Gutenberg-Preisträger der Stadt Leipzig 2009 ist Uwe Loesch

Der Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig wird im Jahr 2009 an den deutschen Typografen und Kommunikationsdesigner Uwe Loesch vergeben. Das ist das Resultat der Kuratoriumssitzung unter Leitung von Bürgermeister Dr. Georg Girardet, Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig. Der Gutenberg-Preis wird Uwe Loesch im Rahmen der Leipziger Buchmesse am 13. März vom Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung verliehen. In der Begründung des Juryentscheids heißt es: „Uwe Loesch gehört zu den weltweit profiliertesten und einflussreichsten Kommunikationsdesignern, gleichermaßen innovativ in den Bereichen Typographie, Plakat- und Buchgestaltung sowie Anwendung der Fotografie. In bahnbrechender Weise hat er in der Buch- wie in der Plakattypographie die Schrift bildhaft und interpretierend eingesetzt und immer wieder überzeugende Lösungen gefunden, der Schrift durch Anwendung und Brechung typographischer Möglichkeiten und Regeln eigene Aussagekraft zu geben. Seine Arbeiten verwenden die Schrift nicht mit der Zielsetzung der optimalen, das heißt schnellen Lesbarkeit, statt dessen wird durch Verfremdungen, Assoziationen, Verschmelzungen und Bild/Schriftmischungen beim Betrachter Gedankenarbeit provoziert, durch die die Wirksamkeit des Gelesenen und Gesehenen nachhaltig unterstützt wird. Mit dieser seit mehreren Jahrzehnten immer frischen und impulsgebenden Arbeitsweise errang sich Uwe Loesch weltweites Ansehen, was sich in internationaler Anerkennung durch Ausstellungen und Auszeichnungen manifestierte, aber nicht zuletzt auch durch seine Position als Anreger zahlloser jüngerer Kollegen.“
Der 1943 in Dresden geborene Preisträger übernahm 1990 eine Professur für Mediendesign an der Bergischen Universität Wuppertal.
Mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig werden seit 1959 im Gedenken an Johannes Gutenberg Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt, die sich „durch hervorragende, beispielgebende Leistungen um die Förderung der Buchkunst verdient machen“ (Satzungsauszug). Der mit 10.000 Euro dotierte Preis steht in der Tradition Leipzigs als historisches Zentrum für Druckqualität und Buchkunstpflege. Seit 1993 wird er im jährlichen Wechsel mit dem gleichnamigen Preis der Stadt Mainz verliehen. Gewürdigt werden sollen besondere künstlerische, technische oder wissenschaftliche Leistungen vor allem in den Bereichen Typografie, Buchillustration, Buchkunstedition und Buchherstellung.

Zur Biographie
Uwe Loesch, geboren 1943 in Dresden, lebt seit 1958 in Düsseldorf und studierte dort Ende der sechziger Jahre an der Peter-Behrens-Werkkunstschule Grafik-Design. Nach seinem Studium arbeitet er als freier Grafiker und Texter für Verlage, Industrieunternehmen und zunehmend für soziale und kulturelle Institutionen. Museen, Festivals, Messen und Ausstellungen sowie das politische Kabarett „Das Kom(m)ödchen, Düsseldorf“, gehören zu seinen Auftraggebern. Als Teil umfangreicher Kampagnen und Aktionen entstehen zahlreiche Plakate.
Die Universität Wuppertal beruft ihn 1990 auf den Lehrstuhl für Kommunikationsdesign in Nachfolge von Willy Fleckhaus. Für die Kunsthochschule für Medien Köln entwickelt er das Corporate Design, das dem Prinzip der „optischen Enttäuschung“ folgt und mit der Goldmedaille des Art Directors Club of Europe ausgezeichnet wird. Sein Plakat „Little Boy“, anlässlich des 50. Jahrstages der Zerstörung Hiroshimas geschaffen, wird 1995 mit dem Grand Prix des internationalen Wettbewerbs „Deutscher Preis für Kommunikationsdesign“ in Essen ausgezeichnet.
Weit über 30 Einzelausstellungen und mehr als 100 Ausstellungsbeteiligungen dokumentieren sein Schaffen. Uwe Loesch erhielt seit 1968/69 weltweit zahlreiche Auszeichnungen.

Finanzen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.