfelder der Stadtentwicklung ist Kern der Bewerbung. So setzt das konzipierte Jahresprogramm auf die Säulen „Stadt für Wissenschaft“ und „Wissenschaft für Stadt“.
Im Bereich „Stadt für Wissenschaft“ liegen die Schwerpunkte auf den Themen „Gesundheit als Bestandteil von Lebensqualität“, „Generationsübergreifende Bildungsangebote“, „Gestaltung kultureller Vielfalt“ und die weitere „Ausgestaltung der Infrastruktur für die Wissenschaft“. „Wissenschaft für Stadt“ setzt auf die Handlungsfelder „Wissenschaft wächst dynamisch“, „Neue Arbeit dank Wissenschaft“, „Netzwerkbildung und Innovationsförderung stärken kreative Milieus“ und „Stadtbild und Stadträume geprägt von Wissenschaft“.
Inhaltlich befassen sie sich u.a. mit solchen Fragen wie: Wie prägt Gesundheit unsere Lebensqualität in Zukunft? Wie lässt sich lebenslanges Lernen organisieren? Wie ermöglicht man Teilhabe an Bildung? Oder: Wie finden wir Handlungsfelder für die Kreativwirtschaft? Daneben geht es um attraktive Rahmenbedingungen für das Wachsen bestehender Wissenschaftseinrichtungen und Neuansiedlungen.
Um diese Handlungsfelder gruppiert sich ein attraktives Jahresprogramm für Fachpublikum und breite Öffentlichkeit über alle Generationen hinweg. Einer der Höhepunkte soll dabei der Wissenschaftssommer 2012 werden.
Ein innovatives Element der Bewerbung Halles ist die Einladung anderer mitteldeutscher Städte sich an Projekten zu beteiligen, aber auch die Absicht, die „Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser“ in aller Welt in das Jahresprogramm mit einzubeziehen.
In Halle (Saale) wurde früh erkannt, dass die eigenen Ressourcen und Potentiale in den Bereichen Wissenschaft, wissenschaftsbasierte Wirtschaft und Kreativwirtschaft liegen. Gewachsene und belastbare Kooperationen und Netzwerke zwischen den handelnden Akteuren sind das Ergebnis. Davon profitiert auch die Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“. Zu den wichtigen Partnern der Bewerbung zählen als Botschafter bisher neben Persönlichkeiten wie Bundesaußenministers a.D. Dr. Hans-Dietrich Genscher und Schwimm-Weltmeister Paul Biedermann auch Tagesschausprecherin Susanne Daubner und MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller. Weitere Unterstützer sind Institutionen wie die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die Franckeschen Stiftungen, der Technologiepark weinberg campus sowie die außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Auch viele Kultureinrichtungen und Unternehmen (pro Halle e.V.) haben bereits ihre Unterstützung für das Vorhaben zugesagt.
Halle setzt auf Bürgerdialog
Projektvorschläge aus der Bevölkerung bereicherten das Bewerbungskonzept
Halle (Saale), 20.10.2010. Unter dem Motto „Halle verändert!“ reichte Halle (Saale) heute seine Bewerbungsunterlagen um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ein. Ein zentraler Pfeiler des eingereichten Konzeptes ist der aktive Dialog mit der Bevölkerung. Die Stadt Halle (Saale) initiierte hierzu im Vorfeld der Bewerbung den Wettbewerb „Was erwarte ich von einer Stadt der Wissenschaft?“. Halles Bürgerschaft war aufgerufen, per Mail oder via Postkarte in einen extra auf dem Markt installierten Briefkasten, Anregungen und konkrete Vorschläge abzugeben.
Die Organisatoren zeigten sich erfreut über die Vielzahl der eingegangenen Vorschläge und deren Qualität. „Man erkennt, dass wir eine Stadt mit langer Wissenschaftstradition sind. Viele Einsendungen zeugen von einem großen Grundverständnis, was Wissenschaft leisten kann und wo sie auf die Stadt und Wirtschaftsentwicklung einwirken könnte.“, sagte Halles Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann.
Vorgeschlagen wurde zum Beispiel, das Carillon des Roten Turmes, immerhin das zweitgrößte Glockenspiel der Welt, als Symbol für Halles musikalische und kreative Traditionen aufzuwerten. Wissenschaftler und Künstler unterschiedlicher Disziplinen sollten hierbei zusammenarbeiten. Eine weitere Anregung ist die Weiterentwicklung der bestehenden Seniorenkolleg-Angebote der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Einführung des Abschlusses „Senior Bachelor“ könnte ein Beitrag zum Thema Lebenslanges Lernen sein. Als dritte beispielhafte Projektanregung ist eine Idee aus dem Bereich Verkehrsplanung zu nennen. So sollen in einem interdisziplinären Projekt intelligente Verkehrsampeln entwickelt werden, die ihre Schaltzeiten der momentanen Verkehrsdichte anpassen.
Insgesamt gaben über 50 eingereichte Projektideen Impulse bei der Erarbeitung des Bewerbungskonzeptes.
Halle wird sich verändern
Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung hoffen auf den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“
Halle (Saale), 20.10.2010. Halles Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ wird getragen vom Engagement der hier ansässigen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung. Was erwarten Vertreter dieser Bereiche von der Bewerbung um den Titel 2012?
Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale):
„Synergien bündeln und Netzwerke um Wissenschaftsstandorte knüpfen – das wollen alle Mitbewerberstädte. Wer in Halle lebt, der weiß: Bei uns müssen nicht erst Potenziale aktiviert werden. In unserer Stadt wird die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung schon längst gelebt. Genau dies wollen wir mit unserer Bewerbung in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit rücken!“
Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
„Von der Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ erhoffen wir uns als Leopoldina eine engere Vernetzung der wissenschaftlichen und künstlerischen Einrichtungen, die gemeinsam innovative Ideen entwickeln und umzusetzen. Daraus entstehende Projekte und Veranstaltungen möchten wir dann auch in unserem zukünftigen Hauptgebäude auf dem Jägerberg unseren Mitgliedern sowie nationalen und internationalen Gästen anbieten.“
Prof. Dr. Udo Sträter, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
„Die Zunahme der Studierendenzahlen auf 19.500 ist unter anderem ein Ergebnis der wachsenden Attraktivität von Universität und Stadt. Diesem Erfolg wollen wir mit dem Schwung des Wettbewerbs fortführen.“
Dr. Martin Hecht, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
„Imagewandel!“
Prof. Frithjof Meinel, Dekan Fachbereich Design, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle:
„Ich erwarte eine gesteigerte Wahrnehmung des wissenschaftlichen und kreativen Potenzials der Stadt Halle. Außerdem ist die Burg an Vernetzung der wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen und der Forschungsinstitute interessiert – mit dem Ziel, durch Synergien die eigene Wirksamkeit zu steigern. Die Burg stellt ihre Kompetenz zur Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge zur Verfügung. Typische Gestaltungsangebote sind sinnlich erfahrbare Demonstrationsmittel und multimedial dargebotene Prozessinhalte. Mit spielerischen Mitteln sollen Emotionen geweckt und Lust auf Wissenschaft gemacht werden.“
Prof. Dr. Wolfgang Lukas, Vorstand weinberg campus e.V. und Geschäftsführer der TGZ GmbH/Bio-Zentrum GmbH:
„Erfolgreiche wissensbasierte Unternehmen stärken und in diesem Sog Neugründungen aus dem universitären Bereich motivieren, darauf konzentrieren wir uns am weinberg campus. Das fördert nicht nur die Kette Grundlagenforschung, angewandte Forschung, Produkt- und Dienstleistungsentwicklung und Produktion, das schafft neue Arbeitsplätze und führt zu mehr Steuereinnahmen. Hier in Halle lohnt es sich zu investieren, für diese Botschaft erhoffen wir uns mehr nationale und internationale Aufmerksamkeit.“
Matthias Lux, Geschäftsführer Stadtwerke Halle GmbH:
„Weitere Impulse zur Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Entwicklung der Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur von morgen.“
Halles Köpfe engagieren sich
Bewerbung für „Stadt der Wissenschaft 2012“ steht auf einem breiten Fundament
Halle (Saale), 20.10.2010. Halle (Saale) bewirbt sich um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“. Maßgeblichen Anteil an der Erarbeitung der heute abgegebenen Bewerbungsunterlagen hatte der Lenkungsausschusses der Oberbürgermeisterin sowie die im Fachforums Politik vertretenen Vertreter des Stadtrates.
Dem Lenkungsausschuss gehören an:
·Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale)
·Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Generalsekretärin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
·Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg, Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
·Prof. Dr. Udo Sträter, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (seit 01.09.2010)
·Prof. Dr. Wulf Diepenbrock, Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg a.D. (bis 31.08.2010)
·Dr. Martin Hecht, Kanzler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
·Prof. Dr. Dr. Reinhard Neubert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
·Prof. Frithjof Meinel, Dekan Fachbereich Design, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
·Prof. Dr. Wolfgang Lukas, Vorstand weinberg campus e.V.
·Matthias Lux, Vorsitzender Pro Halle e.V.
·Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor Franckesche Stiftungen zu Halle
·Wolfram Neumann, Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit, Stadt Halle (Saale)
·Stefan Voß, Geschäftsführer Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH
·Dr. Heinz Friedrich Franke, Leiter Wirtschaftsförderung, Stadt Halle (Saale)
Dem Fachforum Politik gehören an:
·Dr. Annegret Bergner, Stadträtin der CDU-Fraktion, Vorsitzende des Kulturausschusses
·Dr. Inès Brock, Stadträtin Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle
·Dr. Rüdiger Fikentscher, Stadtrat der SPD-Fraktion Halle (Saale)
·Denis Häder, Stadtrat der MitBürger-Fraktion Halle (Saale), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung
·Ute Haupt, Stadträtin der Fraktion DIE LINKE Halle (Saale), Vorsitzende des Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsausschusses
·Raik Müller, Stadtrat der CDU-Fraktion Halle (Saale)
·Wolfram Neumann, Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit, Stadt Halle
·Katja Raab, Stadträtin der FDP-Fraktion Halle (Saale)
·Andreas Schachtschneider, Stadtrat der CDU-Fraktion, Vorsitzender des Bildungsausschusses
·Rudenz Schramm, Stadtrat der Fraktion DIE LINKE Halle (Saale)
·Manfred Sommer, Stadtrat der MitBürger-Fraktion Halle (Saale)
·Stefan Voß, Geschäftsführer Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH
Projektleitung
·Bernd Seuren, Koordinator Bewerbung „Stadt der Wissenschaft 2012“
Nachfolger von Mainz gesucht
Titel „Stadt der Wissenschaft“ wird erneut ausgelobt
Halle (Saale), 20.10.2010. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft lobt in diesem Jahr zum siebten Mal den Titel „Stadt der Wissenschaft“ aus. Der Wettbewerb um den Titel im Jahr 2012 startete im Mai 2010. Bis 20.10.2010 waren deutsche Städte aufgefordert, eine zehnseitige Ideenskizze beim Stifterverband einzureichen. Im November tritt die 18-köpfige Jury mit Vertreten aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien zusammen, um die drei Finalisten festzulegen.
Der Stifterverband lädt die Finalstädte am 6. Dezember 2010 zu einem Workshop ein. Den Städten werden Hinweise zum weiteren Procedere des Wettbewerbs gegeben. Darüber hinaus werden Fragen bezüglich der Vorbereitung der Gesamtkonzepte und der öffentlichen Präsentation beantwortet.
Am 29. März 2011 findet in Berlin das große Finale statt. Die drei Endrundenteilnehmer werden sich und ihre Konzepte nacheinander der Jury präsentieren. Im Anschluss berät die Jury und verkündet noch am selben Tag den Sieger im Wettbewerb um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“.
Bisherige Gewinner:
2005Bremen und Bremerhaven
2006Dresden
2007Braunschweig
2008Jena
2009Oldenburg
2010wurde der Wettbewerb zugunsten einer Evaluierung ausgesetzt
2011Mainz
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